Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon ks_969 » 24.02.2020, 02:25


Irgendwie überrascht mich das ganze nicht so extrem wie viele hier. Warum könnte man jetzt fragen.
Nun ja zweifelsohne ist Gerry Ehrmann sicher einer der Vereinslegenden beim FCK, denen ein ganz besonders großer Dank und eine spezielle Anerkennung verdient. Ich habe Gerry immer gern beim FCK gesehen, habe seine Emotion am Spielfeldrand geliebt. Und ich verbindete mit ihm immer das unpolitische beim FCK, jemand der nur das sportliche im Blick hatte. Egal wer gerade Trainer war oder auch nicht. Er war eine verlässliche Konstante.
Erste Risse bekam das ganze vor einigen Jahren als es um eine mögliche Vertragsverlängerung von Gerry ging (vorher hab ich eine solche Hängepartie um ihn nie wahrgenommen). Da zögerte er anscheinend oder er spielte zumindest mit dem Gedanken beim FCK aufzuhören. Das wurde ja aber glücklicherweise verhindert. Was ich aber nie verstanden habe war seine plötzliche Vereinspolitische Werbung für Banf und co. bei der JHV 2017...zumal ich Gerry nie als einen wahrgenommen habe der sich auf eine Seite möglicher FCK Aufsichtsräte gestellt hat. Da war ich schon baff. Zuletzt sein Statement nach dem ersten Becca-Aus, bei dem er sein Weitermachen öffentlich an Beccas Einstieg verknüpfte. Zumindest war es so zu verstehen. Auch wenn er danach etwas zurück ruderte. Was ich damit sagen will...Gerry hat sich warum auch immer in ein politisches Lager begeben...das Gott sei dank nicht mehr beim FCK das sagen hat. Mich hat dieses Verhalten von Ehrmann sehr verwundert. Daher bin ich auch nicht so extrem geschockt. Ich hab sowas kommen sehen. Mich wundert nur das Ehrmann so viele Trainer hier hat kommen und gehen sehen und ausgerechnet mit Schommers (und ich bin kein großer Schommers Freund) gibt es solch Differenzen. Wundert mich etwas bei den Gurken der letzten Jahre die wir als Trainer hatten. Für mich sieht es so aus als hätte da jemand den Absprung verpasst zu sagen, ich höre jetzt auf, ich übergebe an einen Nachfolger ( den es ja irgendwann mal geben muss). Schade das es so kommen musste. Das ist sicher die schlechteste Art sich zu trennen. Was genau vorgefallen ist, wer welche Schuld trägt wissen wir noch nicht. Daher mag ich nicht vorschnell urteilen.
1.FCK - Unzerstörbar



Beitragvon cassava » 24.02.2020, 02:44


Oh mein Gott, ich habe Schommers wirklich für den seit langem richtigen Trainer gehalten. Einer der modernen Fußball spielen lässt, lernfähig ist und gut zwischenmenschliche Stimmungen lesen kann. Wenn er sich bei Ehrmann mal nicht extrem verhoben hat. :nachdenklich:

Gerry ist FCK-Familie. Familie sägt man nicht einfach so ab, weil es grade heftigen Krach gab! Schon gar nicht lässt man einen "Zugezogenen" zwischen die Familie kommen. Das soll nicht respektlos klingen, aber Gerry hat angefangen für den FCK zu leben und zu arbeiten, da wurde Schommers gerade eingeschult. Das geht weit über irgendwelche arbeitsvertraglichen Regelungen hinaus.

Gerry eckt an, na klar! Aber niemals einfach so, nur um des Pöbeln willens. Das muss man als Cheftrainer auch mal ertragen können ohne zu glauben, das untergräbt die eigene Autorität. Dass Schommers denkt, er könnte mit Gerry umgehn wie mit Hemlein und Sternberg lässt tief blicken, finde ich.

Es bleibt abzuwarten, ob da noch mehr Infos kommen. Stand jetzt muss ich aber sagen, dass ich hier ganz klar Partei für Gerry und gegen die gesamte Vereinsführung, die das abgenickt hat, ergreifen muss. Ich spekuliere mal, dass Gerry irgendwann mal bereits 1-2 Abmahnungen in diese Richtung bekommen hat, gleichzeitig gegenwärtig vergleichsweise viel verdient und man dachte das sei ein "idealer" Zeitpunkt sich seiner zu entledigen.

