Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Larsef » 24.01.2018, 13:06


Was ich nicht verstehe:

Die Kreditgeber sind ein Konsortium aus Kreissparkasse Kaiserslautern, Landesbank Rheinland-Pfalz, Stadtsparkasse Kaiserslautern, Kreissparkasse Kusel...

Dass man mit z.B. der Deutschen Bank keine Zinsanpassung verhandeln könnte ist klar, aber hier sind das doch öffentliche / kommunale Banken.

Zumindest Stadt- und Kreissparkasse gehören doch sicher der Stadt, oder ist das in KL anders als bei uns?

Und auch bei einer Landesbank sollte da doch was gehen ...



Beitragvon Seb » 24.01.2018, 13:13


Bei den Kommentaren unter dem Bericht vom SWR schreibt schon einer "Unglaublich, dass wir Steuer- und Rundfunkgebührenzahler für irgendwelche überbezahlten Fussballprofis zahlen sollen.".

Genau so wird das jetzt von der Politik dargestellt und der durchschnittliche Bürger wird sich vermutlich nicht die Details durchlesen, sondern er sieht nur die Steuererhöhung.

Unterm Strich bekommt der FCK mal wieder keinen Cent geschenkt, sondern soll am Ende über die Rückzahlung der Besserungsscheine bluten. Bekommen die Bürger am Ende die Steuern zurückerstattet, wenn der Verein die Besserungsscheine bedient? Wohl kaum.



Beitragvon EchterLauterer » 24.01.2018, 13:16


Larsef hat geschrieben:Was ich nicht verstehe:

Die Kreditgeber sind ein Konsortium aus Kreissparkasse Kaiserslautern, Landesbank Rheinland-Pfalz, Stadtsparkasse Kaiserslautern, Kreissparkasse Kusel...

Dass man mit z.B. der Deutschen Bank keine Zinsanpassung verhandeln könnte ist klar, aber hier sind das doch öffentliche / kommunale Banken.

Zumindest Stadt- und Kreissparkasse gehören doch sicher der Stadt, oder ist das in KL anders als bei uns?

Und auch bei einer Landesbank sollte da doch was gehen ...


Ich schmunzle grade ein wenig.
Du nennst erstmal alle üblichen Verdächtigen, die im selben Boot sitzen und sich aus verschiedensten Gründe die Hände reiben: Banken, Stadt und Landesregierung.

Und Dann meinst Du, daß diese Verdächtigen untereinander (der FCK ist an der Konstruktion in keisnter Weise beteiligt, der zahlt nur die Pacht ...) ihre CashCows aufgeben, nur damit der einzige Zahler - der FCK - ein besseres Leben hat? Macht die Stadtsparkasse einen Gewinn, fließt der teilweise an die Stadt - und die sollen sich das entgehen lassen?

Und geht der FCK pleite - dann geht eben dei Stadiongesellschaft mit pleite, dann passiert das eben ein paar Jahre früher als geplant (die KOnstruktion der Gesellschaft legt diesen Plan mehr als nur nahe) - aber die Pläne für diesen fall liegen schon seit Gründung der Stadiongesellschaft in den schubladen diverser Stellen.

Im Moment ist für den einen oder anderen scheinbar der Zeitpunkt erreicht, wo man frühzeitig die Hand aufs Gelände halten muß, damit man ein Filetstück abbekommt, wenn der Pleitefall eintritt. Und genau auf den Fall (Pleite des FCK als Auslöder der Pleite der Stadiongesellschaft) laufen derzeit die Wetten der Spekulanten ... nix anderes ist im Gange.

Und dann reiben sich wieder alle die Hände, denn einige haben dann zweimal am Stadion kassiert.

Wir können das nur verhindern, indem wir in der Liga bleiben - und schon allein dafür lohnt es sich. Wenn dann nämlich alle diese Spekulanten ein freundliches Lächeln imitieren müssen, wenn sie dem FCK ihren Glückwunsch überbringen müssen und ihre unverbrüchliche Treue zum Wiederaufbau ind er zweiten und später ersten Liga schwören müssen ... Dieser Moment, diese Gesichter ... priceless!

