Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Kohlmeyer » 07.06.2022, 11:30


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Kummt Senf druff
Die nächste Nagelprobe kommt bestimmt


Der Aufstieg ist geschafft. Doch so überwältigend ihr Happy End war - diese Saison hat auch gezeigt: Von stabilen Strukturen, die es braucht, um weitere Schritte nach oben zu gehen, ist der 1. FC Kaiserslautern noch weit entfernt. Ein Kommentar von DBB-Autor Eric.

Wir haben es also tatsächlich geschafft. Wir sind in die Zweite Liga aufgestiegen. Aber seien wir ehrlich: Für viele im Verein und in seinem Umfeld soll dies nur der erste große Schritt "zurück nach oben" gewesen sein. Nach ihrem Selbstverständnis "gehört" der FCK in die Bundesliga, nach wie vor. Und die, für die dies eben nicht mehr soo selbstverständlich ist, träumen wenigstens vom Comeback des FCK in der Beletage. Gegen Träumen ist auch nichts zu sagen, das darf und muss einem Fußballfan gestattet sein. Nur sollte er solche Träume nach dem Aufwachen vernünftig einordnen können.

Noch sind wir einfach nur glücklich, aber spätestens in ein paar Tagen werden wir uns schon wieder die Köpfe heiß reden. Etwa über den Kader für die kommende Saison. Mit welchen Spielern wird Thomas Hengen die Verträge verlängern, welche neuen wird er holen?

Die Fragen bleiben: Sind alle Brandherde wirklich erloschen?

Und wir werden uns auch bald wieder ärgern. Über ausbleibende Erfolge, und natürlich über den vereinsinternen Knatsch, den diese nach sich ziehen werden. Denn eines hat diese Saison gezeigt: Der FCK verfügt noch lange nicht über Strukturen, die stabil genug sind, um auch mal Wellentäler zu durchstehen. Möglicherweise hat Thomas Hengen mit Dirk Schuster nun einen Cheftrainer gefunden, den er als "seinen" Kandidaten empfindet und mit dem er Zusammenarbeit und -halt intensiver pflegt als mit dessen Vorgänger. Damit wäre ein erster Schritt getan, dass der FCK eben nicht mehr jede Saison den Trainer wechselt - und wenigstens ein Grundstein für die schon seit Jahren fehlende "Kontinuität" gelegt.

Ob damit aber auch alle Brandherde im Hintergrund erloschen sind? Von wo zum Beispiel breiten sich immer wieder zur Unzeit Gerüchte aus wie zuletzt das um Miro Klose? Sind die Konfliktlinien beseitigt, die während der Saison zu den Abschieden von Soeren Oliver Voigt und Markus Merk geführt haben? Und wie wird sich die neue Investorengruppe neben der "Saar-Pfalz-Invest GmbH" einbringen, die "Pacific Media Group", über deren Engagement der FCK bislang beschämend wenig bekanntgab?

Die Bundesliga, wie der FCK sie gekannt hat, gibt es gar nicht mehr

Endlich stabile Strukturen, die gegen Störelemente von innen wie von außen immun sind, sind jedoch wichtiger denn je, wenn der FCK tatsächlich einmal in die Fußballwelt zurückkehren will, in die er nach seinem Verständnis immer noch gehört. Obwohl diese Welt heute nichts mehr mit der zu tun hat, die er einst verlassen hat. Die Kluft zwischen Reich und Arm ist längst so groß geworden, dass es wohl nie wieder einen 1. FC Kaiserslautern geben wird, der in einer besonders berauschenden Saison dem großen FC Bayern den Meistertitel abjagt.

Die Abermillionen, die die Gelddruckmaschine Champions League, die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder sowie saudi-arabische, chinesische oder russische Konzerne und Milliardäre den Großen in den Rachen stopfen, sind für den FCK in den vergangenen Jahren unerreichbar gewesen und werden es auch in absehbarer Zukunft sein. Und es stellt sich zunehmend die Frage, ob ein Mitspielenwollen in dieser Welt überhaupt noch erstrebenswert ist. Diese Klubs sorgen sich längst nicht mehr um ihre Fans vor Ort, sondern visieren via Internet-Streaming und Satellitenfernsehen Publikum in allen Teilen der Welt an, in die sie neben Fußball auch noch ihre Merchandisingprodukte vertreiben können.

Jetzt heißt es, sich an den richtigen Vorbildern orientieren

Der FCK muss sich an den wenigen Klubs orientieren, die es nach wie vor ohne Konzernmillionen schaffen, sich wenigstens national im Konzert der Großen zu behaupten. Vereine wie den SC Freiburg, den VfL Bochum oder Union Berlin. Und was zeichnet diese am stärksten aus? Stabile Strukturen, nach innen wie nach außen.

Die allein genügen natürlich nicht. Ohne Moos ist auch im Fähnlein der letzten Aufrechten nichts los. Mit Arminia Bielefeld und der SpVgg Fürth müssen nach dieser Saison abermals zwei Klubs in die Zweite Liga runter, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten gute Arbeit machten, am Ende aber doch nicht genug investieren konnten. Wie man zu Geld kommt, ohne einen Megamillionenspender in der Hinterhand zu haben, machen beispielsweise die Mainzer vor. Die haben zwischen 2015 und 2021 zehn Spielerwechsel bewerkstelligt, die jeweils zwischen zehn und 28 Millionen Euro in ihre Kassen spülten. Oder Freiburg: Zwischen 2014 und 2019 sieben Transfers, die zwischen zehn und 21 Millionen Euro brachten. Auch das sind Dimensionen, von denen der FCK bislang nur träumen kann. Sein bester Transfererlös stammt nach wie vor aus dem Jahr 2005: die fünf Millionen Euro, die fällig wurden, als Miro Klose zu Werder Bremen wechselte.

Zweite Liga: Wiedersehen mit einigen Schicksalsgefährten

Jetzt aber heißt es erst einmal, sich in der Zweiten Liga zu behaupten. Auch dort sind mittlerweile einige Klubs gestrandet, die finanziell bessere Möglichkeiten haben als der FCK, aber dennoch auf der Stelle treten. Der Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf, der 1. FC Nürnberg, Hannover 96 - mit allen haben die Lautrer schon in der Bundesliga die Klingen gekreuzt. Und die sind nicht abgestürzt, weil sie sich irgendwann einmal an einem Projekt "WM-Stadion" verhoben haben, sondern weil sie über Jahre hinweg zu keinen stabilen Strukturen fanden.