Ich hoffe wirklich sehr, dass es substanziellere Gründe gab, als Schommers Ego.
"Nimm dir einen Blindenstock, wir finden heut 'nen Sündenbock
und am besten den, der mit dem Kopf schon in der Schlinge hockt."



Beitragvon Satanische Ferse » 24.02.2020, 02:54


Gerry Ehrmann hat unendlich viel in uns allen bewegt. Hat einen beispiellosen Kultstatus erlangt. Aber was manche aus ihm machen, das erhebt ihn in den Status eines Übermenschen, der über allen Zweifel erhaben ist. Wenn User sich dann so reinsteigern und ereifern und soweit gehen, dass sie Gerry obendrein das Recht zugestehen würden, die körperliche Unversehrtheit eines anderen Menschen außer acht zu lassen, dann sieht man, dass da in der Wahrnehmung etwas kräftig aus dem Ruder läuft. Diese Leute verlassen den Diskurs einer zivilisierten Gesellschaft.

Der FCK ist keine Sekte, der FCK ist auch keine irrationale religiöse Gemeinschaft, die über einen Guru gesteuert wird. Gerry ist - man möchte meinen einige haben das aus ihrem Blickwinkel verloren - ein Mensch und wie jeder andere auch fehlerbehaftet. Und ein Mensch, der innerhalb einer Gesellschaft einen Tabuzustand verliehen bekommt, der verliert irgendwann seine Erdung.

Unserer Vereinsführung ist natürlich bewusst, dass eine Freistellung von einem wie Gerry Ehrmann große Betroffenheit und Bestürzung hervorruft. Wir haben da mit Oliver Voigt, mit Markus Merk oder Rainer Kessler gestandene Leute in der Verantwortung. Die treffen eine solche Entscheidung nicht so eben aus der Hüfte heraus. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass es da in der jüngsten Vergangenheit einige Vorfälle aneinandergereiht haben. Es handelt sich - nicht - um eine einzige isolierte verbale Entgleisung, wie sie im Eifer der Emotionen schon mal passieren können. Da muss richtig was aus dem Ruder gelaufen sein, dass man beim besten Willen nicht mehr so laufen lassen durfte.

Gerry hat dem Anschein nach den Bogen bei weitem überspannt. Gerry hat in der Vergangenheit bereits öffentlich Positionen bezogen, die das Maß eines Arbeitnehmers überstrapaziert haben. Es ist bisschen spät, kann ja mal einer aufzählen. Da musste Gerry schon einige Male zurückrudern. Wir erleben aktuell eine sehr prekäre Situation für unseren Verein. Und da müssen sich alle im Sinne des Vereins zurücknehmen. Jeder!

Gerry nimmt für den FCK eine besondere Rolle ein. Diese exponierte Rolle bedeutet Verantwortung. Aber das heißt auch, dass man sich dann über all die Auswirkungen seiner Handlungen und Wortäußerungen bewusst werden muss. Gerry wird sicherlich in sich gehen und sich fragen, ob er nicht vielleicht in letzter Zeit über das Ziel hinaus geschossen ist. Er ist sich vielleicht nicht bewusst geworden, dass es irgendwo Grenzen gibt.

Man darf die Autorität des Trainers einer Profimannschaft nicht untergraben. Das geht einfach nicht. Da gibt es Regeln, Kompetenzen und Hierarchien, die beachtet werden müssen. Sonst kann man gleich einpacken.

Wir haben in Boris Schommers einen Trainer, der nicht der Generation der Meiers, Frontzecks und eben der Ehrmänner angehört. Das bedeutet andere Methodik, andere Herangehensweisen, andere pädagogische Auffassungen. Kann mir vorstellen, dass Gerry da auf einige Inhalte gestoßen ist, die er nicht nachvollziehen konnte. Haben wir ja brühwarm auch von Herrn Frontzeck gedrückt bekommen, dass früher Spiele ganz ohne Taktik gewonnen wurden. Kann mir gut vorstellen, dass Gerry sich da ein bisschen unflexibel gezeigt hat. Also schon von dieser Seite ein Herd von Reibungspunkten. Aber die Welt dreht sich auch im Fußball. Hätte der deutsche Fußball nicht zu Beginn des Jahrtausends seinen Fußballstil geändert und nur auf seine Kraft gebaut, wir würden heutzutage kaum noch ein Spiel gegen Albanien gewinnen. Und hätte der FCK rechtzeitig erkannt, dass man im Profifußball nur mit zeitgemäßen Trainingsmethoden eine Rolle zu spielen vermag, dann würden wir nicht in Liga 3 rumkrebsen. Das scheinen einige von uns immer noch nicht bemerkt zu haben. Mit Betzefußball im alten Stil gewinnt man keinen Blumentopf mehr. Leider!