(Man kann mir weder den Sarkasmus, noch die UNfähigkeit, die Shifttaste im richtigen Moment zu treffen, absprechen)
Zuletzt geändert von EchterLauterer am 24.01.2018, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
Die einzige Gabe, die wahrhaft gerecht unter den Menschen aufgeteilt ist, ist der Verstand. Denn ein jeder glaubt, er habe genug davon. Pinkfarbener Text ist in jedem Falle Ironie, schwarzer Text aber vielleicht auch.
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.



Beitragvon Hephaistos » 24.01.2018, 13:16


Larsef hat geschrieben:...



Der Aufsichtsrat der Fritz-Walter-Stadion-Gesellschaft hat eine Darlehensaufnahme über 70 Millionen € zu 4,1 % mit einer 30-jährigen Laufzeit bei der Dresdner Kleinwort Wasserstein, Frankfurt/Main, der Investmentbank der Dresdner Bank, beschlossen.
Der Darlehensbetrag ist nach Ablauf der 30 Jahre im Gesamtbetrag zurückzuzahlen, da eine Tilgung nicht vorgesehen ist. Der Stadtrat hat mit Mehrheit eine selbstschuldnerische Bürgschaft der Stadt zugunsten der Gesellschaft in gleicher Höhe beschlossen. Die Bürgschaftsübernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde, die ADD in Trier (Die Rheinpfalz vom 7. März 2006).


Dresdner Kleinwort (DKIB) war die Marke, unter der die Dresdner Bank AG ihr Investmentbanking unmittelbar vor Ãœbernahme durch die Commerzbank AG betrieb



Ich hoffe, es beantwortet deine Frage.
Zuletzt geändert von Hephaistos am 24.01.2018, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon jürgen.rische1998 » 24.01.2018, 13:19


Ich kann mir die Leserbriefe Seite der RP am Samstag jetzt schon vorstellen :nachdenklich: ...
Omnia vincit amor



Beitragvon Larsef » 24.01.2018, 13:20


Hephaistos hat geschrieben:
Ich hoffe, es beantwortet deine Frage.


Ja, Danke.

Dann hat Google mich belogen ;-)

Bei ner Investmentbank geht natürlich nichts ...



Beitragvon Hephaistos » 24.01.2018, 13:24


Larsef hat geschrieben:
Hephaistos hat geschrieben:
Ich hoffe, es beantwortet deine Frage.


Ja, Danke.

Dann hat Google mich belogen ;-)

Bei ner Investmentbank geht natürlich nichts ...


Ist mittlerweile unter Commerzbank, aber wenn ich mir ausrechne, dass in 30 Jahren allein knapp 29 Mio Zinsen (über 40% des Kreditvolumens) bezahlt werden müssen, dann ist es verständlich, dass keine Bank der Welt Veränderungen im Vertrag wünscht.



Beitragvon LDH » 24.01.2018, 13:33


Dieser Kompromiss zeigt ganz klar die Haltung des OB Weichel. Ich stell mir grad seinen Gedankengang vor:
- Lasst mich mit dem Scheiss bloß in Ruhe. Ich will davon nix hören.
- Mist ich bin ja OB. Wie werde ich das los?
- Ich lass den FCK im Regen stehen
- Mist. Ich bin ja OB. Der FCK wird mich in dieser Stadt ewig nerven.
- Schwarzer Peter an die ADD, die gibt ihn weiter an den FCK. Ich bin fein raus.
- FCK wird unbeliebt in der Stadt und ich bin den Scheiss los. Hab ja alles versucht.

-> FCK pleite -> Stadiongesellschaft pleite -> Schwarzer Peter bei Malu in Mainz
Juhu. Ich bin der OB der wahnsinnig geiles Bauland auf dem Betze geschaffen hat und dafür tolle Investoren ins ach so arme Kaiserslautern geholt hat.



Beitragvon Ingo » 24.01.2018, 13:34


Da hier auch auf den Bericht des SWR eingegangen wurde, hier der Link zum Artikel:

Weniger Miete für FCK - höhere Grundsteuer

Der 1. FC Kaiserslautern will bei einem Abstieg in die dritte Liga deutlich weniger Pacht für das Fritz-Walter-Stadion zahlen als bislang. Die Stadt hat nun einen Kompromiss mit der ADD ausgehandelt, der die Bürger teuer zu stehen kommt.

