Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Rheinteufel2222 » 17.02.2020, 11:49


Michimaas hat geschrieben:bei Insolvenz FCK folgt Insolvenz Stadiongesellschaft und dann bleibt es aber bei den 100 Millionen Schulden und wird nicht jährlich mehr. Zudem kann der Insolvenzverwalter die verbliebene ``Masse´´ noch meistbietend an den Mann bringen. Und da könnte Becca wieder ins Spiel kommen. Zahlt der so ca 40 Millionen für alles, dann bleiben nur noch 60 Millionen..., das liesse sich von Weichel bestens verkaufen und genau so wird es kommen !


Durchaus so denkbar, wobei die 40 Millionen natürlich reine Spekulation sind, aber das ist letztlich nicht entscheidend.

Becca ist auf seine komische Weise ja fußballbegeistert und hätte dann ein großes Stadion an der Backe. Wenn es tatsächlich so käme, wäre wohl damit zu rechnen, dass er mit dem Kauf des Stadions auch den FCK wieder zum Leben erweckt, dann allerdings uneingeschränkt nach seinem eigenen Geschmack.

Also doch wieder hellblaue Leoparden statt rote Teufel?
- Frosch Walter -



Beitragvon Betzegeist » 17.02.2020, 12:08


Keine Sau wird 40 Mio. hinlegen für ein ungenutzes Fußballstadion inkl. umliegende Grundstücke. Von daher kann es im Interesse von niemandem seìn, wenn der FCK abgewickelt wird.

Aber dank der Politik steuern wir derzeit geradewegs darauf zu.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon tfbo1986 » 17.02.2020, 12:16


Ich seh es so, die ADD wird das ganze Ablehnen. Es geht zurück zur Stadt und dann wird hier ein Kompromiss gefunden ( wahrscheinlich der Vorschlag der SPD, für etwas anderes steht der gute OB ja nicht ein. Auch wenn er einen klaren Auftrag bekommen hat. ) Das schlimmste an dem ganzen ist, dass dieser Innenminister auch noch Vorstand der Fritz-Walter-Stiftung ist. Hoffentlich wird er bei der Feier vom Berg gejagt.



Beitragvon Betzegeist » 17.02.2020, 12:28


Halte ich derzeit von Seiten der Politik auch für am wahrscheinlichsten. Die Frage ist nur: Wird dann irgendjemand investieren?

Das halte ich wiederum für sehr unwahrscheinlich. Folge: Insolvenz zum 30.06.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Michimaas » 17.02.2020, 12:30


Betzegeist hat geschrieben:Keine Sau wird 40 Mio. hinlegen für ein ungenutzes Fußballstadion inkl. umliegende Grundstücke. Von daher kann es im Interesse von niemandem seìn, wenn der FCK abgewickelt wird.

Aber dank der Politik steuern wir derzeit geradewegs darauf zu.

40 Millionen wird es ganz sicher geben, wenn zu heute üblichen Konditionen finanziert werden kann, das geht aber nur nach Insolvenz. Wenn jemand den Kreditvertrag übernehmen muss, sind ja 20 Millionen fast noch zu viel. Ein 50tausender Stadion kostet heutzutage im Neubau ca 120-150 Millionen !



Beitragvon Megazodiac » 17.02.2020, 12:43


Keine Reduzierung Mietminderung heißt eben nicht automatisch Insolvenz FCK, vorausgesetzt, man kann woanders günstiger spielen. Wenn die Stadt nur auf sich selbst schaut und den FCK zur Not über die Wupper gehen lassen will, dann sollte der FCK schleunigst anfangen auch nur noch auf sich selbst zu schauen und die Stadt zur Not mit ihrem Stadion sitzen lassen. In Frage kämen Koblenz, Worms oder Pirmasens.



Beitragvon Marki » 17.02.2020, 12:46


tfbo1986 hat geschrieben:Ich seh es so, die ADD wird das ganze Ablehnen. Es geht zurück zur Stadt und dann wird hier ein Kompromiss gefunden ( wahrscheinlich der Vorschlag der SPD, für etwas anderes steht der gute OB ja nicht ein. Auch wenn er einen klaren Auftrag bekommen hat. ) Das schlimmste an dem ganzen ist, dass dieser Innenminister auch noch Vorstand der Fritz-Walter-Stiftung ist. Hoffentlich wird er bei der Feier vom Berg gejagt.


