Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon daachdieb » 24.01.2018, 16:44


Mörserknecht hat geschrieben:Wen interessieren schon Fakten, wenn es sich ohne besser empören lässt?

Wie lässt sich denn Empörung am besten vermeiden? Durch Ehrlichkeit?

"Sehr geehrte Damen und Herren,
als Verantwortliche der Stadt Kaiserslautern hatten wir beschlossen, die von der ADD schon mehrfach angemahnte Grundsteuererhöhung so lange im Giftschrank zu bunkern bis wir sie zur Unterstützung unserer vormals innig umspielten aber heute ungeliebten Ehefrau, 1.FC Kaiserslautern, ... Und heute ist unser großer Tag!"

So in etwa?
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon wkv » 24.01.2018, 16:49


Mörserknecht hat geschrieben:wkv, mein Freund. Wen interessieren schon Fakten, wenn es sich ohne besser empören lässt?

Deutsches Wutbürgertum.
Aber der Tanz geht doch erst so richtig los, wenn der FCK absteigen sollte, und nochmal 2 Mio. Euro zu refinanzieren sind jedes Jahr.



Beitragvon Mörserknecht » 24.01.2018, 17:08


daachdieb hat geschrieben:Wie lässt sich denn Empörung am besten vermeiden? Durch Ehrlichkeit?

"Sehr geehrte Damen und Herren,
als Verantwortliche der Stadt Kaiserslautern hatten wir beschlossen, die von der ADD schon mehrfach angemahnte Grundsteuererhöhung so lange im Giftschrank zu bunkern bis wir sie zur Unterstützung unserer vormals innig umspielten aber heute ungeliebten Ehefrau, 1.FC Kaiserslautern, ... Und heute ist unser großer Tag!"

So in etwa?


Aber auch nur in etwa. Zur Wahrheit gehört nämlich mehr. Zur Wahrheit gehört auch, dass die Stadt sich entschieden hat, WM-Austragungsort sein zu wollen. Dass die Stadt sich entschieden hat, dafür ein WM-Stadion in ihrem Stadtgebiet haben zu wollen. Dass die Stadt unter der WM und dem, was sich rundherum getan hat, sicherlich nicht gelitten hat. Dass die Stadt mit dem Fritz-Water-Stadion eine Veranstaltungsstätte hat, die sie unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten eben nur zu marktgerechten Preisen vermieten kann. Oder alternativ gar nicht. Dass das Alternativszenario "gar nicht" für den Steuerzahler viel viel teurer wird.

Man liest ja oft von Rückbau oder Abriss. Das fordern einige Spezialisten. Gerade so, als ob dadurch der Kredit, den die Stadiongesellschaft und damit die Stadt eines Tages zu bedienen haben, kleiner würde. Gerade so, als würden dadurch die Kosten nicht noch höher. Es ist verrückt.

Und dann kommt ein Empörungsjournalist und tut so, als wäre das etwas Außergewöhnliches, dass Steuern (und Rundfunkgebühren) irgendwelchen "Unternehmen" zufließen. Als gäbe es keine Wirtschaftsförderung, keine Bürgschaften für in Schieflage geratene Unternehmen, zumal dann, wenn es viel größeren Schaden anrichtet, wenn diese Unternehmen umkippen.

Zur Wahrheit gehört auch, dass der Hebesatz der Grundsteuer B in Kaiserslautern bislang eher moderat war. Trotz der hohen Verschuldung.

Bundesweit nach Einwohnern gewichteter Durchschnitt im Jahr 2015: 572,4 Prozent.
https://www.haushaltssteuerung.de/weblo ... uer-b.html

Ja, das alles gehört zur Ehrlichkeit. Oder besser: zur Billigkeit. Billigkeit ist Gerechtigkeit unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls (Aristoteles, Nikomachische Ethik).
Gislason, wink emol!



Beitragvon Rheinteufel2222 » 24.01.2018, 17:13


daachdieb hat geschrieben:"Sehr geehrte Damen und Herren,
als Verantwortliche der Stadt Kaiserslautern hatten wir beschlossen, die von der ADD schon mehrfach angemahnte Grundsteuererhöhung so lange im Giftschrank zu bunkern bis ...