Beispiele, dass es mit konstanter Arbeit besser geht, sind auch in der zweiten Klasse zu finden. Der 1. FC Heidenheim etwa behauptet sich seit Jahren, obwohl sein Name längst nicht so nach Fußballtradition klingt wie die zuvor genannten. Da arbeitet ein Trainer namens Frank Schmidt nun schon seit 15 Jahren. Torsten Lieberknecht, der Pfälzer, hat in dieser Saison mit Darmstadt 98 lange um den Aufstieg mitgespielt, obwohl sein Team kaum zum Favoritenkreis gezählt worden war. Er hat nun schon in seinem ersten Vertragsjahr bis 2025 verlängert - um "Kontinuität vorzuleben", wie er sagt.

Betze-Fußball hat immer nach Bier nach Bratwurst gerochen. Eine Zukunft, in der dies auch weiter oben möglich ist, ist nach wie vor denkbar. Dazu braucht es aber gar nicht mal unbedingt Megamillionen von irgendwelchen Investoren. Sondern zunächst mal stabile Strukturen.

Dieser Text stammt in leicht angepasster Form aus dem Schlusskapitel von Eric Scherers neuestem FCK-Buch: "Der Aufstieg: Mein Betze-Tagebuch 2021/22" ist wie immer über die Homepage des Autors bestellbar und kostet 12,90 Euro (ISBN 978-3-00-072514-2).

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Rückblick & Rezension: Eine Saison wie ein höllischer Wellenritt (Der Betze brennt)



Beitragvon Jean-P » 07.06.2022, 12:30


Dem letzten Absatz würde ich klar widersprechen.

Ohne die Millionen der Investoren wäre der Aufstieg in die 2. Liga nicht möglich gewesen. Da hätten die Strukturen noch so konstant sein können.
Eher das Gegenteil war bei uns der Fall. Trotz interner Querälen sind wir mit dem Geld der Investoren aufgestiegen.

Um langfristig erfolgreich zu sein braucht es meiner Meinung nach im Profifußball beides.
Das NLZ braucht auch Millionen um wieder wettbewerbsfähig zu werden, womit wir dann wieder Spieler-Verkauferlöse erzielen können. Die Talente kommen aber auch nur wenn das Personal passt.

Das Fundament muss jetzt richtig gegossen werden damit wir in den nächsten drei Jahren in der 2. Liga bestehen. Ich sehe viele Baustellen und viel Investitionsbedarf bei uns in allen Bereichen.

Wir sind nicht Heidenheim und auch nicht Berlin. Wir sind der FCK und müssen unseren Weg finden.



Beitragvon Betzebastion Mainz » 07.06.2022, 13:54


"Wie man zu Geld kommt, ohne einen Megamillionenspender in der Hinterhand zu haben, machen beispielsweise die Mainzer vor. Die haben zwischen 2015 und 2021 zehn Spielerwechsel bewerkstelligt, die jeweils zwischen zehn und 28 Millionen Euro in ihre Kassen spülten."

Da hat Eric ins Schwarze getroffen.
Bei uns hingegen, geht eines der hoffnungsvollsten Torhüter-Talente, bestens ausgebildet in der bekannten FCK-Kaderschmiede, nach nur einem Jahr als Stammkeeper zum HSV - für umme!

Da sagen die M05er dann, die Lautrer könnten nicht gescheit wirtschaften.....
tja, was soll man da entgegnen?
1.FCK - you just can´t escape my love



Beitragvon -Hans- » 07.06.2022, 14:16


M05 hatte vor Heidel auch keine stabilen Strukturen. Zudem hinkt der Zuschauerschnitt. Trotz sehr guter Runde gerade mal 18000. Da fragt man sich: für wen spielen die eigentlich Bundesliga?
Gruß
Hans



Beitragvon Master of Puppets » 07.06.2022, 14:34


Mit den Nullfûnfern gehe ich nur teilweise mit. Ich glaube,das Mainz auch davon gelebt hat und immer noch lebt(finanziell), das man damals über die Fair Play Wertung in den UEFA Cup gekommen ist. Erst danach ging es mit den Mainzern Bergauf.Aber Heidel und Strutz haben gute Arbeit geleistet und vernünftig gewirtschaftet mit dem Geld was rein kam.

Zu uns muss man einfach sagen das wir der FC Hollywood des Westens sind. Ijemand will sich immer mit dem FCK brüsten und seinen Senf dazu geben. Medial ist das teilweise schon abenteuerlich und grenzt an Rufmord was über den Verein teilweise zu lesen war. Egal ob Becca, Fritz Fuchs, Martin Wagner,Team Merk... boah es verging keine Woche ohne Zirkus.

Ich hab vor paar Wochen geträumt,das ich im Lotto gewonnen hätte,meiner TuS Wörrstadt ne eigene Sporthalle gebaut hätte und der Stadiongesellschaft 25 Mille auf den Tisch geknallt hätte. Bzw war ich vorm Stadion und hab so lange Zirkus gemacht,bis TH vor mir stand und ich ihm sagte,das ich dem Verein das Stadion zinslos zurück kaufe.

Träumen darf man ja.



Beitragvon Lautern-Fahne » 07.06.2022, 16:54


Stimme dem Autor in vielem zu. Das Model "1 Investor kauft alles aus" wurde beim FCK nun 2mal abgelehnt. Zurecht, wie ich meine. Bundesweit betrachtet haben auch nur eine handvoll Vereine "den Großinvestor"- und außer in Leipzig klappt es nirgends.

T$G- mittlerweile eine grauere Maus als Bochum oder Fürth
Wolfsburg/Hannover/Hertha/HSV- Einer guten Saison folgte meist der Abstieg(skampf)
1860, Türkürücü, Uerdingen- der Investor geht pleite/baut nur Bockmist.

