Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon MarcoReichGott » 02.08.2023, 11:49


Ich weiß nicht, ob ich auf solche Posts überhaupt noch antworten soll...es ging in meinem Post darum, dass wir Spieler für ein System zusammen bekommen.

Wir haben mit Puchacz einen sehr offeniv ortientierten LV verpflichtet. Das schreit so ein bißchen also nach linkem Schienenspieler, genau das was Durm auch als seine Paradedisziplin schon angibt. Mit Ritter und Klement haben wir zwei zentrale Mittelfeldspieler, die weder auf der defensiven 6 noch auf der 10 hinten der Spitze in der Vergangenheit so richtig geglänzt haben. WIr verpflichten mit Raschl für angeblich 500k Ablöse einen dritten Spieler für die Position der offensiven 6/8. Was entweder einen direkten Konkurrenzkampf zwischen Boeing-Klement und 500k-Raschl bedeutet oder aber uns auf ein 3-5-2 quasi festnagelt. Dann verpflichten wir mit Ache einen Stürmer, der noch noch ein relativ ähnliches Skillset wie Boyd mitbringt. Was dann wahlweise ein 4-4-2 bedeutet für das uns entgültig der starke defensive 6er fehlt oder aber wir müssen einen der beiden auf die Bank in Zukunft setzen.

Ich hab überhaupt nix gegen unsere Transfers an sich, scheinen mir alles sehr interessante Spieler zu sein, teils mit wirklich sehr guter Entwicklungssperktive auch noch. Aber aus Positions-taktischer Sicht bin ich über die Transfers in Kombination mit dem was Schuster in der Vorbereitung und jetzt so spielen lässt, einfach völlig verwirrt. Es schreit halt alles ein bißchen nach 3-5-2 mit dem Versuch ein sehr spielstarkes Zentrum zu bringen, wobei uns auch dort eigentlich noch ein spielartker IV fehlt. Und für alle anderen Systeme fehlen uns wirklich zentrale Bausteine meiner Meinung nach.

100 Millionen brauch ich da sicherlich nicht. Aber irgendwie fehlt uns auf manchen Positionen noch der passende Spielertyp während wir auf anderen Positionen mit teils identischen Spielertypen völlig überbesetzt sind.



Beitragvon 2025BL1 » 02.08.2023, 12:42


Obwohl ich jetzt mal nur einen Einzelnen explizit angesprochen habe, ging es mir im Grunde eigentlich nur darum , das jeder User hier seine eigenen Vorstellungen und Wünsche hier darlegt und dies kaum zu realisieren ist.
Manch einer sah uns schon als Aufsteiger (4.in der Vorrunde) und wurde jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Manch einer wünscht sich einen neuen 6er ( obwohl nötig), ein anderer einen IV , ein weiterer einen RA oder LA , manch einer einen offensiveren 10er, der andere noch diesen und jenen usw.
Wir sind nicht auf Rosen gebettet und immer noch in ein enges finanzielles Korsett eingeschnürt...Dies ist der Sinn meines Posts.
Wer dies nicht versteht....tssss
11Siege ..11 Remis für den sicheren 2.Ligaerhalt :teufel2: :doppelhalter: Gilt auch für die Saison2023/24



Beitragvon Kohlmeyer » 02.08.2023, 13:19


Bitte keine Gifteleien in diesem Thread, die haben wir nicht nötig.

MRG hat schon recht, für ein puristisches 4-2-3-1 fällt uns der Mann hinter der Spitze, der bei den Bedarf den Stürmer unterstützt, wobei da Variationen denkbar wären, aber die müssen wir hier nicht durchexerzieren.

Mit dem gegenwärtigen Kader wäre meiner Meinung nach dennoch das 4-1-4-1 die beste Lösung, da Tomiak auch für die Sechs frei wäre, wenn Elvedi und Kraus für IV zur Verfügung stehen. Wobei da der Einwand mit Puchasz greift: Der ist noch weniger linker Verteidiger, als es Zuck von Haus aus schon ist.

Es ist ja aber hinreichend kommuniziert worden, dass noch ein Sechser und IV kommen sollen. Wenn das klappt, würde sich in der Tat die Dreierkette eher anbieten, und das scheint ja auch der Plan sein, denn dann stimmen die angesprochenen Puzzleteile einigermaßen. Erst recht, wenn dieser IV tatsächlich Heintz heißen sollte. Aber auch da würde aus meiner Sicht ein 3-1-4-2 eher Sinn machen als das offenbar von Schuster präferierte 3-4-3. Obwohl das wiederum Flügelstürmern wie Opoku zupass kommt.

Zieht man das 3-4-3 tatsächlich durch, hoffe ich, dass man bis zum Transferschluss wenigstens Klement noch abgibt. Weil einer wie er in einer solchen Formation absolut keinen Sinn mehr ergibt und wir dann ohnehin mindestens einen Achter zu viel hätten, der kein Sechser ist.



Beitragvon diago » 02.08.2023, 13:32


Wir haben letztes Jahr auch oft das System gewechselt und daher sowohl Dreierkette als auch Viererkette gespielt. Ich glaube nicht daran, dass wir diese Saison nur Dreierkette oder nur Viererkette spielen, sondern dass wir uns am Gegner orientieren und dementsprechend die Formation anpassen. Ob dann Klement noch eine Rolle spielt werden wir sehen.



Beitragvon Kohlmeyer » 02.08.2023, 15:22


Ich denke schon, dass Schuster eine gewisse Grundformation vorschwebt, aus der heraus er, wenn er es für geboten hält, immer mal in eine andere switcht.

Wir haben in der vergangenen Runde fünf Mal mit einer Dreier-/Fünferkette begonnen. In Paderborn, in Magdeburg, gegen Heidenheim, gegen HSV, in Karlsruhe, dazu ein paar Mal während des Spiels geswitcht, im Hinspiel gegen Magdeburg und Darmstadt. Ansonsten haben wir eigentlich immer 4-2-3-1 gespielt.

Die fünf Dreierketten von Anfang an waren allerdings allesamt in der Rückrunde, daran sieht man schon, dass Schuster seine Mannschaft in punkto taktischer Flexibilität weiterentwickelt gesehen hat. Aber es sind immer noch nur fünf von 17 Spielen.

Und diese Saison soll es wohl dieses 3-4-3 die Grundformation werden. Wie gesagt: Wenn die finalen Bausteine zur Verfügung stehen, kommt das auch einigermaßen hin.



Beitragvon MarcoReichGott » 02.08.2023, 15:50


Ich weiß halt nicht so wirklich was wir mit nem 3-4-3 eigentlich sollten. Im Spiel gegen den Ball seh ich uns da mit Redondo und Opoku auf außen auch sehr gut aufgestellt, weshalb ich es auch gegen St. Pauli aus defensiven Gründen für sinnvoll hielt. Aber um es mit unseren Spielern tatsächlich langfristig anzuwenden müsste man halt wirklich volles Rohr Offensivpressing spielen. Im Spiel mit Ball hingegen seh ich nicht wo der Kader das hergeben soll. Ich hab schon auch vernommen, dass Schuster und Hengen kommuniziert haben, dass man in Zukunft die Spielertypen hierfür haben möchte. Aber wir haben diese Spielertypen halt nicht im Angriff verpflichtet - ausnahme Tachie, aber der scheint ja im aktuellen Standing noch nicht so hoch zu stehen...



Beitragvon Lautern-Fahne » 03.08.2023, 18:47


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Wenn man dem Kicker glauben darf geht der Trend in der zweiten Liga derzeit zu Aufstellungen nach oberen Beispiel. Oder zumindest wurden einige Mannschaften so angegeben. Sieht aus wie ein 3-6-1 ist aber ein 3-4-3 bei dem die beiden "10ner" in der Offensive auf die Außen gehenWäre meinem Verständnis nach auch eher mit Schusters Stil vereinbar. Das obere 3-4-3 ist eher die defensive Variante bei der die Flügelstürmer defensiv mitabsichern sollen. Also ohne Offensivpressing obwohl das bei DEM Offensivsystem ziemlich kontraintuitiv ist. Mit Lobinger und Zolinski haben wir genau diesen Stürmertyp ja im Kader.