Ich sehe es anders, die ADD wird das ganze abnicken, mit der Maßgabe, dass die Stadt die 2,5 Millionen Differenz andersweitig wieder "reinholen" muß, sprich als "FCK-Steuer" meinetwegen durch eine höhere Grundsteuer. Ob das dann aber besser ist, sei mal dahingestellt.



Beitragvon Block 9 » 17.02.2020, 12:49


Megazodiac hat geschrieben:Keine Reduzierung Mietminderung heißt eben nicht automatisch Insolvenz FCK, vorausgesetzt, man kann woanders günstiger spielen. Wenn die Stadt nur auf sich selbst schaut und den FCK zur Not über die Wupper gehen lassen will, dann sollte der FCK schleunigst anfangen auch nur noch auf sich selbst zu schauen und die Stadt zur Not mit ihrem Stadion sitzen lassen. In Frage kämen Koblenz, Worms oder Pirmasens.


Witzbold.
Und was machen wir mit unserem gültigen Mietvertrag, der uns ab dem 01.07.2020 3.200.000,-- € kostet - egal, ob wir in dem Stadion spielen oder nicht?
Aus dem Mietvertrag kämen wir nur durch Goodwill des Vermietenden (Stadiongesellschaft, die das sicher nicht will, weil sie sonst den Kreditvertrag nicht erfüllen kann), den Kauf der Mietsache oder eben eine Insolvenz heraus.
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.



Beitragvon Betzegeist » 17.02.2020, 13:01


Michimaas hat geschrieben:
Betzegeist hat geschrieben:Keine Sau wird 40 Mio. hinlegen für ein ungenutzes Fußballstadion inkl. umliegende Grundstücke. Von daher kann es im Interesse von niemandem seìn, wenn der FCK abgewickelt wird.

Aber dank der Politik steuern wir derzeit geradewegs darauf zu.

40 Millionen wird es ganz sicher geben, wenn zu heute üblichen Konditionen finanziert werden kann, das geht aber nur nach Insolvenz. Wenn jemand den Kreditvertrag übernehmen muss, sind ja 20 Millionen fast noch zu viel. Ein 50tausender Stadion kostet heutzutage im Neubau ca 120-150 Millionen !


Aber keiner braucht ein Fußballstadion wenn keiner mehr drin spielt. Für 40 Mio. kriegt man doch deutlich besser zu nutzende und zu vermarktende Immobilien als ein Fußballstadion.
Mit was soll das denn refinanziert werden? Mit ein paar vermieteten Büros im Logenturm?
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon DevilDriver » 17.02.2020, 13:02


Team Merk planen doch mittel- bis langfristig einen Rückkauf des Stadions. Wie realistisch ist denn dieser Plan.

Ich habe es so verstanden, dass der FCK ein Rückkaufsrecht hat. 47 Mio.? Ist dieser Betrag verhandelbar oder vertraglich festgeschrieben?



Beitragvon Lonly Devil » 17.02.2020, 13:03


Michimaas hat geschrieben:Da fehlen bis jetzt Ergebnisse.....
Den alten AR hätte man jetzt schon zerrissen,.....

Der "alte AR", hatte nochmal wieviel Zeit und außer Chaos nichts hinbekommen?

Da sind die bisher 2,5 Monate im Amt wirklich eine Menge Zeit. :wink:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Block 9 » 17.02.2020, 13:06


DevilDriver hat geschrieben:Team Merk planen doch mittel- bis langfristig einen Rückkauf des Stadions. Wie realistisch ist denn dieser Plan.

Ich habe es so verstanden, dass der FCK ein Rückkaufsrecht hat. 47 Mio.? Ist dieser Betrag verhandelbar oder vertraglich festgeschrieben?

Der Betrag dürfte hinkommen. Allerdings ist dies der Kaufbetrag für die Immobilie. Die aus dem Kreditvertrag resultierenden zusätzlichen Summen (Zinsen, Vorfälligskeitsentschädigungen, ...) sind zusätzlich ebenfalls vom Käufer zu tragen.
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.



Beitragvon Pinolino » 17.02.2020, 13:12


Lonly Devil hat geschrieben:
Michimaas hat geschrieben:Da fehlen bis jetzt Ergebnisse.....
Den alten AR hätte man jetzt schon zerrissen,.....