Wenn der FCK - wie von ihm selbst gefordert - weniger Pacht für das Fritz-Walter-Stadion zahlt, entsteht bei der stadteigenen Stadiongesellschaft ein Fehlbetrag. Diesen darf die Stadt ausgleichen, wenn sie im Gegenzug die Grundsteuer erhöht. Das soll laut Mitteilung der Stadt rückwirkend zum 1. Januar 2018 passieren und zwar unabhängig von einem Abstieg des FCK in die dritte Liga. (…)

Quelle und kompletter Text: SWR



Beitragvon Seb » 24.01.2018, 13:44


Wie hoch werden die Mehreinnahmen der Stadt durch die Erhöhung der Grundsteuer wohl sein?

Dieser statistische Jahresbericht der Stadt Kaiserlautern nennt Einnahmen durch die Grundsteuer B von 20,9 M€ in 2015 (Seite 131). Der Hebesatz war damals bereits 460. Also würde man mit einem Hebesatz von 525 auf ein Plus von 3,0 M€/a kommen.

Es ist also deutlich mehr, als dem FCK durch die Besserungsscheine vorgestreckt wird. Bei einem Verbleib des FCK in Liga 2, hätte die Stadt 2,6 M€/a gutgemacht. Dennoch wird der FCK jetzt als Buhmann hingestellt. Eine Steuererhöhung in dieser Größenordnung ist eigentlich nur nötig, wenn der FCK als Pächter komplett ausfällt. Es sei denn, man verwendet das Geld für andere Zwecke, aber dann soll man es auch so kommunizieren.
Zuletzt geändert von Seb am 24.01.2018, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon hessenFCK » 24.01.2018, 13:53


Für einen Fußballverein, der sich über Jahrzente in diese Lage rein manövriert hat, die Grundsteuer zu erhöhen, ist schon großes Kino und dürfte wohl einmalig sein. Zumindest macht es Lautern, für das Gewerbe keineswegs interessanter. Durch die Hintertür für einen klammen Verein zu zahlen, Hut ab. Auf eine solche Gegenfinanzierung kommt eigentlich jeder Erstklässler.
Dieser angebliche Kompromiss nützt wohl keinem was. Bei dieser Gelegenheit noch von den Zahlungen in Liga 1 zu sprechen, ist schon sehr optimistisch gedacht. Denke, das sollte momentan jedem klar sein, dass wir davon Lichtjahre entfernt sind, mittelfristig..??
Ich bin nicht der geborene Pessimist, doch würde es mich wundern, wenn wir plötzlich in Liga 3, so es denn dazu kommt, die Kurve bekommen sollten? Liga 3, vor 20.000 Zuschauern, auf Dauer, unvorstellbar!



Beitragvon Seb » 24.01.2018, 13:53


Dieser Kompromiss wäre somit nur dann ein fairer Kompromiss, wenn man auf die Rückzahlung der Besserungsscheine verzichten und dem Verein eine gesunde Perspektive für die Zukunft bieten würde. Das einzige, was der FCK hier gewinnt, ist eine (mit der Lizenzierung vereinbare) Aufschiebung der Zahlungen der vollen Stadionpacht.



Beitragvon Hephaistos » 24.01.2018, 14:03




Beitragvon daachdieb » 24.01.2018, 14:21


"FCK wird missbraucht"
Die Stadt sagt, dass ohnehin die Grundsteuer erhoben worden wäre. Diese Aussage ist ganz nett, aber es geht hier um 13 Prozent. So hoch wäre die Steuer ohne das FCK-Dilemma nicht gestiegen. Und dass die Bürger diese 13 Prozent zahlen müssen, auch wenn der Verein in der zweiten Liga bleibt, ist für mich eine Zumutung. Hier wird das Problem "FCK" missbraucht, um dem Bürger noch mehr Geld abzunehmen. Klar, muss die Stadt irgendetwas tun, um Geld in die Kassen zu bekommen – aber muss es immer der kleine Mann sein?