Wobei die Steuererhöhung nur den einen Teil des Problems darstellen dürfte, den zweiten (größeren) Teil allerdings die geplante Verwendung der dadurch erzielten Einnahmen zur Kapitalzufuhr an die Stadiongesellschaft, also zum Ausgleich für den vom FCK gebauten Mist.

Dass das der Öffentlichkeit nicht leicht vermittelbar sein wird, ist relativ logisch, zumal das allgemeine Vertrauen in eine Förderungswürdigkeit des FCK auch nicht mehr das sein dürfte, was es einmal war.
- Frosch Walter -



Beitragvon Ke07111978 » 24.01.2018, 17:15


Ah jetzt fangen wir wieder an Schuldige zu suchen. War es Friedrich, war es Jäggi, war es Kuntz? Das ist doch scheißegal. Die Stadt inkl. Land und der FCK wollten WM Standort sein und haben ein Bauunternehmen beauftragt, dass leider pleite ging. Bei allen Fehlern, Größenwahn etc., kommt ein Großteil der Schulden exakt aus diesem Fakt. Parallel hat man "vergessen" das ein rentabler Betrieb des Stadions eine Drittverwendungsmöglichkeit vorraussetzt. Die anschließende, massiv durch Stadt und Land gepuschte "Sanierung" hat diesen Begriff nicht annährend verdient. Sie war nicht nur eine kommunalpolitische Todsünde, sie war auch noch schlecht und dilettantisch umgesetzt. Und genauso wenig, wie der Verein die Schuld alleine bei der Stadt abladen sollte, sollte die Stadt die Schuld alleine beim Verein abladen. Diese Argumente hätte man einmal sauber hinter geschlossenen Türen austauschen können. Ein Vorschlag nach dem Motto: Wir tragen unseren Teil (sprich Schuldenschnitt bei der Anleihe, Kürzung im Verwaltungsetat, Kürzung beim NLZ) dafür gibt es einen Schuldenschnitt in der Stadiongesellschaft (sprich die Stadt schiebt die Kommunalanleihe dorthin wo sie wirklich hingehört, nämlich in ihren Haushalt) und wir suchen gemeinsam einen Investor auf Basis marktüblicher Miete und marktüblicher Kaufpreise. Außerdem machen wir uns gemeinsam Gedanken darüber wie wir den Nutzwert des Stadions steigern können.

Aber wir haben einfach gesagt: Senke uns die Pacht. Das war unklug. Das der OB diesen taktischen Fehler nun scharmlos ausnutzt und dem Verein einfach alles umhängt, ist aber auch nicht korrekt. Das ganze hat eigentlich gar nichts in der Öffentlichkeit verloren, aber wenn ich als Vorstand des FCK ein Interview in der Bild-Zeitung gebe, um "subtilen" Druck aufzubauen, so wie das Herr Klatt gemacht hat, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn es so wieder aus dem Wald herausschallt. Das ändert nichts daran, dass man dem OB seine eigenen Fehler (oder die seiner Vorgänger) auch mal gerne um die Ohren hauen darf. Aber eigentlich - und das ist der entscheidende Punkt - hätte man es nie zu einer solchen öffentlichen Auseinandersetzung kommen lassen dürfen. Von beiden Seiten.

Und egal wer dran Schuld ist: Ein Großteil der EUR 65 Mio. Schulden und der EUR 30 Mio. ausstehender Zinsen werden beim Steuerzahler hängen bleiben und beim Bürger der Stadt Kaiserslautern. Das wurde 2006 manifestiert. Ich bin mir sicher: Mit einem restruktrierten FCK, der im Profifußball bleibt, ist der Schaden für den Steuerzahler geringer als mit einem Abriss und einer Verwertung des FWS. Und das sollte die einzige relevante Entscheidungsgröße für alle Beteiligten, insbesondere den OB sein. Das er seiner Stadt und seinen Bürgern mit dieser Struktur einen Gefallen getan hat, halte ich für ein Gerücht - dazu muss ich nichtmal eine FCK-Brille aufsetzten.



