Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon JochenG » 16.06.2011, 10:28


Der aktuelle Beteiligungsbericht der "Stadiongesellschaft" 2010 ist veröffentlicht. Dieser Bericht gilt für das Geschäftsjahr 2009 und weist einen erneuten Verlust in Höhe von 2,8 Mio Euro für die Stadiongesellschaft aus.

Der Bericht ist unter http://www.kaiserslautern.de/imperia/md ... tadion.pdf
einzusehen.

Einen recht interessanten Punkt gibt es unter der Überschrift Vorgänge von besonderer Bedeutung.
Da ja immer wieder der Rückkauf thematisiert wird hier die Information:
Gleichwohl wurde auch im Geschäftsjahr die Frage geprüft, inwieweit der 1. FC Kaiserslautern das Fritz-Walter-Stadion und gegebenenfalls zu welchen Konditionen zurück erwerben kann. Die rechtliche und wirtschaftliche Prüfung, in die auch das Land Rheinland-Pfalz eingebunden war, verlief wegen den unverrückbaren Rahmenbedingungen negativ.

Welche Bedeutung diese Aussage hat, möge jeder für sich selbst entscheiden ;)

Ansonsten sind in dem Beteiligungsbericht keine neuen Erkenntnisse enthalten.



Beitragvon Lestat » 16.06.2011, 10:31


Na da bin ich mal gespannt was alles drin steht.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon Altmeister » 16.06.2011, 10:36


Das mit diesem "negativ" war ja auch ziemlich klar. Warten wir mal ab, ob sich in den Folge-Jahren etwas daran ändert.



Beitragvon Steini » 16.06.2011, 10:45


Achtung rhetorische Frage.
Was verspricht sich die Stadiongesellschaft von der Klage bzgl. der Grunderwerbssteuer?

Glaube nicht das die Gesellschaft umhin kommt diese Steuer abzudrücken oder was glaubst Du JochenG?

@Altmeister nicht nur das die Uhr tickt auch bzgl. der 4,7 Mio Rest aus dem Satdtsäckel



Beitragvon Lestat » 16.06.2011, 10:49


Altmeister hat geschrieben:Das mit diesem "negativ" war ja auch ziemlich klar. Warten wir mal ab, ob sich in den Folge-Jahren etwas daran ändert.

Davon geht man bei der Stadiongesellschaft wohl nicht aus. Im Bericht heißt es ja: "Die Verluste der Gesellschaft werden sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. ... Nachdem sich an der negativen Finanzstruktur der Gesellschaft auch in den künftigen Jahren wenig ändern dürfte, werden die nicht erwirtschafteten Abschreibungen stets zu Verlusten führen".

Ein Frage hätte ich aber:
Im Bericht steht das dem FCK für die Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2102
ein Pachtnachlass in Höhe von je 1,2 Mio € sowie eine Pachtzinsstundung von je 0,6 Mio € gewährt wurde.
Ich hatte die Vereinbarung so in Erinnerung das es für die Spielzeit 2011/2012 im Falle des Klassenerhaltes nur noch die 0,6 Mio € Pachtzinsstundung gibt.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon JochenG » 16.06.2011, 10:57


Lestat hat geschrieben:Ich hatte die Vereinbarung so in Erinnerung das es für die Spielzeit 2011/2012 im Falle des Klassenerhaltes nur noch die 0,6 Mio € Pachtzinsstundung gibt.

Das kam auf die Ligazugehörigkeit an. Beim Abstieg hätten wir den Nachlass von 1,2 Mio noch einmal erhalten.


Steini hat geschrieben:Glaube nicht das die Gesellschaft umhin kommt diese Steuer abzudrücken oder was glaubst Du JochenG?

Im Grunde hat die Stadiongesellschaft das Grundstück vom Stadion und den Fröhnerhof "erworben". Somit wird im Normalfall Grunderwerbsteuer fällig. Welchen "Trick" man sich da ausgedacht hat, um die Steuer zu vermeiden ist mir nicht bekannt. Offenbar hat da jemand ein Problem. Vermutlich "nicht dran gedacht" ;)



Beitragvon Lestat » 16.06.2011, 11:00


JochenG hat geschrieben:
Lestat hat geschrieben:Ich hatte die Vereinbarung so in Erinnerung das es für die Spielzeit 2011/2012 im Falle des Klassenerhaltes nur noch die 0,6 Mio € Pachtzinsstundung gibt.

