Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Hans-Peter Brehme » 22.10.2014, 12:39


der pessimist hat geschrieben:(...) Nach dem Motto „wer jetzt nicht für die Ausgliederung stimmt, ist auch dafür verantwortlich, wenn (...)“

Hoffe doch sehr, dass sich kein Verantwortlicher unseres Vereins dazu hinreißen lassen oder gar erdreisten wird, sich einer solch infamen, schändlichen Goebbels'schen Rhetorik zu bedienen.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon Benutzernamen » 22.10.2014, 12:42


der pessimist hat geschrieben:Warten wir ab, ob sich die Protagonisten für das Spiel mit der Angst oder mit der Gier entscheiden.
Das Spiel mit der Gier, wie es JochenG beschreibt birgt das Risiko, daß zu viel Zeit zum nach denken bis zur AOMV bleibt. Deshalb tippe ich auf die Angstvariante mit Überraschungseffekt. Nach dem Motto „wer jetzt nicht für die Ausgliederung stimmt ist auch dafür verantwortlich wenn wir untergehen“


Diese JHV ist erst der erste (offizielle) Auftakt. Man wird mit Finanzamt, Vereinsrecht etc. pp. den Auftakt einer unabstößlichen Dringlichkeit formulieren. Um dann nä. Jahr im Rahmener einer AOMV das Kind zu schaukeln.

Hans-Peter Brehme hat geschrieben:
der pessimist hat geschrieben:(...) Nach dem Motto „wer jetzt nicht für die Ausgliederung stimmt, ist auch dafür verantwortlich, wenn (...)“

Hoffe doch sehr, dass sich kein Verantwortlicher unseres Vereins dazu hinreißen lassen oder gar erdreisten wird, sich einer solch infamen, schändlichen Goebbels'schen Rhetorik zu bedienen.


Darauf wird es aber hinauslaufen. Es wird Menschen geben, die ihr FCK-Schicksal damit vernüpfen werden. Und leider nicht Fritz. G. oder Marco S. heißen. :D



Beitragvon JochenG » 22.10.2014, 12:53


Ach Mac ;)
Unter http://fck.de/de/1-fc-kaiserslautern/de ... tzung.html findest Du die aktuell eingetragene Fassung der Satzung. Thomas wollte bis zur JHV warten, um die Änderungen in die DBB-Version zu übernehmen. Hat sich wohl erschlagen der Punkt :D

Zum Thema Tagesordnung. Ein wesentlicher Punkt, in dem auch wieder dem Satzungsausschuss "handwerkliche" Fehler unterstellt wurden, war die Richtigstellung der Satzung mit §32 BGB. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder Fehler.
Ein klarer Grundsatz der durch zahlreiche Urteile belegt ist lautet: "Was nicht auf der Tagesordnung steht, kann nicht beschlossen werden". Behandelt ja, beschlossen nein. Ein österreichischer Kanzler sagte es mal ganz einfach
http://talk2.sagadc.com/fun/AsSimpleAsThat.mp3

Deshalb ja die Krux mit den Dringlichkeitsanträgen. Hier geht es um Anträge, die von den Mitgliedern gestellt werden, da man ja als Mitglied erst reagieren kann, wenn man die Tagesordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats kennt. Auch das ist im Grunde einfach und logisch.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat denken sich aus, was auf der JHV beschlossen werden soll und packt das in die Tagesordnung. Diese muss im übrigen nicht gleichzeitig mit der Einladung erfolgen, so die Auffassung der "handwerklichen" Fehler machenden Mitglieder des Satzungsausschusses. Jedenfalls erscheint die Tagesordnung und anschließend sollte ein Mitglied noch in der Lage sein, Anträge zu stellen, um auf die Tagesordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats reagieren zu können.
Das war ein ziemliches Heckmeck in den damaligen Sitzungen, das jedoch übereinstimmend geklärt wurde. Jetzt allerdings mit "handwerklichen" Fehlern - angeblich.

Alles verstanden?



Beitragvon jürgen.rische1998 » 22.10.2014, 13:01


Übrigens interessant sich diesen Thread nochmal zu Gemüte zu führen. Das war damals vermutet wurde scheint sich jetzt ja nach und nach zu bewahrheiten.

viewtopic.php?f=3&t=18312


@ H-P Brehme : Ich könnte wetten, an dem Tag an dem dann tasächlich darüber abgestimmt wird, werden wir solche Wort zu hören bekommen, die "Nein-Sager" werden zu den Totengräbern des FCK gemacht...
Omnia vincit amor



Beitragvon SEAN » 22.10.2014, 13:13


jürgen.rische1998 hat geschrieben:die "Nein-Sager" werden zu den Totengräbern des FCK gemacht...