Wir müssen jetzt mal alle ein paar Umdrehungen runter schrauben. Es wird mit Gerry geredet werden. Gerry wird in sich gehen müssen. Hoffentlich gibt es trotz der tiefen Spaltung im Verein noch vernünftige und neutrale Leute, die sich in den Konflikt einmischen und eine Lösung einleiten. Aufeinander losgehen ist auf jeden Fall kein Patentrezept! Das gilt auch für uns. Wer jetzt Unruhe stiftet und mit Boykott jeglicher Art kokettiert, der schadet dem FCK.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.



Beitragvon Gute alte Zeit » 24.02.2020, 03:55


Die haben sich doch nicht geprügelt, oder ?

Selbst wenn, das kommt bei anderen Vereinen regelmäßig vor.

Kein Grund sich wieder die Hände zu reichen und zusammen zuhalten.



Beitragvon ImmerLautrer » 24.02.2020, 04:17


Ich bin seit den frühen 70er Jahren im Stadion und habe natürlich auch die Ehrmann-Zeit voll mitgekriegt. Ehrmann hat immer das verkörpert, für was der FCK stand, unbändige Leidenschaft, Kampf und Emotionen.

Solange sich seine Emotionen auf den Gegner konzentriert haben, war das sicherlich vorteilhaft. Seit einigen Jahren hat er aber seine Emotionen auch intern nicht mehr immer im Begriff. Schommers ist ja nun nicht der erste Trainer/ Vorstand/AR, der den negativen Emotionen von Ehrmann ausgesetzt war. In der Vergangenheit hat sich nur keiner getraut, sich mit ihm anzulegen. Da hatte keiner weder das Rückgrat noch das Standing einen Machtkampf mit Ehrmann auszufechten, geschweige denn zu gewinnen.

Das ist mit Merk & Co nun anders. Kein Trainer kann es sich erlauben, ein zweites Machtzentrum im sportlichen Bereich zu dulden, genauso wenig kann sich Vorstand und AR auch kein zweites Machtzentrum im Verein dulden. Welcher Investor investiert denn sein Geld in einen Verein, wo der Vorstand/AR sich vom Torwarttrainer am Nasenring durch die Manege führen lässt.

Ich hoffe, dass Vorstand/AR hier das Kreuz durchgedrückt lassen. Genauso hoffe ich, dass Ehrmann das Vereinswohl über das Eigene stellt und dem FCK in dieser schwierigen Lage einen weiteren Machtkampf erspart. Seine ersten Äußerungen lassen da hoffen.

Dann sollte man am Saisonende Ehrmann einen phantastischen Abschied mit Abschiedsspiel und allen Ehren geben, denn das hat er sich verdient.



Beitragvon Dannyzk » 24.02.2020, 04:47


@ImmerLautrer:
Dein Wort in Gottes Ohr, Amen.



Beitragvon d1eter » 24.02.2020, 06:40


Wie immer sind die Beiträge die mit etwas Abstand geschrieben werden die besten. Ich bin voll bei der Ferse. Noch dazu : seit Jahren haben wir keinen Torhüter mehr mit Strafraumbeherrschung. Müller z.B. klebte auf der Linie, hat keine Flanke oder Eckball gefangen. Das habe ich schon öfters moniert. Gerry ist ein Ehrenmann - eine Ikone - aber auch nur ein Mensch, und Menschen kommen ins Alter. Vielleicht ? hat er den Absprung schon seit längerem verpasst. Die Nachricht hat mich echt schockiert, habe aber sowas schon seit längerer Zeit erwartet. Einen Durchbruch wie bei der Suspendierung Hemlein/Sternberg halte ich nicht für ausgeschlossen.
Wer positiv denkt hat mehr vom Leben und lebt länger.
www.psychotipps.com/Positives-Denken.html



Beitragvon LDH » 24.02.2020, 06:55


Wow. Wer auch immer das entschieden hat, hat es geschafft als Vertreter des FCK das bisschen/ die Person freizustellen, die noch FCK war. Man hat sich als Verein quasi selbst entlassen. Normalerweise ist jeder ersetzbar. In diesem Fall kann es den auf den Verein als Ganzes zutreffen. Denn Gerry ist es nicht.