Das kam auf die Ligazugehörigkeit an. Beim Abstieg hätten wir den Nachlass von 1,2 Mio noch einmal erhalten.

Danke für die Info, hatte ich es doch richtig in Erinnerung.
Im Bericht steht nämlich nichts von 1. oder 2. Liga.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon paulgeht » 16.06.2011, 11:13


Um die bilanzielle Überschuldung der Gesellschaft in den künftigen Jahren abzuwenden, hat die Stadt Kaiserslautern nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde am 22. September 2008 eine rechtsverbindliche Patronatserklärung abgegeben und sich dabei verpflichtet, die Stadiongesellschaft bis zu einem Betrag von 10 Mio. Euro finanziell auszustatten, damit die Gesellschaft jederzeit und fristgerecht in der Lage ist, ihren Verbindlichkeiten nachzukommen. Der Betrag ist allerdings auf die Deckung der durch die Jährlichen Abschreibungsbeträge resultierenden Aufwendungen beschränkt.
Von der Gesamtsumme i. H. v. 10 Mio. Euro sind aufgrund der bisherigen Verluste 5,268 Mio. Euro „aufgebraucht“, so dass für die künftigen Verluste aus Abschreibungsbeträgen noch 4,732 Mio. Euro zur Verfügung stehen.


Was wird denn passieren, wenn eben diese 4,732 Mio. Euro auch "aufgebraucht" sind? Im Grunde würde das ja nur noch zwei Jahre dauern... und dann? Zwar gibt es einen Unterpunkt "Zukunft", aber irgendwie erklärt sich mir das nicht ganz...
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Beitragvon Lestat » 16.06.2011, 11:18


paulgeht hat geschrieben:....

Was wird denn passieren, wenn eben diese 4,732 Mio. Euro auch "aufgebraucht" sind? Im Grunde würde das ja nur noch zwei Jahre dauern... und dann? Zwar gibt es einen Unterpunkt "Zukunft", aber irgendwie erklärt sich mir das nicht ganz...

Tja für den Fall hofft man wohl auf weitere Patronatserklärungen von Seiten der Stadt oder ähnliches. So ist es zu mindestens unter Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft im 4. Absatz am Ende zu lesen.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon paulgeht » 16.06.2011, 11:21


Lestat hat geschrieben:
paulgeht hat geschrieben:....

Was wird denn passieren, wenn eben diese 4,732 Mio. Euro auch "aufgebraucht" sind? Im Grunde würde das ja nur noch zwei Jahre dauern... und dann? Zwar gibt es einen Unterpunkt "Zukunft", aber irgendwie erklärt sich mir das nicht ganz...

Tja für den Fall hofft man wohl auf weitere Patronatserklärungen von Seiten der Stadt oder ähnliches. So ist es zu mindestens unter Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft im 4. Absatz am Ende zu lesen.



Also vereinfacht gesagt: Sind die 10 Mio. aufgebraucht und lässt sich das Stadion bis dahin nicht an einen anderen Investor oder an den FCK verkaufen muss die Stadt erneut Geld in die Gesellschaft pumpen!
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Beitragvon Steini » 16.06.2011, 11:40


never ending story...



Beitragvon Altmeister » 16.06.2011, 14:03


Lestat:
Mit dem "negativ" meinte ich die Beurteilung der Chancen eines Rückkaufs des Stadions. Dass die weiterhin negativ sind (von den Verlusten der Stadiongesellschaft mal ganz abgesehen), liegt auf der Hand. Stellt man auch nur grob unter den derzeitigen Gegebenheiten eine Renditerechnung an, so wird schnell klar, dass potenzielle Investoren schnell die Finger davon lassen. Zumal auch der Pächter (also FCK) nicht in vollem Umfang seinen Verpflichtungen bisher nachkam, was die Renditeerwartungen weiter senken wird. Allerdings hoffe ich stark, dass irgendwann der Tag kommt, an dem wir von anderen Zahlen ausgehen werden können, weil in einer Art Rundumschlag die Stadiongesellschaft auch von einem niedrigeren Verkaufspreis des Stadions ausgehen könnte, nur um die Immobilie loszuwerden. Klar müsste man dann dem Steuerzahler auch erstmal diese Mindereinnahme erklären, dafür hätte man aber auch von politischer Seite aus danach dann Ruhe mit diesem Thema. Momentan sind das sicher noch Hirngespinste, aber wer weiß schon, was in 5 Jahren sein wird?
Übrigens versucht gerade der 1. FC Köln genau das, was ich hier beschreibe. Dort steht das Stadion mit angeblich 120 Mios zu Buche. Der Verein bietet nun dem Vernehmen nach 60 - 70 Mios, um das Stadion zu kaufen. Ob es dazu kommen wird, weiß ich nicht, es findet aber eine ernsthafte Diskussion darüber statt und die Stadt Köln als Eigentümer des Stadion ist momentan schwer am Rechnen, ob ein solcher Deal Sinn macht. Und die machen auch permanent Verluste mit dem Stadion, obwohl der FC 6 Mios Miete zahlt im Jahr.