Sollten diese das hier mitbringen? :D
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon jürgen.rische1998 » 22.10.2014, 13:17


SEAN hat geschrieben:
jürgen.rische1998 hat geschrieben:die "Nein-Sager" werden zu den Totengräbern des FCK gemacht...

Sollten diese das hier mitbringen? :D

:lol:

Für die Bilder die da sicher an die Wand gemalt werden, sollte es mindestens eine Schneeschaufel sein :D
Omnia vincit amor



Beitragvon SEAN » 22.10.2014, 13:34


jürgen.rische1998 hat geschrieben:
Für die Bilder die da sicher an die Wand gemalt werden, sollte es mindestens eine Schneeschaufel sein :D

Übrigens, den Totengräber hat der Vorstand gerade als Sponser aufgenommen.
http://fck.de/de/1-fc-kaiserslautern/ak ... m-fck.html :p
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Schlossberg » 22.10.2014, 14:02


Das ist eine fantastische, entwicklungsfähige Sache.

Bei jeder Erneuerung des Stadionrasens fallen etwa 6500 m2 "matchworn" Rasen an. Also auslagern in nahe gelegene friedliche Lichtungen des Pfälzerwaldes.

Bei plötzlichen Herztod im Stadion (ob Spiel oder JHV) Sonderkonditionen. Falls das steuerlich geht.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon kepptn » 22.10.2014, 17:11


Schlossberg hat geschrieben:...

Bei plötzlichen Herztod im Stadion (ob Spiel oder JHV) Sonderkonditionen. Falls das steuerlich geht.


Ach was. Nach der Dauerkarte Abo plus wird eine "Dauerkarte auf Immer und Ewig" angeboten.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Actuary » 22.10.2014, 18:44


Thomas hat geschrieben:Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2014
...
aa) Beratung und Beschlussfassung über die Beauftragung des Vorstands, eine Prüfung vorzunehmen, ob das Nachwuchsleistungszentrum in "Miroslav Klose Akademie" umbenannt werden kann.
bb) Beratung und Beschlussfassung über die Ausweitung des Rauchverbots in § 7 der Stadionordnung auf den Innenraum des Stadions, insbesondere die in der aktuellen Fassung ausgenommenen Bereiche der Sitz- und Stehränge.
...
aa) Beratung und Beschlussfassung über die Verlegung des Familienblocks im Fritz-Walter-Stadion von der Ostkurve in die Westkurve.
...
Quelle: Der Betze brennt



Habe da gerade so eine spontane Idee wie man die drei Anträge kombinieren könnte:

Wir verlegen den Familienblock von Ost nach West. Dann beschließen wir ein grundsätzliches Rauchverbot, aber: dort wo bisher der Familienblock war richten wir einen Raucherblock ein. Und da wir unsere Heros würdigen wollen, nennen wir den Bereich dann "Mario-Basler-Area".



Beitragvon EchterLauterer » 22.10.2014, 18:53


kepptn hat geschrieben:
Schlossberg hat geschrieben:...

Bei plötzlichen Herztod im Stadion (ob Spiel oder JHV) Sonderkonditionen. Falls das steuerlich geht.


Ach was. Nach der Dauerkarte Abo plus wird eine "Dauerkarte auf Immer und Ewig" angeboten.


6 feet under ... im Mittelkreis :shock: :o :teufel2:
Die einzige Gabe, die wahrhaft gerecht unter den Menschen aufgeteilt ist, ist der Verstand. Denn ein jeder glaubt, er habe genug davon. Pinkfarbener Text ist in jedem Falle Ironie, schwarzer Text aber vielleicht auch.
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.