Beitragvon SEAN » 24.01.2018, 17:32


Die haben es offensichtlich besser hinbekommen, ein Stadion zu finanzieren.
www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengl ... -1.6982717
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon LDH » 24.01.2018, 18:19


Liege ich falsch oder ist nicht Holzmann pleite gegangen während des Ausbaus im FWS? Wurde nicht danach das Stadion teurer als geplant?
Hat nicht der Staat dieser Firma unter die Arme gegriffen unter Schröder?

@SWR: Dann schreibt bitte dass auch da schon dem FCK geholfen wurde die Burg zu bauen. Natürlich zu Lasten des Steuerzahlers.



Beitragvon weißherbschtschorle » 24.01.2018, 18:40


@Ke07111978:
Das ist von Seiten des FCK sowas von stümperhaft gelaufen.Wie kann ich bei so einem sensiblen Thema einen Brief schreiben? Ich bin der Überzeugung u. hab es auch schon mehrmals geschrieben: Wir brauchen ein o. zwei Fachleute im Vorstand die nur für das Thema Stadion zuständig sind u. wissen,wie man sich auf so einem Parket bewegt. Und da sehe ich Sie bzw. Herr Helou als die richtigen Leute. Ein Herr Littig kam für mich nie in Frage. Wo steckt der eigentlich.Hört man da was von ihm?
Schorle,schon Goethe wußte warum:
Wasser allein macht stumm,das zeigen im Bach die Fische.
Wein allein macht dumm,siehe die Herren am Tische.
Da ich will keins von beiden sein,trink ich Wasser gemischt mit Wein. :teufel2:



Beitragvon WernerL » 24.01.2018, 18:43


Ke07111978 hat geschrieben: Mit einem restruktrierten FCK, der im Profifußball bleibt, ist der Schaden für den Steuerzahler geringer als mit einem Abriss und einer Verwertung des FWS. Und das sollte die einzige relevante Entscheidungsgröße für alle Beteiligten, insbesondere den OB sein.


@All
Und wie sieht denn der restrukturierte FCK denn aus?

Seid mir nicht böse, ist auch nicht gegen jemanden gerichtet aber wir analysieren nur die Vergangenheit.
Quasi mit jedem neuen Ereignis, stolz in diesem Forum präsentiert, wird exakt, oft zujuristisch analysiert was schief lief und wie dilletiert wurde. Das ist prima, nur hilft es niemandem.
Grundsätzlich, es ist immer einfacher zu kritisieren als Dinge selbst erfolgreich umzusetzen, z B in einem fussballerischen Umfeld wie dem FCK bei der Kakofonie von Fans, Medien, Politik, Bevölkerung, Konkurrenz!
Dont give me Problems, give me solutions!

Ich möchte nicht zu hart urteilen, aber um mittelständische Unternehmen ans Licht zu führen braucht der FCK in erster Linie Managementqualitäten, weniger Juristische! Bzw holt man sich den Juristen dann dazu wenn etwas dies bzgl. zu lösen ist.

Die Faktenlage ist eigentlich eindeutig, für mich ist der Weg klar, der beschritten werden muss, ab heute!
Ich habe ihn sehr häufig hier wiederholend (mit Absicht) dargelegt, es ist der Weg eines RB (nur mit geilerem Besitzer).
Der Weg ist klar, er ist hart aber er ist zu schaffen, es ist also ein Lösungsvorschlag, der ist natürlich nicht in Stein gemeißelt aber berücksichtigt und löst fast alle Probleme die hier besprochen werden jeden Tag!
Dieser muss natürlich sauber geplant und zu Ende gedacht werden mit allen Konsequenzen!
Scheitert er an einem Punkt (denn ich plane den ja nicht selbst) kann/ muss die nächst logische Stufe darunter beschritten werden, z. B. erst 50+1 selbst verklagen (der FCK könnte endlich wieder Geschichte schreiben ansatt Bittsteller zu spielen), dann übernehmen lassen etc.