Der "alte AR", hatte nochmal wieviel Zeit und außer Chaos nichts hinbekommen?

Da sind die bisher 2,5 Monate im Amt wirklich eine Menge Zeit. :wink:


Ich kann dem lieben @Michimaas nur ans Herz legen, die letzten 20 Seiten dieses Threads nochmals in Ruhe zu lesen.
Zusätzlich empfehle ich Interviews von Dr. Merk und SOV.
Unter anderem deren gemeinsamer Auftritt bei SWR Sport.
Es wurde bereits unzählige Male erklärt, wieso die von @Michimaas geforderten Ergebnisse noch nicht erzielt werden konnten...selbst ich als absolute Nulpe habe das kapiert.



Beitragvon Talentfrei » 17.02.2020, 13:32


Am besten sucht man sich einen chinesischen Investor. Der baut mit einer chinesischen Baufirma in 10 Tagen ein 35000 Zuschauerfassendes Stadion.Aus dem Betze kann man dann ein Seniorenheim mit innenliegendem Park machen. Das ganze aber erst nach drei Wochen Quarantäne. :wink:



Beitragvon Motorschrauber » 17.02.2020, 13:38


Mir wird übel bei dem Gedanke aber ich halte die Insolvenz für die einzige vertretbare Lösung um die derzeitige Situation zu beenden. Insolvenz, kein 120 Jahre alte FCK aber auch keine Altlasten. Von mir aus kann der Investor aus Lux den Berg dann übernehmen und den Politikern aus Stadt und Land noch finanzielle Strukturhilfen in Mio Höhe aus den Rippen leihern. Ohne Strukturhilfen wird niemand in KL investieren, das zeigt gerade auch das Bsp. Tesla in Brandenburg. Das derzeitige Geschachere, das Hütchenspiel der verantwortlichen Politik, ".... ja wo ist sie den die Lösung unter dem rechten, den linken nein unter dem mittleren Hütchen...." muss ein Ende gesetzt werden, ADD hin oder her. Die Erfahrung lehrt, dass man mit Hütchenspielerei leider nie gewinnen kann. Die Geschichte wird sicher irgend wann aufzeigen wer wieviel Schuldanteilen am Untergang des FCK hatte. Es ist müßig jetzt die Schuld unter ein Hütchen zu schieben. Ich denke mal, dass nach einer geregelten Insolvenz einige Investoren helfen würden um den FCK neu auf zu bauen, dauert mit Sicherheit paar Jahre. So wird das nichts mehr. Mir tun allerdings die Fans leid, welche Geld investiert haben. Die BBK Crew hat final alles erledigt. Mit erhobenen Hauptes vom Platz, dem Betze, gehen sollte das Ziel sein. Herr Merk, Herr Keßler:"..treffen sie selbstbestimmt die Entscheidungen die getroffen werden müssen...".



Beitragvon Ke07111978 » 17.02.2020, 14:02


Lasst doch endlich mal dieses schwarz weis denken. FCK und Politik wollten beide eine WM und ein WM Stadion. Dieses Stadion wurde 1. schon viel zu teuer geplant und wurde dann 2. noch teurer gebaut (Holzmann-Insolvenz) und 3. anschließend auch noch viel zu teuer finanziert. Egal wie wer an was dran schuld war, kann der Pächter diese unnötigen Mehrkosten nicht alleine finanzieren. Exakt das hat er aber gemacht und zwar die letzten 15 Jahre. Trotzdem ist kein Cent getilgt - was schlicht daran liegt, dass dies nur im besten aller Fälle überhaupt möglich gewesen wäre (Erhöhung der Tilgungsrücklage, z.B. bei CL Teilnahmen des FCK).