Beitragvon FCK58 » 22.10.2014, 21:47


Bei der Nachfrage, die da vermutlich in den naechsten Jahrzehnten herrschen wuerde, muessten wir aber Down under anfangen zu graben und uns wie die Wuehlmaeuse zum Mittelkreis durchwurschteln. :teufel2:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon JohannesS » 22.10.2014, 22:38


Hier werden ja schon wieder unterschwellig die aberwitzigsten Szenarien beschworen. Oder um genauer zu sein wird eine Art Putsch beschworen den "die da Oben" vor haben, indem Sie eine Ausgliederung "durchdrücken". Für viele Schreiber scheint eine Umwandlung der Fußballabteilung in eine andere Rechtsform ja wirklich eine Urangst heraufzubeschwören. Man wolle die Leute weichkochen, wolle für eine Ausgliederung vorarbeiten. Das ganz wird geschmückt mit einer Rhetorik die nahelegt, als ob dann das Abendland unterginge. Als sei eine Ausgliederung ein Vorgang den man um alles in der Welt verhindern müsse, zur Not auch mit Fackeln und Mistgabeln.
Mich würde mal interessieren was konkret dagegen spricht? Was ist der Punkt der viele User dazu bringt konsequent und vehement dagegen zu sein. Oder ist es einfach nur wichtig, dass man dagegen ist? Oder dass man gegen die Vereinsführung ist?
Ein gewisser Herr Sester, der ja sogar für die hiesigen Schreiberlinge weniger im Verdacht steht ein Abnicker und Ausverkäufer zu sein hat sich diesbezüglich ja ganz klar geäußert: Eine Ausgliederung ist "ein zwingendes Erfordernis" (viewtopic.php?f=3&t=6482)
Das sehe ich auch so. Was ich auch sehe, dass die aktuelle Satzung vorsieht, dass nur in eine AG ausgegliedert werden kann. Das finde ich wiederum weniger gut. In meinen Augen ist das jedoch nichts was man nicht ändern kann wenn man denn tatsächlich eine anderen Gesellschaftsform bevorzugt.

Mich würde daher tatsächlich mal eine sachliche Diskussion um eine Ausgliederung interessieren. Mit konkreten Fakten. Für und wieder. Warum Ausgliedern? Warum nicht? Wo sind die Vorteile? Wo die Nachteile? Welche Gesellschaftsform soll es sein? ...
Da solch eine Diskussion in diesem Thread jedoch schnell untergeht kann man kann man dafür gerne einen eigenen Thread dazu erstellen. (Es gab sowas auch schon mal vor Jahren aber ich finde den momentan nicht.)

edit: Hab den Thread gefunden: viewtopic.php?f=3&t=6306
Also, gerne wieder aufleben lassen. Interessiert mich und viele andere bestimm auch.



Beitragvon wkv » 22.10.2014, 22:52


Warum ich gegen eine Ausgliederung bin? Weil der FCK dann kein Verein mehr ist. Nichts mehr von dem, was der FCK einmal war für mich.

Die Mitgliederversammlung dürfte sich noch informieren lassen, was die Investorengruppe so vorhat, und was der von uns in den Vorstand entsandte Vertreter da noch mitzureden hat. Siehe Hamburg. Dort trifft man sich zu Beratungen über die Trainerentlassung beim Investor.

Der dürfte die Raute verkaufen. Nett, oder? Der HSV dürfte sie dann nicht mehr benutzen....

Und bei JHV dürfen wir dann darüber abstimmen, ob die Basketballer eine eigene Kasse haben dürfen, und ob die Headis den Frisur bezahlt bekommen.

Wenn das deine Vorstellung vom FCK ist, dann bitte schön.

Meine nicht. Schau dir einfach mal die Ausgliederungsvorgänge in Hamburg an. Wieso gibt eine Investorengruppe mehr als 300.000 Euro für eine Werbekampagne aus, damit sie in einem Verein investieren darf....was möchte der Investor denn für einen Gewinn?

Welchen Gewinn würde sich ein Investor bei uns so ausmalen? Eine Idee?



Beitragvon JohannesS » 23.10.2014, 10:05


Das Hamburger Modell halte ich auch für absolut missraten. Dort gab es eine aufgeheizte Stimmung nach der sportlichen Talfahrt die dazu führte, dass viele Mitglieder die Schnauze voll hatten von der Mitbestimmung des Supporter Clubs. Die hätten für alles Mögliche gestimmt und HSVPlus war nun mal diese Alternative.

Trotzdem bedeutet das ja nicht, dass der FCK ein solches Modell benutzen muss. Eine Ausgliederung ist ja eben nicht gleichzusetzen mit einem Ausverkauf an einen einzigen Investor der dann das Sagen hat wie bei 1860. Werder Bremen hat zum Beispiel eine GmbH & Co. KGaA, die wie hier beschrieben funktioniert: http://wiki.worum.org/index.php?title=W ... ganisation
Da sehe ich nichts schlimmes dran. Sogar zukünftige Sitze für Investoren im Aufsichtsrat sind auf zwei von sechs Plätzen begrenzt.
Das hat nichts mit dem Szenario das du heraufbeschwörst zu tun.



