Südpälzer hat geschrieben:Auch gut.
Ich hab keine Fananleihen. Kleinanleger wär ich aber sehr, sehr gerne.
Natürlich wäre das eine gute Komponente. Aber wir müssen sicher stellen, dass dieser Aspekt am Ende Teil eines vernünftigen Gesamtkonzeptes ist. Die Ausgliederung zu machen, um dann 5 Mio. von Kleinanlegern / Fans einzusammeln, macht keinen Sinn - damit ist dann keinem geholfen.
Aus meiner Sicht, muss es ein Gesamtsanierungskonzept für den Verein geben, in dem die einzelnen Komponenten passgenau ineinandergefügt werden. Ausgangspunkt ist die aktuelle bilanzielle Situation des Vereins - der Verein ist schlichtweg überschuldet (nicht zu verwechseln mit zahlungsunfähig). Um diesen Tatbestand zu beseitigen, gibt es mehrere Komponenten, die Bestandteil eines Sanierungsplans sind:
- Rückzahlung der Anleihe in Aktien (sog. Debt to Equity Swap) in Gegenwert von EUR 6 Mio.
- weitere Gläubiger bekommen ebenfalls einen solchen Swap angeboten, alternativ verzichten sie auf z.B. 50% ihrer Forderungen / der Rest wird bedient
- EUR 6 Mio. kommen von Mitgliedern / Fans / Kleinanlegern
- EUR 12 Mio. kommen von "großen" Investoren (ich denke dabei an 2-3 Investoren, von denen einer z.B. auch Namensrechte am Stadion bekommt)
- Weiterhin bringt die Stadt das Stadion in einer Mixtur aus einer Sachkapitalerhöhung / Kaufpreiszahlung in den FCK ein (Wertansatz EUR 50 Mio.)
Die Profiabteilung des FCK inkl. NLZ etc. wir im Rahmen der Transaktion mit EUR 56 Mio. bewertet (dieser Wert ist entscheidend für alles weiter was folgt...). Addiert man die oben aufgeführten Kapitalmaßnahmen liegt der Wert nach Kapitalzuführung (engl. post money; noch so ein schöner Begriff JochenG

) bei EUR 80 Mio. (56+6+6+12). Im Ergebnis passiert dann folgendes:
- Die Gläubiger der Betze-Anleihe bekommen 7,5% der Anteile (6 Mio. von 80 Mio.)
- Die neuen Kleinanleger bekommen 7,5% der Anteile (6 Mio. von 80 Mio.)
- Die Großinvestoren bekommen 15% der Anteile (12 von 80 Mio.)
Die Profiabteilung hat nun einen Wert 80 Mio., ist unverschuldet und hat nach Bedienung der Gläubiger noch 20 Mio. in der Kasse. Auf dieser Basis bringt die Stadiongesellschaft gegen Gewährung neuer Anteile und einem Kaufpreis von EUR 20 Mio. das Stadion in die ausgegliederte Profiabteilung des FCK ein. Im Ergebnis ist die Profiabteilung des FCK danach EUR 110 Mio. wert und die Aktionärsstruktur wie folgt:
- Die Stadiongesellschaft hält 27% der Anteile (30/110)
- Die ehmaligen Gläubiger der Betze-Anleihe halten 5,4% der Anteile (6 Mio. von 110 Mio.)
- Die neuen Kleinanleger halten 5,4% der Anteile (6 Mio. von 110 Mio.)
- Die Großinvestoren halten 11% der Anteile (12 von 110 Mio.)
- Der FCK e.V. hält 51,2% der Anteile
In Summe wäre der Verein dann entschuldet und Eigentümer des Stadion / könnte somit Jahr für Jahr rd. EUR 3 Mio. in den Spieleretat stecken (das was Thomas weiter oben geschrieben hat). Die Stadt hat eine Stadiongesellschaft, die zwar EUR 65 Mio. Schulden hat, dafür aber nun EUR 35 Mio. in der Kasse hat (die Stadiongesellschaft hat heute schon eine Ansparrücklage von mehr als EUR 15 Mio.) und eben 27% der Anteile am FCK.
Um eine solche Lösung gehen zu können, muss man aber Druck auf die Stadt aufbauen und selbst einen Beitrag bringen. Der Beitrag ist zum einen der Swap der Anleihe, als auch der Verzicht / Swap der weiteren Gläubiger. Letztlich bringt jeder der beteiligten Parteien einen Sanierungsbeitrag, um am Ende eine gesundes "Unternehmen" zu haben - nämlich die ausgegliederte Profiabteilung des FCK. Den "Trumpf" mit der Beteiligung der Fans im´n form neuer Aktien und Swap der Anleihe müssen wir ausspielen. Über solche Themen würde ich mit mal gerne in einer Arbeitsgruppe Gedanken machen....