Feldkamps Wiedergänger (Süddeutsche Zeitung)

Feldkamps Wiedergänger
Dank Trainer Marco Kurz verbindet Kaiserslautern Folklore wieder mit Spielkultur

[...]Der Bielefelder Halfar war am Montag der einzige Spieler auf dem Platz, der je ein Erstligaspiel für den FCK bestritten hatte - bis 2007 spielte er in der Pfalz. Wer die Spieler aufzählen will, die seit dem Abstieg gekommen und wieder gegangen sind, verliert schnell den Überblick. Und inklusive der Interimstrainer ist Marco Kurz seither auch schon der siebte Coach. Dass nun Kontinuität in der sportlichen Leitung des FCK einkehren könnte, ist mittlerweile mehr als eine vage Hoffnung - und erstaunlich.

Nachdem Milan Sasic vergangene Saison gehen musste, war Kurz nach den Absagen von Franco Foda und Heiko Herrlich nur dritte Wahl. Klubchef Stefan Kuntz stand sehr alleine da mit seiner Entscheidung für den zuvor bei 1860 München entlassenen Kurz. Doch Kurz ist längst angekommen. Montagabend hüpfte er an der Seitenlinie herum wie ein Widergänger des legendären FCK-Trainers Kalli Feldkamp, der Montagabend im Stadion war. Zur Haudrauf-Folklore vergangener Tage taugt die Mannschaft von Kurz zwar nicht. Diese lebt aber fort durch die alten Haudegen, die vom Rasen in den Trainerstab gewechselt sind. Roger Lutz zum Beispiel, auf dem Platz zu Feldkamps Zeiten eine Art beißender Terrier, heute Co-Trainer. Lutz fiel am Montag mit einer Norbert-Meier-Gedächtniseinlage negativ auf. Kurz vor Ende der rasanten Partie, es stand 1:0 für den FCK, wollte der Bielefelder Michael Lamey den Ball, den Marco Kurz in den Händen hielt, zum Einwurf abholen. Lutz trat im letzten Moment zwischen Lamey und Kurz und ließ den Bielefelder auflaufen - um sich anschließend hinfallen zu lassen. "Früher war er standfester", witzelte Marco Kurz später über die Dummheit seines Assistenten. Man habe sich aber noch auf dem Platz bei den Schiedsrichtern für dieses Verhalten entschuldigt, erklärte Kurz.

Außerhalb der Coaching-Zone aber hat Kurz die Spielkultur des FCK nachhaltig voran gebracht. "Der Trainer sagt, dass wir Fußball spielen sollen", erzählt Linksverteidiger Alexander Bugera. In der letzten Saison stand der FCK zu dieser Zeit auch oben in der Tabelle, doch unter Milan Sasic drosch man die Bälle oft nur nach vorne. "Jetzt haben wir ein spielerisches Fundament", sagt Bugera und sieht sein Team deshalb nicht in der Gefahr, so abzustürzen wie letzte Saison.

Kurz hat mittlerweile Spieler zur Verfügung, mit denen er guten Fußball spielen kann. Die beiden offensiven Außenspieler Ivo Ilicevic und Sidney Sam sind durch ihre Tempodribblings kaum auszurechnen, im zentralen Mittelfeld besticht Georges Mandjeck durch Übersicht und Zweikampfstärke. Mandjeck (VfB Stuttgart) und Sam (HSV) sind zwei von fünf Leihspielern des FCK. Ein Aufstieg könnte die Entscheidung der Talente für den FCK leichter machen, sollten ihre Klubs sie nicht zurückbeordern. Der sprungkräftige Sam, der am Montag nach einem einstudierten Spielzug schon sein zweites Kopfballtor erzielte (73.), sagte: "Ich fühle mich pudelwohl beim FCK und hätte kein Problem damit, hier zu bleiben."[...]
Tobias Schächter/Süddeutsche Zeitung

Anmerkung: Artikel ist am 2. Dezember ausschließlich in der "SZ" erschienen.

Schönes Zitat von Sidney, bleibt zu hoffen dass er es ernst meint und ihn der HSV ziehn lässt, nachdem wir aufgestiegen sind

Feldkamp lebt doch noch... wie kann Kurz dann sein Wiedergänger sein ?
doofe Journalisten....obwohl ,gegen wieder-so-erfolgreich sein wie zu King Kallis + König Otto's Zeiten haben wir NICHTS,wolllte er uns das voraussagen ?