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 23.10.2014, 10:25


Komisch bloß, dass selbst die 05er und die Breisgauer es seit Jahren schaffen, sich als eingetragene Vereine respektabel in der Ersten Liga zu halten.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon Benutzernamen » 23.10.2014, 13:00


"Der Aufsichtsratsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Dieter Rombach, tendiert dazu, bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag, 23. November, wieder für den Aufsichtsrat des Vereins zu kandidieren, hat aber die endgültige Entscheidung darüber noch nicht getroffen. (...)

(...)

Nach Angaben Rombachs steht fest, dass sich das Aufsichtsratsmitglied Professor Gerhard Steinebach bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr um ein Mandat im Aufsichtsrat bewirbt. Der Aufsichtsratsvorsitzende begründete dies mit seiner Involvierung als Planer in den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums Fröhnerhof."

@ RP-online von heute

Freut mich ungemein für Steini, dass er das jederzeit offene Rennen um die Vergabe dieses lukratives Auftrages machte. :)



Beitragvon SEAN » 23.10.2014, 13:12


JohannesS hat geschrieben:Sogar zukünftige Sitze für Investoren im Aufsichtsrat sind auf zwei von sechs Plätzen begrenzt.

Das wären mir schon 2 zuviel. Wie will man verhindern, das nicht mind. 2 von den anderen 4 "umkippen", wenn der Investor was durchdrücken will? Bleiben alle standhaft, wenn der Investor damit droht, entweder so wie wir wollen, oder wir ziehen uns zurück. Will unter dem Strich wirklich keiner daran schuld sein, wenn der Verein durch einen Ausstieg eines Investors an die Wand fährt?
Ich tu mir verdammt schwer, einen Investor zu akzeptieren. Selbst in Monaco ist der Investor auf dem Rückzug, hat mit James und Falcao nochmal richtig Kasse gemacht. Nun sind sie im tristen Mittelfeld der Ligue 1, nach 10 Spielen bereits 11 Punkte hinter Platz 1. Was zurückbleiben wird ist ein Trümmerhaufen, der bestenfalls auf dem Level vom Abstieg sein wird.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
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Beitragvon JochenG » 23.10.2014, 15:33


@JohannesS
Zunächst einmal fällst auch Du auf die alte Satzung bei DBB herein. In dem durch "handwerkliche" Fehler strotzenden Satzungsausschuss und der damit durch "handwerkliche" Fehler beeinträchtigten Mitgliederversammlung 2013 wurden alle Verweise auf eine "Aktiengesellschaft", auf Wunsch der durch "handwerkliche" Fehler auf sich immer wieder aufmerksam machende Fraktion der gewählten Mitglieder des Satzungsausschusses, hin in den Ausdruck "Kapitalgesellschaft" geändert, um die Möglichkeit der Wahl der Gesellschaftsform zu besitzen, wenn überhaupt ausgegliedert werden soll.

Jetzt aber zum Eigentlichen:
Kann es sein, dass Du die Frage verkehrt stellst?
Warum muss ich gegen die Ausgliederung sein und kann nicht einfach für den e.V. sein?

Warum soll denn eine Ausgliederung etwas gegenüber der heutigen Situation verbessern?
Seit 114 Jahren ist der 1. FCK ein e.V. (mehr oder weniger - aber anderes Thema). Seit nahezu 51 Jahren nimmt der 1. FCK e.V. am professionellen Spielbetrieb der Bundesliga (inkl. der zweiten Liga) teil. Was konkret würde sich denn verbessern, wenn eine Ausgliederung der Lizenzmannschaft, der Amateurmannschaft (U23), der A-Jugend (U19) und der B-Jugend (U17) durchgeführt würde? Was konkret würde an Verbesserungen etabliert werden, die gegenüber der heutigen Situation eines Gesamtvereins tatsächlich besser sind?