Sehe uns da eher in einer Linie mit Heidenheim und anderen Clubs, die viele kleinere/mittlere Geldgeber haben und sich hochschaffen.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon Ke07111978 » 07.06.2022, 17:50


Ein sehr guter Bericht von Eric, der - wie ich finde - den Finger auch mal bemerkenswert deutlich in die ein andere Wunde legt. Insbesondere der folgende Satz:

Möglicherweise hat Thomas Hengen mit Dirk Schuster nun einen Cheftrainer gefunden, den er als "seinen" Kandidaten empfindet und mit dem er Zusammenarbeit und -halt intensiver pflegt als mit dessen Vorgänger. Damit wäre ein erster Schritt getan, dass der FCK eben nicht mehr jede Saison den Trainer wechselt - und wenigstens ein Grundstein für die schon seit Jahren fehlende "Kontinuität" gelegt.


birgt einges an Diskussionspotential. Denn das Thomas Hengen die Zusammenarbeit mit Marco Antwerpen nicht intensiv gepflegt hat, hat - zumindest offiziell - dann noch kein Medium so deutlich angesprochen. Dies mag bestimmt auch dem Umstand geschuldet sein, dass man dem Aufstieg alles untergeordnet hat. Allerdings sollte keiner glauben, dass dieses Thema komplett abgehakt ist. Da langen 2 verlorene Spiele zu Saisonbeginn und die Suppe fängt an zu brodeln. Denn wenn ich mir ausschließlich Leute hole, die meiner Meinung sind, dann habe ich vielleicht Ruhe - aber mit Sicherheit keine stabilen Strukturen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Stabile Strukturen können unterschiedliche Meinungen aushalten und bringen alle gemeinsam voran.

Nimmt man das Beispiel Mainz05 beginnt die stabile Struktur mit der Art und Weise Fußball zu spielen. Geprägt von Wolfgang Frank wurde der ganze Verein von oben bis unten darauf ausgerichtet ein aggressives Forechecking und Pressing zu spielen. Klopp, Lieberknecht, Neustädter, Schwarz, Wagner, Tuchel - die Art und Weise Fußball spielen zu lassen war revelotionär. Die Jugendspieler werden danach ausgebildet und Verstärkungen entsprechend verpflichtet. Das ist eine stabile Struktur - sie funktioniert, weil man eine klare Vorstellung davon hat, welches die richtigen Personen auf welchen Positionen sind. Freiburg hat etwas sehr vergleichbares geschafft. Durch die Ausbildung von Trainern und Spielern werden systematisch Werte geschaffen.

Wir haben seit diesem Jahr weder eine A- noch eine B-Jugend in der Bundesliga. Das NLZ ist ein lebender Investitionsstau und der letzte Trainer der durch die lauterer Fußballschule gegangen ist? Man kann nicht alles auf einmal nach- und aufholen. Aber Ruhe im Umfeld ist das Resultat systematischer guter Arbeit - nicht umgekehrt. Und da sehe ich noch einiges an Potential.
Zuletzt geändert von Ke07111978 am 07.06.2022, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Kohlmeyer » 07.06.2022, 17:59


-Hans- hat geschrieben:M05 hatte vor Heidel auch keine stabilen Strukturen. Zudem hinkt der Zuschauerschnitt. Trotz sehr guter Runde gerade mal 18000. Da fragt man sich: für wen spielen die eigentlich Bundesliga?


Ja, in der Zeit, als Heidel weg war, hatten die mal vorübergehend ihre Struktur verloren. Aber: Selbst unter Schröder haben die ein paar Mal richtig fette Transferkohle eingestrichen.

Und: Als Heidel wieder da war, hat er als erstes einen Trainer und einen Sportdirektor seiner Wahl eingestellt, ohne dass er sich von einem Pizzabäcker oder Herbergsvater aus Aufsichtsrat, Beirat oder was weiß ich für ein Rat hat reinreden lassen. Seitdem ist die Struktur wieder stabil.

Was die Zuschauerentwicklungen vor Ort im Stadion angeht und wie die sich zu Einnahmesituationen et cetera verhält, ist, mit Verlaub, nicht Gegenstand dieses Kommentars. Da gäbe es an anderer Stelle vieles zu sagen.

Gruß,
Kohlmeyer



Beitragvon Kohlmeyer » 07.06.2022, 18:06


Ke07111978 hat geschrieben:Ein sehr guter Bericht von Eric, der - wie ich finde - den Finger auch mal bemerkenswert deutlich in die ein andere Wunde legt. Insbesondere der folgende Satz:

Möglicherweise hat Thomas Hengen mit Dirk Schuster nun einen Cheftrainer gefunden, den er als "seinen" Kandidaten empfindet und mit dem er Zusammenarbeit und -halt intensiver pflegt als mit dessen Vorgänger.


Lieber Ken,

danke für das Lob. Aber, mit Verlaub: Vielleicht hättest Du Deinem Zitat auch noch den nachfolgenden Satz anhängen sollen:

"Damit wäre ein erster Schritt getan, dass der FCK eben nicht mehr jede Saison den Trainer wechselt - und wenigstens ein Grundstein für die schon seit Jahren fehlende "Kontinuität" gelegt."

Denn darum gehts mir eigentlich: Es wäre ein "erster Schritt", mehr nicht. Mit allem anderen, was Du sagst, hast Du natürlich vollkommen recht.

Gruß,
Kohlmeyer



Beitragvon Ke07111978 » 07.06.2022, 18:21


Ich habe den Satz ergänzt. Das ändert aber nichts an der Aussage, die ich in der Deutlichkeit noch nicht gehört habe. Gemunkelt wurde viel - in die eine wie die andere Richtung.

Und mir geht es Kern um Folgendes: Das Auswahlkreterium für einen Trainer sollte nicht sein, ob er gut mit einem GF Sport zusammenarbeiten kann, sondern ob er gut zur Vereinsphilosophie passt, zu der Art wie man Fusßball spielen lassen will, die Fähigkeit Spieler weiterzuentwickeln etc. Ich will das Dirk Schuster nicht absprechen / in Teilen kann man es gar nicht beurteilen. Aber persönliche Differenzen sind mit Sicherheit kein guter Grund sich von jemanden zu trennen.

Von daher ziehe ich meinen Hut vor dir, weil genau diese Aspekte zu einer kritischen Analyse dazugehören. 8-)



Beitragvon MarcoReichGott » 07.06.2022, 19:26


Ich versteh nicht so ganz wo ihr mit euren Hinweisen hinwollt: Schuster ist Antwerpen doch von seiner Spielphilosphie recht ähnlich. Zum ersten mal seit Jahren haben wir eben mit dem Trainerwechsel eben nicht alles auf 180 gedreht. Nach Post- Kuntz Logik, hätte auf Antwerpen schließlich wahlweise ein Ballbesitz Dogmatiker oder ein Jugendtrainer kommen müssen...

