Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon ChrizB » 05.11.2008, 14:30


Ein Erfolgsduo sorgt für Deja-vus (faz.net)

04. November 2008 Vor dem Anpfiff des Spiels zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem TSV 1860 München zeigte sich mal wieder ein Geist aus der furchterregenden jüngeren Vergangenheit des Pfälzer Traditionsvereins auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions. Hans-Artur Bauckhage, der den Klub in der Vorsaison als Sprecher eines vor sich hin dilettierenden Vorstands beinahe bis in den Abgrund der Drittklassigkeit geführt hätte, ehrte dieses Mal aber lediglich in seiner Funktion als Präsident des Behindertensportverbands erfolgreiche rheinland-pfälzische Paralympics-Teilnehmer. Als Funktionär des FCK ist Bauckhage, der einst mit dem Versprechen der Vermittlung eines Investors für den klammen Klub antrat, indes seit April Geschichte. Fortan ging es mit dem Klub stetig bergauf.
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Aufschwung dank psychologischer Tricks

Sasic trug zu dem überraschenden Aufschwung vor allem auch durch seine psychologischen Tricks bei: Beispielsweise musste die Mannschaft nicht mehr wie in den Vorjahren den merkwürdig anmutenden morgendlichen Bustransfer vom Stadion zum 15 Minuten entfernten Trainingsgelände der „Roten Teufel“ am Fröhnerhof antreten, wo der klamme FCK den einst geplanten Bau eines vernünftigen Kabinentrakts bis heute nicht verwirklicht hat.

Sasic bestand stattdessen darauf, den für die Spiele der Amateurmannschaft reservierten Nebenplatz des Fritz-Walter-Stadions zu nutzen, um den Spielern das Gefühl einer Heimat auf dem Berg zu vermitteln. „Das sind schon Kleinigkeiten, mit denen der Trainer uns in der Situation des Abstiegskampfs etwas Stress nimmt“, sagte Torwart Tobias Sippel in den Wochen des Ringens um die Existenz des Klubs.

„Unser Trainer ist einer, der es drauf hat“
Spielgestalter Anel Dzaka kennt diese Kniffe des Trainers schon aus der gemeinsamen Zeit beim Ligarivalen TuS Koblenz. Den Klub aus dem fußballerischen Niemandsland hatte Sasic zwischen 2002 und 2007 von der Viertklassigkeit bis in die Zweite Bundesliga geführt, ehe er entlassen wurde. „Unser Trainer ist einer, der es drauf hat“, sagt Dzaka. „Er schafft es, dass wir uns von Woche zu Woche konzentrieren und uns nicht schon jetzt von irgendwelchen Aufstiegsträumen verwirren lassen.“

Einen ähnlichen Beitrag wie Sasic leistet unterdessen ein zweiter ehemaliger Wegbegleiter Dzakas aus Koblenzer Tagen. Stefan Kuntz war am Rhein-Mosel-Eck einst der Architekt des Teams, das den Weg in die Zweite Liga fand, seit April ist der Europameister von 1996 in Kaiserslautern als nahezu allmächtiger Vorstandsvorsitzender der Macher.

Kuntz ist nicht mehr der „liebe Stefan“

Der bei den Fans uneingeschränkt verehrte ehemalige Kult-Stürmer hat überraschend schnell Ordnung in die zuvor chaotische Führungsetage gebracht, die Macht komplett an sich und seinen in Finanzfragen kompetenten engen Vertrauten Johannes Ohlinger gerissen und zugleich die gesamte, vom FCK der vergangenen Jahre tief enttäuschte Region mit der klugen Imagekampagne „Herzblut“ wieder mit dem Verein versöhnt. Das war die unabdingbare Grundlage für das Unterfangen, die finanziellen Probleme des durch den Größenwahn des Klubs im Anschluss an die Sensations-Meisterschaft von 1998 und den Ausbau des Betzenbergs zur WM-tauglichen Arena in Schieflage geratenen Klubs beseitigen zu können.

Bei diesem Gewaltakt darf Kuntz auf eine etwas merkwürdige finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand bauen, die dem notleidenden Klub vorläufig ohne triftigen Grund 1,4 Millionen Euro der jährlichen Stadionmiete erlässt. Kuntz beweist aber derzeit auch, dass er aus Managementfehlern bei den vorherigen Stationen in Bochum und Koblenz lernte und sich zugleich vom immernetten Kumpel zum reifen Fußball-Manager weiterentwickelt hat, wie Insider bestätigen. „Ich bin nicht mehr der liebe Stefan“, gibt Kuntz auch gerne zu kund.