Professionelle Strukturen
Das häufigste was bei Ausgliederungen zu hören ist sind die so genannten "professionellen Strukturen". OK, betrachten wir doch einfach mal die Struktur des 1. FCK e.V..
Wir besitzen eine Mitgliederversammlung - eine Aktiengesellschaft auch, eine GmbH eben die Gesellschafterversammlung. Bei einer AG kann die Anzahl der Mitglieder - sorry, Aktionäre - durchaus die Dimension des 1. FCK e.V. erreichen, meist sogar überschreiten. Bei einer GmbH eher weniger. Die Mitgliederversammlung, als höchstes Organ eines e.V. - aber eben auch einer AG - wählt einen Aufsichtsrat. So wie auch beim 1. FCK e.V. erneut am 23. November. Bei einer GmbH ist dieses Organ meist nicht vorhanden. Wirklich faire GmbH mit umfangreichen Strukturen besitzen dann einen Beirat - nicht ganz vergleichbar, aber im Grunde ein weiteres Kontrollmedium.
Der Aufsichtsrat (1. FCK e.V. oder auch AG) wiederum bestimmt einen Vorstand und setzt diesen ein. Die Satzung (beim e.V. und der AG komischerweise identisch in seinem Namen) bestimmt die Regeln des Verhaltens zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Also zustimmungspflichtige Geschäfte etc. In einer AG agiert der Vorstand "unternehmerisch", sprich eigenständig im Rahmen der durch den Aufsichtsrat definierten Geschäftsordnung und der durch die Mitgliederversammlung bestimmten Satzung. Dahingegen agiert der GmbH Geschäftsführer weisungsgebunden gegenüber der Gesellschafterversammlung. Somit ist er nicht ganz so frei in seiner Handlungsweise. Aber das ist hier, im Moment, nebensächlich.
Die Frage nach den professionellen Strukturen, die sich durch eine Ausgliederung ergeben ist im Falle des 1. FCK e.V. demnach also zu ignorieren, da wir diese Strukturen schon lange besitzen und auch - zumindest auf dem Papier - so leben (sollten).
Hier kann ich also nicht erkennen, welchen Vorteil die Ausgliederung denn bringen soll.

Investoren
Gut, da kann ein eingetragener Verein nicht mithalten. Gegen einen Investor ist per Definition kein Kraut gewachsen. Jedoch sei die Frage erlaubt, wieviel Kapital fliesst denn durch den Investor und wie weit kommt man damit?
Betrachten wir einmal kurz die Hamburger Landschaft. Der Investor Kühne winkte vor der Genehmigung der Ausgliederung mit einem - Achtung - Darlehen in Höhe von 25 Millionen Euro. Dass er dieses Darlehen an Bedingungen knüpfte lassen wir hier einfach mal getrost außer Acht. Kühne hatte für den Deal mit Rafael van der Vaart bereits 8 Mio locker gemacht, die in diesem 25 Mio enthalten sind. Verbleiben also 17 Mio Euro. Nun denkt man offenbar, dass man mit 17 Mio sich in die Champignon-Liga einkaufen kann. Das ganze bei operativen Verlusten im laufenden Geschäft. Jetzt mal ganz im Ernst, wie weit kommt man heute mit 17 Mio in der ersten Bundesliga? Bei einem Verein wie dem 1. FCK e.V. entsprach diese Summe den Kosten der Lizenzspielermannschaft der Saison 2010/2011. Man schafft es also gerade mal eine Saison alle Kosten der Lizenzmannschaft - Gehälter, Prämien, Sozialversicherung und Sonstige (was auch immer das war) - zu decken. Dann ist diese Kohle weg. Die Kosten für das Stadion, die Geschäftsstelle, die "anderen Mannschaften", Marketing, Werbung etc. müssen da noch erwirtschaftet werden. Natürlich erleichtert es die Sache, aber der "Booster" des Investors ist verbrannt. Weg. Nun hat ein Investor allerdings die Eigenart, dass er einen "Return" auf sein "Invest" erwartet. Er möchte also Gewinn machen. Durchaus legitim. Mit welchen Mitteln kann denn Gewinn erwirtschaftet werden? Spielerverkäufe? Ja. Aber sonst? - Nochmal, bitte nicht an den FC Bayern denken, die spielen schon lange in einer anderen Liga. Aber wirkliche Gewinnausschüttungen aus Fußballvereinen? Eine BvB AG kann immer noch keine Dividende ausschütten. Wer sonst? Ein Hopp investierte aus seiner Stiftung und dem Golfclub St. Leon-Rot laut der Bilanz 2012/2013 mehr als 135 Millionen Euro (!!!!) und macht immer noch keinen Gewinn. Nun kündigte er an, dass er die Bezuschussung langsam einstellen will.
Aus meiner Sicht lassen sich Gewinne aus dem Spielbetrieb erst erzielen, wenn man mehrfach nachhaltig in der Champions-League gespielt hat. Um aber diese Aufgabe regelmäßig zu bewältigen, muss einiges mehr als 25, 50 oder 100 Millionen Euro aufgebracht werden. Geben wir uns doch keinen Träumereien hin, einen Investor in diesen Dimensionen wird der 1. FCK e.V. sicherlich nicht bekommen.
Am Beispiel 1860 kann man auch deutlich sehen, dass Geld von einem Investor nicht wirklich erfolgversprechend angelegt ist. Dazu gehören dann auch die richtigen Personen. Wenn man die jedoch hat, warum soll man dann ausgliedern?
Für mich ergibt sich da nicht wirklich ein schlüssiges Bild für den 1. FCK. Wir haben schon Probleme potente Sponsoren zu finden, wollen dann aber ausgliedern? Klingt nicht wirklich nach einer vernünftigen Lösung.