Wenn da nach 2 verlorenen Spielen zum Saistart die Suppe anfängt zu brodeln, dann wäre das ziemlich dumm. Denn Schuster ist sicherlich auch kein schlechterer Trainer als Antwerpen - und gerade Antwerpen war bei uns ja dafür bekannt, dass er sowohl nach Amtsübernahme als auch zum Saisonstart erstmal lange gebraucht hat um mit der Mannschaft in den Rythmus zu finden. Bis zum Mannheim Spiel war Antwerpen punktemäßig einer der schlechtesten Trainer, die der FCK jemals hatte. Und gerade nach der Erfahrung, dass er mit der Mannschaft die Kurve bekommen hat, während wir nach der Schommers Entlassung bis zum Ende zittern mussten, sollte eigentlich auch dem letzten gezeigt haben, dass Aktionismus zum Saisonstart wirklich gar nix bringt.

Der FCK hat sich einfach jahrelang in den FÜhrungspositionen Leute ohne Fußballsachverstand geleistet. Grieß als Vorstandsvorsitzender oder mit Bader, Schommers und Notzon ein Trio von Sportökonomen ohne eigene Erfahrung im Profifußball...auf so Ideen muss man erstmal kommen. Kontinuerliche Strukturen heißt vor allem, dass man kompetentes Führungspersonal hat, das man nicht jede Saison auswechselt. Hoffen wir einfach erstmal darauf, dass Hengen weiterhin ein so glückliches Händchen hat wie bisher. Und sonst gilts eben, dass man im AR nicht wieder Leuten wie Riesenkampf auf den Leim gehen sollte..



Beitragvon Ke07111978 » 07.06.2022, 20:43


Das Dirk Schuster so gut zum FCK passt wie Marco Antwerpen wird sich noch zeigen. Ich habe auch eine andere Meinung, was die Spielphilosophie der beiden Trainer angeht.

Aber das ist gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Hengen und Antwerpen keinen intensive Zusammenarbeit und -halt gepflegt haben. Das war das eigentliche Thema und vermutlich viel mehr der Grund seiner Entlassung als alles andere. Ich persönlich habe sehr viel von der sportlichen Kompetenz von Marco Antwerpen gehalten und glaube das wir den weitaus größten Teil des Aufstiegs seiner Arbeit zu verdanken haben. Und ich kenne viele Leute, die das ganz ähnlich sehen.

Wir müssen das jetzt aber gar nicht ausdiskutieren. In spätestens 3-4 Monaten wissen wir mehr. :wink:



Beitragvon MarcoReichGott » 07.06.2022, 21:58


Wir wissen in 3-4 Monaten auch nicht mehr zu dem Thema. Deswegen kann man ja so prima über Fußball diskutieren, weil man nur in den seltensten Fällen irgendeinen kausalen Schluss aufzeigen kann^^

Dafür, dass Antwerpen und Hengen keine enge Zusammenarbeit gepflegt haben, hat Hengen mit Wunderlich, Klingenburg, Götze, Senger und Hanslik aber auch erstaunlich viele Wunschspieler von Antwerpen neu verflichten bzw. weiterbeschäftigen können. Oder auch im entgegengesetzn Fall ein Winkler, der von Antwerpen aussortiert wurde und wo Hengen anscheinend auch mitgegangen wäre.

Man muss sicherlich bei der Beurteilung von Hengens Transfer-Arbeit noch ziemlich vorsichtig sein. Gerade WEIL er so viele von Antwerpens Wünschen umgesetzt hat und sich entsprechend die Frage stellt wie viel er selber eigentlich zur erfolgreichen Kaderplanung beigetragen hat. Die Verpflichtungen von Stehle, Niehus und Kiprit hatten sich schließlich lange nicht sonderlich bezahlt gemacht - bis die beiden Erstgenannten dann aber ausgerechnt in der Relegation unter dem neuen Trainer Schuster als Abräumer und Torvorbereiter maßgeblich dzau beigetragen haben, dass wir in der 2. Liga nun spielen dürfen.

Wenn man sich anguckt, dass Antwerpen primär mit Spieler aufgestiegen ist, die entweder vor Hengen schon zum FCK kamen oder Antwerpens persönliche Jungs sind, dann kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass man den 3. Tabellenplatz primär Antwerpen zu verdanken hat. Da geh ich völlig mit. Aber ob Antwerpen, der abgsehen von 5 erfolglosen Spielen bei WÜrzburg die 2. Liga sowohl als Spieler als auch als Trainer nur aus dem Fernsehen kennt, mit dem FCK dort Erfolg gehabt hätte oder nicht ist reine Spekulation. Und erst Recht gibt das keinen Anlass schonmal primär die Hexenjagd auf Schuster (oder stellvertrend Hengen für die Entscheidung) zu prognostizieren, der immerhin mehrfach in Liga 2 seine Leistung nachgewiesen hat. Im Gegensatz zu Leuten wie Fünfstück, Korkut, Straßer Frontzeck, Schommers und Co ist Schuster einfach eine ziemlich solide Wahl.



Beitragvon SEAN » 07.06.2022, 22:07


Ich glaub schon, das wir in 3-4 Monaten mehr wissen. Zumindest wegen der Trennung. In Kaiserslautern hält man alles so dicht wie ein Eimer, in den man 10 Löcher gebohrt hat. Irgend einer plappert..... :wink:
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Ke07111978 » 07.06.2022, 22:44


@sean: das ist doch schon längst passiert. Fritz Fuchs - der mit der sportlichen Kompetenz aus dem Aufsichtsgremium - hat seine Meinung ja klar und deutlich kund getan. Antwerpen war bestimmt kein Heiliger aber das was er geleistet hat für den FCK müssen andere erstmal nachweisen.

@marcoreichgott: hier eröffnet keiner eine Hexenjagd. Jetzt irgendwelche Spielerleistungen zu zesieren halte ich auch für fragwürdig. Man könnte auch sagen, dass Schuster - das war seine Aussage - gar nicht viel geändert hat. Das entscheidende Tor ist genauso gefallen, wie die meisten unserer Tore diese Saison. Balleroberung im gefährlichen Bereich, schnelles Umschalten über Ritter, den Antwerpen mangels Alternativen erst zum 6er gemacht hat, dann enorme Spielinteligenz von Wunderlich und ein Hanslik, der eigentlich überall war.

Aber ich bin jetzt auch wieder raus. Der Artikel von Eric fasst das alles sehr gut zusammen. Mehr gibt es nicht zu sagen.