Welche Lösungen gibts es noch?
Andere äußern nur es ginge anders?
Ja wie denn? Oder diskutieren wir immer noch darüber garnichts an der Struktur zu ändern?!

Welche Schritte sollte Klatt ab jetzt einleiten? Schon ab morgen, er liest bestimmt gerade mit :wink:
Wann, wie und wozu?
Was ist unsere Strategie, warum gehen wir sie, wie realisieren wir sie, was ist unser Ziel mittel- und langfristig?

Der FCK ist ein Unternehmen der Branche Fussball, wir sind keine Kanzlei!
Und wir sind auch nicht bei House of Cards, die Politik gehört verbannt, dieses Pacht-KOnstrukt ausgeschaltet, schnellst möglich.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon LDH » 24.01.2018, 19:35


Ich lese immer wir sollten woanders spielen. Dann sieht die Stadt was sie ohne FCK ist.
Daher Frage an die Experten: Kämen wir aus dem Mietvertrag überhaupt raus?



Beitragvon Devil's Answer » 24.01.2018, 19:38


Vielleicht naiv, vielleicht verrückt.

Trotzdem die Frage: Kann die Stadiongesellschaft in die Insolvenz gehen, ohne dass der FCK in die Insolvenz geht? Und falls ja, was würde das bedeuten, was würde dann passieren? Insbesondere was wäre die Wirkung auf den Verein?
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world



Beitragvon SL7:4 » 25.01.2018, 10:04


Quelle: RHeinpfalz von heute - Hans-Joachim Redzimski

„Einzige vernünftige Option“

INTERVIEW: Oberbürgermeister Klaus Weichel verteidigt die beabsichtigte Grundsteuererhöhung als Mittel, eine reduzierte Stadionmiete für den 1. FC Kaiserslautern finanziell auszugleichen.

Was bringt eine Erhöhung der Grundsteuer B um 65 Prozentpunkte finanziell? Wie sieht die Kalkulation dahinter im Hinblick auf eine Mietminderung für die Zweite oder Dritte Liga aus?
Eine Erhöhung der Grundsteuer B auf 525 Prozent würde rund drei Millionen Euro pro Jahr auf der Einnahmenseite bringen. Dies würde es möglich machen, den jährlichen Mietverlust von rund 2,8 Millionen Euro abzufedern. Das wäre die Kompensation des Mieteinnahmeverlusts der Stadiongesellschaft, der im Fall eines Abstiegs des FCK in die Dritte Liga entstehen würde. Positiver Nebeneffekt insbesondere für die freiwilligen Leistungen der Stadt: Die Haushaltssperre für das Jahr 2018 von 15 Prozent für den Zuschussbedarf im freiwilligen Leistungsbereich könnte mit der Restsumme der Steuererhöhung aufgehoben werden. Dies würde speziell die Kulturarbeit erleichtern, da dort mit langfristigen Verträgen gearbeitet wird. Denkbar ist, die Veröffentlichung der Satzung über die Erhöhung der Grundsteuer bis zum Saisonende hinauszuschieben, bis klar ist, ob der FCK die Zweite Liga halten kann.

Würde das bedeuten, dass die Steuererhöhung bei einem Verbleib des FCK in der Zweiten Liga geringer ausfallen würde?
Das wäre dann mit der ADD abzusprechen. Erhöhen müssen wir die Grundsteuer aber auf jeden Fall, weil auch im Fall der Zweiten Liga 800.000 Euro an Mietminderung zu kompensieren sind.