Letzte Runde verschoben wir ja meist im "Fünfeck" nach links und rechts um den Raum zu verdichten mit dem Resultat, dass die Gegner aus der 3er Kette aufbauten und schnell über die Flügel spielten. Im dem System könnten wir uns das sparen und je nachdem ob im Beispiel nur Opoku mit in den Sturm geht (3-5-2) oder beide 10ner auf die Außen (3-4-3) hätte man diese 3-4-3/3-5-2 Aussagen von Hengen eingefangen. Und dann könnte man im Zentrum theoretisch auch ohne klassischen Abräumer auflaufen, weil man da 7 Mann hat.

Zumindest wäre das meine Überlegung aus den letztjährigen Experimenten und wie Schuster die Stürmer einsetzt. Kann (und wird) aber auch komplett falsch sein.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon Kohlmeyer » 06.08.2023, 13:08


Hier kommt die Taktik-Nachlese zum FCK-Spiel auf Schalke:

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Taktik-Nachlese zum Spiel S04-FCK
DBB-Analyse: Ein 0:3, das dennoch Respekt abnötigt

Gibt’s das? Ein Team verliert 0:3 und hat sich dennoch nichts vorzuwerfen, was Grundeinstellung und Spielanlage angeht? Ja, das gibt’s. Die Niederlage des 1. FC Kaiserslautern bei Schalke 04 hat viele andere Ursachen.

Null Punkte nach zwei Spielen. Und das zum ersten Mal in der insgesamt 13. Spielzeit, die der FCK bislang in der Zweiten Liga bestreitet. Schon jetzt sind so viele Spiele verloren wie in der gesamten Vorrunde 2022/23. Saisonübergreifend die fünfte Niederlage in Serie. Nunmehr acht Spiele hintereinander sieglos. Auswärts neunmal, davon in acht Partien ohne eigenen Treffer geblieben.

Keine Frage: Wer nach Zahlen sucht, um zu belegen, dass sich in dieser Runde ein Abwärtstrend fortsetzt, der sich bereits im letzten Drittel der vergangenen Saison abzeichnete - er wird viele finden. Dennoch: Es gibt auch Erkenntnisse, die außerhalb statistischer Erhebungen gewonnen werden wollen. Und diese lauten nach diesem Spiel: Die "Comebacker der Liga", die vor ein paar Monaten noch als "Mentalitätsmonster" gefeiert wurden, sind nach wie vor am Leben. Wie dieses FCK-Team in das Spiel startete, wie es sich erst mit einem, dann mit zwei Mann weniger gegen die drohende Niederlage stemmte, hat gezeigt, dass sein Spirit noch intakt ist. Trotz des deprimierenden Endergebnisses.

Fehler und Fehlerbilder wiederholen sich: Das macht Sorge

Was auch Diskussionen um den Trainer überflüssig macht: Nach der Auftaktniederlage vergangene Woche gegen St. Pauli ließen sich gegebenenfalls Zweifel anmelden, ob Dirk Schuster seine Jungs noch im gebotenen Maß mental zu packen vermag. Diesmal aber stimmten Grundeinstellung und taktische Ausrichtung. Auch an den Entscheidungen, die der Coach während der Partie traf, um auf die wachsende Unterzahl zu reagieren, gibt es nichts auszusetzen.

Was am Ende fehlte, waren Spielglück und zumindest eine bessere Schiedsrichterentscheidung. Sorge bereitet allerdings, dass sich nicht nur individuelle Fehler, sondern komplette Fehlerbilder aus dem Sankt-Pauli-Spiel wiederholten. Und wenn diese die berühmte "Eigendynamik" entwickeln, wird der eben noch gelobte Spirit bald verloren gehen.

Raschl foult wie gegen St. Pauli - und Schalke führt

Beispiel für einen individuellen Fehler, der sich wiederholte: Tobias Raschls Foul an Kenan Karaman in der 12. Minute. Genauso ungeschickt wie seine Aktion gegen Marcel Hartel in der Woche zuvor. Nur, dass er seinen Gegenspieler diesmal nicht im Strafraum, sondern knapp vor dessen Markierungen erwischte. In der Konsequenz aber erwies sich beides als gleich verhängnisvoll. Linksfuß Thomas Ouwejan flankte, Simon Terodde köpfte, drin war der Ball. Kevin Kraus, als zentraler Innenverteidiger in die Dreierkette zurückgekehrt, hatte dem Schalke-Mittelstürmer den berüchtigten Meter zu viel Platz gelassen.

Schade für Kraus, dessen Defensivarbeit ansonsten nahezu tadellos war, und das nach monatelanger Pause. Dass er als Abwehrchef nicht der beste Mann für den ersten Aufbaupass ist - geschenkt. Und schade vor allem für Raschl, der ebenfalls ein starkes Spiel zeigte. Als zentraler Mittelfeldspieler über die gesamte Spielzeit fast überall auf dem Feld zu finden, und trotz dieser Laufintensität mit einer Passquote von 88 Prozent: Langsam wird deutlich, weshalb Schuster ihn wohl auch auf Sicht Philipp Klement vorziehen wird. Allerdings stehen auch 15 Ballverluste zu Buche (Quelle: Sofascore). Das geht sicher besser, wobei: Angesichts der ständig wachsenden Überzahl der Schalker ließ sich unmöglich jeder Ball behaupten.

Wieder ein langer Ball, wieder pennt die Hintermannschaft

Beispiel für ein Fehlerbild, das sich wiederholte: Wieder ein langer Ball, wieder durfte sich ein Gegenspieler auf der rechten Lautrer Abwehrseite lösen, wieder reagierten die zuständigen Feldspieler nicht, wieder tauchte der Angreifer allein vorm Torwart auf. Gegen St. Pauli war’s die 51. Minute, diesmal war es die 39. Vor einer Woche hatte Andreas Luthe Elias Saad laufen lassen, worauf dieser den Ball ins Tor schob. Diesmal senste der Keeper Ouwejan um. Rot. Beim Stand von 0:1. Das ist schon nicht mehr schade, das ist zum Schreien unflätiger Vokabeln.

Beispiel für fehlendes Spielglück: Dass die Königsblauen bei ihrer ersten gelungenen Aktion gleich den Führungstreffer markierten. Und das, nachdem die Teufelsroten richtig, richtig gut in dieses Auswärtsspiel gestartet waren. Eben nicht mit zurückhaltendem "Schusterball", sondern mit forschen, aber auch geordneten Attacken in der Hälfte des Gastgebers, der davon sichtlich beeindruckt war. Erst nach der Führung fanden die Hausherren zu Sicherheit und arbeiteten ähnlich mannorientiert gegen ihre Gegenspieler wie die Betze-Buben.

Ritter auf der Zehn: Keine Idealbesetzung, aber interessant

Was zeigte, dass Schuster trotz der ausbleibenden Erfolgserlebnisse weiterhin gewillt ist, das Offensivspiel seiner Mannschaft weiterzuentwickeln, vor allem mehr und längere Phasen des Angriffspressings einzubauen. Mit Ragnar Ache hat er in vorderster Front nun einen Stürmer mehr, der dafür prädestiniert ist.

Formiert hatte der Trainer seine Startelf diesmal in einem 3-4-1-2. Mit Marlon Ritter hinter den Spitzen Kenny Redondo und Ache. Die Umstellung machte Sinn, da Schuster offenbar einen Zehner wollte, der sich Schalkes Sechser und Taktgeber Ron Schallenberg auf die Füße stellte. Die Entscheidung für Ritter überraschte insofern, als dass Lauterns Nummer 7 nach seiner Vorstellung gegen St. Pauli auch auf der Bank vorstellbar gewesen wäre. Aber Ritter machte seine Sache gut.