Beitragvon MarcoReichGott » 07.06.2022, 23:08


Mit "Balleroberungen im gefährlichen Bereich" meinst du jetzt aber nicht den eigenen 16er, bei dem Kraus beim 1:0 nach einer Freistoßverlängerung aufpasst und beim 2:0 Schad und Ritter auf Strafraumhöhe an der Seitenlinie den Ball gewinnen, oder?

Sorry, dass ich den gerade noch bringen musste, aber ich find die Debatte hier gerade echt etwas substanzlos, was ich mit dieser korinthen-kackerischen Korrektur unterstreichen wollte.

Was ich echt schade finde, weil im Beitrag von Eric Scherer ja viel Wahres drinnen steckt und auch vieles, auf das man in Zukunft gespannt achten sollte und über das sich zu diskutieren lihnt. Aber diese Fokussierung in den Diskussionsbeiträgen jetzt hier auf das Verhältnis von Antwerpen und Hengen mit der Andeutung von dir, dass persönlich Differenzen bzw. Sympathien das ausschlagende Kritierium für unsere Trainerentscheidungen gerade sein könnten, gehört da eher nicht dazu.



Beitragvon Ke07111978 » 07.06.2022, 23:36


Warum entschuldigst Du dich und machst es trotzdem? Jeder kann seinen Schwerpunkt setzen, wie er das will.

Nur weil etwas nicht deiner Sichtweise entspricht, ist es substanzlos? Finde ich eine einigermaßen überhebliche Sichtweise. Ich zitiere mal Fritz Fuchs aus der Zeitung nach dem Rücktritt und der Freistellung von Antwerpen:

„Es wurde genug gelogen und betrogen. Da gibt’s einige, die spielen ihre Spielchen. Mit diesen Leuten will ich keinen Kontakt mehr pflegen.“


Das hört sich für mich halt nicht so an, das man einvernehmlich zur Überzeugung gekommen ist, dass sportliche Gründe ausschlaggebend waren. Zudem nun die oben zitierte Passage von Eric. Von daher wäre ich dir dankbar, wenn Du mir nicht irgendwelche Anspielungen unterstellst.



Beitragvon MarcoReichGott » 08.06.2022, 00:20


Also aus diesem Zitat von Fritz Fuchs leitest du ab, dass Hengen Antwerpen aufgrund persönlicher Differenzen entlassen hat und bei 2 verlorenen Spielen zu Saisonauftakt die Suppe zu brodeln anfängt?

Ja, das halte ich für substanzlos. Nicht, weil ich es irgendwie mit meiner persönlichen Sichtweise übereinstimmt oder nicht übereinstimmt, sondern schlichtweg weil das für mich keine ernstzunehmende Diskussionsgrundlage ist.

Wenn Vorgesetzte und ihre Mitarbeiter im Arbeitsleben unterschiedliche fachliche Einschätzung haben, dann schlägt das nunmal oftmals auch auf die persönliche Wertschätzung nieder. Das ist ja schon im Bürojob so, dass solche inhaltlichen Differenzen nicht spurlos aneinander vorbeigehen - und erst recht ist das im Spitzensport so...

Das ist auch genau das, was ich ursprünglich bei Kohlmeyer so rausgelesen hatte: Eine insgesamt passende Chemie zwischen Geschäftsführer Sport und Trainer ist ein wichtiger Grundbaustein dafür, dass man langfristig etwas mit dem gleichen Personal aufbauen kann. Im Ausgangsbeitrag steht aber eben keine Wertung darüber, woran das bei Hengen und Antwerpen eben gescheitert ist.


Und hier hast du - zumindest nach meinem Leseverständnis - eine klare Interpretation abgegeben, dass es "persönliche Differenzen" seien und dies Hengen sogar noch auf die Füße fallen könnte, wenn der Erfolg nun zukünftig erstmal ausbleibt. Diese Interpretation kannst du natürlich abgeben, aber solang du dafür abgesehen von dem extrem vage formulierten Fuchs Zitat keine Begründung angeben kannst, dann musst du dich nicht wundern, wenn ich das als substanzlos ansehe und ich diese Form von Diskussion auch eher für insgesamt schädlich halte.

Ich persönlich weiß es schlichtweg nicht, was den Ausschlag zur Trennung gegeben hat. Hengen hat aber nunmal mehrfach eine Erklärung abgegeben, die Sinn ergibt (neuen Impuls setzen) Darüber hinaus würden mir auch durchaus fachliche Reibungspunkte einfallen. Die Wunschliste von Antwerpen (Klingenburg, Wunderlich, mutßmaßlich Proschwitz) liest sich nämlich allein vom Alter und Spielertyp deutlich anders als die Spieler, die Hengen dann eher abseits der beiden Antwerpen-Wunschtransfers verfplichtet (Tomiak, Hippe, Niehus, Kiprit, Krahl, Bünning). Gerade im Sinn der vorn dir geforderten einheitlichen sportlichen Vereinsphilosphie kann es hier natürlich schon zu Problemen kommen, wenn die beiden sportlichen HAuptveranwortlichen unterschiedliche Dinge wollen.

Und ich glaube wir würden alle gut damit fahren, wenn wir nicht gleich mit der Interpretation halten würden, die unsere handelnden Veranwortlichen im maximal schlechten und unprofesionellen Licht darstellen, sofern es eben auch noch andere plausible Erklärungen gibt...



Beitragvon Miggeblädsch » 08.06.2022, 09:42


@MarcoReichGott: Du fragst Ken:
"Also aus diesem Zitat von Fritz Fuchs leitest du ab, dass Hengen Antwerpen aufgrund persönlicher Differenzen entlassen hat?"

Ja, natürlich tut er das. Da Ken gut vernetzt ist, hat er natürlich, wie andere auch, mitbekommen, dass Hengen und Antwerpen sich bereits seit geraumer Zeit nichts mehr zu sagen hatten und deshalb auch so gut wie gar nicht mehr miteinander gesprochen haben.