Die Stadt Kaiserslautern hat es parallel dazu geschafft zu einer der höchst verschuldeten Kommunen der Republik zu werden. Die Verschuldung der Stadiongesellschaft zählt da überhaupt nicht mit rein. Den es war genau die ADD oder besser die Kommunalaufsicht, also faktisch das Innenministerium, dass damals die Zustimmung zu einer Finanzierungsstruktur gab, die einzig und alleine ein Ziel hatte: Eine haushaltsneutrale Finanzierung. Denn die Stadt Kaiserslautern konnte sich schon damals keine WM leisten - nichtmal ihren Anteil hätte sie stemmen können und dürfen. Deshalb hat man die Finanzierung in eine Sondergesellschaft (die Stadiongesellschaft) geschoben und für diese gebürgt. Ähnlich wie beim Nürnburgring oder beim Flughafen Hahn. Das sind nichts anderes als Nebenhaushalte. Diesem Konstrukt hat die Kommunalaufsicht zugestimmt, obwohl es völlig klar war, das diese Schulden, die Schulden der Stadt KL sind. Es hilft hier auch nichts zu argumentieren, dass der FCK hätte niemals ein unlimitiertes, weil ungedeckeltes Finanzierungsrisiko beim Ausbau eingehen dürfen. Das Atze diesen Vertrag unterschrieben hat war wahrscheinlich fahrlässig, ändert aber nichts daran, dass die Probleme entstanden, weil die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind. UND; viele andere WM-Stadien waren so finanziert, dass die Kommunen das Kostenrisiko getragen haben oder eben gar nicht angetreten sind (Bremen, Gladbach oder Freiburg - um mal drei zu nennen).

Wie gesagt: Parallel hat die Stadt Kaiserslautern ihren Schuldenstand immer weiter erhöht. Im wesentlichen finanziert, durch sogenannte Kassakredite, also kurzfristige Kredite, die Kommunen eigentlich nur als kurzfristige Liquiditätsbrücke aufnehmen dürfen, z.B. um fällige Gehälter von Angestellten zu bezahlen, bevor die nächsten Steuereinnahmen kommen. Davon hat die Stadt Kaiserslautern mittlerweile stolze EUR 677 Mio. angehäuft. Kein Cent davon ist in den FCK geflossen. Auch kaum etwas in Investitionen. Ganz im Gegenteil, die Verschuldung wäre noch deutlich höher ohne die Steuereinnahmen, die am FCK hängen.

Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der eigentlich viel mehr im Mittelpunkt stehen sollte: Was ist denn die Lösung? Der FCK wird keine Investoren finden, die einen total überteuernden Pachtvertrag finanzieren, der weder marktkonform ist noch interessengerecht. Der dazu führt, das der FCK fremdes Eigentum instand halten muss. Das ist seit Jahren klar und jetzt wird es eben für alle transparent. Selbst wenn der FCK allen Forderungen der Stadt nachgibt. Dann findet er keine Investoren und ist insolvent. So einfach ist die Geschichte. Investoren wollen in den Fußballverein Kaiserslautern investieren und nicht eine 15 Jahre alte Investitionsruine am leben halten.

Dies würde bedeuten, dass dann die Stadt nach einer Folgeinsolvenz der Stadiongesellschaft weitere 100 Mio. Schulden hat. Hinzu kommen signifikante Einnahmeausfälle aufgrund der fehlenden Steuereinnahmen sowie die volle Zinslast im laufenden Haushalt (dann sind die Schulden nämlich dort, wo sie m.E. von Anfang an hingehört hätten - Nämlich bei der Stadt). Dies wird direkt und kausal ziemlich sicher zur Folge haben, dass 1. die Steuern erhöht werden und 2. perspektivisch gerade dann Schwimmbäder und andere öffentlich Infrastruktur geschlossen werden muss.

Das der Oberbürgermeister versucht den Schaden für die Stadt zu minimieren, ist völlig legitim. Aber meines Erachtens passiert gerade das Gegenteil. Denn wenn die Kuh tod ist, kann sie keiner mehr melken. Und meines Erachtens ist bis heute im Stadtrat nicht schlüssig dargelegt worden, wie eine Insolvenz des FCK vorteilhaft für die Stadt KL sein kann. Diese Argumentationskette ist mit Sicherheit auch der Kommunalaufsicht bzw. dem Innenministerium eingängig. Allerdings legt die Akzeptanz der Mitverantwortung des Landes den Finger in die Wunde der finanziellen Abenteuer der Landesregierung der letzten 20 Jahre. Daran hat man eben nur begrenztes Interesse.