Ist es gerecht, den Bürger den Ausgleich für den Mietnachlass über eine erhöhte Grundsteuer bezahlen zu lassen?
Ich halte die Erhöhung der Grundsteuer für die fairste Art der Steuererhöhung, da sie eine breite Basis betrifft. Das ist bei anderen Steuerarten nicht der Fall. Und eine Möglichkeit, ausschließlich Fußballfans zu besteuern oder die Fans, die außerhalb von Kaiserslautern wohnen, gibt es nun mal nicht. Man muss einfach sehen: Die Stadt muss den Mietausfall, der bei einer Stadionpachtreduzierung entsteht, kompensieren, wenn wir die Stadiongesellschaft nicht gefährden wollen, was unterm Strich noch viel teurer wäre. Zur Kapitalzuführung der Stadt an die Stadiongesellschaft gibt es keine Alternative. Und da wir das Geld dazu nicht haben, gibt es nur zwei Optionen: Entweder wir erhöhen die Steuern, oder wir opfern andere Einrichtungen, und da wird eine nicht reichen, da diese unter dem Deckel der freiwilligen Leistungen miteinander konkurrieren. Die Schwimmbäder, die Kammgarn, der Zoo und so weiter. Auf die Diskussion, was bleiben darf und was nicht, muss sich jeder gefasst machen, der gegen die Steuererhöhung ist. Und noch ein Punkt: Forderungen nach Erhöhung der Grundsteuer seitens der ADD hat es ohnehin bereits gegeben, und die wären spätestens dann wieder aufgekommen, wenn Ende 2018 das Eigenkapital der Stadt aufgezehrt ist.

Warum scheidet eine Kombination aus einer Erhöhung der Gewerbesteuer und der Grundsteuer B für Sie aus?
Im Gegensatz zur Grundsteuer trifft die Gewerbesteuer nur einige wenige. Zudem ist sie kein statisches Element, sondern konjunkturabhängig und selektiv, so dass wir ständig nachjustieren müssten.

Warum kommt für Sie ein vorübergehender Griff in die Tilgungsrücklage der Stadiongesellschaft nicht in Frage, um eine Mietminderung auszugleichen?
Die Pflicht zur Dotierung der Tilgungsrücklage ist Bestandteil der Bürgschaftsgenehmigung der Stadt in Höhe von 65 Millionen Euro und gemäß einer Verfügung der ADD aus dem Jahr 2006 nicht diskutierbar. Sie darf nicht angetastet werden.

Was halten Sie von dem Vorschlag der ADD, einen Beobachter der Stadt in den FCK-Aufsichtsrat zu entsenden?
Eine gute Idee! Damit wäre der Informationsfluss eins zu eins gewährleistet. Es handelt sich ja nur um einen Beobachter ohne Stimmrecht.

Welche Erwartung haben Sie nun an die Fraktionen des Stadtrats?
Ich hoffe, dass jeder die Notwendigkeit sieht, diesen Vorschlag mitzutragen. Das ist übrigens auch die Erwartung der ADD.

Was passiert, wenn der Lösungsvorschlag, den Sie mit der ADD ausgehandelt haben, keine Mehrheit im Stadtrat findet?
Bei dem Lösungsvorschlag handelt es sich um die einzige vernünftige Option. Wir werden der Stadiongesellschaft und damit dem FCK so oder so helfen müssen. Tun wir das nicht, bricht das im Jahre 2003 aufgebaute Konstrukt zur Entschuldung des FCK und zur Übernahme des Stadions in die Hände der Stadt in sich zusammen. Der dafür aufgenommene Kredit von 65 Millionen Euro inklusive Vorfälligkeitszinsen müsste zurückgezahlt werden, ebenso die Investitionszuschüsse für den Ausbau des Stadions. Insgesamt reden wir im schlimmsten Fall über eine Belastung von über 100 Millionen Euro, die da auf die Stadt zukäme.



Beitragvon SEAN » 25.01.2018, 10:27


Ich kann mir nur ganz ganz schwer vorstellen, das der Weichel nochmal Bürgermeister wird. Der schiebt aber auch alles auf den FCK. Kein Wort davon, wer damals die Finanzierung des Stadionkaufs ausgehandelt hat. Jetzt hingehen und den FCK für die Grundsteuererhöhung vorzuschieben ist für mich mehr als Scheinheilig.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Seb » 25.01.2018, 12:15


[ironie]Der böse FCK lässt der Stadt also genau zwei Handlungsoptionen: Grundsteuer erhöhen und somit die Bürger für den Erhalt von Profifußball zahlen lassen oder den Zoo schließen (und die Tiere einschläfern lassen).[/ironie aus]

Was ich an dem Interview positiv herausheben möchte: Er weist nochmal darauf hin, dass eine Grundsteuererhöhung so oder so gekommen wäre und er nennt konkrete Zahlen. Transparenz schadet in so einem Fall sicherlich nie.