Beitragvon Lestat » 16.06.2011, 14:25


@ Altmeister
Oh sorry, dann habe ich das mit dem negativ wohl in einen falschen Zusammenhang gebracht.
Bei der Stadionproblematik wird sich kurzfristig wohl wirklich nicht viel ändern. Da mache ich mir auch wenig Hoffnungen. Bleibt die Hoffnung das der FCK in den nächsten Jahren nicht mehr absteigt. Und dann kann man vielleicht wirklich mal an einen Rückkauf des Stadions denken.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon emWaltersoiFritz » 16.06.2011, 17:56


Altmeister hat geschrieben:Übrigens versucht gerade der 1. FC Köln genau das, was ich hier beschreibe. Dort steht das Stadion mit angeblich 120 Mios zu Buche. Der Verein bietet nun dem Vernehmen nach 60 - 70 Mios, um das Stadion zu kaufen. Ob es dazu kommen wird, weiß ich nicht, es findet aber eine ernsthafte Diskussion darüber statt und die Stadt Köln als Eigentümer des Stadion ist momentan schwer am Rechnen, ob ein solcher Deal Sinn macht. Und die machen auch permanent Verluste mit dem Stadion, obwohl der FC 6 Mios Miete zahlt im Jahr.


ja und bei Cottbus ist es auch so gelaufen. Auch hier hat Energie der Stadt vorgerechnet wie stark die laufende Subventionierung (negative Einnahmen) den Wert des Stadions senkt. Und dann ging halt das Stadion für glaube ich 2 Mio. über den Tresen. Auch wenn die Summen andere sind, das Stadion eher renoviert als neugebaut wurde, die Thematik ist die gleiche.

Der Unterschied zu uns ist aber leider (auch wenn das vielleicht formal klingt) das wir der Eigentümer des Stadions waren und wir den Buchwert brauchten um die Schulden in gleicher Größe loszuwerden. Bei uns wurde letztlich nicht ein Stadion verkauft sondern wir wollten unsere Schulden loswerden. Und das ist ein riesiger Unterschied. In Köln aber auch in Frankfurt hat die Stadt gesagt, sie baut ein WM-Stadion und übernimmt das Betreiber- und Finanzierungsrisiko. Bei uns und auch in Bielefeld hat der Verein gesagt er übernimmt das Risiko. Daher haben wir eine Situation wie Bielefeld. Auch dort geht es darum, wie komme ich von den Schulden runter. Also sucht man irgendwelche Assets die einen Wert haben (also Stadion) und die werden zum Buchwert samt Schulden übertragen. Das der Wert des Stadions ein ganz anderer ist, wenn man rein die Einnahmeseite sieht ist natürlich was anderes. Und die Schulden werden wir bzw. die Stadiongesellschaft nur los wenn sie irgendeiner bezahlt. Und das wird sicherlich nicht die Stadt oder das Land sein, egal wie arm oder reich der eine oder andere ist.
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!



Beitragvon SpeyerTeufel92 » 16.06.2011, 18:11


Ich bin bei diesem Thema leider nicht so gut informiert, vllt. könnt ihr mir ja auf die Sprünge helfen.

Ich verstehe nicht 100%-tig, warum die Stadiongesellschaft einen Verlust macht. Kommt dieser Verlust durch die gesenkte Stadionmiete der letzten Jahre?
So wie ich das verstanden habe, hat die Stadt die Schulden des FCK übernommen und im Gegenzug das Stadion bekommen. Sie bekommen jedes Jahr die Miete plus die Instandhaltungskosten vom FCK (5,2 MIO oder ?).
Gleichzeitig muss die Stadt die Zinsen der Schulden bezahlen oder? Sobald die Stadt weniger Mieteinnahmen vom FCK erhält als sie Zinsen bezahlen muss, macht sie Verlust oder? Kommt daher die Erhöhung des nicht gedeckten Eigenkapital?