Und wer sich gerade die Berichterstattung zu dem Vorgehen der Kommunalaufsicht in anderen Städten ansieht (Worms, Pirmasens), der wird erkennen, dass es hier ein strukturelles Problem der kommunalen Finanzierung in RLP gibt, welches mit dem FCK nicht die Bohne zu tun hat.
Zuletzt geändert von Ke07111978 am 17.02.2020, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Betzegeist » 17.02.2020, 14:16


Eine Insolvenz als Neuanfang ist doch nicht darstellbar. Das scheitert schon allein daran, dass der Verein dann heimatlos wäre.

Es gibt keine Spielstätte mehr, keine Geschäftsstelle, keine Trainingsplätze, nix. Soll der FCK dann auf Jahre im Exil spielen?

Nein, nach einer Insolvenz wird es den FCK wie wir ihn kennen, nie wieder geben.

Und um auf Ken's Schlusssatz einzugehen: Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass die ADD zustimmt. Wenn im Gegenzug die Steuern erhöht werden. Die ADD fordert das schon länger, vollkommen unabhängig vom FCK (siehe Worms, Zweibrücken, usw). Nur wird das in der Öffentlichkeit dann anders wahrgenommen. Wir haben dann die FCK-Steuer und sicher jede Menge euphorische Leserbriefe und Zeitungsberichte.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Bene.Betze » 17.02.2020, 14:29


Danke Ken für den umfangreichen Beitrag.
Gibt es eigentlich ein Zeitfenster wann die ADD über den Antrag entscheidet bzw. wann spätestens mit einer Antwort zu rechnen ist? Weichel sagte zwar, dass er gleich diese Woche Kontakt aufnehmen wird aber von heut auf morgen geht ja bekanntlich in unserer Politik sowieso nichts.
Wie schon so häufig geschrieben muss doch allen Beteiligten (eigentlich) daran liegen, endlich eine Entscheidung über das Mietthema zu haben.
Von daher muss doch nun endlich eine zeitnahe kurzfristige Entscheidung her...
:teufel2: Forza FCK :teufel2:



Beitragvon super-jogi » 17.02.2020, 14:51


Kann man nicht mal einen Post von Ken als Leserbrief in der Rheinpfalz abdrucken um auch mal die andere Seite der Medaille zu beleuchten ?
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon Oktober1973 » 17.02.2020, 14:56


@Ken, vielen Dank für Deine immerwährenden Zusammenfassungen zur Beruhigung der Informationslage,bevor die Ersten hier wieder in Richtung 2000 Posts aus dem Kettenkarusell geschleudert werden.
Wir sind leider nur das kleinste Rädchen, weil wir keine Rechtsbeziehung zur finanzierenden Bank haben und mit denen wegen einer Umschuldung nicht reden können.
Leider nur das beitragen konnten, was unser Fussballgeschäft an Finanzmasse zur Verfügung stellte. Und da war der wesentliche Weg nach Unten seit Gründung der Stadiongesellschaft.
Anbei die politische Basis der Kommunalfinanzen:
https://mdi.rlp.de/de/unsere-themen/sta ... ungsfonds/
Der OB kann ja schon mal die Anlage 3 ausfüllen.
Muss er sich nur trauen :lol:



Beitragvon Marki » 17.02.2020, 15:28


Was wir jetzt nicht mehr haben ist Zeit, am 1.3. müssen die Lizenzunterlagen beim DFB vorliegen. Darum verstehe ich nicht, warum man das Thema Stadionmietreduzierung nicht schon viel früher angegangen ist. Der Stichtag 1.3. ist doch bekannt und kommt nicht überraschend. Das ist meiner Meinung nach auch ein klarer Fehler von "denen da oben". Leider muß man sagen wie so vieles, was die Verantwortlichen vom FCK gemacht haben. Hoffentlich ist Merk der Heilsbringer, als der er von vielen hier angesehen wird.



Beitragvon Thomas » 17.02.2020, 15:41


Marki hat geschrieben:Darum verstehe ich nicht, warum man das Thema Stadionmietreduzierung nicht schon viel früher angegangen ist. Der Stichtag 1.3. ist doch bekannt und kommt nicht überraschend.