swr.de

Die Altlast des Stadionausbaus hängt wie ein Damoklesschwert über dem Klub. Seit 2003 gehört das Stadion einer städtischen Betreibergesellschaft, der FCK zahlt Miete und die Instandhaltungskosten, insgesamt zehn Millionen Euro im Jahr. Die Stadt kam dem Klub in der Vergangenheit immer wieder mit Mietminderungen entgegen. Statt der vereinbarten Mindestpacht von 3,2 Millionen Euro, kann der FCK künftig aber nur noch 2,4 Millionen zahlen, in der dritten Liga sogar nur noch 425 000. Wer übernimmt die Differenz? Anfang der Woche tagten die Stadtpolitiker erneut, um die Causa zu besprechen.

Es gibt Politiker, die vom Rückbau oder gar Abriss des Stadions raunen. Das ist wenig realistisch, aber den bedingungslosen Rückhalt bei Politik und Bürgern der hoch verschuldeten Stadt hat der Klub verspielt. Die Zeit drängt, der Klub muss im März die Lizenzierungsanträge für Liga zwei und drei einreichen. Mittlerweile gilt als Konsens, dass nur ein oder mehrere Investoren den Klub im Profifußball überlebensfähig halten. Die Abstimmung der Mitglieder über die Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem Gesamtverein, die Voraussetzung dafür wäre, wurde vom neuen Aufsichtsrat vertagt. Der Fokus soll in der Rückrunde auf dem Sportlichen liegen. Ganz schön viel Gepäck für Jeff Strasser und seine Spieler.

Kaiserslautern fürchtet den Untergang (Tobias Schächter für sz.de)
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Ke07111978 » 24.01.2018, 15:13


Ich muss etwas schmunzeln: Das ist doch kein Kompromiß. Ein Kompromiß lautet: Wir fordern 50, der andere will 100 und wir landen bei 75. Wir haben 50 gefordert und 50 bekommen. (@funckemarichen: das meine ich damit wenn ich sage, wir haben bekommen was wir wollten). Das der Bürgermeister dafür eine Gegenfinanzierung braucht war absehbar. Und da wir uns so wahnsinnig kooperativ gezeigt haben, hat er uns gleich noch mit ins Buch geschrieben, dass er vom FCK nun auch massive Anstrengungen erwartet, z.B. im Abbau des Verwaltungsapparates, also Personalabbau. Er war nicht so mutig die Anleihe anzusprechen, aber das wird das nächste sein.

Anstatt mit einem vernünftigen Restrukturierungskonzept auf den OB zuzugehen, dass ihm seine Argumente aus der Hand schlägt, dass den Fokus auf die fahrlässige Refinanzierung der Stadiongesellschaft lenkt, die mangelhafte Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken (was macht Herr Seile eigentlich den ganzen Tag), haben wir einen 2-seitigen Bettelbrief geschrieben, der eine Steilvorlage war, um den Club öffentlich in die Ecke zu stellen. Das war ein Eigentor mit Ansage, seit Monaten. Wir sind ein solide wirtschaftendes Unternehmen, dass seine Lieferanten mit Skonto zahlt - aber seinen größten Gläubiger nicht mehr bedienen kann? Wir haben ausreichend Mittel für Verstärkungen in der Winterpause, können Rücklagen für das NLZ bilden (gell Jürgen), aber können die Miete nicht mehr in voller Höhe bezahlen? Wir sind auf unsere Partner angewiesen - nur den größten und wichtigsten, den fragen wir isoliert nach einem massiven Schuldenerlass? Die Argumentationskette war absehbar zum scheitern verurteilt und das Resultat haben wir jetzt mit einer freundlichen Schleife namens Grundsteuer serviert bekommen....