Es wäre nett, wenn mich in Bezug auf die Stadiongesellschaft jmd. aufklären könnte(als das Stadion damals verkauft wurde habe ich mich ausschließlich mit der sportlichen Seite des FCKs beschäftigt, bin dementsprechend schlecht informiert darüber)
Außerdem würde es mich interessieren, ob die Stadt das Stadion einfach so an Dritte vermieten kann. Kann sie z.B. ein Konzert oder einen Boxkampf im FWS stattfinden lassen? Würden diese Einnahmen nicht den Verlust ausgleichen können?

Ich hoffe einer kann mir all die Fragen beantworten, Dankeschön



Beitragvon Mac41 » 16.06.2011, 19:26


SpeyerTeufel92 hat geschrieben:Ich bin bei diesem Thema leider nicht so gut informiert, vllt. könnt ihr mir ja auf die Sprünge helfen.


Da bist du nicht der Einzige, aber wenige geben zu, das sie nichts wissen und brabbeln dennoch.
Viele Infos findest du im Stadionthread, aber auch zur Finanzsituation des FCK und den jährlich wiederkehrenden Mietminderungsrunden bei der Stadt.

Du kannst dazu die Suchfunktion der Forums verwenden.

Eine kurze Zusammenfassung (ich erstelle sie aus dem Kopf, daher bitte keine Zahlenklauberei).
Der FCK, Eigentümer des FWS hatte mit Stadt und Land einen Vertrag zum Ausbau des Stadions für die WM 2006 geschlossen. Die veranschlagten Umbaukosten sollten ca 48 Millionen € betragen, wobei der FCK 18 Millionen, das Land 22 und die Stadt 8 Millionen übernehmen sollte. Der FCK hatte überdies zugesichert, das er als Eigentümer Mehrkosten übernehmen würde. Der Umbau ging ziemlich in die Hose, der Generalunternehmer Holzmann pleite, das Budget wurde maßlos überzogen und der Umbau geriet ins Trudeln. Irgendwann war man bei um die 76 Millionen.
Es wurde dem FCK das Stadion "abgekauft" gegen Schuldenübernahme, ebenso das Trainingsgelände Fröhnerhof, wo jedoch dem FCK eine Grundschuld von 3 Millionen eingetragen wurde, das Land glich erst einmal die Mehrkosten aus und der Bau wurde in die Stadiongesellschaft überführt, die das ganze fremdfinanzierte. Insgesamt waren seit der Neuordnung des Kredites ca 75 Millionen fremdfinanziert, wofür die Stadiongesellschft 30 Jahre lang Zinsen, aber keine Tilgung zahlt.
Damit war der Ausbau des FWS außerhalb des Landes finanziert, die städtische Tochter war eigentlich über Stadionwert und Miete des FCK abgesichert. Der FCK mietete lt. Vertrag das Stadion und war verantwortlich für den Unterhalt, dafür zahlte er eine Miete, die den Zinsleistungen plus Abschreibung entsprach. Damit wäre das für die Stadiongesellschaft ein Nullsummenspiel gewesen, Sie hätte über die Abschreibungen, die der FCK ausglich einen Kapitalstock aufgebaut, der irgendwann hätte zur Ablösung des Darlehns führen können.
Leider kann der FCK diese Summe nicht aufbringen, weshalb er weniger Miete zahlt, als die Stadiongesellschaft zur Deckung braucht.
Den Differenzbetrag gleicht die Stadt aus, hält aber dafür entweder eine Forderung aus Mietstundung die nächstes Jahr ausgeglichen werden muss, oder die Besserungsscheine.

Was Altmeister vorschlägt, ist die Idee, das das Land die Gesellschaft übernimmt, den Kredit ganz oder teilweise in den Landeshaushalt übernimmt und der FCK die Immobilie für einen neuen, realen Restbuchwert kauft und dies dann mit der Übernahme eines entsprechenden Teils des Kredites bezahlt, der in der Höhe des ursprünglichen Engagements von ca. 20 bis 25 Millionen liegt. Allerdings wäre dies in RLP politisch durchzusetzen nur für die WM ca 40 Millionen Verlust gegen den Kredit auszubuchen zum größten Teil beim Land, aber auch bei der Stadt.