Schon nach fünf Minuten presste er 20 Meter vor des Gegners Tor Schallenberg den Ball ab, schoss sofort - und Schalke-Keeper Marius Müller musste ein erstes Mal parieren. Nach einer halben Stunde glänzte Ritter mit einem Außenrist-Pass aus dem Fußgelenk in den Lauf des in den Strafraum eindringenden Raschl - dessen Rechtsschuss parierte Müller abermals.

Auch sonst war der 28-Jährige, der seit seiner starken Vorrunde 2022/23 nicht mehr richtig in Tritt gekommen ist, gut unterwegs. Von den datenbasiert benotenden Anbietern wie "Sofascore" wird er sogar als bester FCK’ler eingestuft. Kann man sicher drüber streiten. Ob er als Zehner nun wieder dauerhaft in eine Rolle hineingefunden hat? Ritter würde diese sicher nicht so interpretieren, wie Puristen sie verstehen, sondern sich eher in den Halbräumen oder ganz außen anbieten. Doch auch von da kann er sich wirkungsvoll in Szene setzen.

Schiri pfeift Mist, Krahl patzt: Wenn’s dick kommt, kommt’s dick

Beispiel für eine falsche Schiedsrichter-Entscheidung: Dass Schiri Harm Osmers in der 70. Minute Eckball für Lautern geben muss, müssen wir hier wohl nicht diskutieren. So kam Schalke wieder in Ballbesitz, der eingewechselte Bryan Lasme flankte in die Mitte und zu allem Überfluss patzte auch noch Luthe-Ersatzmann Julian Krahl. Karaman, der bei seinen Torschussversuchen bis dato alles andere als eine gute Figur machte, musste nur noch einschieben. Wenn’s dick kommt, kommt’s eben ganz dick - drei Euro ins Phrasenschwein.

Die zweite Gelbe Karte für Boris Tomiak ist Osmers dagegen nicht anzulasten. Das Foul des linken Innenverteidigers an dem rechts durchbrechenden Credric Brunner war einer Karte sicher würdig. Fraglich nur, ob es bei der ersten Gelben, die er in Hälfte eins gegen Tomiak aussprach, nicht ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte sein dürfen.

Mit diesem zweiten Platzverweis war auch der Matchplan, den Schuster nach dem ersten ausgeklügelt hatte, über den Haufen geworfen. Und der war fraglos interessant. Eigentlich hätte man erwartet, dass für Keeper Krahl ein Stürmer, vorzugsweise Redondo, gehen würde. Doch der Trainer nahm den linken Schienenspieler Tymo Puchacz vom Platz und ließ Redondo fortan vor dem defensivstarken Tomiak auf der linken Außenbahn agieren. Aus dieser Position heraus - und mit der guten Rückendeckung - schaffte es Redondo, aus einem 4-4-1 heraus immer wieder Ache in der Spitze zu unterstützen. Und den Männern in Rot gelang es auch mit einem Mann weniger, das Spiel einigermaßen offen zu halten. Leider währte das Spiel Zehn gegen Elf nicht einmal 20 Minuten.

Sogar mit neun Mann gibt der FCK nicht auf

Nach dem zweiten Platzverweis, nach dem der FCK gegen den Ball nur noch zwei Viererketten aufbieten konnte, erwartete der Schalke-Anhang, dass der Gast nun aus dem Stadion geschossen würde. Doch selbst aus dieser scheinbar aussichtslosen Position heraus fuhren die Roten Teufel noch Angriffe. Ache hatte nach einer Raschl-Flanke noch eine Kopfball-Chance, und Terrence Boyd kam sogar noch dreimal in Abschlusspositionen, als er nach dem 0:2 eingewechselt wurde.

So dass man diesem Team durchaus Respekt zollen darf, auch wenn das Ergebnis mit Lasmes spätem 3:0 am Ende doch sehr eindeutig ausfällt. Für den FCK kann die Losung jetzt nur lauten, "sauber weiter zu arbeiten", wie es ihr Coach nach dem Spiel formulierte.

Zwei Niederlagen zum Saisonstart sind schlimm, müssen aber nicht richtungsweisend sein. Erst recht nicht nach einem Spiel wie diesem. So enttäuschend das Ergebnis ist, hat es doch gezeigt, dass sich diese Mannschaft dank Neuzugängen wie Ache, Raschl und dem erneut gut verteidigenden Jan Elvedi positiv weiterentwickeln kann. Und möglicherweise stoßen ja noch ein, zwei Neue hinzu, die ähnlich gut funktionieren.

Wer braucht zu einem solchen Spiel Passmaps et cetera?

Match Reports mit xG-Timeline, Passmaps et cetera sind bei Wyscout nun zwar wieder verfügbar, doch angesichts der beschränkten Zugriffsmöglichkeiten, die uns pro Monat offen stehen, verzichten wir für dieses Spiel darauf. Eine Passmap zu betrachten, macht angesichts der durch die Platzverweise bedingten Umstellungen keinen Sinn. Das xGoals-Ergebnis von 2,52 : 0,77 für Schalke (Quelle: bundesliga.de) muss ebensowenig illustriert werden.

Den größten Sprung wird wohl Karamans Einschusschance zum 2:0 markieren, die sich nahe an einer "Hundertprozentigen" bewegt haben dürfte. Andere statistische Werte wie 70:30 Ballbesitz für die Gastgeber sind unter diesen Voraussetzungen ebenfalls kaum erklärungsbedürftig. Erstaunlich ist allenfalls das Eckballverhältnis von gerade mal 8:7 für Königsblau. Gegen einen Gegner, der 20 Minuten lang zu zehnt und 30 zu neunt spielte, kann man da nur sagen: Hut ab, FCK.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2023/24: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MarcoReichGott » 06.08.2023, 13:55


Ich glaub auch, dass eine komplette Analyse wenig Sinn macht. Wir haben gut begonnen, waren die bessere Mannschaft (wie auch schon mit völlig anderer Spielweise gegen St.Pauli), dann haben wir uns selber den Stecker gezogen. Die Frage ist allerdings inwiefern das wirklich fehlendes "Spielglück" ist.

Mir war schon in der Vorbereitung aufgefallen, dass Elvedi heftige Abstimmungsprobleme mit seinen Kollegen hatte (hier primär das Zusammenspiel Evedi/Tomiak). Ich hatte nicht umsonst nach den Testspielen leise BEdenken angemeldet, ob Elvedi es schaffen würde genauso schnell wie Bormuth bei uns zurecht zu kommen, der ja fast ohne Anlaufprobleme bei uns taktisch integriert wirkte. Nach den beiden Spielen nun haben sich meine Bedenken leider eher bestätigt. Individuell hat Elvedi beide mal ein solides Spiel gemacht, aber beide Male ist er im Verbund massiv an Fehlern beteiligt. Meine Hoffnung ist, dass sich das im Laufe der Zeit noch gibt - aber momentan wirkt es eben noch nicht richtig eingespielt.

Dazu konnte man nun in beiden Spielen anhand der Außenbahnen beobachten, warum wir keinerlei Ansprüche auf höhere Tabellenplätze anmelden können. Während St. Pauli und Schalke im 1vs1 auf den Außenbahnen immer extrem gefährlich wirkten, ließen sich unsere Spieler meistens sehr simpel abkochen. Ich glaube nach wie vor, dass wir sowohl defensiv als auch offensiv hier individuell im Ligavergleich eher schwach besetzt sind. Defensiv leisten sich Durm und Zimmer immer wieder ziemliche Aussetzer, besonders gerne dann, wenn sie eigentlich mal ein solides oder sogar gutes Spiele machen. Puchacz hat zwar nach vorne durchaus Dampf gestern gemacht und auch einige sehr gute Bälle in der SPielfortsetzung gezeigt, aber zur Bewertung gehört eben auch, dass in seinen beiden Einsätzen nun auf eine Zweikampfquote von 15% kommt und auch seine Läufe nach vorne meistens damit enden, dass er am Gegner hängen bleibt. Und Zuck kommt schlichtweg nicht hinterher bei Gegnern mit schnellem Antritt.

Auf der anderen Seite hat Opoku anscheinend nicht an seiner Effektivität vorne arbeiten können und Redondo wirkt zwar insgesamt sehr stabil, aber momentan auch eher als Marke "Arbeiter" denn als wirklich zielstrebiger Außemstürmer.