@Marki:
Ziemlich populistisch und faktenfern von Dir. Vor zwei Jahren wurde die Entscheidung zur Stadionpacht auch erst am 12. März getroffen. Die neue Vereinsführung ist erst seit dem 01. Dezember am Werk und konnte sich somit erst ab dann richtig darum kümmern. Wobei sie, wie verlautbart wurde, sogar schon vier Wochen vorher erstmals das Gespräch mit dem Oberbürgermeister gesucht haben. Auch die alte Vereinsführung war nicht untätig, sondern hat schon im Oktober oder November die zwei bekannten Anträge bei der Stadt eingereicht. Natürlich wäre eine schnellere Klärung absolut wünschenswert, aber was sich hier nun eben ein weiteres Mal rächt, ist die monatelange Hinauszögerung der FCK-Mitgliederversammlung mit den Neuwahlen. Diese hat die jetzt fehlende Zeit gekostet.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon hunsrückdeuwel » 17.02.2020, 16:15


Ke07111978 hat geschrieben:Lasst doch endlich mal dieses schwarz weis denken. FCK und Politik wollten beide eine WM und ein WM Stadion. Dieses Stadion wurde 1. schon viel zu teuer geplant und wurde dann 2. noch teurer gebaut (Holzmann-Insolvenz) und 3. anschließend auch noch viel zu teuer finanziert. Egal wie wer an was dran schuld war, kann der Pächter diese unnötigen Mehrkosten nicht alleine finanzieren. Exakt das hat er aber gemacht und zwar die letzten 15 Jahre. Trotzdem ist kein Cent getilgt - was schlicht daran liegt, dass dies nur im besten aller Fälle überhaupt möglich gewesen wäre (Erhöhung der Tilgungsrücklage, z.B. bei CL Teilnahmen des FCK).

Die Stadt Kaiserslautern hat es parallel dazu geschafft zu einer der höchst verschuldeten Kommunen
der Republik zu werden. Die Verschuldung der Stadiongesellschaft zählt da überhaupt nicht mit rein. Den es war genau die ADD oder besser die Kommunalaufsicht, also faktisch das Innenministerium, dass damals die Zustimmung zu einer Finanzierungsstruktur gab, die einzig und alleine ein Ziel hatte: Eine haushaltsneutrale Finanzierung. Denn die Stadt Kaiserslautern konnte sich schon damals keine WM leisten - nichtmal ihren Anteil hätte sie stemmen können und dürfen. Deshalb hat man die Finanzierung in eine Sondergesellschaft (die Stadiongesellschaft) geschoben und für diese gebürgt. Ähnlich wie beim Nürnburgring oder beim Flughafen Hahn. Das sind nichts anderes als Nebenhaushalte. Diesem Konstrukt hat die Kommunalaufsicht zugestimmt, obwohl es völlig klar war, das diese Schulden, die Schulden der Stadt KL sind. Es hilft hier auch nichts zu argumentieren, dass der FCK hätte niemals ein unlimitiertes, weil ungedeckeltes Finanzierungsrisiko beim Ausbau eingehen dürfen. Das Atze diesen Vertrag unterschrieben hat war wahrscheinlich fahrlässig, ändert aber nichts daran, dass die Probleme entstanden, weil die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind. UND; viele andere WM-Stadien waren so finanziert, dass die Kommunen das Kostenrisiko getragen haben oder eben gar nicht angetreten sind (Bremen, Gladbach oder Freiburg - um mal drei zu nennen).

Wie gesagt: Parallel hat die Stadt Kaiserslautern ihren Schuldenstand immer weiter erhöht. Im wesentlichen finanziert, durch sogenannte Kassakredite, also kurzfristige Kredite, die Kommunen eigentlich nur als kurzfristige Liquiditätsbrücke aufnehmen dürfen, z.B. um fällige Gehälter von Angestellten zu bezahlen, bevor die nächsten Steuereinnahmen kommen. Davon hat die Stadt Kaiserslautern mittlerweile stolze EUR 677 Mio. angehäuft. Kein Cent davon ist in den FCK geflossen. Auch kaum etwas in Investitionen. Ganz im Gegenteil, die Verschuldung wäre noch deutlich höher ohne die Steuereinnahmen, die am FCK hängen.

Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der eigentlich viel mehr im Mittelpunkt stehen sollte: Was ist denn die Lösung? Der FCK wird keine Investoren finden, die einen total überteuernden Pachtvertrag finanzieren, der weder marktkonform ist noch interessengerecht. Der dazu führt, das der FCK fremdes Eigentum instand halten muss. Das ist seit Jahren klar und jetzt wird es eben für alle transparent. Selbst wenn der FCK allen Forderungen der Stadt nachgibt. Dann findet er keine Investoren und ist insolvent. So einfach ist die Geschichte. Investoren wollen in den Fußballverein Kaiserslautern investieren und nicht eine 15 Jahre alte Investitionsruine am leben halten.