Andere Frage: Fremdvermietung
Ja sowohl der FCK als auch die Stadiongesellschaft sind gehalten Dritte über Veranstaltungsmieten an der Finanzierung zu beteiligen.
Leider ist das bis auf die Länderspiele nicht allzuviel geworden. Das Letzte Mal wollte man Los Angeles Galaxy gegen den FCK spielen lassen und damit Millioneneinnahmen machen, das ganze ging aber voll in die Hose und hat dem FCK Verlust und mächtig Ärger eingebracht.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon emWaltersoiFritz » 16.06.2011, 20:21


vielleicht mal eine Frage in die Runde. Habe mir den Beteiligungsbericht angesehen und auch noch den Bericht 2009 mit den Zahlen 2008 gefunden. Aber leider nicht mehr. Es müßte doch auch davor noch einige Berichte geben, sind die nicht öffentlich?

Da sind da auch noch einige Verständnisfragen:

1. Wieso liegen die Abschreibungen bei jährlich über 2 Mio., die Buchwerte dagegen zeigen nur einen geringen Netto-Werteverzehr auf. D.h. doch das neben den normalen Wertefverzehr auch regelmäßig in die Substanz investiert wird. Wer tut das? die Gesellschaft oder der FCK

2. Zur Gegenfinanzierung der Pachtreduzierungen wurden doch Einlagen in die Kapitalrücklage getätigt - also im EK. In der bilanz gibt es zusätzlich Verbindlichkeiten ggü Gesellschaftern - also der Stadt. Woher kommen die den?

3. im Beteiligungsbericht von 2009 wurde vermerkt, daß in der Bilanz noch ein Verkäuferdarlehen vom FCK über 3,8 Mio. Hier sind ab 2008 Zinsen an den FCK zu zahlen in Höhe von 4%. Wird dies mit der Pachtzahlung verrechnet oder bekommt der FCK hier tatsächlich Geld von der Stadt

4. Auch wenn ich damit wieder mal meine Unwissenheit offenbaren. die in der Bilanz enthaltenen Kassenbeständen von ca. 20 Mio. sind doch sicherlich ein "Ansparkonto" um nach Ablauf der Darlehenslaufzeit den nicht zu tilgenden Kredit zurückzuführen. Aus welcher Position wird die den gespeist: aus den Abschreibungen?

5. Aktuell geht das Ansparkonto deutlich zurück. In der GuV ist zu lesen, daß insgesamt liquiditätswirksame Aufwendungen von ca. 2,8 (also ohne AfA, Personal ignoriert und nur das Netto-Zinsergebnis zzgl. sonstiger Aufwendungen genommen) entstehen, dagegen UE von 2,2 Mio. Die Liquiditätslücke wird ja u.a. auch durch die Kapitaleinlage der Stadt gedeckt. Das Ansparkonto sollte zumindest nicht zurückgehen.

6. Wir ist dann eigentlich sichergestellt, daß zum Ende der Kreditlaufzeit das Ansparkonto auf 70 Mio. lautet, wenn da aktuell keine Bewegung nach oben zu erkennen ist.
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!



Beitragvon Mac41 » 16.06.2011, 22:25


emWaltersoiFritz hat geschrieben:3. im Beteiligungsbericht von 2009 wurde vermerkt, daß in der Bilanz noch ein Verkäuferdarlehen vom FCK über 3,8 Mio. Hier sind ab 2008 Zinsen an den FCK zu zahlen in Höhe von 4%. Wird dies mit der Pachtzahlung verrechnet oder bekommt der FCK hier tatsächlich Geld von der Stadt


Sorry ich hatte die Zahlen aus dem Kopf zusammengestellt. Mit dem VK-Darlehn von 3,8 Mio. meinte ich das hier:
Mac41 hat geschrieben:..., ebenso das Trainingsgelände Fröhnerhof, wo jedoch dem FCK eine Grundschuld von 3 Millionen eingetragen wurde,


Im neugestrickten Pachtvertrag von Stefan Kuntz, wurde auf eine Rückzahlung der Zinsen verzichtet, ebenso wie auf eine Kündigung des Darlehns.
Göbel hatte Ende 2007 glaube ich, um Geld zu beschaffen und die Stadt zu Konzessionen in der Mitsache zu bewegen, das Darlehn schon mal gekündigt und wollte Knete sehen. Das ging aber später dann unter.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Diablo-Rojo » 16.06.2011, 23:08


Zunächst: Endlich wieder mal ein Thread, der sich wohltuend vom restlichen Sommerlochgeschwafel abhebt. Wenn auch das Thema ungleich prekärer für den 1. FCK ist.