Dazu kommt, dass wir bei gegnerischen Standards momentan doch ziemlich anfällig wirken, während unsere eigenen Standards seit dem Weggang von Wunderlich doch meistens eher ungefährlich wirken.

Unterm Strich daher mein Fazit: Mir macht das auch vielmehr Spaß das Spiel anzugucken, wenn wir offensiver auftreten. Aber ich finde, dass man die letzten beide Spiele schon gesehen hat, weshalb die Diskussion um die Spielweise unter Schuster mir aus ergebnisstechnischer Sicht viel zu sehr aufgebauscht wird. Die Hauptpunkte, weshalb wir seit nem halben Jahr völlig in der Ergebniskrise stecken sind immer die gleichen: WIr patzen defensiv zu oft und vorne fehlt uns die Präzision. Es gab auch schon Spiele, da hätte auch Boyd noch den Anschlusstreffer nach der Ecke geköpft. St. Pauli spielt sich gegen Düsseldorf Chancen am laufendem Band heraus. Bei denen rettet ein überragender Torwart den Punkt zum 0:0. WIr lassen kaum was zu, schießen sogar selber ein Tor, aber patzen hinten zweimal und gehen leer aus. Der HSV schnürt Schalke hinten ein und die können sich beim Torwart bedanken, dass sie nur 5 Tore kassieren. Wir gehen ebenfalls mutig vorne drauf und schießen am Ende kein einziges Tor. Taktisch kann man das alles am Ende des Tages dann auch nicht mehr erklären.

Unsere Spielanlage ist seit der Rückrunde schon nicht so schlecht wie unsere gesammelten Punkte es aussagen. Das war sie damals unter Saibene aber auch nicht. Wenn wir schon auf der Außenbahn nicht die QUalität wie andere Mannschaften haben, dann müssen wir es aber zumindest irgendwie wieder schaffen durchgängig 90 Minuten hellwach zu sein...ich hoffe, dass Schuster hier die richtigen Wege findet.



Beitragvon Steckbeenich » 06.08.2023, 15:08


MarcoReichGott hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich auf solche Posts überhaupt noch antworten soll...es ging in meinem Post darum, dass wir Spieler für ein System zusammen bekommen.

Wir haben mit Puchacz einen sehr offeniv ortientierten LV verpflichtet. Das schreit so ein bißchen also nach linkem Schienenspieler, genau das was Durm auch als seine Paradedisziplin schon angibt. Mit Ritter und Klement haben wir zwei zentrale Mittelfeldspieler, die weder auf der defensiven 6 noch auf der 10 hinten der Spitze in der Vergangenheit so richtig geglänzt haben. WIr verpflichten mit Raschl für angeblich 500k Ablöse einen dritten Spieler für die Position der offensiven 6/8. Was entweder einen direkten Konkurrenzkampf zwischen Boeing-Klement und 500k-Raschl bedeutet oder aber uns auf ein 3-5-2 quasi festnagelt. Dann verpflichten wir mit Ache einen Stürmer, der noch noch ein relativ ähnliches Skillset wie Boyd mitbringt. Was dann wahlweise ein 4-4-2 bedeutet für das uns entgültig der starke defensive 6er fehlt oder aber wir müssen einen der beiden auf die Bank in Zukunft setzen.

Ich hab überhaupt nix gegen unsere Transfers an sich, scheinen mir alles sehr interessante Spieler zu sein, teils mit wirklich sehr guter Entwicklungssperktive auch noch. Aber aus Positions-taktischer Sicht bin ich über die Transfers in Kombination mit dem was Schuster in der Vorbereitung und jetzt so spielen lässt, einfach völlig verwirrt. Es schreit halt alles ein bißchen nach 3-5-2 mit dem Versuch ein sehr spielstarkes Zentrum zu bringen, wobei uns auch dort eigentlich noch ein spielartker IV fehlt. Und für alle anderen Systeme fehlen uns wirklich zentrale Bausteine meiner Meinung nach.

100 Millionen brauch ich da sicherlich nicht. Aber irgendwie fehlt uns auf manchen Positionen noch der passende Spielertyp während wir auf anderen Positionen mit teils identischen Spielertypen völlig überbesetzt sind.


Sehr gute Darstellung auch meiner Gefühls- und Gedankenlage. Ich würde in zwei Punkten ergänzen. Vielleicht sind wir dabei auch unterschiedlicher Ansicht, würde mich interessieren.

Erstens sehe ich mit Klement einen Mann, dem Spielpraxis auf einer festen Position fehlt. Er bringt am Ball alles mit, um die finalen Pässe zu setzen oder alternativ die nachrückende Truppe über die nicht offensichtlichen Pässe in deutlich aussichtsreichere Positionen zu bringen. Das hat er stellenweise bei uns auch schon eindrucksvoll bewiesen. Gedanklich schnell. Einer der wenigen, seit Wunderlichs Abgang, der Standards auch mal überstürzt und damit den Gegner überrascht (Nürnberg führte es zur Kiste, waren aber schon mehrere Aktionen). Daher sehe ich ihn eben doch auf der 10, im besten Fall für ihn hinter einer Doppelspitze. Gerne einer ungleichen wie der gestrigen aus Redondo und Boyd/Ache. Aber zu gegebener Zeit auch hinter Ache und Boyd oder einer Spitze und zwei hängenden Außenstürmer. Klement erinnert mich vom Typ und der Wahrnehmung an Kirk Cousins (Quarterback der Vikings). Vielfach wird ihm bereits im Vorfeld abgesprochen ein Team führen zu können. Die Chance es sich auf seiner Lieblingsposition zu erarbeiten und zu beweisen bekommt Klement im Unterschied zu Cousins aber erst gar nicht. Können wir uns keinen Spieler erlauben, den wir weit möglichst von defensiven aufgaben befreien? Nach Einschätzung des Trainers anscheinend nicht (derzeitig). Ich bin da weiterhin anderer Meinung und würde es mir wünschen. Andernfalls hätte man sich die Verpflichtung sparen können, ein einziges Missverständnis dann. Denn eine Blackbox war das sicherlich nicht. Und in einem unterscheidet er sich ganz sicherlich auch von extrovertierteren Typen nicht. Er benötigt Selbstvertrauen und das Gefühl des Rückhalts. Das kommt nur durch Spiele, Spiele, Spiele, Fehlern und Fehlerfreundlichkeit. Der Umgang mit Klement lässt mich jedenfalls streckenweise fassungslos zurück.

Zweiter Punkt ist der DM. Und da sind wir ebenfalls wieder beim Thema Transfers. Seit nunmehr wie vielen Monaten wird von offizieller Seite diese Position als eine der wichtigsten, wenn nicht sogar des Transfers mit höchster Priorität gesprochen? Gleichzeitig wird die Lücke nicht geschlossen. Einerseits halte ich es verhandlungstaktisch für unklug meine Wünsche offen in die Presse zu tragen und andererseits in doppelter Weise für meinen vorhandenen Spieler. Niehues ist sicher eine der Überraschungen die Schuster integrierte und somit der letzten Runde. Seine Entwicklung ist tadellos. Als Fan und für die Spielanlage wünsche ich mir einen weiteren DM (Aufbauspiel, Zweikampfroutine, direkte Führungsqualtität), der Klement die beschriebenen Freiheiten ermöglicht. Der uns in der Spitze verstärkt. Gleichzeitig würde ich mir die Wertschätzung eines jungen Spielers wünschen, der Woche für Woche die Knochen hinhält und oft über sich hinauswächst und seine Grenzen verschiebt. Internes, ehrliches Ansprechen der Situation ist das eine, externe Kommunikation und durch Taten glänzen das andere. Komisch, dass hier vom sonstigen Vorgehen Hengens abgerückt wurde. Wenn es denn ansonsten Hengens definierter Weg ist. Eine permanente Betonung des fehlenden DM ist keine positive Wertschätzung, ganz gleich was dem Spieler intern erzählt wird. Meine Ansicht. Das bedeutet nicht, dass ich alles schwarz sehe und zerreden möchte. Nur sehe ich auch keine "Don"-herrliche Kaderzusammenstellung bei der keine Fragezeichen für mich blieben und halte diese Überhöhung für nicht clever.