Dass dies langfristig nicht die beste Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist, verstehe ich wohl. Und da der Trainer seinen Vorgesetzten nicht rausschmeißen konnte, hat der Vorgesetzte eben seinen Trainer rausgeschmissen. Nachdem Antwerpen die Mannschaft insgesamt und auch einzelne Spieler weiterentwickelt hat, bei Mannschaft und bei Fans sehr beliebt war, und wir auf einem direkten Aufstiegsplatz standen, hatte sicherlich nicht nur ich mich gefragt, warum man Antwerpen nicht das Vertrauen ausspricht und vorzeitig mit ihm verlängert. Aber in Kenntnis der vorgenannten Sachlage war jedenfalls mir irgendwann klar, dass Hengen auf gar keinen Fall mit Antwerpen in die neue Saison gehen will. Selbst, wenn Antwerpen den direkten Aufstieg geschafft hätte, wäre das nicht passiert.

Natürlich ist es so, dass das Verhältnis von Hengen und Antwerpen nicht gerade optimal für eine weitere Zusammenarbeit gewesen wäre, das sehe ich ein. Und dass Hengen zumindest die Rückendeckung der SPI für sein Handeln hatte, dürfte klar sein.

Aber Hengens Aussage, er wollte lediglich einen neuen Impuls setzen, nehme jedenfalls ich ihm nicht vollumfänglich ab, in Kenntnis des Schwelbrandes zwischen den beiden. Sicherlich wurde ein neuer Impuls gesetzt. Es wurde aber eben auch die "Gunst der Stunde" genutzt, um das umzusetzen, was man sowieso umsetzen wollte. Nach dem Leistungseinbruch zum Saisonende hatte man schließlich auch Argumente für Antwerpens Rausschmiss.

Nun, wir haben die Relegation gewonnen und somit ist Hengen für die meisten der große Held und hat "Eier aus Stahl". Die Auswahl von Dirk Schuster als Nachfolger finde ich ok und natürlich hat er meine volle Unterstützung.

Aber, um auf den Ausgangspunkt, bzw. auf deine Frage zurück zu kommen: Natürlich interpretiert @Ken die Aussage von Fritz Fuchs so, wie beschrieben. Ich ebenfalls. Fuchs hat sich mit seiner Aussage wohl kaum auf den Zeugwart oder den Greenkeeper bezogen.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Standfußballer » 08.06.2022, 10:05


Das ein Trainer über mehrere Jahre durcharbeitet ist inzwischen die Ausnahme. Selbst bei guten Leistungen oder z.B. einem geschafften Klassenerhalt wird dieser entlassen und es heißt dann, wir haben jetzt den Trainer gefunden mit dem wir uns eine erfolgreiche sportliche Zukunft vorstellen können. Dies als Unruheherd auszumachen halte ich in der heutigen Zeit für übertrieben. Das ist mittlerweile Tagesgeschäft.
Ein Punkt, den ich aber ganz und gar nicht nachvollziehen kann ist die schlechte Transferbilanz. Es wurde hier auch in den Kommentaren schon angesprochen, daß wir für gut ausgebildete Spieler einfach zu wenig rausschlagen.
Noch eine persönliche Einschätzung zu dieser 2. Liga Saison. Ich schätze wir werden irgendwo zwischen Platz 10 und 15 landen und aus den im Bericht genannten Gründen sollten wir uns auch damit zufrieden geben. Wir werden nicht unter den ersten 10 landen, dafür sind die anderen Mannschaften einfach zu etabliert und ja auch ein Stück cleverer als wir. Die Bundesliga wie wir sie einmal kannten gibt es nicht mehr. Richtig. Darum heißt es jetzt erst mal: Anpassen und Lernen.



Beitragvon FCK-Aussenstelle Zürich » 08.06.2022, 10:25


@marcoreichgott
Ich habe ja so meine Probleme, wenn von „sportlicher Kompetenz“ gesprochen wird. Wir beurteilen das immer ex post nach den Ergebnissen. Bader hatte durchaus Erfahrung und auch zeitweise Erfolg, halt leider so gar nicht bei uns. Bei Schommers, Notzon und Griess gehe ich mit. Dass Stefan Kunz sportliche Kompetenz hat, ist aus meiner Sicht völlig eindeutig und das zeigen ja auch seine Erfolge mit der U21. Wenn man sich die Forumsbeiträge von 2016 ansieht, dann sprechen ihm viele genau diese Kompetenz ab. Auch Demirbay wurde von einem nicht unwesentlichen Teil der User das Profipotential abgesprochen. Dennoch nehmen diese Leute für sich in Anspruch beurteilen zu können, ob jemand sportliche Kompetenz hat oder nicht. (Ich meine nicht Dich) Ich glaube zur Wahrheit gehört, dass neben den reinen Daten auch andere Faktoren einfliessen, die nur bedingt mit sportlicher Kompetenz an sich zu tun haben. Ein Gefühl wer mit wem menschlich harmoniert und in das Umfeld passt. Nehmen wir das Beispiel Huth. Wenn man sich dessen Daten ansieht, dann hätte er das letzte Jahr 1000% gepasst. Dennoch passte das Teil halt nicht ins FCK Puzzle. Ist jemand jetzt sportlich nicht kompetent, weil er Huth zum FCK holt? Inzwischen glaube ich, dass mehr als 80% ein glückliches Händchen und das Einschätzen von Charakteren sind. So wie es Eberl bei Gladbach über viele Jahre gemacht hat. Das kann man halt nur bedingt lernen. Ein Lothar Matthäus kann sicher ein Spiel analysieren und das auch kompetent. Kann er ein erfolgreicher sportlicher Leiter sein? Nein, kann er nicht, weil die anderen Komponenten aus meiner Sicht fehlen.
Zuletzt geändert von FCK-Aussenstelle Zürich am 08.06.2022, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon FCK66 » 08.06.2022, 11:24


Ke07111978 hat geschrieben:@sean: das ist doch schon längst passiert. Fritz Fuchs - der mit der sportlichen Kompetenz aus dem Aufsichtsgremium - hat seine Meinung ja klar und deutlich kund getan. Antwerpen war bestimmt kein Heiliger aber das was er geleistet hat für den FCK müssen andere erstmal nachweisen.