Zum Thema: Die Alternativen der öffentlichen Hand sind wie Pest und Cholera. Variante 1: Wir treiben das aktuelle Spielchen aus nicht gezahlten Mieten und Nachschüssen weiter wie gehabt. Die Stadt muss Stück für Stück nach karren und verteilt den Verlust auf Jahrzehnte (und da rede ich noch nicht von Zinseffekten). Solange der FCK keine wesentlichen Mehreinnahmen generiert (CL, EL, Spielerverkäufe im zweistelligen Mio.Bereich) wird sich da so dauerhaft fortführen, mit einer für beide Seiten miesen Ausbeute.

Variante 2: Es findet sich jemand, der den ganzen Schmons übernimmt; jedoch zu einem deutlich geringeren Wert als 60 Mio. € (übern Daumen). Die Stadt würde auf einen Schlag 30 Mio in den Wind blasen; das Land müsste eingreifen bzw. beisteuern.

Klassische Konstellation: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende.

Alledings gibts natürlich auch ein Worst-Case-Szenario: Der FCK spielt sich sportlich wieder in die Lage vom Mai 2008, bekommt die Lizent entzogen und löst sich auf (bzw. gründet sich neu). Dann ist alles auf einmal futsch (immer davon ausgehend, dass alternative Nutzung bzw. alternative Nutzer nie eine wirkliche Option sein werden). Und genau aus dieser "Angst" könnte doch ein FCK-Angebot auf fruchtbarem Boden landen. Nehmen wir an, wir könnten der Stadt ein tragfähiges Konzept mit Investor für einen Kaufbetrag von 30 Mio € anbieten. Was würde die Stadt tun bzw, was könnte sie überhaupt vor den Steuerzahlern verantworten (da setze ich als RLPler auch gerne die FCK-Brille ab)?
RIP, Super Sic
RIP, Kentucky Kid



Beitragvon SpeyerTeufel92 » 16.06.2011, 23:55


@ Mac41: Danke für die asuführliche Antwort, jetzt hab ich schon mal einen besseren Überblick der ganzen Stadiongeschichte.
Hört sich leider an manchen Stellen nicht sehr gut an, aber das mit dem Sparkonto auf dem angeblich 20 Mio. sein sollen hat mich sehr überrascht.
Das bedeutet wohl, dass es einen konkreten Plan für einen Rückkauf gibt oder wie ist das zu sehen ?

Ich denke man könnte durch die Vermietung des FWS an Dritte einiges an Geld einnehmen. Natürlich sieht es kein FCK-Fan gerne, wenn in unserem Stadion irgendwelche Bands spielen o. Ä., welche es eig. nicht wert sind in diesem schönen Stadion zu spielen. Aber einen anderen Ausweg gibt es nicht um an Geld zu kommen ohne dabei den Steuerzahlern und/oder den FCK zu belasten.

Prüft die "Perspektive FCK" nicht evtl. Nutzungsmöglichketen? So steht es zumindest auf deren Homepage. Ist da aktuelles bekannt?



Beitragvon Dean Moriarty » 17.06.2011, 08:11


Da ich in der Sache nur bedingt durchblicke stellen sich mir als Laie ein paar Fragen.

Durch die Belastungen des Stadions kann der Verein sich nur bedingt (wenn überhaupt) im Wettbewerb verbessern. Dadurch sind keine nennenswerten Mehreinnahmen zu erwarten. Die könnte man nur über Transfererlöse erzielen. Was aber wiederum die Wettbewerbsfähigkeit schwächt. Somit lebt der FCK von der Hand in den Mund und kann keinerlei Rücklagen bilden.
Selbst wenn wir im positiven Fall in den nächsten Jahren die Stadionkosten plus Mietstundungen bedienen können, steuern wir doch unaufhaltsam auf den Ablauf der 30 Jahre zu (habe das genaue Datum jetzt nicht zur Hand). An diesem Stichtag steht dann immer noch die komplette Gesamtschuld von ca. 75 Millionen. Der Verein wird also dann wahrscheinlich nicht in der Lage sein über eine Finanzierung das Stadion zu erwerben. Welche Möglichkeiten ergeben sich dann? Sind dann Stadt und Land nicht doch wieder gezwungen einzuspringen. Müsste es nicht auch in deren Interesse sein zu einer vernünftigen und vor allem nachhaltigen Lösung zu kommen? Oder herrscht dort die Denke: „Nach mir die Sintflut!“ Denn die damals bzw. jetzt auf allen Seiten (Land, Stadt, Verein) Handelnden werden dann längst nicht mehr in Amt und Würden sein.
Das würde ja bedeuten, dass jeder das Problem vor sich hinschiebt nur um für sich kurzfristige Erfolge zu erzielen. Die Problematik ist wohl auf Dauer so nicht zu lösen. Es sei denn jemand hat den Willen und die Möglichkeiten auch für ihn unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen.