Hengen und Schuster sind genauso Menschen wie unsere Spieler, die machen Fehler und das ist auch völlig okay. Stellenweise sind diese Baustellen aber seit Monaten offensichtlich und weiterhin offen, wie durch andere User frühzeitig beschrieben. Kurzfristig müssen es die Jungs auf dem Platz schaffen Punkte einzufahren, eine nachhaltige Weiterentwicklung und Trendwende sehe ich nur mit dem Schließen der offenen Punkte und dem Mut meine Spieler nach ihren Stärken einzusetzen. Funktionsspieler sind für mich etwas tolles, bereicherndes. Oft werden bei einzelnen Spielern die Schwächen konzentriert und wiederholt betont. Dafür ist dieser schöne Mannschaftssport da, dass diese im Kollektiv unterstützt werden und insgesamt etwas viel besseres als 11x der gleiche Spielertyp entsteht. Ab und an habe ich das Gefühl, das wird aus dem Fokus verloren.

Ich wünsche uns allen, dass wir in ein paar Wochen mit leichtem Gemüht auf diese extreme Phase zurückschauen dürfen. Denn das ist sie für mich längst, von einem Trend würde ich nach so vielen Spielen im Kalenderjahr nicht mehr sprechen wollen. Insbesondere für die Truppe würde ich mir das wünschen, denen ich harte Arbeit von Spiel zu Spiel abnehme.



Beitragvon harryyy » 06.08.2023, 15:53


Kleiner Korrekturhinweis im letzten Satz:

es muss heißen: 50 Minuten zu zehnt und 30 Minuten zu neunt...



Beitragvon OttoR » 07.08.2023, 10:53


Luthe hat in der 39. Minute Rot bekommen. Wir haben ja nicht 80 Minuten in Unterzahl gespielt ;)
"Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen."



Beitragvon ChrisW » 07.08.2023, 11:25


Wie MRG beschrieben hat, finde ich auch, dass unsere größten Probleme auf den Außenbahnen liegen.
Defensiv zu viele Fehler und teilweise zu langsam und offensiv sind sie entweder aus taktischen Gründen nicht richtig besetzt oder Redondo bzw. Opoku laufen sich regelmäßig fest.
Flanken kommen so gut wie keine.
Was unsere offensiven Standards angeht, so ist die Analyse des Problems ganz einfach. Wir haben keinen Schützen in der Startelf.
Ohne guten Standard Schützen, keine Tormöglichkeiten... so einfach ist das.
Die einzigen im Team, die regelmäßig gefährliche Ecken und Freistöße treten können, sind Klement und Zuck (lässt aber mittlerweile etwas nach). Alle anderen können es NICHT!!!
Und wenn von beiden Standardspezialisten keiner spielt, dann kann ich Ecken und Freistöße gleich abschenken (wie vor Wunderlichs Zeit, als wir nix trafen).
Meiner Meinung nach muss ein Standardspezialist immer spielen, da wir auf diese Chancen angewiesen sind. Aus dem Spiel läuft aktuell ja ziemlich wenig.
Also entweder Zuck oder Klement aufm Platz ansonsten berauben wir uns dieser Möglichkeiten.
Alternativ dazu könnten Ritter oder Raschl nach jedem Training noch 100 Ecken schießen.
Auf jeden Fall muss ein Zweitliga Team in der Lage sein einen ruhenden Ball gefährlich reinzubringen.
Wir sind es in der aktuellen Besetzung leider nicht.



Beitragvon Kohlmeyer » 14.08.2023, 12:16


Welche Erkenntnisse kann man aus dem Pokal für die Liga ziehen? Unsere Analyse:

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Taktik-Nachlese zum Spiel RWK-FCK
DBB-Analyse: Fünf Tore und ein paar Fingerzeige


5:0 gegen einen Oberligisten. Ein Pflichtsieg. Und sonst? Auch wenn Rot-Weiß Koblenz für den 1. FC Kaiserslautern kein "Gradmesser" für die kommenden Liga-Aufgaben war - ein paar Hinweise bot die Pokalpartie durchaus.

Fünf Treffer, kein Gegentor, gegen einen Gegner, der drei Klassen tiefer spielt. Das ist standesgemäß, bestenfalls "gut fürs Selbstvertrauen", also Mund abputzen und weitermachen. So ungefähr dürften die Kurzbewertungen nach dem 5:0-Sieg der Roten Teufel gegen die "Elf vom Deutschen Eck" in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ausfallen. Doch nach zwei verlorenen Ligapartien zum Saisonstart und angesichts der Tatsache, dass mit Boris Tomiak und Andreas Luthe zwei Stammkräfte nach Platzverweisen dem Team nun für ein beziehungsweise zwei Spiele fehlen, darf es auch ein bisschen Analyse mehr sein. Welche Aufschlüsse bietet der Auftritt in Koblenz, insbesondere für die anstehende Begegnung gegen die SV Elversberg am kommenden Freitag?

Tomiak und Luthe wären im Pokal bekanntlich spielberechtigt gewesen. FCK-Trainer Dirk Schuster ließ jedoch nur den Innenverteidiger auflaufen, als Keeper rückte Julian Krahl zwischen die Pfosten. Auch wenn der Coach bis zum Schluss offen gelassen hatte, ob er Luthe nicht doch bringen würde - die Entscheidung, dem Stellvertreter diese 90 Minuten Spielpraxis zu gewähren, macht so viel Sinn, dass sie wohl niemanden überrascht haben dürfte.

Krahl glänzt nur einmal - aber in aufschlussreicher Situation

Krahl bekam zwar nicht viel zu tun, doch immerhin: Nach einer halben Stunde vereitelte er mit einer Fußabwehr die Koblenzer Chance auf den Ausgleich. Und in der Schlussphase durfte er sich mal im Herauslaufen beweisen, gegen einen halbrechts durchgebrochenen Angreifer klären - und das absolut sauber. In einer ähnlichen Situation hatte sich Luthe in der Vorwoche auf Schalke seine Rote Karte abgeholt.

Davon abgesehen: Wieder hatte sich der Schwachpunkt in der Schnittstelle zwischen rechtem Außenverteidiger und rechtem Innenverteidiger aufgetan, nunmehr schon zum dritten Mal in dieser Saison. Bereits zum Auftakt beim 1:2 gegen St. Pauli hatten die Gäste über diese Bruchstelle ihren Führungstreffer eingeleitet. Darüber muss dringend mal nachgedacht werden.

Tomiak tobte sich vor seiner Zwangspause nochmal richtig aus

Dass Schuster Tomiak brachte, obwohl er ihn gegen Elversberg draußen lassen muss - das kann man als Zeichen des Vertrauens werten, dass der Trainer mittlerweile in die Flexibilität seines erfahrensten Abwehrspielers hat. Ein Kevin Kraus muss sich nicht groß einspielen, um am kommenden Freitag Tomiak vertreten zu können. Der Routinier durfte sich erst ab der 69. Minute die Beine vertreten - und kam für den zweiten Innenverteidiger Jan Elvedi, nicht etwa für Tomiak.

Der wiederum nahm die Gelegenheit, sich vor seiner Zwangspause nochmal so richtig austoben zu dürfen, mit sichtlicher Begeisterung wahr. Vor dem 1:0 den öffnenden langen Ball gespielt, das 3:0 selbst erzielt, vor dem 4:0 den Elfmeter herausgeholt - stolze Offensiv-Bilanz für einen Abwehrspieler. Ähnlich munter unterwegs war Sechser Julian Niehues, den seine Vorderleute Marlon Ritter und Tobias Raschl immer mal absicherten, so dass er nach Herzenslust Ausflüge nach vorne unternehmen durfte. Gegen Elversberg wird der 22-Jährige sich da wohl ein wenig zurückhalten müssen.