Beitragvon Gute alte Zeit » 24.02.2020, 07:06


Sollte man am Wochenende in Mannheim deutlich verlieren, ab 4:0, brennt der Betze richt, und es wird sehr schwierig für den Trainer.



Beitragvon Schorleinferno » 24.02.2020, 07:08


Das ist mal wieder eine schöne Blaupause warum wir da sind wo wir jetzt stehen. Alte Idole werden hochgehalten und haben bei einigen offensichtlich Narrenfreiheit. Es sollte aber nur der Verein und die Mannschaft zählen. Wenn er das Klima stört und sich respektlos verhält muss auch er die Konsequenzen tragen. Schommers ist nun mal sein Vorgesetzter das muss er akzeptieren. Es glaubt doch keine das Merk und Wagner so eine Entscheidung mittragen, wenn Sie nicht berechtigt ist? Laut Kicker gibt es schon länger Probleme nur hatte noch keiner die Eier einzugreifen.

Fakt ist nun mal auch das man mit Sievers in der letzten Saison komplett daneben lag. Auch diese Saison sind wir auch der Torhüterposition im Ligavergleich deutlich zu schwach besetzt. Grill hat stärken auf der Linie aber was die Strafraumbeherrschung angeht und das Mitspielen als 11 Feldspieler ist das leider völlig Old-School.



Beitragvon playball » 24.02.2020, 07:14


Gerry Ehrmann. Legende. In den 80ern auf dem Waldhof unsterblich geworden, fuer mich persoenlich unsterblich bei dem 2:1 Sieg in Bremen 1991, als Ehrmann ueber sich hinauswuchs und den Sieg im Alleingang festhielt. Als Torwarttrainer fast noch legendaerer, die Aufzaehlungen seiner Schuetzlinge gingen die letzten 24 Stunden durch alle Gazetten. Eine lebende Legende vor der wir uns alle verneigen.

Ein Mann, der eine Aera beim FCK durch seine pure Präsenz praegte, wie kaum ein anderer. Ein Mann, der dem Verein mit seinen Torleuten Millionen brachte und ein Mann, der wie eine Wand dasteht, die Art von Typ verkoerpert, der wir alle nachtrauern, wenn wir diese schwer taetowierten Haenfterlinge seit einer halben Generation auf dem Platz sehen mit Frisuren gemixt aus Popper und Drittem Reich, wo man gerade reinschlagen koennte. Ehrmann, the last man standing.

Allerdings darf man bei Heldenverehrung eines nicht vergessen. Sobald sich jemand mit dem Herrgott gleichsetzt, so bricht man ein Tabu. Das kennt man schon aus dem Maerchen des Fischers und seiner Frau. Versucht man, die Person Ehrmann differenziert zu betrachten, was aus Fanperspektive sehr schwer faellt, so muss man sich fragen stellen. Sah sich Ehrmann ueber allen anderen? Vor alle, hat man ihn von Vereinsseite über Jahre in die Position kommen lassen, wo er Allmächtig war? Wie kommt es, dass sehr viele Trainer beim FCK, unabhaengig der Tatsache, dass viele Fehlbesetzungen waren, sich nie als absolute Leader durchsetzen konnten? Wie kann es sein, dass insbesondere in den inoffiziellen Rueckblicken Ehrmann als Problem dargestellt wird? Hat die uebergrosse Staerke und Magie Ehrmanns eine Teilschuld daran, dass sich Spieler auf dem Betze nicht wirklich durchsetzen konnten und erst nach dem Wechsel richtig Karriere machten? Die Liste der Namen ist lange und bekannt. Und wie kann es sein, dass es immer wieder Trainer gab, die sich im Nachhinein als inkompetenten Flaschen herausstellten, die die Spieler gegen sich aufbrachten, die belaechelt wurden, aber Ehrmann, der konstant als Co Trainer dabei war, niemals klare Kante gezeigt hat? Ehrmann hat kastastrophale Fehlentscheidungen mitgetragen als Teil des Trainerteams und nie wurden fragen an ihn gestellt. Ich frag mich heute noch, ob 2015 Ehrmann gegen Runjaic intern nicht haette auf den Tisch hauen muessen. Ich mache Ehrmann keinen direkten Vorwurf, aber als Konstante im Verein hätte er Dinge erkennen müssen und gegensteuern können.
Aber ich frage mich auch, wie es kommt, dass ein Mann wie Lieberknecht sagt, er komme nur zum FCK, wenn Ehrmann nicht im Trainerstab sei. Es muss doch Gruende dafuer geben, dass man den besten Torwarttrainer Deutschlands nicht im Team haben will. Weil man bekloppt ist oder weil es Gruende dafuer gibt?

