
Wegen dem tiefer liegenden Schwerpunkt und der Stabilität Thomas.Thomas hat geschrieben:I- aber warum beim Dart alle einen dicken Bauch haben müssen, erschließt sich mir noch nicht.
Zeit Online hat geschrieben:Die Poesie der Pfeilewerfer
Wie ein ewiges Elfmeterschießen. Darts ist der vielleicht letzte wahre Sport. Eine Liebeserklärung vor dem WM-Finale.
Von Christian Spiller
Natürlich muss eine Ode an diesen Sport mit einer Geschichte beginnen, die viel zu gut ist, um sie für sich zu behalten, auch wenn sie seit 1908 hier und da sicher schon einmal erzählt wurde. Bis damals galt Darts nämlich als Glücksspiel, was dem Inhaber des Adelphi Pubs in Leeds missfiel. Wetten auf Glücksspiele waren leider verboten und ein englischer Pub ohne anständige Wettgelegenheiten war kein englischer Pub. Der Inhaber wurde verklagt, doch während der Verhandlung ließ er im Gerichtssaal listig eine Scheibe aufhängen und seinen Kumpel William "Bigfoot" Anakin drei Pfeile in das Feld mit der 20 werfen. Nun forderte er den Gerichtsdiener auf, es Bigfoot gleichzutun, der allerdings zwei seiner Pfeile neben die Scheibe setzte. Bigfoot traf daraufhin noch dreimal in das doppelte Zwanzigerfeld und die Sache war für den Richter erledigt. Wenn Darts ein Glücksspiel ist, ist Gewichtheben es auch.
Dies also für alle Skeptiker des professionellen Pfeilewerfens, die sich zudem gewahr sein müssen, dass sie immer weniger werden. In England boomt Darts schon seit Jahren. Das muss nicht viel bedeuten, schließlich mögen Engländer auch Minzsauce oder Jürgen Klopp. Doch das Schmeißen auf Sisalfasern sehen auch im deutschen Spartensender Sport1 jedes Jahr mehr Zuschauer. Wo sonst der Fußballstammtisch das Phrasenschwein mästet (wie ZEIT-ONLINE-Redakteure ab und an auch) oder Die PS Profis ihre Karossen liebkosen, fliegen nun Pfeile durch die Luft. Das ist recht praktisch, weil, wem das alles zu aufregend ist, einfach dranbleiben und auf dem gleichen Kanal sein Mütchen mit den Sexy Sport Clips kühlen kann, der Einschlafhilfe der Vor-Youporn-Generation.
Größtmögliche Unterkomplexität
Wer genau die Darts-Connaisseure sind, lässt sich anhand der Werbeblöcke erahnen, die in den Spielpausen laufen. Es dominieren Parship, Elitepartner, Edarling, Funflirt, C-Date. Die Zielgruppe sind anscheinend Menschen, die wissen, dass Amors Pfeil oft weniger genau trifft als der von Phil Taylor. Ein gewisser pubertärer Ruf hat den Sport so groß und beliebt gemacht. Gegen die Heiterkeit im Alexandra Palace von London, wo die WM alljährlich stattfindet, ist der Ballermann ein Blockflötenkonzert. Die WM erinnert an einen gewaltigen Junggesellenabschied, bei dem als Schlümpfe verkleidete Jungs aus Middlesborough und Paderborn in den Bierkrug kotzen. Notfalls auch in den gleichen.
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Die Stars sind die Körper der Spieler. Birnenförmig sind sie oft, inklusive Doppelkinn und Männerbrüsten. Dartskörper haben daher eine ungemein beruhigende Wirkung auf die Zuschauer. Die Erkenntnis: Man muss kein Athlet sein, um ein Athlet zu sein. Gerade über die Weihnachtstage, in der stets die WM stattfindet, ist das sehr tröstlich. Kann man an der Festtafel doch problemlos fragen, ob man nicht noch etwas von der Gans haben könne, schließlich wolle man Dartsspieler werden. Und der asketischen Tante, die dann tadelt, kann man dann auf Sport1 zeigen, welch präzise Bewegungen die Profis aus ihren aufgedunsenen Körpern herauswringen. Wie sie immer wieder ins eigentliche Schwarze des Darts treffen, die dreifache Zwanzig, ein Feld so groß wie drei Konfetti. Soll das mal ein Triathlet schaffen.
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Quelle und kompletter Text: http://www.zeit.de/sport/2016-01/darts- ... rson-lewis
Süddeutsche Zeitung....... der Verzicht auf die branchenüblichen Floskeln stößt auf Gefallen in der Öffentlichkeit; ebenso wie die erdende Tatsache, dass die zu Millionären gewordenen Spitzenspieler im Verlauf einer Partie handelsübliches Eiswasser trinken.
Die Rheinpfalz vom 6.1. hat geschrieben:Markus Karl wirkte mit, nach entspannten zwei Wochen, die er genoss und in denen er aufmerksam die Darts-WM in London verfolgte; wie etliche seiner Teamkollegen übrigens.