Viererkette - die könnte es auch gegen Elversberg sein

Womit wir bei der Grundordnung wären. Die Roten Teufel begannen in einem 3-4-3-System, wobei Niehues wie schon beim Auftakt gegen St. Pauli nach hinten in die Dreierkette rückte. Im Laufe der Partie switchte Schuster dann in ein 4-1-2-3, also Viererkette. Die könnte es auch am Freitag gegen Elversberg werden. Denn: Würde er mit drei Innenverteidigern planen, hätte er Lars Bünning zumindest auf die Bank gesetzt und ihm in der zweiten Halbzeit ein wenig Spielpraxis gegönnt - die nämlich hätte der Linksfuß eher nötig als Kraus. Dem Vernehmen nach befindet sich Bünning jedoch bereits auf dem Absprung. Er soll die Freigabe erhalten, sobald der anvisierte Transfer des Wunsch-Abwehrspielers durch ist - nein, den Namen nennen wir jetzt nicht.

Was die Spielanlage gegen den erwartungsgemäß tief stehenden Oberligisten angeht, erfanden die Lautrer den Fußball nicht unbedingt neu: Neben den drei Stürmern brachten sich bisweilen auch die Außenverteidiger oder die beiden Achter an der Abseitslinie in Stellung, um bei einem Pass in die Tiefe durchzustarten und den Gegner von der Seite zu knacken. Nach 19 Minuten glückte dies erstmals in Perfektion: Tomiak spielte den tiefen Ball, Puchacz trat im richtigen Moment an, legte im richtigen Moment quer auf Terrence Boyd - und drin war das Ding.

Gedränge am rechten Flügel: Hercher, Tachie - oder doch Opoku?

Überhaupt war das linke Flügelpärchen Puchacz/Kenny Redondo im Zusammenspiel erfolgreicher als Jean Zimmer und Philipp Hercher auf der rechten Seite. Der ein oder andere wird sich erinnern: Im Finale der Saison 2020/21 hatten die beiden ein Duo gebildet, das maßgeblich daran beteiligt war, den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern. Mittlerweile fehlt vor allem Hercher die Spielpraxis, um mit dem Kompagnon von damals richtig gut harmonieren zu können. Obwohl Zimmer den Steckpass auf den alten Kumpel ein paar Mal versuchte.

Immerhin stand Hercher endlich wieder mal in der Startelf. Aaron Opoku, zum Saisonauftakt noch erste Wahl am rechten Flügel, war dagegen nicht einmal im Kader, obwohl er fit gewesen wäre. Stattdessen durfte sich mit Richmond Tachie in Hälfte zwei noch ein weiterer Bewerber für diese Position vorstellen. Der quirlige, bisweilen etwas übereifrige Neuzugang aus Paderborn, könnte sich bei seinem Pflichtspiel-Debüt im Lautrer Dress sogar an Hercher vorbeigeschoben haben. Auf jeden Fall darf man gespannt sein, wer gegen Elversberg in der Startelf steht: Hercher, Tachie - oder doch wieder Opoku?

Puchacz und Redondo: Ein Duo, das Zukunft haben könnte

Links könnte sich dagegen das Pärchen Puchacz und Redondo für weitere Aufgaben empfohlen haben. Wobei dieses Spiel weniger geeignet war, zu überprüfen, inwieweit es tatsächlich um die Schwächen im Defensivverhalten bestellt ist, die dem Polen nachgesagt werden. In der 31. Minute jedenfalls unterlief Puchacz auf der linken Abwehrseite ein fahrlässiger Ballverlust, der folgenreich hätte werden können. Tomiak verlor den anschließenden Zweikampf, so dass sich dem Oberligisten die Chance zum 1:1-Ausgleich eröffnete, die Krahl wie erwähnt jedoch in letzter Sekunde verhinderte.

Ebenfalls erfreulich aus FCK-Sicht: Die Treffer zwei und drei fielen nach Eckbällen, die Tobias Raschl getreten hatte. Über Standardsituationen war zuletzt nicht mehr viel gelaufen, seit sich die Einsatzzeiten der Spezialisten Philipp Klement und Hendrick Zuck reduziert haben - Klement wurde erneut nicht einmal eingewechselt.

Allerdings: Beim 2:0 durfte Julian Niehues den Flugball mit dem rechten Fuß volley ins Netz dreschen, vor Tomiaks Kopfball zum 3:0 verlor dessen Gegenspieler das Gleichgewicht - so einfach werden es ihnen die Zweitliga-Konkurrenten nicht machen.

Boyd mit zwei Treffern - aber Ache wird zurückkommen

Beim 4:0 präsentierte sich Redondo als präziser Elfmeterschütze. Das 5:0 resultierte aus einer schön vorgetragenen Umschaltaktion, bei der sich die Einwechselspieler in Szene setzten: Ben Zolinski leitete mit einem Diagonalpass auf Ritter ein, über Tachie kam der Ball zu Daniel Hanslik, der wiederum Boyd auflegte. Und der bedankte sich mit seinem zweiten Treffer.

Der Stürmer kann somit ebenfalls zufrieden auf seinen ersten Saisoneinsatz von Beginn an und sogar über volle 90 Minuten zurückblicken. Überrascht hatte seine Nominierung allerdings nicht, nachdem Ragnar Ache unter der Woche wegen muskulärer Probleme nur eingeschränkt trainierte. Ob aber ein fitter Boyd gegen einen fitten Ache dauerhaft gesetzt sein wird? Auch da würden wir nicht hoch drauf wetten - trotz Boyds unbestritten gutem Standing im Team und seinen mentalen Qualitäten. Der 32-Jährige wird nunmal nicht jünger, und Ache ist ein verdammt guter Kopfballspieler.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2023/24: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon Hellboy » 15.08.2023, 10:24


Der Konkurrenzkampf auf den Flügelpositionen ist wirklich spannend. Ich habe Redondo gegen Koblenz gar nicht so stark gesehen... mag auch daran liegen, dass Puchacz sehr offensiv orientiert war, und Redondo viel nach hinten gearbeitet hat. Als Duo haben die beiden tatsächlich gut funktioniert.

Mit Tachie und Opoku haben wir aber zwei Spieler im Kader, die auch mal unorthodoxe Lösungen produzieren können... das finde ich eine besondere Qualität. Ich würde gerne mal die beiden rochierend auf den Flügelpositionen sehen. Da würden wir dem Gegner ordentlich Stress machen.

Dann müsste natürlich die defensive Absicherung stimmen. Ob Puchacz dafür der richtige Mann ist, ist noch schwer zu beurteilen. In der Fünferkette vielleicht eher als in der Viererkette...?

Und auf der rechten Seite haben wir defensiv - so leid es mir auch tut, und fernab von dem zuletzt hier im Forum gern praktizierten Draufhauen auf Zimmer - schon eine Schwachstelle, die perspektivisch verbessert weren müsste... analog des "Updates" von Zuck zu Puchacz auf links.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass Schuster lieber mit offensiver orientierten AVs in der Fünferkette spielen würde. Dazu bräuchten wir aber noch einen weiteren IV. Wenn dieser wie angedeutet wirklich noch kommt, bin ich gespannt, wer dafür Platz in der Startformation machen muss. Und ich fürchte ein wenig, es könnte Niehues treffen, denn Raschl scheint gesetzt, und ich glaube nicht, dass wir ohne offensiv orientierten ZM spielen werden.

In der Spitze scheint die Wachablösung Ache für Boyd eine Frage der Zeit zu sein. Da kann man sich recht entspannt zurücklehnen, denn mit den beiden haben wir wirklich zwei Klasse-Stürmer. Ache wird wissen, dass er sich an Boyd vorbei arbeiten muss... und Boyd wird wissen, dass er irgendwann Platz machen muss, und trotzdem super wichtig bleiben wird. Dass wir eine Doppelspitze mit beiden sehen werden, mag ich irgendwie nicht so recht glauben...
Reicht.



Beitragvon Excelsior » 15.08.2023, 13:28


Hellboy hat geschrieben:Der Konkurrenzkampf auf den Flügelpositionen ist wirklich spannend.