Dies würde bedeuten, dass dann die Stadt nach einer Folgeinsolvenz der Stadiongesellschaft weitere 100 Mio. Schulden hat. Hinzu kommen signifikante Einnahmeausfälle aufgrund der fehlenden Steuereinnahmen sowie die volle Zinslast im laufenden Haushalt (dann sind die Schulden nämlich dort, wo sie m.E. von Anfang an hingehört hätten - Nämlich bei der Stadt). Dies wird direkt und kausal ziemlich sicher zur Folge haben, dass 1. die Steuern erhöht werden und 2. perspektivisch gerade dann Schwimmbäder und andere öffentlich Infrastruktur geschlossen werden muss.

Das der Oberbürgermeister versucht den Schaden für die Stadt zu minimieren, ist völlig legitim. Aber meines Erachtens passiert gerade das Gegenteil. Denn wenn die Kuh tod ist, kann sie keiner mehr melken. Und meines Erachtens ist bis heute im Stadtrat nicht schlüssig dargelegt worden, wie eine Insolvenz des FCK vorteilhaft für die Stadt KL sein kann. Diese Argumentationskette ist mit Sicherheit auch der Kommunalaufsicht bzw. dem Innenministerium eingängig. Allerdings legt die Akzeptanz der Mitverantwortung des Landes den Finger in die Wunde der finanziellen Abenteuer der Landesregierung der letzten 20 Jahre. Daran hat man eben nur begrenztes Interesse.

Und wer sich gerade die Berichterstattung zu dem Vorgehen der Kommunalaufsicht in anderen Städten ansieht (Worms, Pirmasens), der wird erkennen, dass es hier ein strukturelles Problem der kommunalen Finanzierung in RLP gibt, welches mit dem FCK nicht die Bohne zu tun hat.



Prima erklärt. Ich weiß von Privatdarlehn, bei denen eine Zinsfestschreibung bereits länger als 10 Jahre läuft, dass es dort eine außerordentliche Darlehnskündigungsmöglichkeit gibt, ohne dass Vorfälligkeitsgebühren anfallen mit dem Ziel das Darlehn zinsgünstiger umzuschulden.
Habe das selbst schon exerziert.
Ob es diese Möglichkeit auch bei einem solchen Darlehn wie das von der Stadiongesellschaft gibt, weiß ich allerdings nicht.
Ich befürchte, dass es nicht geht.
Aber es wäre sinnvoll, wenn es mal einer überprüft, der mehr Ahnung hat als ich :o
Zuletzt geändert von hunsrückdeuwel am 17.02.2020, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Mephistopheles » 17.02.2020, 16:15


Thomas hat geschrieben:Natürlich wäre eine schnellere Klärung absolut wünschenswert, aber was sich hier nun eben ein weiteres Mal rächt, ist die monatelange Hinauszögerung der FCK-Mitgliederversammlung mit den Neuwahlen. Diese hat die jetzt fehlende Zeit gekostet.


Vielen Dank Thomas für diesen Hinweis! Mir ist nicht klar, welche Motivation die damals handelnden Akteure dazu getrieben hat, die Mitgliederversammlung so lange hinauszuzögern. Sie haben damit der neuen Führung schlicht und ergreifend Zeit "gestohlen", die jetzt fehlt! :shock:



Beitragvon Mr.Blum » 17.02.2020, 16:19


Mal ein Gedanke wie man aus der Geschichte gut rauskommen könnte.

Der Stadtrat stimmt "mit Vorbehalt" der Pachtminderung zu, bzw. delegiert das ganze weiter. Dies behindert uns ggf. bei der Einbindung von Investoren. Ist es vollkommen abwegig mit Investoren eine Vereinbarung zu finden, die nur unter der Bedingung einer genehmigten Pachtreduzierung wirksam wird?

In diesem Fall könnte man aktiv werden und würde die Verantwortung ans Land weitergeben. Eine Lösung "mit Vorbehalt", sozusagen.




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