Ich finde wir sollten alle vorsichtig sein jetzt wieder irgendwelche Vermutungen oder ähnliches in den Raum zu schmeißen. Nach allem was man mitbekommen hat war ja Fritz Fuchs stark daran beteiligt, dass Antwerpen geholt wurde. Das er über die Freistellung nicht begeistert war kann man dann sicherlich nicht ausschließlich seiner sportlichen Kompetenz zuordnen.
Antwerpen hat sicherlich viel beim FCK erreicht - auch ich war von vielem wirklich angetan. Aber es ist auch nicht falsch zu sagen, dass er in den ersten Spielen kein Mittel gefunden hat die Mannschaft erfolgreich zu machen. Dann kam das Spiel gegen Mannheim und obwohl Antwerpen danach keine große Änderung vorgenommen hatte lief es auf einmal. Umgekehrt war es nach dem Spiel gegen Saarbrücken plötzlich so, dass die Mannschaft erneut ohne große Änderungen plötzlich nicht mehr gewinnen konnte. Ich persönlich hatte in den letzten 3 Spielen das Gefühl, dass sich alle 3 Gegner sehr gut auf das System des FCK (5er Kette usw.) eingestellt hatten und Antwerpen am Spielfeldrand keine großen Impulse setzen konnte. Mir persönlich war also das System Antwerpen zu einseitig. Innerhalb des Systems konnte Antwerpen viele gute Entscheidungen treffen (z.B. Klinge auf verschiedensten Positionen einsetzen). Wenn das System aber nicht funktioniert hat, dann hatte ich das Gefühl, dass er keine zündende Idee mehr hatte. Aber ganz wichtig - das ist mein persönlicher Eindruck. Dennoch finde ich, Hengen hat die Entscheidung getroffen (was sein gutes Recht als GF ist) und das wichtigste Ziel (Aufstieg) wurde erreicht. Und wenn der Auslöser sein sollte, dass Hengen mit Antwerpen nicht klar kam - mein Gott, in einem solchen Fall hätten andere GF genauso gehandelt. Oder glaubt jemand wirklich, dass Uli Hoeneß bei Bayern endlos zugeschaut hätte, wenn er mit einem Trainer nicht klar gekommen wäre? Das ist wirklich bei jedem Verein so - erkennt man ja auch daran, dass Antwerpen auch in Braunschweig auf ähnliche Weise entlassen wurde, ebenso in Würzburg.
Ich hätte wirklich die Bitte, dass man das Thema einfach mal so lässt - schließlich ist ein GF doch nicht verpflichtet jedem Vereinsmitglied seine Gründe detailliert zu nennen. Man sollte sich viel mehr auf die schwere Aufgabe Ligaerhalt konzentrieren.



Beitragvon MarcoReichGott » 08.06.2022, 11:33


FCK-Aussenstelle Zürich hat geschrieben:@marcoreichgott
Ich habe ja so meine Probleme, wenn von „sportlicher Kompetenz“ gesprochen wird. Wir beurteilen das immer ex ante nach den Ergebnissen.



Ich hatte absichtlich Bader, Notzon und Schommers hier als Trio genannt. Sicherlich hat Bader auch seine Stärken, sonst hätte er sich nicht so lange in Nürnberg halten können. Und sicherlich hate Notzon auch bei uns den ein oder anderen tollen Spieler entdeckt und zu uns gebracht. Und Schommers ist als Co-Trainer schließlich auch mit Nürnberg aufgestiegen.

Ich schrieb hier auch nicht von "sportlicher Kompetenz", sondern von "Fußballsachverstand". Der Ausdruck war jetzt natürlich extrem vage und unglücklich, aber was ich damit meinte war, dass man eben auch Leute braucht, die tatsächlich langjährige Erfahrung im Profifußball auch haben. Natürlich muss nicht jeder erfolgreiche Trainer oder Manager selber im Profi-Fußball aktiv gespielt haben und andersherum ist natürlich nicht jeder erfolgreiche Spieler auch ein guter Trainer oder Manager. Aber ich kann eben auch nicht jede sportliche Führungsposition im Verein mit Leuten besetzen, die Fußball primär an der Uni gelernt haben - oder im Fall von Gries einfach komplett von außerhalb kommen. Sonst fehlt nämlich am Ende irgendwas das Gefühl dafür, was erfolgreichen Fußball in der jeweiligen Liga ausmacht. Ich brauch zumindest eine gesunde Mischung, wo noch genug eigene Erfahrung irgendwo im veranwortlichen Team vorhanden ist.

Beim FCK hat sich das einfach in der Post-Kuntz Phase dann völlig verselbstständigt und schlug sich nicht nur in der Mannschaftszusammenstellung, sondern auch in der Trianerauswahl nieder und endete dann damit, dass mit Frontzeck, Schommers und Saibene gleich 3 Trainer verpflichtet wurden, die überhaupt keine Erfahrung in Liga 3 hatten - und Hildmann nun auch lediglich 1,5 Saisons den Abstiegskampf kannte.

Im übrigen bin ich alleine aus dem Grund nicht unglücklich, dass unser Trainer nächste Saison Schuster und nicht Antwerpen heißt: Im Gegensatz zu Antwerpen und Hengen kennt Schuster nämlich die 2. Liga deutlich besser und wird entsprechend hoffentlich schon vor Saisonstart das Leistungsvermögen der Mannschaft besser einschätzen und erkennen können, woran es noch hapert. Und hoffentlich hier mit seiner ERfahrung auch durchaus einen Gegenpool zu Hengen darstellen. Andersherum bin ich mir gar nicht sicher, ob Schuster und Hengen zusammen in Liga 3 so gut funktioniert hätten.

Und ja: Die meisten von uns - und ich sowieso - sind fußballerische Laien und wir können ex ante Entscheidungen nur schwer beurteilen. Und hoffentlich ist jeder von uns wenigstens soweit vom FCK entfernt, dass er nicht Internas aus der Kabine und dem Büro von Hengen hat, um die Motivation hinter jeder Entscheidung beurteilen zu können (auch wenn mich nix mehr wundert, seitdem ich selber auf DBB per PM von einem AR Mitglied mal kontaktiert wurde) . Eine Meinung haben wir glaub ich trotzdem zu allem, zu Personalentscheidungen sowuieso. Aber man sollte eben aufpassen, dass man entsprechend manche Unterstellung in Richtung Veranwortliche und Spieler sein lässt, besonders wenn es auf einmal Richtung persönliche Empfindlichkeiten geht und gleich unprofesionelles Handeln unterstellt wird.

Und neben der Erkenntnis, dass man ein Fußballunternehmen nicht nur mit Sportökonomen führen kann, wäre es eben schön, wenn sich auch die Erkenntnis durchsetzen würde, dass die Diskussion irgendwelche persönlicher Befindlichkeiten in der Öffentlichkeit uns nun auch noch nie sportlich weitergeholfen hat..