Ehrmann ist ein Profi, sich nach aussen darzustellen. Ehrmann kann geschickt die Masse hinter sich bringen, benimmt sich aber dem einzelnen gegenueber recht mies. Zweimal hab ich das selbst erlebt. Ehrmann liebte die Fans, aber wenn ein einzelner Fan in eine abgesonderte Zone kam, flippte Ehrmann aus wie kein zweiter.

Und aktuell. Hat sich Ehrmann nicht schwer verleiten lassen, Vereinspolitik zu betreiben? Wie kann es sein, dass Ehrmann ploetzlich regelrecht Werbung fuer Becca machte oder Naehe zu Buchholz offen propagierte?

Und die kolportierten Ausdrucksweisen nach dem letzten Spiel. Es gibt eine Fussballersprache, die ich sehr mag und fuer die ich Ehrmann prinzipiell liebe. Ein ehrliches Arschloch frei heraus ist auf dem Platz fuer mich mehr als ok und es kann reinigen. Aber sobald man den Platz verlaesst und in der Oeffentlichkeit ist, so sollte man sich einer angemessenen Sprache befleissigen. Hat Ehrmann nicht dasselbe 1993 von Claus Reitmeier eingefordert? Alter Hut aber ich will daran erinnern.

Man will einen starken Cheftrainer. Schommers war nie mein Lieblingskandidat, er tut auch viel dafuer, dass er es nicht so schnell wird. Aber es ist ein Unding, wenn er von jemandem aus seinem Trainerstab offen beleidigt wird. Arbeitsrechtlich ist das eine fristlose Kuendigung und da beisst die Maus keinen Faden ab. Vor allem weil, wie es sich offenbar herauskristallisiert, die Ausdrucksweise sich so verschaerft hat, dass es wohl an der Tagesordnung ist, Kraftausdruecke zu verwenden. Ich koennte mir vorstellen, dass mal einer leise gesagt hat, Gerry solle das doch unterlassen. Angenommen, das ist passiert und er hat es nun wieder getan, dann ist fuer mich die sofortige Freistellung die einzig richtige Entscheidung.

Und generell. Schommers ist angezaehlt, das weiss er. Eine Niederlage am kommenden Wochenende, oh Gott, ich darf nicht drueber nachdenken, was dann passiert. Kann er es sich da erlauben, so offen angezaehlt zu werden und in der Autoritaet untergraben zu werden? Niemals. Daher muss er im Trainerstab reagieren.

Bei Ehrmann hab ich generell das Gefuehl, dass es schon laenger Anzeichen gab, dass das nicht mehr passt. Gerry wollte selbst mal gehen, dann hat er doch weitergemacht. Er hat sich fuer Vereinspolitik benutzen lassen, nicht im Sinne des FCK sondern fuer einzelne Personen, und hat Unruhe verstaerkt. Viele alte Weggefaehrten sehen ihn kritischer als je zuvor. An Ehrmann scheiden sich viele Geister. Immer zum Wohle des FCK? Das habe ich leider nicht mehr allzuoft gesehen.

Es ist fuer mich mal wieder typisch FCK, dass man zu gegebenen Anlass verpasst hat, einer solchen Legende einen wuerdevollen Abgang zu passender Zeit zu geben. Ehrmann war doch im Verein nur noch Kult bei den Fans, im Verein selbst ein Fremdkoerper. Ein Abschied zu gegebener Zeit mit viel Traenen und Applaus haette Stil gehabt und Gerry haette es verdient gehabt. Doch man hat weitergemacht, wohl wissend, dass man eine Zeitbombe hat, die man nicht kontrollieren kann und deren Explosion Graeben durch die Fanszene zieht.

Ich kann mir vorstellen, dass die Entscheidung "denen da oben" nicht leicht gefallen ist. Aber sie war richtig, beurteilend auf den Informationen, die derzeit durch die Presse gehen.

