Wie die Stadt vom Erfolg des FCK im DFB-Pokal profitiert (SWR)

Der damalige Größenwahn, gepaart mit den allüren eines Ministerpräsidenten der sich ein Denkmal setzen wollte, und schlechte, nicht neutrale oder unfähige Finanzberater und eine gierige Bank, die genaunweiß, dass das Land eine nicht endende Milchkuh ist.

Soweit meine freie Interpretation, die meines Wissens auf keinerlei nachweisen beruht....

@ExilDeiwl: Das wäre dann doch ein wenig zuviel des "Guten"
…
Teuflische Grüße nach Berlin

Oh ja, da hatte ich einen Denkfehler. Man muss das Stadion nicht zweimal bezahlen. Aber wie Du schreibst: die Stadt will das Darlehen zurückzahlen können. Da liegt der Preis abzüglich dessen, was von der Rücklage noch da ist, aber immer noch über dem, was Investoren offenbar bereit zu zahlen sind…

Teuflische Grüße zurück!

Ein 65-Millionenkredit auf der Basis einer Annahme???

Die Alternative wäre halt wahrscheinlich die Insolvenz des FCKs gewesen. Und damals war das Insolvenzrecht noch deutlich weniger auf Sanierung und Erhalt des Unternehmens ausgelegt als das heute der Fall ist. Und da der FCK ja durchaus einen signifikanten wirtschaftlichen Stellenwert hat, wollte die Stadt das Szenario natürlich Szenarien vermeiden, die den FCK deutlich schwächen.

Also natürlich können wir uns nun als FCK Fans darüber aufregen, dass die Stadt den FCK gerettet hat - aber ich weiß nicht, ob ich mich da emotional dran beteiligen würde. Fehler sind gemacht worden - auch von der Stadt bei der Ausgestaltung des Kredits. Aber der FCK trägt schon die Hauptveranwortung dafür, dass man mit einem überdimensionierten WM Stadion, das man verkaufen musste, in der 3. Liga angekommen war und dort einen 2stelligen Millionenbetrag an Investorgeldern zum Ausgleich des operativen Minus benötigt hat...

Man sollte vllt auch mal festhalten, dass wir seit knapp 2 Jahren wieder einen Zuschauerschnitt von über 40.000 haben, dass die Fans bei Heimspielen - eben weil man nicht gedacht hat ,dass diese Zeiten wiederkommen - jedes Mal ne ziemliche Party feiern. Ich will hier nicht spekulieren, wie viel Geld jeder Fan im Schnitt im Stadion und in KL ausgibt, aber es ist eine Menge. Die Altstadt platzt aus allen Nähten, gegen Schalke gab es nicht ein einziges Hotelzimmer mehr in KL.
Die Stadt profitiert also auch über diese Schiene enorm! Das gibt aber keiner bei der Stadt oder der ADD gerne zu - und beim Bund der Steuerzahler, die bei Subventionen schön öffentlichkeitswirksam "draufkloppen", schon gar niemand.

Und so sehr ich MRG bei sportlichen Analysen zustimme (und natürlich hat der FCK Unmengen an Fehlern gemacht!) - der Vertrag, den Stadt und Land da eingegangen sind, auch das Konstrukt der Stadiongesellschaft sowie die Unfähigkeit, über Jahrzehnte mit dem Stadion und dem Areal daneben Geld zu erwirtschaften, zeigen eben, wie schlecht die Politik hier gehandelt hat. Alleine das Konstrukt des Darlehens ist ja schon fast "kriminell", sowas unterschreibt nur jemand, der Kredite und Tilgung nicht mit eigenen Mitteln bedienen muss...
Und die Tatsache,dass man nach 20 Jahren es mal geschafft hat, ein Konzert durchzuführen (Mark Forster) und Einnahmen zu generieren, zeigt eben auch, dass man in der Politik jahrelang wenig kreativ war (und das ist ziemlich euphemistisch ausgedrückt...)
Und damit haben wir über die Ursachen der explodierenden Kosten beim Umbau des Stadions noch gar nicht gesprochen, die hatte nämlich auch nicht der FCK zu verantworten.
Jeder hat sich während des Sommermärchens im Glanz des Stadions und der Stadt gesonnt, danach hat man aber Stadt und FCK schön im Regen stehen gelassen und zeigt nun jährlich mit dem Finger auf uns...


Mal was ganz anderes: Wer glaubt denn wirklich, dass es in der Bundesliga finanziell so viel besser um uns gestellt ist? Ich studiere keine Fernsehgeldertabellen, Kaderetats oder Bilanzen anderer Bundesligisten, aber ich lese höchst selten, dass Bundesligisten (abgesehen von den Topclubs, deren Niveau wir nie mehr erreichen!) Schwarze Zahlen schreiben. Auch dort wandelt man doch ständig am Abgrund - trotz höherer Fernsehgelder, mehr Einnahmen aus Tickets und Marketing. Das ist mir zu einfach - oder ich bin zu naiv.
Eigentlich wandelt doch jeder Proficlub alle paar Jahre finanziell am Abgrund oder überlebt nur, weil er ein paar Gönner hat...
Ich komme zwar vom Thema ab (sorry!), aber am Ende haben eben die Fanproteste (nicht nur die aktuellen!) schon ihre Berechtigung. Die Kluft zwischen den wenigen Großen und den vielen Kleinen wird seit Jahren immer großer und das liegt eben nicht nur an der Dummheit der Kleinen. Mit der Kohle aus der CL könnten selbst Gries und Klatt (Oh Gott, was für Namen...) bei den Bayern 5 Jahre einkaufen und wirtschaften und würden am Ende nicht viel kaputtmachen. Dieses ganze System ist total ungerecht und toxisch.

Wobei das Konstrukt der Finanzierung durchaus nicht neu ist.
Ohne Details zu kennen.
Fürnmein Hausbau hatte ich auch ein Angebot bekommen, das feste Zinsen hatte ohne Tilgung. Das "gesparte Geld" wäre dann in eine Anlage geflossen, die (so die Idee) mehr Zinsen erwirtschaftet hätte, wie dbei der Tilgung gespart.
Ich hoffe man versteht das...

Bringt uns aber nicht weiter
Die Stadionproblematik ist und bleibt der große Mühlstein am Hals des (unters anderem) FCK