Es gab (heute noch im Netz nachzulesen) bereits 2006 eine Anfrage der Grünen im Landtag bzgl. der absehbar unpassenden Refinanzierung der Stadiongesellschaft. Jeder der sich halbwegs mit der Materie auskennt, wusste damals schon, dass dieses KOnstrukt (der war gut) zum scheitern verurteilt ist. Keiner, wirklich keiner der Gläubiger hat auch nur irgendwie auf den FCK abgestellt. Es wurde immer auf die Bonität der Stadt und somit implizit auf die des Staates angestellt. Das war damals die einzige Möglichkeit. Der Kredit kommt auch nicht von der Dresdner Bank oder nun Commerzbank, sondern die Kommunalanleihe (man beachte den Namen) in Form eines Schuldschein wurde durch diese arrangiert. Um diesen Selbstläufer zu platzieren hat die Bank dann wahrscheinlich noch 1-2 Mio. Fee kassiert. Gläubiger der Stadiongesellschaft sind diverse Sparkassen aber insbesondere Versorgungswerke und Versicherungen, die sich freuen, das sie eine solch langlaufende, gut verzinsliche Anleihe, mit AAA Bonität in ihren Büchern haben. Denn diese Anleger haben ihren Versicherten gute Renditen versprochen, vielleicht sogar welchen aus Kaiserslautern und haben viele Möglichkeiten, nur mit Sicherheit nicht die Möglichkeit, zu Lasten ihrer Versicherten eine bombensichere Anlage aufzulösen, oder auf Zinsen zu verzichten.

Der Konnex zwischen Anleihe, Stadt und Stadiongesellschaft ist ein Schildbürgerstreich der damaligen Regierung unter Beck, der auch bei anderen öffentlichen Finanzierungen praktiziert wurde. Anstatt die Kommunalanleihe über den Haushalt der Stadt zu begeben (wo sie eigentlich hingehört) hat man sie über die Stadiongesellschaft begeben und dafür gebürgt. Dadurch konnte man Haushaltsneutralität vorgaukeln, denn die Stadiongesellschaft finanziert sich ja nun angeblich selbst (die Einnahmen decken die Kosten). Mit diesem Kniff konnte man die Finanzierung darstellen ohne den Bürger zu belasten :nachdenklich: . Die Rückzahlung sollte aus der Differenz zwischen Pacht und Zinszahlungen angespart werden. Außerdem wurden die Beihilfen des Landes nicht etwa zur Tilgung genutzt sondern in die Kasse der Stadiongesellschaft gelegt. Dabei ist man davon ausgegangen, dass man mit der Ansparrücklage Zinseinnahmen erzielen kann. Was anfänglich auch möglich war. Doch statt sich über einen Swap gegen das offensichtliche Zinsänderungsrisiko der nächsten 30 Jahre abzusichern, hat man gar nichts gemacht. Das Ergebnis ist, dass seit 10 Jahren rd. EUR 20 Mio. in der Kasse der Stadiongesellschaft liegen, die nahezu keine Zinseinnahmen erzielen. Der kumulierte Schaden der Stadt Kaiserslautern, alleine aus dieser "Unzulänglichkeit" sind locker EUR 15 Mio. inkl. Zineszinseffekt. Hätte man dann noch ein normales Hypothekendarlehen vereinbart, das FWS wäre heute zur Hälfte abbezahlt (das heißt rs. EUR 20 Mio. Schulden). Statt das wir nun über diese offensichtlichen Unzulänglichkeiten sprechen, diskutieren wir darüber, dass die Stadt die Grundsteuer erhöhen muss, weil der FCK mal wieder Geld braucht. Wir haben von 5 Elfmetern 6 vorbeigeschossen.

Und @echterlauterer: Der Klassenerhalt bringt gar nichts: Wie hoch glaubst Du ist unser Etat nächstes Jahr in der zweiten Liga? EUR 5 Mio. oder EUR 6 Mio.?



Beitragvon wkv » 24.01.2018, 15:29


Bei den Kommentaren hier könnte man zur Ansicht gelangen, dass die Stadt und das Land schuld an dem ist, was unfähiges Personal in Verbindung mit blindem Aufsichtsrat und führerhörigem Vereinsvolk in 20 Jahren so verbrochen hat.

Der FCK, der ist an gar nichts schuld.
Nur das Land, nur die Stadt.

Niemals der FCK.

Und bei all dem Gejammer wegen der Erhöhung der Grundsteuer wird vergessen, was die Alternative gewesen wäre. Aber hey, man kann ja die Kultur in KL völlig in den Staub treten, Theater schließen, oder Schwimmbäder.....