Trotz alledem muss ich mich fragen, ob man das nicht eleganter haette kommunizieren koennen und den Abgang sauber haette machen koennen. Und hier frage ich mich zusaetzlich, wie ausgerechnet die BILD Zeitung, welche ganz zufaellig einen direkten Draht zu Herrn Buchholz ins Buero hat und schon an Fuerzen riecht, die dort gerade gelassen werden (und an deren Dampf in die Höhe krabbeln), diese Information hat, waehrend der Verein noch nichts kommuniziert hat und serioese Medien wie SWR oder Kicker noch nicht mal den Hauch einer Info haben. Ein Schelm, der boeses dabei denkt. Irgendeiner liebt die Unruhe, vor allem dem Schmierenpeter Schauberger was zu stecken. Diese Person sollte man identifizieren und mal der Westkurve zum Frass vorwerfen. Aber ich lenke ab. Es geht um Ehrmann.

Aber nun nochmal zur Zusammenfassung. Gerry Ehrmann, danke fuer alles. Du bist in meinem Herzen. Aber danke an die Vertreter des Vereins fuer eine geradlinige Entscheidung.



Beitragvon Hans Dampf » 24.02.2020, 07:57


Was für Weicheier da oben. Warum klärt man das nicht intern wie Männer? Wie dem auch sei. Die Kündigung meiner Mitgliedschaft geht heute raus und nein, das ist keine leere Worthülse. Nach dem Schommers kräht in sechs Monaten kein Hahn mehr aber den einzigen Mitarbeiter, der über Jahre, gar Jahrzehnte stets treu, loyal und vor allem seine Arbeit gemacht hat wegen einer Beleidigung zu entlassen ist für mich persönlich nicht tragbar und ich ziehe die Konsequenzen.
!! druff un dewedder !!



Beitragvon Olamaschafubago » 24.02.2020, 08:07


Musste erst mal ne Nacht drüber schlafen, weil meine Bauchreaktion gestern auch war "es langt, ihr könnt mich mal". Aber als Fan von der Wiege an kann ich nicht einfach so dem FCK den Rücken kehren.

Ganz klar, Gerry war die sportliche Konstante über Jahrzehnte, hat für den Verein einen unglaublichen Mehrwert kreiert und einen großen mentalen Einfluss nicht nur auf seine jungen Tormänner. Andererseits stimmt es auch, dass sich die Anforderungen an einen Torwart geändert haben (Stichwort Strafraumbeherrschung) und Gerry's old school Alphatier-Art vielleicht nicht mehr in den modernen Profifußball passt.

Was genau vorgefallen ist, wissen wir nicht, aber wenn die Entscheidung vom FCK ausging, muss es einiges und substanziell gewesen sein, ansonsten würde man sich nicht von so einem "asset" trennen (denkt mal, was Gerry für eine Ablöse erzielt hätte, wenn er nochmal in die Bundesliga gewechselt wäre). Auch der Zeitpunkt ist ganz schlecht. Wenn es von Gerry ausging, muss er gewusst haben, was für Signale das Richtung Mannschaft, aber auch Richtung Investoren sendet. Dann muss er sich im Zweifelsfall gefallen lassen, dass er eigene Eitelkeiten über da Vereinswohl gestellt hat.
Mit den bisher verfügbaren Informationen (hauptsächlich Gerüchte und eine knappe Pressemitteilung) ist es niemandem von außen möglich, eine Einschätzung darüber zu treffen, wie Gerry sich verhalten hat, was gerechtfertigt war und was nicht. In jedem Fall kommt dieses Chaos zur Unzeit. Es wird interessant zu sehen, wie die Mannschaft in Mannheim darauf reagiert.. Mir schwant nichts gutes.



Beitragvon Betzegeist » 24.02.2020, 08:22


Es tut schon verdammt weh. Am meisten schmerzt mich das Wie...

Ich habe Gerry verehrt, hab als kleiner Junge in der E-Jugend sein Regenbogentrikot aus der Meistersaison 1991 getragen. So hätte das nicht enden dürfen.

Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung grundsätzlich berechtigt war, so viel Vertrauen hab ich in die Verantwortlichen. Aber ob sie sich über die Tragweite bewusst waren? Es ist einfach nur schade, dass man die Nummer nicht bis Mai durchziehen konnte um ihn mit allen Ehren zu verabschieden.

Auf jeden Fall lastet nun auf Schommers und der Mannschaft der maximal mögliche Druck. Wenn sie am Samstag nicht beweisen, dass die Trennung von Gerry eine Befreiung für sie ist, dann bricht alles zusammen.

Und eins noch: Ich finde es widerwärtig wie viele Leute sich nun bemüßigt fühlen eine FCK-Legende mit Schmutz zu bewerfen. Wie sie versuchen sein Denkmal zu besudeln um irgendwie seine 36-jährige Tätigkeit (also quasi sein ganzes Berufsleben) herabzuwürdigen. DAS ist ganz sicher nicht der FCK.