Steuerliche Aspekte
Auch das ist immer wieder Thema bei Gesprächen über die Ausgliederung. Bei der diesjährigen JHV wird das ja auch als Tagesordnungspunkt 6 eine Rolle spielen.
Fest steht, dass ein gemeinnütziger Verein - wie z.B. der 1. FCK e.V. - zunächst einmal steuerbefreit agiert. Wichtig ist es jedoch strikt zwischen dem wirtschaftlichen und dem gemeinnützigen Teil zu differenzieren. Hier hat es wohl in der Vergangenheit des öfteren gehapert. Dazu kommt, dass die Finanzbehörden nicht mehr ganz so einfältig sind, wie sie in der Vergangenheit waren. Wurden früher die Betriebsprüfungen vom lokalen Finanzamt durchgeführt, so werden die Profiklubs der ersten, zweiten und dritten Liga heute von einer "Task Force" geprüft, die direkt dem Bundesamt für Finanzen zugeordnet sind oder zumindest dort zentral für alle Klubs gemeinsam die Prüfungsmethoden erarbeiten. Das bedeutet letztlich, dass ein hohes Maß an Qualität in die Buchhaltungssysteme und die entsprechenden Mitarbeiter gesetzt werden muss, damit nicht Fehler, wie sie z.B. beim Mitgliederrabatt gemacht wurden, passieren. Strikte Trennung zwischen gemeinnützigen und wirtschaftlichen Bereich des Vereins bedeutet auch klare Zuordnung der Einnahmen und Ausgaben und kein Verwischen zwischen den Bereichen. Nehmen wir mal die Mitgliedsbeiträge. Im Normalfall sind diese steuerfrei gestellt. Wenn diese aber für den Lizenzbereich verwendet werden, so wären sie dem wirtschaftlichen Bereich zuzuordnen und somit steuerlich anrechenbar. So zumindest mein Wissen, was jedoch nicht bis ins Detail stimmen muss (ist ja nicht meine Aufgabe).
Sicherlich gibt es als Kapitalgesellschaft Vorteile steuerlicher Natur bei Verlusten nach Jahren des Gewinns. Dazu werden wir sicherlich einiges am 23. November hören. Das jedoch als ein wesentlichen Grund für eine Ausgliederung zu nennen, wage ich eher zu bezweifeln.

Machen wir mal die Gegenrechnung auf.
Wo liegen denn die möglichen Nachteile?

Amateurabteilungen
Wie oben schon erwähnt sieht die Satzung die Ausgliederung bis einschließlich der U17 vor. Was dann noch im e.V. verbleibt sind die restlichen Amateurabteilungen und die Jugendmannschaften unterhalb der U17. Wer mal einen genaueren Blick in die Bilanz geworfen hat wird feststellen, dass alle Amateurabteilung defizitär arbeiten. So zumindest weist es die Bilanz seit Jahren aus. Im Regelfall kosten diese Abteilung ca. 1,2 bis 1,5 Mio Euro pro Jahr. Selbst wenn alle Mitgliedsbeiträge im e.V. verbleiben würden reicht es nicht aus, diese Kosten zu decken. - Nicht das dies mal ein Grund war um mehr Mitglieder zu werben ;) - Es stellt sich zudem die Frage, ob es, wie beim HSV, zu einer Nutzungspauschale für das Wappen des 1. FCK kommt, da dieses dann ebenfalls "ausgegliedert" wäre (da gab es heftige steuerliche Debatten). Wie also soll der e.V. jedes Jahr Verluste ausgleichen, wenn bereits heute dieser Bereich "Amateure" nicht gewinnbringend agiert? Hier sehe ich erhebliche Schwierigkeiten, die bei all der Euphorie der Ausgliederung bei manchen Personen offenbar ignoriert werden.
Wird gerne argumentiert, dass man eine Ausgliederung vornimmt, um bei einer Insolvenz den Amateurbereich am Leben zu erhalten, so darf man in unserem Fall das mal getrost vergessen. Der Amateurbereich hängt zu 100% an der Herz-Lungen-Maschine Profibereich. Wird dort der Stecker gezogen, so hat der Amateurbereich das letzte Mal geatmet. Wenn heute schon "Abteilungsbeiträge" zusätzlich erhoben werden müssen, damit eine Abteilung seine Aufgaben überhaupt finanziert bekommt, wird das dann endgültig nicht mehr reichen.