Die für mich alles entscheidende Frage: Bleibt denn der FCK auf Dauer überhaupt wettbewerbsfähig, oder steht uns irgendwann zwangsläufig ein Schicksal ala Bielefeld bevor?
"Männer, heute nur glatte Brüche."



Beitragvon redcity » 17.06.2011, 09:06


Mac41 hat geschrieben:Was Altmeister vorschlägt, ist die Idee, das das Land die Gesellschaft übernimmt, den Kredit ganz oder teilweise in den Landeshaushalt übernimmt und der FCK die Immobilie für einen neuen, realen Restbuchwert kauft und dies dann mit der Übernahme eines entsprechenden Teils des Kredites bezahlt, der in der Höhe des ursprünglichen Engagements von ca. 20 bis 25 Millionen liegt. Allerdings wäre dies in RLP politisch durchzusetzen nur für die WM ca 40 Millionen Verlust gegen den Kredit auszubuchen zum größten Teil beim Land, aber auch bei der Stadt.

Warum sollte man es so umständlich fahren und die Gesellschaft in den Landesbesitz überführen und dann an den FCK veräußern. Da möge man mich korrigieren aber mit der Übertragung der Gesellschaft von Stadt auf Land werden Steuern fällig (z.B. Grunderwerbssteuer). Diese Steuern würden bei einer Veräußerung vom Land an den Verein wiederum erhoben.
Da wäre es in meinen Augen angebrachter die GmbH direkt von der Stadt auf den FCK zu übertragen und alle drei Beteiligte einigen sich, wie man mit dem Differenz-Betrag umzugehen hat. Ich kenne die Verträge zwischen der Stadion-Gesellschaft und den geldgebenden Banken nicht aber mich wundert es durchaus, dass in den letzten Jahren keine Umschuldung o.ä. möglich gewesen sein soll, bzw. scheinbar auch in Zukunft nicht möglich ist. So hat ja der BVB damals bspw. die Stadion-Anteil von Molsiris übernommen und die Umschuldung durch Morgan Stanley finanzieren lassen.

Denkbar und in meinen Augen sinnvoll wäre auch das herauslösen bestimmter Bestandteile aus der Stadiongesellschaft:
Bspw. wäre denkbar, dass der FCK eine AG gründet, nennen wir sie mal "Fröhnerhof AG" und diese Gesellschaft den Kauf, Betrieb und Unterhalt des Sportparks zur Aufgabe hat. Das wäre m. E. in sofern sinnvoll, da Investitionen in das Trainingsgelände getätigt werden müssen und diese Investitionen im Moment auf fremden/angemieteten Flächen getätigt werden müssten. Durch die Form der AG könnte ich diese Sache auch "schick" finanzieren. Sagen wir mal eine Aktie für 100,- €, insgesamt 100.000 Aktien macht eine Summe von 10.000.000 €. Sollte für den Kauf des Areals und notwendige Ausbaumaßnahmen dicke ausreichen und einen Grundstock für kommende Jahre liefern. Die Stadion-Gesellschaft könnte mit dem Verkaufserlös (falls möglich) einen Teil der Kredite tilgen oder eine kleine Feier für die Stadtbevölkerung organisieren. ;) Der FCK müsste dann gegenüber der Gesellschaft Miete für das Areal berappen, was aber wohl nur funktionieren kann, wenn die Stadiongesellschaft ihrerseits den Mietpreis absenkt.
Anteilseigner der AG wären dann voraussichtlich der FCK, Sponsoren und nicht zuletzt auch Fans, die durch diesen Weg investieren könnten. Einfach mal so 2 Minuten vor sich hingesponnen. In St. Gallen lief das ähnlich, da gab es für die AFG-Arena auch eine AG, in welche auch private Investoren einsteigen konnten.