Deja-vu für Spieler

„Die beiden arbeiten sehr gut zusammen, sie sind extrem ehrgeizig und vermitteln das auch jedem einzelnen Spieler“, sagt Dzaka. „Das war auch in Koblenz schon so. Wenn ich Kuntz und Sasic jetzt hier in Kaiserslautern sehen, habe ich oft das Gefühl von Deja-vus. Und das ist auch gut so, weil es mir schon einmal Erfolg gebracht hat.“

Das Deja-vu der anderen Art, jenen Auftritt des ehemaligen Vorstandssprechers Bauckhage vor dem Spiel, konnte Dzaka indes nicht belasten. Zu jener Zeit, als Bauckhage das Regiment führte, kickte der gebürtige Bosnier noch in Koblenz.



kompletter Bericht:

http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B29BADA5A79368B1E93/Doc~EEC8280797F0F4E569B040FBCD964A488~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed



Beitragvon OWL-Teufel » 05.11.2008, 14:34


Hauptsache,wir sind wieder Handlungsfähig :D



Beitragvon kepptn » 05.11.2008, 14:37


Leck mich doch einer fett! Ist das etwa ein positiver Artikel über uns in der FAZ? Oder überlese ich im Fieberwahn irgendwas?
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Mörserknecht » 05.11.2008, 16:18


Zitat aus dem Artikel:

"Bei diesem Gewaltakt darf Kuntz auf eine etwas merkwürdige finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand bauen, die dem notleidenden Klub vorläufig ohne triftigen Grund 1,4 Millionen Euro der jährlichen Stadionmiete erlässt."

"Vorläufig". Das bezieht wohl auf die Stundung. War doch lediglich eine Stundung, wenn ich mich recht erinnere(?). Oder doch ein Erlaß?

"Ohne triftigen Grund". Ha ha!

Also, die Stundung, so es denn eine war, beseitigt ja nicht die Verbindlichkeiten, sondern lediglich die Fälligkeit. Das spielt beim Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit und der drohenden Zahlungsunfähigkeit eine Rolle. Gestundete Forderungen sind dort nicht zu berücksichtigen.

Damit wären wir beim triftigen Grund. Hätte die Stadt das nicht gemacht, wären die 1,4 Mio Liquiditätsausfall kalter Kaffee, denn dann wäre künftig gar keine Miete mehr geflossen und die Stadt wäre von den Banken aus ihrer Bürgschaft (wie viel waren das? 60 Mio?) in Anspruch genommen worden.

Hat der Verfasser des Artikels eine Umschulung zum Journalisten gemacht und war er vorher bei Lehman Brothers? Dort hat man wohl ähnlich gerechnet ...
Gislason, wink emol!



Beitragvon JochenG » 05.11.2008, 16:49


@Mörserknecht
Ob Stundung oder Erlass geht aus den Meldungen nicht vollkommen klar hervor. Es wurde aber von Stundung gesprochen. Somit ist es ein Vorgriff auf zukünftige Einnahmen. Ich denke, SK hat das auch einmal in einem Interview so erklärt.

Die Darlehenssumme wird lt. Parlamentsdokumentation mit 70 Mio Euro beziffert - Laufzeit 30 Jahre, 4,1% Zinsen, 0% Tilgung.

Der Herr der den Artikel für die FAZ geschrieben hat, ist schlecht über das Thema Stadionkosten etc. informiert. Er sollte öfter mal DBB lesen ;)
Haben wir hier alles aufbereitet - muss er nur noch abtippen (Copy&Paste).



Beitragvon Mörserknecht » 05.11.2008, 18:25


Danke, da bin ich ja froh, dass auch stets gut informierte Leute nicht genau wissen, wie das denn jetzt war ... :wink:
Gislason, wink emol!



Beitragvon lautern64 » 05.11.2008, 18:45


Die Darlehenssumme wird lt. Parlamentsdokumentation mit 70 Mio Euro beziffert - Laufzeit 30 Jahre, 4,1% Zinsen, 0% Tilgung.



Heißt das also, dass nach den 30 Jahren die 70 Millionen an Darlehen immer noch vorhanden sind ?
Wann müssen diese dann getilgt werden?
Lautern forever number one



Beitragvon Suboptimal » 05.11.2008, 18:46


Laut Aussage von Stefan Kuntz bei der PK zur Lage des Vereins in der Sommerpause, besteht ein Sicherungsschein über den Mietnachlass.
Was letztlich nichts anderes bedeutet, das der Mietnachlass zu einer Mietstundung wird. Die nachgelassene Summe wird bei wirtschaftlicher Konsolidierung des Vereins fällig.

Der GRUND SCHLECHTHIN warum ich mich jedesmal so maßlos aufrege, wenn irgendwelche Dummschwätzer aus Presse, Rundfunk, Fernsehen, oder Vertreter diverser in RLP ansässiger Vereine, ihre unqualifizierten Schandmäuler aufreissen.

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten ...
"Früher war alles besser, auch die Zukunft"
Karl Valentin



Beitragvon Mac41 » 05.11.2008, 18:51


Mörserknecht hat geschrieben:
"Vorläufig". Das bezieht wohl auf die Stundung. War doch lediglich eine Stundung, wenn ich mich recht erinnere(?). Oder doch ein Erlaß?