Mitbestimmung
OK, das jetzt ist ein sehr emotionales Thema, aber letztlich nicht von der Hand zu weisen.
Nach der letzten Mitgliederversammlung wurde in internen Gremien gefordert, nun endlich auszugliedern, damit man solche "Kasperltheater" nicht mehr erleben muss. Es kann ja nicht sein, dass auf einer "Mitgliederversammlung" die Mitglieder so viel Einfluss nehmen. Nach einer Ausgliederung werden "lediglich" Aufsichtsräte in das Aufsichtsgremium der Kapitalgesellschaft "im gesetzlich zulässigen Rahmen" entsendet. Je nachdem wie groß also das Aufsichtsgremium ist, sitzen dann zwei oder drei Aufsichtsräte in diesem Gremium der Kapitalgesellschaft. Wie stark deren Einfluss ist sieht man doch schon heute. Wie stark die Möglichkeiten der Mitglieder noch sein werden, auf diese Strukturen einzuwirken darf sich dann bitte jeder selbst vorstellen. Zahlreiche Gespräche, zum Beispiel auf dem Fankongress 2014 im Januar, zeigen, dass die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Kapitalgesellschaft nahezu Null ist. Dabei kommt es auch extrem auf die Satzung der Kapitalgesellschaft an und wieviel Einfluss dort zugelassen wird. Darf die Gesellschaft Anteile ohne Rückfrage an den Verein weiterverkaufen (nicht die Anteile des Vereins, sondern die des Investors)? Wie sehen die Vorkaufsrechte aus? Wieviel Einfluss wird Mitgliedern des Vereins eingeräumt?
Jeder der sich mit Fans und Mitglieder von ausgegliederten Vereinen unterhält wird hören, dass eine Einflussnahme nicht mehr gegeben ist. Warum also dann noch Mitglied des Vereins sein? Die Mitgliedschaft drückt ein bisschen mehr als die 60 Euro pro Jahr aus. Sie ist die Pflicht dem Verein zu helfen, verbunden mit dem Recht auf der Mitgliederversammlung zu sprechen. Und das - zumindest rechtlich zugesichert - länger als zwei oder drei Minuten.
Genau hier setzt eben die Kritik der Gegner der Ausgliederung an. Man kastriert sich seines Mitspracherechts. Und genau hier bekommen manche Vorstände einen feuchten Schritt. Endlich agieren ohne das Gelaber des dummen Volkes.
Als ich mich vor 26 Jahren selbstständig machte dachte ich auch, ich müsste jetzt nicht mehr auf meinen Chef hören. Welch Trugschluss. Heute heisst mein Chef "Bank" oder "Kunde" früher eben nur "Chef". Blöder Tausch.

OK, ein extrem langer Beitrag, ich sehe es ein. Aber mir geht es um den e.V. und die Wahrung dieser wichtigen, basisdemokratischen Institution. Alleine hier können Mitglieder den Größenwahn von Vorständen verhindern. Alleine hier gilt die Macht des Volkes - sprich der Mitglieder. Es gibt ganz, ganz wenig Vereine in Europa die durch ihre Ausgliederung wirklich erfolgreich wurden. Dagegen gibt es ganz viele Vereine, die dadurch überhaupt nichts gewonnen haben ausser die Aufgabe der Mitbestimmung.