Beitragvon Hephaistos » 25.01.2018, 12:33


"Freie" Presse war schon immer politische Propaganda- Waffe. In heutiger Zeit aber wohl am stärksten.



Beitragvon daachdieb » 25.01.2018, 15:32


SEAN hat geschrieben:Ich kann mir nur ganz ganz schwer vorstellen, das der Weichel nochmal Bürgermeister wird. Der schiebt aber auch alles auf den FCK. Kein Wort davon, wer damals die Finanzierung des Stadionkaufs ausgehandelt hat. Jetzt hingehen und den FCK für die Grundsteuererhöhung vorzuschieben ist für mich mehr als Scheinheilig.

Der Weichel ist Bürgermeister einer Stadt und diese Stadt hat eine Firma und diese Firma verwaltet ein Fußballstadion. So weit so schlecht, da die Firma einst das Stadion auf Pump gekauft hat und noch schlechter, es nur einen Pächter für das Stadion gibt. Dass dieser Pächter irgenwann mal nicht mehr Pächter sein kann oder will ist immer eine Möglichkeit bei so einem "Geschäft".
War der Pächter in früheren Tagen die einzige Frau mit Format in der Stadt und hat ihr schönes Antlitz hergegeben um den Städtern Subventionen und Ansehen zu verschaffen würde man sich heute am liebsten von der alten Schachtel scheiden lassen.
"In guten wie in Schlechten Zeiten"und "durch Dick und Dünn" ist halt old-school. Da kommt der moderne Mann nicht mehr mit.
Weichel ist nicht Teil einer Zweck- sondern einer Scheinehe. Ein Ehemann der seine Frau durch die Gazetten prügelt ... wie viele Jahre wollte man nicht in den FCK AR? mein Gott, ist das ein Gewurschtel - schlimmer als beim 1.FC Kaiserslautern.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Paladin » 25.01.2018, 19:01


Mich würden diese beiden Fragen ebenfalls interessieren, weiß das jemand?

LDH hat geschrieben:Ich lese immer wir sollten woanders spielen. Dann sieht die Stadt was sie ohne FCK ist.
Daher Frage an die Experten: Kämen wir aus dem Mietvertrag überhaupt raus?



Devil's Answer hat geschrieben:Vielleicht naiv, vielleicht verrückt.

Trotzdem die Frage: Kann die Stadiongesellschaft in die Insolvenz gehen, ohne dass der FCK in die Insolvenz geht? Und falls ja, was würde das bedeuten, was würde dann passieren? Insbesondere was wäre die Wirkung auf den Verein?


Es wird immer davon gesprochen das man dies alles macht um dem FCK zu helfen und zu entschulden. Aber seit Jahren gehört das Stadion doch nicht mehr dem FCK, sondern einer anderen Firma. Wieso hat der FCK die Verantwortung den Unterhalt zu zahlen und auch Investitionen zu tätigen die er nach dem neuen Vorschlag nicht Mal mehr auf die Miete bzw. Pacht anrechnen darf? Vereinfacht gedacht, als Mieter gehört mir es doch nicht deshalb muss ich auch nicht direkt für die Instandhaltung und Unterhalt zahlen. Außer indirekt über Miete und Nebenkosten natürlich. Aber hier scheint man es zu vermieten und dem Mieter gleichzeitig Vermieterpflichten aufzubürden. Als normaler Wohnungsmieter würde man sich da zähneknirschend was anderes suchen. Was hält den verein rein juridisch, Mal abgesehen ob es gewollt ist, man was finden würde, etc. davon ab "auszuziehen? Klar kann man sagen ohne dem FCK seine Misswirtschaft, säße die Stadt heute nicht mit dem Betonklotz da. Aber es ist nunmal so und die vermieterin hat nix mit dem FCK zu tun, das sie es nicht nebenvermieten kann, ist ja ihr Problem? Was hindert den FCK seinerseits die offensichtlich ungeliebte Zweckehe zu beenden wo doch unsere Gattin uns nicht mehr mag?