Andere Frage: Fremdvermietung
Ja sowohl der FCK als auch die Stadiongesellschaft sind gehalten Dritte über Veranstaltungsmieten an der Finanzierung zu beteiligen.
Leider ist das bis auf die Länderspiele nicht allzuviel geworden. Das Letzte Mal wollte man Los Angeles Galaxy gegen den FCK spielen lassen und damit Millioneneinnahmen machen, das ganze ging aber voll in die Hose und hat dem FCK Verlust und mächtig Ärger eingebracht.

Die Drittverwertbarkeit des Stadions ist im Grunde miserabel.
An Spieltagen sind Veranstaltungen/Nutzungen außerhalb des Heimspiels nicht denkbar. Das schränkt schon einmal die "Mantelnutzung" ein. In der Schweiz bspw. ist es üblich, dass in Stadien ganze Einkaufszentren integriert werden, das kennen wir in Deutschland bisher kaum. Das ist aber nur dann darstellbar, wenn auch am Spieltag der Zugang gewährt werden kann.
Bestimmte andere Dinge, die einen höheren Nutzungsgrad versprechen würden (Tagungszentrum, Museum) haben nicht zuletzt auch die Stadt, bzw. die Behörden torpediert. Das Stadion kann im Grunde nur dann wirtschaftlich betrieben werden, wenn es überspitzt gesagt eine "Erlebniswelt" ist, bei der auch ein Besuch unter der Woche denkbar ist und der durch Vermietung o.ä. Geld einbringt.
Da die Möglichkeit zur Ausrichtung von größeren Konzerten in Kaiserslautern weder strukturell, noch finanziell oder organisatorisch zu stemmen sein wird, bleibt als Hauptnutzer für das Stadion wohl nur der FCK bestehen. Also muss man eben versuchen, den Rest des Raums optimal zu nutzen. Was aber in Zügen der Quadratur des Kreises ähneln dürfte.
Zuletzt geändert von redcity am 17.06.2011, 10:55, insgesamt 2-mal geändert.



Beitragvon Mac41 » 17.06.2011, 09:56


Hallo Redcity, könntest du deine Zitierweise mal überarbeiten, das habe ich nicht geschrieben, was du mir da zuschreibst.


Also eine Zusatznutzung im klassischen Sinne, Konzerte oder Kongresse werden und wurden ja schon geprüft, führen aber nicht dazu, das es wirklich besser wird.
In KL gibt es zwar keine vernünftige Halle für Konzerte z.B., aber aus baulichen Gründen ist das Stadion auch nicht die Alternative. Messen, Firmenevents... alles denkbar, aber man braucht nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Nutzer.
Zuletzt geändert von Mac41 am 17.06.2011, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Peter Gedöns » 17.06.2011, 09:58


redcity hat geschrieben:Da die Möglichkeit zur Ausrichtung von größeren Konzerten in Kaiserslautern weder strukturell, noch finanziell oder organisatorisch zu stemmen sein wird...

Konzerte kannst du in KL aufgrund der Vereinbarungen mit den Anwohnern vergessen. Die hatten dem Ausbau nur zugestimmt, wenn im Gegenzug das Stadion eben nur für Fußball genutzt wird.
When you're feeling too close to the bottom. You know who it is you can count on. Someone will pick you up again!



Beitragvon HellMan » 17.06.2011, 10:10


Diablo-Rojo hat geschrieben:Variante 2: Es findet sich jemand, der den ganzen Schmons übernimmt; jedoch zu einem deutlich geringeren Wert als 60 Mio. € (übern Daumen). Die Stadt würde auf einen Schlag 30 Mio in den Wind blasen; das Land müsste eingreifen bzw. beisteuern.
Klassische Konstellation: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende.

Ehrlich gesagt, kann ich an eine solche Konstellation nicht glauben. Denn wer kauft ein Stadion mitten in einem Wohngebiet? Welche Events will man den hier veranstalten? Es gibt ja nicht mal geeignete Parkplätze in der nähe des Stadions. Ich denke, das schreckt viele Investoren ab.
Ich befürchte, dass es mittelfristig sogar eher darauf hinausläuft, die Bundesligaspiele bestmöglich zu vermarkten, eventuell mit noch mehr VIP Logen.




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