Beitragvon Motorschrauber » 24.01.2018, 15:37


Ich kann den Verantwortlichen des FCK nur raten diese Finanzierungskonstrukt nicht anzunehmen. Ich halte es da mit Wolfgang von Goethe:
"...Gut verloren etwas verloren, musst rasch dich besinnen neues zu gewinnen,
Ehre verloren, viel verloren, musst Ruhm gewinnen, dann werden die Leute sich änderst besinnen...."
Mit diesem Finanzierungskonstrukt verliert der FCK bundesweit seine Ehre, verspielt die letzten Sympathieen

Kippt diese Kontrukt dem OB mit lautem Getöße vor die Füße. Lieber mit Ehre und Anstand in Liga 4 oder 5.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 24.01.2018, 15:55


Ke07111978 hat geschrieben:Ich muss etwas schmunzeln: Das ist doch kein Kompromiß...


Das wird vermutlich deshalb als Kompromiss bezeichnet, weil jeder im Wesentlichen das bekommen würde, was er am meisten gewollt hat.

Der FCK bekäme die Mietreduzierung in der gewünschten Höhe, der OB behielte seine freie Mittelverwendung (oder wie auch immer das genau heißt) und die ADD hätte ihre Grundsteuererhöhung.

Doof ist es halt für alle, die in Kaiserslautern wohnen, denn die blechen jetzt dafür. Und beim wahrscheinlichen Abstieg des FCK in die 3. Liga macht die Stadt durch die Steuererhöhung auch keinen wirklichen Reibach mehr. Das geht dann praktisch vollständig in die Stadiongesellschaft. Die von Quante damals bemängelte Subventionierung des FCK durch den Steuerzahler wäre spätestens dann tatsächlich nicht mehr von der Hand zu weisen.

Der Vorschlag ist im Übrigen politisch ja auch noch gar nicht durch. Ich nehme an, der Kompromiss wird noch ein wenig nachjustiert werden, vermutlich dahingehend, dass die Grundsteuererhöhung etwas niedriger ausfällt, dafür die Miete für den FCK etwas höher als nach dem Vorschlag im Moment vorgesehen. Warten wir mal ab.

Die Situation ist vertrackt, aber wenn man unbedingt die Schuldfrage stellen will, sehe ich das weitgehend ähnlich wie @wkv. Fehler haben hier alle gemacht, allen voran und über Jahre hinweg aber leider der FCK selbst.
- Frosch Walter -



Beitragvon daachdieb » 24.01.2018, 16:02


wkv hat geschrieben:Der FCK, der ist an gar nichts schuld.
Nur das Land, nur die Stadt.

Hey, ich dachte schon du bist in der inneren Immigration.

Behauptet doch niemand, dass auf Vereinsseite niemals nicht auch nur ein Fehler gemacht wurde. Aber muss man jetzt mit "Kultur", "Theater" und "Schwimmbädern" auf das Niveau von "Denkt denn keiner an die Kinder?" kommen?

Es ist doch faktisch so, dass wir in der Aussendarstellung immer den Sündenbock geben wenn es ums Stadion geht. Diesen Preis zahlen um andere (Politiker???) aus dem Fokus zu halten.

Danke, bitte gern geschehen. Ist auch keiner gestolpert? Mund abbutze, weiter gehen. Hier gibts nichts Neues zu sehen. Alles wie gehabt.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Troglauer » 24.01.2018, 16:03


Motorschrauber hat geschrieben:Ich kann den Verantwortlichen des FCK nur raten diese Finanzierungskonstrukt nicht anzunehmen. Ich halte es da mit Wolfgang von Goethe:
"...Gut verloren etwas verloren, musst rasch dich besinnen neues zu gewinnen,
Ehre verloren, viel verloren, musst Ruhm gewinnen, dann werden die Leute sich änderst besinnen...."
Mit diesem Finanzierungskonstrukt verliert der FCK bundesweit seine Ehre, verspielt die letzten Sympathieen

Kippt diese Kontrukt dem OB mit lautem Getöße vor die Füße. Lieber mit Ehre und Anstand in Liga 4 oder 5.


Nicht zuletzt wegen genau dieser Art von Getöse sitzt der FCK doch heute in der Tinte.