Ich bin für den Erhalt des 1. FC Kaiserslautern e.V. so wie er heute besteht. Wir könnten zudem ca. 60% unserer Satzung eindampfen, wenn wir ausgliedern. Wir brauchen dann keinen Aufsichtsrat oder Vorstand. Was wir dann brauchen sind ehrenamtliche Präsidenten und Beigeordnete. Dieser Wasserkopf in der heutigen Satzung ist im Grunde der Gegenentwurf zur Ausgliederung. Aber gut, ich bin ja nur ein gewähltes Mitglied im Satzungsausschuss das "handwerkliche" Fehler verursacht-



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 23.10.2014, 15:51


Danke, Jochen. Einfach nur danke. .
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon JohannesS » 23.10.2014, 16:46


Na geht doch. Guter Beitrag mit durchaus einleuchtenden Argumenten. Daran kann man sich orientieren und ein Bild machen.
Ich bin kein Fachmann sodass ich eben kein fundiertes Wissen zu steuerlichen oder Insolvenzrechtlichen Fragen besitze. Deswegen bin ich auf solche Posts angewiesen.



Beitragvon FCK58 » 23.10.2014, 18:43


Benutzernamen hat geschrieben:"Der Aufsichtsratsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Dieter Rombach, tendiert dazu, bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag, 23. November, wieder für den Aufsichtsrat des Vereins zu kandidieren, hat aber die endgültige Entscheidung darüber noch nicht getroffen. (...)

(...)

Nach Angaben Rombachs steht fest, dass sich das Aufsichtsratsmitglied Professor Gerhard Steinebach bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr um ein Mandat im Aufsichtsrat bewirbt. Der Aufsichtsratsvorsitzende begründete dies mit seiner Involvierung als Planer in den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums Fröhnerhof

@ RP-online von heute

Freut mich ungemein für Steini, dass er das jederzeit offene Rennen um die Vergabe dieses lukratives Auftrages machte. :)



@Benutzernamen

Natuerlich zu den Saetzen der HOAI.
Frei ausgehandelte Vertraege, die durchaus nur halb so hoch verguetet sein koennen, kann man einem ehemaligen Aufsichtsratsmitglied selbstverstaendlich nicht anbieten. :wink:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon ollirockschtar » 23.10.2014, 19:12


Danke Jochen, jetzt hab ich mal einen verständlichen Ansatz was auf der JHV auf mich zukommt. Is meine erste, deshalb bin ich diesbezüglich etwas unbedarft :D
Nichts gegen die Bielefelder Alm und den Bökelberg, aber der Mount Everest des deutschen Fußballs steht in Kaiserslautern: der Betzenberg :teufel2:

FCK ein Leben lang



Beitragvon pfuideiwel » 23.10.2014, 19:30


JochenG hat geschrieben:Als ich mich vor 26 Jahren selbstständig machte dachte ich auch, ich müsste jetzt nicht mehr auf meinen Chef hören. Welch Trugschluss. Heute heisst mein Chef "Bank" oder "Kunde" früher eben nur "Chef". Blöder Tausch.


Eine schöne Metapher.

Egal ob selbstständig oder unselbstständig, der Kunde ist König. Egal ob Verein oder Kapitalgesellschaft, der Kunde ist König.

Ursprünglich waren einmal die Fans die Kunden gewesen. Heute heißt der Kunde DFL und Sky!

Am 1. Juli 2001 gründeten die Vereine einen Ligaverband und eine GmbH (DFL). Deren Einnahmen übersteigen Eintrittsgelder und Vereinsbeiträge um ein Vielfaches. In der Saison 2012/2013 haben die Vereine ihren neunten Umsatzrekord in Folge erzielt: 2,17 Milliarden. Auch der Gewinn von 383,5 Millionen Euro war ein neuer Rekordwert (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Liga_% ... allverband).

Da sind doch Mitgliederversammlungen nur lästig. Es soll sich sogar schon sinngemäß einer beschwert haben:
"Da reißt man sich den Arsch für sie auf und diese undankbaren Fans nehmen ihre Rolle als stumpfsinnige Konsumenten einfach nicht an!"

Es gibt keinen Erfahrungsgrundsatz, dass eine Kapitalgesellschaft im Profifußball erfolgreicher agiert als ein Verein (allerdings sind neuerdings Vereine mit wenig Mitgliedern erfolgreich :nachdenklich:)



Beitragvon jürgen.rische1998 » 24.10.2014, 13:22


Danke Jochen.

Für mich kommt gerade im heutigen Geschäft Fussball auch zusätzlich noch der emotionale Aspekt dazu.

Ich gehe auf den Betzenberg ins Fritz-Walter-Stadion in dem der 1. FC Kaiserslautern e.V. spielt.

Und eben nicht in die XY Arena zu irgendeiner Fusball AG oder GmbH.
Omnia vincit amor




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