Wie gesagt, es hat sicher alles seine Gründe, aber hier und jetzt hervorgekrochen zu kommen und seine Leistung aus fast 4 Jahrzehnten in Frage zu stellen, das ist schäbig.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Datenleak » 24.02.2020, 08:35


Glaubt ihr ernsthaft, dass wir Ehrmann jetzt nochmal bei einem anderen Verein sehen werden als Torwarttrainer?
Manche hier behaupten sogar bei einem Bundesligaverein?



Beitragvon Motorschrauber » 24.02.2020, 08:37


Guten Morgen, nach diesem Paukenschlag muss ich zum ersten Mal Herrn Layenberger widersprechen, dieser Verein ist sowas von krank und kaputt unfähig Konflikte intern sauber zu regeln. Ich kann mir schon vorstellen, dass Herr Ehrmann nicht einfach war. Man gewinnt nur, wenn wann schwierige Menschen konstruktiv einbindet. Nur "Ja Sager", selbstzufriedene, schwätzende Trainer, Spieler befeuern weiter den Untergang. Die Außendarstellung des Vereins ist sowas von schlecht, Gespött ALL über ALL. Schließt den Laden zu.



Beitragvon Red Rooster » 24.02.2020, 08:41


Ein Traditionsverein zerlegt sich immer mehr. Nächster Akt. Völlig egal wer was zu wem und wie gesagt hat. Der FCK steht im Abstiegskampf und braucht keine Ballerinnen, sondern Kämpfer mit Herz, und die fehlen auf dem Platz und außer Ehrmann auch im Trainerstab. Wenn ich die Spiele sehe kommt es mir vor als trage der FCK Freundschaftsspiele aus. Ich befürchte der Rausschmiß von Ehrmann beruht nicht nur auf für mich nebensächlichen Dingen, wie wer zu wem böse war (wie im Kindergarten), sondern hat möglicherweise auch finanzielle Gründe. Zum einen wird man einen wahrscheinlich gut verdienenden Torwarttrainer los, zum anderen wird man sich einen neuen "Schommers" nicht leisten können. In dieser Situation an einem Trainer wie Schommers festzuhalten gleicht für mich sportlichem Harakiri. Die Drittliga-Konkurrenz wirds freuen. Sollte Gerry weitermachen wollen, wird er die nächste Zeit wohl nutzen können eine Reihe von Angeboten zu sondieren.



Beitragvon Hannes1938 » 24.02.2020, 08:42




Beitragvon simba » 24.02.2020, 08:42


Motorschrauber hat geschrieben:Guten Morgen, nach diesem Paukenschlag muss ich zum ersten Mal Herrn Layenberger widersprechen, dieser Verein ist sowas von krank und kaputt unfähig Konflikte intern sauber zu regeln. ... Die Außendarstellung des Vereins ist sowas von schlecht, Gespött ALL über ALL. Schließt den Laden zu.

Dann erklär mir mal bitte wie man eine Freistellung nur intern regeln oder kommunizieren will :lol:
Zuletzt geändert von simba am 24.02.2020, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Datenleak » 24.02.2020, 08:43


Wer sagt dir denn, dass der Verein für diese Außendarstellung verantwortlich ist? Und nicht vielleicht Ehrmann zur Bildzeitung gerannt ist? Und auch nur von Ehrmann hinterher in den Medien alles kommentiert wird? Sieht es so für dich aus wenn man intern Konflikte sauber löst?



Beitragvon flidp » 24.02.2020, 08:46


Betzegeist hat geschrieben:
Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung grundsätzlich berechtigt war, so viel Vertrauen hab ich in die Verantwortlichen. Aber ob sie sich über die Tragweite bewusst waren? Es ist einfach nur schade, dass man die Nummer nicht bis Mai durchziehen konnte um ihn mit allen Ehren zu verabschieden.

.


Sorry, nicht persönlich gemeint, es gibt ja reihenweise Beiträge in dieser Richtung und die finde ich ziemlich lustig ... natürlich ist einem Markus Merk, Martin Wagner oder Rainer Kessler das bewusst!!
Was denn sonst? Und das ist das, was und zu denken geben sollte. Das hat nichts mit Gerrys Lebensleistung zu tun, es sollte auch tunlichst kein Nachtreten geben, das hat Gerry nicht verdient. Und genau deshalb werden wir auch damit leben müssen, dass wir von der Vereinsführung zu diesem Thema nichts mehr hören werden - wenn sie so professionell sind, wie wir sie alle Einschätzen. Dann war es das an Statement, viel mehr wird nicht mehr kommen.