Also, die Stundung, so es denn eine war, beseitigt ja nicht die Verbindlichkeiten, sondern lediglich die Fälligkeit. Das spielt beim Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit und der drohenden Zahlungsunfähigkeit eine Rolle. Gestundete Forderungen sind dort nicht zu berücksichtigen.


Es war ein Forderungsverzicht gegen Besserungsschein.
D.h. Die Forderung der Stadt auf die 1,4 Mio. ist aus den Büchern des FCK. Allerdings bleibt im Jahresbericht immer noch der Besserungsschein als Anmerkung. Sobald der FCK aber wieder Gewinn macht, muss die Stadt entscheiden, ob sie den Besserungsschein wieder aufleben lässt.
Und dann zahlt der FCK die gesparten 1,4 Mio. aus dem Gewinn wieder nach. Das wird aber noch etwas dauern, denn zwischen operativen Gewinn im letzten Quartal und der "Gewinnermittlung" im Jahresabschluss, steht immer noch der Verlustvortrag aus den Vorjahren, der noch ausgeglichen werden muss.

Ist in dem Artikel nicht auch ein Grund zu lesen, warum Buchholz jetzt mit seiner Story an die Öffentlichkeit geht.?
Stefan Kuntz hat die macht an sich gerissen und er ist nicht mehr der nette Junge, der sich vom guten Onkel was erzählen lässt.
Daran hat Buchholz halt zu knabbern.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon JochenG » 05.11.2008, 19:18


lautern64 hat geschrieben:Die Darlehenssumme wird lt. Parlamentsdokumentation mit 70 Mio Euro beziffert - Laufzeit 30 Jahre, 4,1% Zinsen, 0% Tilgung.



Heißt das also, dass nach den 30 Jahren die 70 Millionen an Darlehen immer noch vorhanden sind ?
Wann müssen diese dann getilgt werden?

Genau das heisst es, nach 30 Jahre 70 Mio sofort fällig. Ist eines der Problemthemen, die man sich mit dem Zinssatz erkauft hat.

@Mac41
Besserungsschein ist richtig - danke. Es sind aber mittlerweile 2,8 Mio (1,4 Mio für 2007/2008 und 1,4 Mio für 2008/2009). Daneben wurden Vermögenswerte des FCK an die Stadt übereignet - welche sind unbekannt.

Aus dem Interview von Insider mit SK:
Insider Magazin Mai 2008 hat geschrieben:Teil der Vereinbarung ist laut Rheinpfalz auch, dass Vermögenswerte, genauer gesagt Grundstücke, aus der Stadiongesellschaft in Stadtbesitz übergehen?
Das sind interne Vereinbarungen, die ich nicht kommentiere.


Das ist eines der Probleme, mit Kaiserslautern. Andere Städte haben mittlerweile auch ihre Stadtverordneten-Protokolle online. Da sind dann zumindest die öffentlichen Verhandlungen enthalten. KL hat das nicht.
Wäre aber sicherlich auf der JHV zu hinterfragen, welche Vermögenswerte der FCK für den Mietnachlass auf Besserungsschein abgetreten hat.

Wann und in welchem Umfang aus dem Besserungsschein heraus zurückgezahlt wird, steht wohl im Kapitel "internas". Mal abwarten, ob Herr Buchholz das nicht auch noch ausplaudert. Er ist ja gerade so nett dabei...



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 09.11.2008, 19:13


Mörserknecht hat geschrieben:...

Hat der Verfasser des Artikels eine Umschulung zum Journalisten gemacht ...? ...


Lieber Mörserknecht,

eine sehr gute Frage - mit einer sehr schönen, Dich in Deiner Annahme absolut bestätigenden Antwort:

"Daniel Meuren (dme.)

Geboren am 9. April 1973 in Mainz, wo er im Alter von vier Jahren die ersten Fensterscheiben mit dem Fußball zu Bruch schoss. Während des Studiums der Philosophie, der Geschichte und der Politikwissenschaften in Mainz und Lausanne sammelte er erste Erfahrungen als Sportjournalist für die „Mainzer Allgemeine“. Im Aufbaustudium Journalistik der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz lernte er fürs Journalistenleben, ..."

Der Wind (oder sollte ich lieber sagen: das journalistisch laue Lüftchen?! *g*) weht also ganz eindeutig aus Mainzer Richtung. So viel zum Thema Unbefangenheit und Unvoreingenommenheit... ;-)

Teuflische Grüße

Peter
Zuletzt geändert von Hans-Peter Brehme am 09.11.2008, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 09.11.2008, 19:14


Pardon, ich vergaß die Quellenangabe:

http://www.faz.net/s/RubD87FF48828064DA ... ntent.html

:wink:
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)




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