Für die rechte Seite mag das zutreffen.
Da haben wir inzwischen ein massives Überangebot an Spielern (Zimmer, Durm, Zolinski? defensiv - Opoku, Hercher, Tachie offensiv), sodass dort vermutlich vorerst absehbar am meisten um Kaderplätze gestritten wird.

Bezogen auf die linke Seite, bin ich allerdings ziemlich nahe an der Deutung von @Kohlmeyer bzw. dir:
Hellboy hat geschrieben:Als Duo haben die beiden tatsächlich gut funktioniert.


Einzeln betrachtet, haben Redondo und Puchacz jeweils gerne Licht und Schatten in ihrem Spiel - im gemeinsamen Positionstausch bringen sie aber offensiv jeweils eigene Stärken (Redondo -> Speed, Vorlagen, eigene Abschlüsse; Puchacz -> präzise Flanken, inverse Dribblings) ein, die für den Gegner in Kombination unangenehm zu verteidigen sind.

Defensiv ist das bei beiden natürlich jetzt nicht unbedingt sattelfest, aber immerhin solide...

Problem aus meiner Sicht ist nur, dass wir auf links im Prinzip (bis auf Notlösungen) kaum Alternativen haben.

Zuck könnte gewiss dort beide Rollen begleiten ... aber dann hört es auch schon auf.

Opoku/Tachie/Hercher/Zolinski/Hanslik halte ich als Rechtsfüßer für jeweils ungeeignet auf links offensiv.

Meiner Erinnerung nach, hat da auch nie einer der Genannten bis dato überzeugen können...

Insofern wäre mein persönlicher Ansatz in Sachen Kaderplanung sogar jener, noch einen oder zwei der Rechtsfüßer abzugeben und dafür mit nem neuen offensiven Linksfüßer eine Konkurrenzsituation/Ergänzung zu Redondo zu schaffen...


Hellboy hat geschrieben:Dazu bräuchten wir aber noch einen weiteren IV.


Soweit ich den Text von @Kohlmeyer richtig deute, scheinen dahingehend die Gespräche ja inzwischen bereits recht weit fortgeschritten zu sein.

Hellboy hat geschrieben:...bin ich gespannt, wer dafür Platz in der Startformation machen muss. Und ich fürchte ein wenig, es könnte Niehues treffen


Schätze, der Kampf wird dann intern zwischen Elvedi/Tomiak/Kraus und Neuzugang X ausgetragen, wobei ich keine Prognose abgeben wollen würde, wer da zu welchem Zeitpunkt jeweils die Nase vorne haben wird... in irgendeiner Weise gepatzt haben die 3 vorhandenen bislang schon alle in den 2 Partien ... der Neuzugang muss hingegen erstmal beweisen, dass er besser als sie ist...

Niehues sehe ich aber tatsächlich "erst" als gefährdet an, wenn wirklich noch ein weiterer Sechser verpflichtet werden sollte...


Hellboy hat geschrieben:In der Spitze scheint die Wachablösung Ache für Boyd eine Frage der Zeit zu sein.


Auch da bin ich mir nicht so ganz sicher.
Auf lange Sicht gewiss ... aber für die laufende Saison könnt ich mir auch vorstellen, dass sich die beiden situativ abwechseln oder zumindest temporär auch Seite an Seite spielen...
Sie haben eben auch irgendwo unterschiedliche Stärken ... sind andererseits allerdings in letzter Zeit beide auch nicht wirklich frei von Verletzungen gewesen...



Beitragvon Kohlmeyer » 15.08.2023, 13:50


@ Excelsior

"Soweit ich den Text von @Kohlmeyer richtig deute, scheinen dahingehend die Gespräche ja inzwischen bereits recht weit fortgeschritten zu sein."

Wenn ein Journalist die Formulierung "dem Vernehmen nach" benutzt, ist das immer gefährlich. Möglicherweise hat er nicht mehr als eine Latrinenparole als Quelle. Ist bei mir leider nicht viel anders. Bisweilen zumindest.

Ehrlich gesagt, beziehe ich mich hier lediglich auf den hier ebenfalls gut bekannten und in der Regel auch gut informierten User betzemaster von TM. Der hat mehrfach angedeutet, dass man in der Sache schon sehr weit ist, das finale "Go" aber noch fehlt.

Gruß,
Kohlmeyer



Beitragvon Excelsior » 15.08.2023, 14:11


Danke für die Präzisierung. :)

Hatte es aber auch so aufgenommen, dass quasi erst noch ein Domino-Steinchen bei Verein so und so fallen muss ... bevor von dort sagen wir Spieler H wechseln darf und bei uns wiederum Spieler B...

Und sollte es nicht so kommen; besteht meiner Interpretation nach zumindest ein allgemeines Interesse daran, noch zwingend etwas für die IV tun zu wollen ... eben dann in Richtung Spieler X. 8-)



Beitragvon Hellboy » 15.08.2023, 15:21


Excelsior hat geschrieben:Opoku/Tachie/Hercher/Zolinski/Hanslik halte ich als Rechtsfüßer für jeweils ungeeignet auf links offensiv.

Meiner Erinnerung nach, hat da auch nie einer der Genannten bis dato überzeugen können...

Ich fand Opokus Ausflüge nach links oft gar nicht so schlecht. Meine Idee wäre, dass Tachie und Opoku auf den Außen einfach rochieren könnten. Vielleicht wäre links aber auch ein Duo Zuck/Puchacz vorstellbar. Wenn wir auf den Außenbahenn nachlegen, würde ich eher hinten rechts priorisieren.

Excelsior hat geschrieben:Schätze, der Kampf wird dann intern zwischen Elvedi/Tomiak/Kraus und Neuzugang X ausgetragen, wobei ich keine Prognose abgeben wollen würde, wer da zu welchem Zeitpunkt jeweils die Nase vorne haben wird... in irgendeiner Weise gepatzt haben die 3 vorhandenen bislang schon alle in den 2 Partien ... der Neuzugang muss hingegen erstmal beweisen, dass er besser als sie ist...

Niehues sehe ich aber tatsächlich "erst" als gefährdet an, wenn wirklich noch ein weiterer Sechser verpflichtet werden sollte...

Aber die Kombi Elvedi/Kraus/Tomiak haben wir so bisher nur in der Startelf gegen Schalke gesehen. In beiden anderen Spielen hat Niehues den Platz von Kraus eingenommen. Kraus scheint m.E. derzeit eher auf die backup-Position gerutscht zu sein. Tomiak und Elvedi scheinen dagegen nachvollziehbarer Weise gesetzt. Das hieße dann, das Niehues bei Verpflichtung von Spieler H wieder auf die 6 aufrücken würde. Da stünde er sich aber dann mit Raschl auf den Füßen. Und ich glaube wie gesagt eher, dass wir bei Fünferkette mit einem Sechser und einem offensiv orientierten ZM spielen. Da sehe ich dann eher Niehues/Raschl auf der defensiven Position und Ritter/Klement auf der offensiven. Und Raschl hat verglichen mit Niehues schon die reifere Spielanlage.


Excelsior hat geschrieben:Auf lange Sicht gewiss ...

Ich meinte das auch eher auf lange Sicht. Boyd vs. Ache ist für mich derzeit völlig offen. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir sie mal gemeinsam sehen. So ein richtig geiler Zweimann-Sturm mit zwei solchen Brechern, das hätte nochmal was! Aber da fehlt mir etwas der Glaube, dass Schuster sich zu so etwas hinreissen lässt.
Reicht.



Beitragvon Excelsior » 15.08.2023, 16:33


Hellboy hat geschrieben:Ich fand Opokus Ausflüge nach links oft gar nicht so schlecht.


So unterscheiden sich die Wahrnehmungen. :)
Für mich ist Opoku selbst bei seinen verhältnismäßigen starken Spielen auf rechts immer spätestens dann komplett blass geworden, nachdem er von Schuster im Spiel aus taktischen Gründen auf links beordert wurde...