Beitragvon JoachimBu » 24.02.2020, 08:53


Es wäre zu wünschen, dass viele der voreiligen Schreiber hier gestern (heute Nacht) unserem Stadionsprecher Horst Schömbs im SWR3-Sport zugehört haben. Klare Aussage von ihm: da er die Details nicht kennt, hält er sich erst mal zurück. Aber hier beim Betze brennt, gibt es unendlich viele die das Gras wachsen hören.

Übrigens, ein Schommer ist nicht berechtigt einen Angestellten zu entlassen. Der ist besten :) falls der Überbringer der Nachricht. Letztendlich ist dafür der Geschäftsführer zuständig, evt. auch Boris Notzon, je nachdem dessen Komepetenzen im Detail geregelt sind.

Ohne alle Infos hier gleich mit Dreck werfen und Mitgliedschaft und sonst was kündigen, das ist doch erbärmlich.



Beitragvon Stephan866 » 24.02.2020, 08:59


Manchmal ist es besser wenn man nach so einer Nachricht erst mal eine Nacht drüber schläft bevor man was schreibt oder sagt. Aber bei einem bleibe ich bevor die Situation nicht richtig aufgeklärt ist das man eine lebende Legende frei stellt werde ich kein Spiel mehr besuchen.



Beitragvon Betze_FUX » 24.02.2020, 09:03


Der FCK ohne Ehrmann...Ehrmann ohne FCK?
Ein Bild das eigentlich garnicht geht. Ebenso wie der FCK ohne den Betze!

Ich hab bewusst bisher nichts dazu geschrieben. Manchmal ist es einfachh gut erstmal nichts zu schreiben.

Heute, ich hab die Artikel grob überflogen, muss ich bsagen, kann ich den Schock und die Wut vieler hier verstehen. Ich dachte auch zuerst "hänn die den ärxxx uff"?!
Aber keiner kennt bisher den Grund und was wirklich passierte.
Und ganz ehrlich! Es ringt mir sogar ein bisschen Respekt gegenüber BS ab. Er ist mittlerweile lange genug da um die Fans zu kennen um die Historie zu kennen und den Stellenwert gerrys im Verein und bei uns Fans.
Sich dann aber trotzem hinzustellen und entspr. Dinge nicht auf sich sitzennzu lassen/zu akzeptieren und letztendlich zu ahnden, Hut ab. Ich bin mir sicher das BS bewußt war was er für Worte zu hören/lesen bekommt.
Wer weiß, evtl ist es auch richtig so. Man darf nicht alles durchgehen lassen, auch nicht Gerry.

Gewünscht hätte ich mir, dass man ihm eine Büste hinstellt oder eine Tribüne nach ihm benennt. Nach so vielen Jahren der Treue und ablehnen anderer Angebote blieb er dem FCK treu!!!
Aber dennoch rechtfertigt das nicht alles.

Wir wissen nicht was war...

Beide haben sich in meinen Augen nicht Profihaft verhalten, wie zwei Teenager die rumzicken. Oder es ist schon länger knaatsch und jetzt ist das Fass übergelaufen. Letzten Endes ist das doch auch nicht die alleinige Entscheidung von BS.da müssen andere (BN, SOV?)auch ihren Senf dazu geben
Zuletzt geändert von Betze_FUX am 24.02.2020, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Marki » 24.02.2020, 09:11


Ich gehe seit Anfang der 80er Jahre auf den Betze, habe die großen Derbys gegen die Barackler miterlebt, war beim legendären 4:3 im Südweststadion dabei, als die Privatfehde Gerry - Bührer ihren Höhepunkt erreichte, für mich gehört der Gerry zum FCK, ein FCK ohne Gerry, kaum vorstellbar. Schommers ist doch erst eine kurze Randnotiz. Auf jeden Fall werde ich nicht nach Mannheim gehen, obwohl ich eine Karte habe und werde auch meine Dauerkarte nicht mehr nutzen, solange Schommers unser Trainer ist. Was ist nur aus unserem ruhmreichen FCK geworden, wir demontieren uns leider seit Jahren selbst. Und jetzt fährt unsere Mannschaft als Aussenseiter nach Mannheim zu den Baracklern, hätte mir das jemand vor 5 Jahren gesagt, den hätte ich ausgelacht. Alles irgendwie unglaublich.




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