Beitragvon JohnRayCash1311 » 08.06.2022, 11:39


@all

Ein paar Tage sind erst vergangen seit dem umjubelten Aufstieg und schon geht die „Korinthen Kackerei“ A la FCK wieder los….

Plötzlich wissen wieder „Insider“ was alles Schei… war und immer noch ist
Und am besten muss TH allen und jedem erklären was er jeden Tag arbeitet
Und warum er was, wie und weshalb entscheidet!

Wo sind wir denn!??

Nach langer Durststrecke sind wir zurück in der 2.Liga.

So falsch kann alles nicht gewesen sei . Hätte wenn und aber und die berühmte
Fahrradkette helfen niemandem.

Wir haben unseren Part im Support und TH ist der Capitano des FCK im Moment mit DS als ersten Offizier. Ende aus!

Ich bin nach so vielen Jahren der beschi….. Besserwisserei einfach nur glücklich und freue mich auf die Saison und vertraue den Verantwortlichen.

Überlegt alle einfach mal euer Arbeitsalltag würde von Menschen zerpflückt die in dem Bereich über KEINE praktische Erfahrung verfügen und einfach nur immer und überall alles besser wissen…..

Und? Eben!

Also lasst uns Supporten und unseren Teil tun das unserer Zukunft eine bessere wird!!
Zeit für eine neue Ära ..... ich werde dabei sein, ich kann nicht anders....



Beitragvon Ke07111978 » 08.06.2022, 13:42


@marcoreichgott

Fritz Fuchs hat sich ja noch viel weitergehend geäußert, was das Thema Ehrlichkeit und Umgang miteinander angeht. Von daher interpretiere ich da nicht weniger oder mehr als Du. In dem Artikel von Eric ist ja auch das Klose Gerücht angesprochen. Dazu muss man wissen, dass sich Hengen und Klose durchaus gut kennen und das Gerücht definitiv aus dem FCK-Umfeld gestreut wurde. Zur absoluten Unzeit, kurz vor dem Spiel bei Viktoria Köln. Ich will damit NICHT sagen wo die Gerüchte herkommen - aber das sind genau die Storys, die um den Berg geistern und die es ja offensichtlich erwähnenswert machen, in dem Meinungsbeitrag über den wir hier diskutieren.

Thomas Hengen hat selbstverständlich das Recht jederzeit den Trainer zu tauschen, theoretisch :wink: muss er dafür nicht mal den Beirat fragen. Einen Trainer freizusetzen, der in der größten Not zu uns gekommen ist und - natürlich mit massiven Verstärkungen - den Bock umgestoßen hat und eine Mannschaft entwickelt hat, obwohl er bei weitem nicht seinen Wunschzettel erfüllt bekommen hat, halte ich für fragwürdig. Einen Trainer rauszuschmeißen, der den Relegationplatz geschafft hat...

Es ist auch substanzlos, um bei deiner Wortwahl zu bleiben, dass mit den beiden Relegationsspielen zu begründen. Wie schwierg es ist, einen Trainer zu finden, der auf dem Betzenberg akzeptiert wird und einen breiten Rückhalt bei den Fans hat, wurde uns ja in den letzten Jahren immer wieder vor Augen geführt. Das hat man jetzt in die Tonne gekloppt.

Man muss hier auch kein großes Schattenboxen machen - die @migge fasst das eigentlich sehr gut zusammen. Wie ich dir weiter oben schon geschrieben habe, halte ich nicht viel davon, auseinanderzudividieren, wer nun welche Spieler geholt hat. Fest steht, dass für Klingenburg, Götze und Wunderlich der Trainer ein sehr relevanter Faktor war. Fest steht auch, dass Antwerpen Spieler, die vorher nicht funktioniert haben in ein erfolgreiches Gefüge gebracht hat, das uns bis zum Relegationsplatz gebracht hat. Und fest steht das kein Trainer, Spieler nicht aufstellt, um irgendjemanden eine auszuwischen. Entsprechend gehe ich davon aus, dass die, die nicht gespielt haben entsprechend leistungskonform beurteilt wurden. Der eine - Niehus - hat im Hinspiel gespielt, weil Ciftci verletzt war (stärkster Mann im Rückspiel), der andere, Stehle, ist 10 Min vor Schluß eingewechselt worden - wie 6x zuvor die Saison. Ich denke derjenige der hier etwas substanzlos interpretiert bist Du.

Meine Aussage, die von Moritz Kreilinger im Kicker, oder auch die von Eric hier, ist ziemlich klar und deckungsgleich. Thomas Hengen muss jetzt beweisen, dass es auch ohne Antwerpen geht. Und im Verein gibt es eben gewichtige Stimmen, die da ihre Zweifel haben. Und die kommen nicht aus irgendeinem Lager, sondern das geht recht quer Beet. Und wer den FCK, sein Umfeld und die Akteure lange genug kennt, der weis, dass in dieser Konstellation nach 2-3 verlorenen Spielen schnell vergessen ist, woher wir kommen. Vielmehr wird nach einfachen Antworten gesucht. Die Suppe wird anfangen zu brodeln.

Und damit können wir die Diskussion hier gerne beenden. Und ich hoffe, dass wir uns in 3 Monaten nicht genau zu diesem Thema austauschen müssen. Das würde nämlich bedeuten, dass wir Erfolg gehabt haben. Sollten wir ein paar Spiele verlieren, werde ich dir eine PN senden mit einem link zu diesem Thread. :wink:

@FCK66: Ich schmeiße keine Vermutungen in den Raum. Fangen wir mal mit deiner Aussage an, dass Fritz Fuchs stark daran beteiligt war, das Marco Anterpen geholt wurde: Ja Gott sei dank! Wer den sonst zu diesem Zeitpunkt? (das sind auch meine Informationen) Nachdem man schon nicht auf Wagner gehört hatte, sich von Schommers zu trennen vor der Saison, hat man dann in einem "Yoga Kreis" Jeff Saibene ausgewählt und ihn anschließend angeblich permanent privat zum Rapport antreten lassen. Und dann gibt es ja noch die offizielle Version des FCK dazu, dass Thomas Hengen intensiv involviert war. Und eigentlich war es doch Markus Merk, der die Gespräche geführt hat? Das ist so ein typischer FCK. Von Anfang an nicht gerade kommuniziert - und irgendwann ploppt das dann hoch. Und das ist fast das Drehbuch für das, was gerade mit Schuster passiert ist.




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