Beitragvon babsack » 25.01.2018, 20:09


Ich versuch noch immer durchzusteigen, was damals tatsächlich passierte als man das Stadion verkaufte.

War es so das

A: Der FCK durch die Vereinsführung mit Spielergehälter, Persönlichkeitsrechte, Steuernachzahlungen etc. soweit überschuldet war, das die Insolvenz direkt bevorstand? Das würde auch erklären warum das Stadion 2003 und nicht 2006 verkauft wurde. Dann hätte der Umbau für den FCK lediglich 19 Mio gekostet und das wäre ein Betrag damals gewesen den ich als machbar für den FCK in dieser Zeit angesehen hätte.


Oder B: Die Zusagen von Land oder Stadt wurden nicht eingehalten und der FCK musste am Ende die Mehrkosten doch alleine tragen.

Wäre B der Fall wäre es leichter mit Stadt und Land zu argumentieren.

Ich bin der Meinung, sollte der FCK die Klasse halten, sollte man schauen das man so gut wie es geht keine Mietminderung benötigt, auch wenn es schwer und hart wird.

Wenn der FCK aber in die 3. Liga absteigt, bleibt eh nichts anderes übrig.



Beitragvon daachdieb » 25.01.2018, 20:35


babsack hat geschrieben:Ich versuch noch immer durchzusteigen, was damals tatsächlich passierte als man das Stadion verkaufte.

War es so das ...

Ein kurzer Abriss in Stichpunken findet sich auch hier im Forum.
Oderint, dum metuant
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Beitragvon babsack » 25.01.2018, 21:39


daachdieb hat geschrieben:
babsack hat geschrieben:Ich versuch noch immer durchzusteigen, was damals tatsächlich passierte als man das Stadion verkaufte.

War es so das ...

Ein kurzer Abriss in Stichpunken findet sich auch hier im Forum.


Danke Dir Daachdieb, den Abriss kenne ich schon, aber der Abriss bei Kicker und Wicki sagt ein klein bisschen was anderes,

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz-Walter-Stadion

Vor Allem würde der zeitliche Ablauf mit dem Verkauf 2003 eher zu Wicki passen, woher sollte man da schon wissen, was bis 2006 an Kosten anfallen.

Was ich eigentlich damit sagen will, sollte der FCK tatsächlich "nur" knapp 19 Milo für das Stadion bezahlt haben und der Rest kommt von Gehälter, Persönlichkeitsrechte usw. dann kann ich die Haltung des Bürgermeisters verstehen, es wird vielleicht nur keiner mehr darüber reden, weil man sich diese Unfähigkeit damals heute nicht mehr gegenseitig vorwerfen will.

Das würde aber auch bedeuten, dass das Stadion selbst gar nicht so teuer damals war für den FCK, nur die Schulden machen auch heute noch dem FCK das Leben schwer.
Das ändert nichts an der Tatsache das wir die Kosten tragen müssen, aber für mich ändert sich dazu die Sichtweise.



Beitragvon Ke07111978 » 25.01.2018, 22:01


@babsack: schau mal unter http://www.unternehmensregister.de. Dort findest du die Jahresabschlüsse der Stadiongesellschaft. Gebe den Namen der Stadion-Gesellschaft ein. Ganz grob: die Stadiongesellschaft hat rd. EUR 62 Mio. bezahlt hat dafür das Stadion und die Zuschussansprüche gegenüber dem Land (rd. 20 Mio.) Netto hat die Stadt also rd EUR 42 Mio bezahlt. In der Region liegt auch das Vorkaufsrecht (ich meine etwas höher). Faktisch sind nach 12 Jahren EUR 65 Mio. Schulden und EUR 17 Mio. Guthaben übrig geblieben.