Vielleicht grölt man noch ein paar Kanonenbootmetaphern, während man dem OB beleidigt die Brocken hinwirft.

Ehre und Anstand? Obwohl man der Stadt seit 15 Jahren auf dem Schoß sitzt? Das wäre eine ziemlich alberne Vorstellung.

Was kann die Stadt dafür, wenn der FCK nicht mal mehr die 2. Liga auf die Reihe bekommt? Die 3. Liga hat man damals wahrscheinlich überhaupt nicht vertraglich geregelt, weil es einem so abwegig erschien.



Beitragvon wkv » 24.01.2018, 16:08


@daachdieb:
Sagen wir, mein Wunsch mich an Diskussionen über den FCK zu beteiligen geht gegen Null. Ab und zu hab ich mitgelesen....
Nur hier fühle ich mich "genötigt".

Die Stadt Kaiserslautern ist mit dem Verein verheiratet, und zwar unglücklich. Ohne Recht auf Scheidung.
Aber mit voller Zahlungsverpflichtung.

Und an der Stelle möchte ich an die Aussage von Fritz G. erinnern, während der Oberbürgermeister vor Ihm saß, und dessen Aussage, dass er (damals ging es um Trapp und den im Raum stehenden Transfererlös) keinen Gewinn machen könne, weil er dann die Besserungsscheine sofort bedienen müsse.

DAS EXAKT war der Knackpunkt in der Beziehung FCK<>Stadt.
Genau dieser Moment.



Beitragvon Mörserknecht » 24.01.2018, 16:21


SWR-Redakteur Jan Jaworski hat geschrieben:Wo gibt es denn sowas, dass der Bürger einer Firma unter die Arme greifen muss? Stellen Sie sich mal vor, Sie müssten jährlich hundert Euro an Opel spenden.


Da kriegt man doch das kalte Kotzen. Wo es sowas gibt, dass öffentliche Mittel (die kommen vom Steuerzahler, nicht von der Bundesdruckerei) privaten Unternehmen zufließen, fragt dieser "Journalist". Ich frage mich, was es heute braucht, um über öffentlich-rechtliche Medien so einen Stuss verbreiten zu dürfen. Empörungswilligkeit genügt offenbar. Ein klitzekleines Maß an Lebenserfahrung (ich rede nicht mal von Bildung, sondern nur von Augen auf!) ist wohl nicht mehr gefordert.

Wäre diese rhetorische Frage an sich nicht schon dämlich genug? Nein, es muss auch noch von einem kommen, der vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk für seinen Mist bezahlt wird, den er verzapft? Wer zahlt denn bitte für dessen Finanzierung eine Zwangsabgabe?

Dass die Darstellung, dass vom Bürger an ein Unternehmen (FCK) Geld fließt, schlicht falsch ist, ist dann nur noch eine Randnotiz.
Gislason, wink emol!



Beitragvon wkv » 24.01.2018, 16:24


Ob er die Frage auch stellt, was die Bürger der Stadt Kaiserslautern an Wirtschaftsförderung für PFAFF schon zahlte?

Der FCK ist ein Wirtschaftsunternehmen.
Und etliche Wirtschaftsunternehmen bekommen unter die Arme gegriffen.

Und die Erhöhung der Grundsteuer B ist von der ADD schon lange angemahnt. Die Erhöhung auf 530 Prozent ist auch mehr als die Summe, die der FCK schuldig bleibt, oder?

Die Erhöhung ist also nicht nur für den Ausfall der Pachteinnahmen des FWS.



Beitragvon Mörserknecht » 24.01.2018, 16:31


wkv, mein Freund. Wen interessieren schon Fakten, wenn es sich ohne besser empören lässt?
Gislason, wink emol!



Beitragvon Südpälzer » 24.01.2018, 16:37


Warum müssen wir als Buhmann für die Erhöhung der Grundsteuer herhalten?
Wenn wir vom politischen Kaiserslautern nur benutzt werden, sollten wir dieser den Rücken kehren.

Das Waldstadion in Homburg hat ein Fassungsvermögen von 21.813 und sollte bei mutmaßlich weiter abnehmender Zuschauerzahl für die 3. Liga ausreichen.




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