Hellboy hat geschrieben:Meine Idee wäre, dass Tachie und Opoku auf den Außen einfach rochieren könnten.


Du meinst insofern, dass sie sauf LA/RA beginnen und während des Spiels die Seiten wechseln?

Davon wäre ich nicht überzeugt, dass dies gutgeht...
Für meinen Geschmack müssten Opoku und Tachie dann zumindest auch invers spielen können, wie bspw. früher Pick (oder in ersten Ansätzen auch Puchacz)...
Das sehe ich bei ihnen einfach bislang nicht.

Dass sie sich beide auf auf rechts offensiv abwechseln, halte ich jedoch für wahrscheinlich.
(gerade nach den diametralen "Darbietungen" von Hercher und Tachie gegen Koblenz)
Wobei allerdings diesbezüglich gleichfalls noch die Frage im Raum steht, warum Schuster im Pokal komplett auf Opoku verzichtet hat...


Hellboy hat geschrieben:Wenn wir auf den Außenbahnen nachlegen, würde ich eher hinten rechts priorisieren.


Auch das wäre Stand jetzt in der Tat eine offene Baustelle.
Würde mich jedoch erstaunen, wenn die sportliche Leitung hier sowohl den Kapitano als auch Durm vor den Kopf stößt...
Das wäre dann wirklich schon extrem resolut...


Hellboy hat geschrieben:Aber die Kombi Elvedi/Kraus/Tomiak haben wir so bisher nur in der Startelf gegen Schalke gesehen. In beiden anderen Spielen hat Niehues den Platz von Kraus eingenommen.


Stimmt. Und jetzt verstehe ich auch, was du meinst.
In der "offensiveren" Variante einer Dreierkette hat Niehues eine Art abkippenden Sechser gegeben.
Ungeachtet von einem neuen Sechser wären in der Spielform also nur noch zwei Plätze für die IV frei ... was den Konkurrenzkampf dort umso mehr verschärfen würde, wenn noch ein weiterer IV verpflichtet wird.
Persönlich gehe ich aber davon aus, dass die Aufstellungen eher aus der Not geboren waren ... da Kraus eben noch nicht bei 100% ist/war ... und noch keine Neuverpflichtung getätigt wurde / man andererseits den wechselwilligen Bünning nicht mehr einsetzen wollte.
Mit 3 "reinen" IV stellt sich hingegen die Frage, wer aus der Riege Niehues/Raschl/Ritter/Klement/Neuzugang für die 6 alles auf der Strecke bleiben würde ... sofern Schuster die offensiven Außen nicht auflöst...
Das finde ich wiederum extrem schwer zu beantworten.


Hellboy hat geschrieben:So ein richtig geiler Zweimann-Sturm mit zwei solchen Brechern, das hätte nochmal was! Aber da fehlt mir etwas der Glaube, dass Schuster sich zu so etwas hinreissen lässt.


Nunja, im Spiel gegen S04 hatte Schuster doch schon anfangs mit Redondo und Ache in der Spitze auf zwei Stürmer gesetzt?



Beitragvon Hellboy » 15.08.2023, 16:57


Excelsior hat geschrieben:Du meinst insofern, dass sie sauf LA/RA beginnen und während des Spiels die Seiten wechseln?

Genau. Aber das hat natürlich etwas von "Notlösung". Es ist ja auch realistischer, dass Opoku und Tachie die beiden konkurrierenden Optionen für RA sind. Ich sehe sie einfach beide so gern spielen (Opoku definitiv, bei Tachie hab ich aber auch schon so ein Gefühl, dass der mir Spaß macht...). Ich mag auf diesen Positionen einfach unorthodoxe Spieler, die nicht nur Kopp runter, Linie rauf, Flanke rein praktizieren.

Excelsior hat geschrieben:Würde mich jedoch erstaunen, wenn die sportliche Leitung hier sowohl den Kapitano als auch Durm vor den Kopf stößt...
Das wäre dann wirklich schon extrem resolut...

Ja, ich denke das auch nicht, und eine gewisse Sensibilität wäre hier auch angebracht. Aber irgendwann wird man sich mit dem unangenehmen Thema auseinandersetzen müssen, dass beide - wenn wir den Kader weiter Stück für Stück auf allen Positionen quantitativ verbreitern und dabei qualitativ optimieren - auch mal "dran sind". Auf der anderen Seite hat es Zuck ja nun auch getroffen.


Excelsior hat geschrieben:Nunja, im Spiel gegen S04 hatte Schuster doch schon anfangs mit Redondo und Ache in der Spitze auf zwei Stürmer gesetzt?

Ja, aber wenn man diesen Zweimann-Sturm mit Boyd statt Redondo spielt hat das schon nochmal ne deutlich offensivere Nuance, find ich. ;)
Reicht.



Beitragvon Hellboy » 15.08.2023, 17:06


Excelsior hat geschrieben:Stimmt. Und jetzt verstehe ich auch, was du meinst.
In der "offensiveren" Variante einer Dreierkette hat Niehues eine Art abkippenden Sechser gegeben.
Ungeachtet von einem neuen Sechser wären in der Spielform also nur noch zwei Plätze für die IV frei ... was den Konkurrenzkampf dort umso mehr verschärfen würde, wenn noch ein weiterer IV verpflichtet wird.

Genau. Ich könnte mir halt vorstellen, dass die "abkippende 6" für Tomiak gedacht sein könnte, und Elvedi und Mr. X... äh H... die "echten IVs" geben.

Dann hätten wir, wenn Büning geht, für die zwei IV-Positionen quasi Elvedi/Kraus/Mr. H/(Tomiak) sowie Tomiak/Niehues auf der abkippenden 6.

Der ebenfalls noch gesuchte neue spielstarke 6er wäre dann die Konkurrenz zu Raschl, davor dann Ritter vs. Klement in der Zentrale.

Der Switch zu einer Viererkette mit 6/8/10 davor wäre dann ja fließend - egal ob als Startformation, als Systemwechsel während des Spiels oder auch als permanent wechselnde Variante im Umschaltspiel.

Das ist meine Vermutung.
Reicht.



Beitragvon Excelsior » 15.08.2023, 17:51


Ach, Boyd hat doch jetzt "Körner" ... und Ache ist sowieso Defensivspieler aus Leidenschaft, wie man gesehen hat.
Das passt schon. :p

Bin mir eben noch uneins, ob Schuster die Idee mit dem abkippenden Sechser bzw. allgemein den "offensiver orientierten" IV gerade in der Liga weiterhin so beibehält oder das tatsächlich eher der dünnen Personaldecke / dem extrem zurückgezogenen Spiel von Koblenz geschuldet war...

Wenn das so sein sollte, magst du Recht haben, dass dies einerseits zwar sehr viele taktische Variationen eröffnet ... andererseits aber auch beachtlichen Leistungsdruck in der Mittelfeldzentrale zur Folge haben dürfte... wo tendenziell bis zu drei Spieler aus der Reihe Niehues/Raschl/Ritter/Klement/etwaiger Neuzugang MF erstmal nicht in der Startformation stehen würden ... womöglich teils nicht mal im Kader...

Wobei es mit reiner Dreierkette bei näherer Überlegung natürlich auch nicht viel anders aussieht...

Wird spaßig. :)



Beitragvon teldix » 15.08.2023, 18:07


Nichts gegen den Trainer, aber die Aussagen "wir sind nicht der FC Boyd" und "wir stellen nur fitte Spieler auf", dann aber darauf drängen, dass Boyd durchspielt, sowie die immer gleichen Wechsel und die ständig gleichen Parolen lassen tief durch seine Sympathiebrille blicken. Dabei trägt er gar keine !? :?



Beitragvon ExilDeiwl » 15.08.2023, 20:36


Und das hat jetzt genau was mit dem Taktik-Thread zu tun?

Der sich übrigens heute Abend ansonsten doch sehr angenehm liest. So mit Spieler H und Spieler B, abkippenden Sechsern usw. Wobei ich mich gerade frage, ob Niehues den „vorne überkippenden“ Sechser gibt, wenn er einen Ausflug nach vorne macht. :D
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

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