Beitragvon daachdieb » 25.01.2018, 22:30


babsack hat geschrieben:Was ich eigentlich damit sagen will, ...

Springers "Welt" fasste das im Januar 2003 so zusammen.

Der Verein war am Ende. Misswirtschaft, "Defizit an Durchblick", hatte ein unfertiges Stadion an der Backe und stand in der Tabelle nicht gut da ... you name it. Das war dann alles gut gedacht und schlecht gemacht. Wie immer, wenn man alles auf einmal regeln will und Dinge vermischt, die man nicht vermischen sollte. Aber es musste ja schnell gehen und ... Kurti wollte das WM Stadion, die Stadt ihre schönste Frau nicht verlieren und der FCK nicht absteigen.
Also wurde etwas konstruiert was kurzfristig - für ein Foto - stand, aber auf Dauer nicht stehen bleiben konnte. Spätestens mit dem Abstieg 2006 fing es dann an völlig auseinander zu fallen. Ein Glück, konnte man noch schöne WM Fotos knipsen.
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Beitragvon babsack » 25.01.2018, 22:40


Ke07111978 hat geschrieben:@babsack: schau mal unter http://www.unternehmensregister.de. Dort findest du die Jahresabschlüsse der Stadiongesellschaft. Gebe den Namen Gesellschaft ein. Ganz grob: die Stadiongesellschaft hat rd. EUR 62 Mio. bezahlt hat dafür das Stadion und die Zuschussansprüche gegenüber dem Land (rd. 20 Mio.) Netto hat die Stadt also rd EUR 42 Mio bezahlt. In der Region liegt auch das Vorkaufsrecht (ich meine etwas höher). Faktisch sind nach 12 Jahren EUR 65 Mio. Schulden und EUR 17 Mio. Guthaben übrig geblieben.


Ken, ich versteh das immer noch nicht, das Land sollte 21,7 Mio zu den Gesamtkosten zu zahlen plus 18 Mio für die Mehrkosten, wurde vom Land jetzt nur 20 Mio gesamt bezahlt? Dann hat der FCK am Ende 47 Mio für das Stadion sollen zahlen oder hat sich die Stadt da noch beteiligt?

Was ich wichtig fände auch im Hinblick auf zukünftige Diskussionen, es wurden dann vom Land anscheinend Versprechungen gemacht auf die man sich dann auch verließ und wurde mit dem Schulden vom Land dann alleine gelassen, das sollte mal jemand sauber ausarbeiten und als Grundlage auch für solche Diskussionen einbringen.
Ich hab das Gefühl es schaut da kaum einer noch wirklich durch



Beitragvon daachdieb » 26.01.2018, 08:45


Die in der Berichterstattung sog. "Betze Steuer" hat wohl für einigen Missmut gesorgt. Jetzt möchte der Bürgermeister einige Stellschrauben drehen wie die RP heute berichtet. So wird eine Erhöhung der Gewerbe- und Vergnügungssteuer nachgedacht um die Erhöhung der Grundsteuer B abzufedern.

Die FDP fordert Weichel auf mit Innenminister Lewenz in harte Verhandlungen einzutreten, um die unsinnige Knebelung der Kaiserslauterer Bevölkerung zu verhindern. Das Land trage auch Verantwortung für die desolate Situation.
Oderint, dum metuant
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Beitragvon Ingo » 26.01.2018, 10:51


Wie hier schon angesprochen wurde, kommt in die Diskussion um eine Erhöhung der Grundsteuer B weitere Bewegung. Hier geht's zur entsprechenden Pressemitteilung der Stadt.

Das Referat Finanzen der Stadtverwaltung Kaiserslautern prüft derzeit, inwiefern eine moderate Erhöhung anderer Steuern die geplante Erhöhung der Grundsteuer B zur Gegenfinanzierung der Kapitalzuführung an die Stadiongesellschaft abfedern könnte. Die Erhöhung der Grundsteuer B könnte somit gegebenenfalls geringer ausfallen als die ursprünglich geplante Anhebung um 65 Punkte (...)


Quelle und kompletter Text: Stadt Kaiserslautern




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