Tradition

Es wird im Umfeld unseres FCK´s immer wieder von Tradition gesprochen, von Stallgeruch, Herzblut, Ultras, Pyro, usw.

Aber was bedeutet das?
Was macht diesen Verein besonders?Ist es schon Tradition, wenn wir seit 25 Jahren gegen die amtierenden Vorstände und gegen den Aufsichtsrat sind?

Ist es mittlerweile Tradition, dass wir das Stadion nicht voll bekommen?

Ab wann wird etwas zur Tradition? Wenn die FCK-Fan´s seit Jahren nicht anderes als Erfolgsfans sind, reicht es dann schon aus um zu sagen, dass wir aus Tradition Erfolgsfans sind?

Zum Thema Stallgeruch,
wenn Heute jemand zu RB wechselt, ist es dann Vergleichbar, wie wenn jemand vor Jahren vom Betze zu den Bayern wechselte?
Ich vermute Sforza wäre damals bei jeder Rückkehr auch öffentlich beleidigt worden, nur hatte er noch das Glück, dass es noch kein Facebook gab, oder liegt es doch eher an der anonymität, die das Internet mit sich bringt?

Ultras? was ist das eigentlich? Was unterscheidet einen Ultra vom FCK-Fan?

Steht Ultra für Ultra-Gut oder für Ultra-Schlecht?

Ich vermute manchmal, dass die Ultras von heute die Hools von gestern sein wollen.

Oder wird man zum Ultra, wenn man in einem Stimmungszentrum steht?

Pyrp? Bei jeder Diskussion in den Social-Medien hört man immer "Früher gegen Barcelona hat es Euch doch auch allen gefallen" Leute!....Die die heute Pyro zünden, waren teilweise 92´ noch gar nicht geboren....

was wollen die uns von Barcelona erzählen? Dennoch hier mal die Antwort für Euch: "ja, es hat uns gefallen!, aber heute ist es verboten und kostet Strafe und ein richtiger FCK-Fan schadet niemals seinem eigenen Verein.

Ich vermute Sforza wäre damals bei jeder Rückkehr auch öffentlich beleidigt worden, nur hatte er noch das Glück, dass es noch kein Facebook gab, oder liegt es doch eher an der anonymität, die das Internet mit sich bringt?

Stimmt. Um ihn zu sagen, was man von ihm hält, musste man noch an den Trainingsplatz. Hat aber auch funktioniert.

Erst einmal ist es denke ich normal, dass es bei einem Verein, der eine lange, große und vor allem auch erfolgreiche Geschichte vorzuweisen hat Menschen gibt, die aufgrund des Erfolges und der Beatändigkeit einem Verein die Treue halten (hat natürlich auch oft was mit Region und anderen Faktoren zu tun). Dadurch entstehen Fanbasen und die Menschen leiden und durchleben einiges über die Jahre und Jahrzehnte. Das erklärt, warum irgendwann vieles in Frage gestellt wird. Der Verein ist einem zwar extrem wichtig, doch durch die Höhen und Tiefen, die man miterleben durfte oder musste, entwickelt sich eine kritische, ja skeptische Einstellung gegenüber vielem. Hier spielen die sozialen Medien natürlich eine große Rolle. Ein Ventil, um das was man früher nur im Stadion oder auf dem Trainingsplatz ablassen konnte, jetzt einfach, teilweise anonym, im Internet und das zum Teil unter aller Sau rauszulassen. Hier seh ich ein Problem, da irgendwann ein Punkt kommt, an dem es zu weit geht. Diese Entwicklung kann man aber wohl kaum bremsen.
Zu den Ultras noch ein Wort: Ich sehe sie nicht als den Hools nacheifernde Gruppierung oder als Nachahmer oder sonstiges. Man kann die Ultras in einigem kritisieren, aber fest steht, dass durch das Aufkommen der Ultras die Hools in deutschen Stadien immer mehr ausstarben. Zudem engagieren sich viele Gruppen sozial und nehmen an Förderprojekten teil oder initiieren diese selbst. Also alles schlecht: Meiner Meinung nach nicht. Zu MFA, Vorsänger, Dauergesang, Dauerwedeln und sonstigem wurde genug gesagt und das kann ich auch nicht wirklich gebrauchen. Ich denke, dass sind junge Leute, die die Leidenschaft Fußball miteinander teilen und dazu einen großen Drang verspüren, zu protestieren und alles mögliche in Frage zu stellen, was ich eigentlich gut finde, nur nutzen sie die Kurve als ihre Bühne und auch um Macht zu demonstrieren, was eigentlich nicht sein kann!
So hab trotzdem brutal Bock auf die neue Saison!!

Gemäckert wurde auch in der Vorinternetzeit und das noch derber als heute. Es war halt nicht so öffentlich das es die ganze Welt lesen (hören) konnte weil eben morgens beim Bäcker, auf der Arbeit, am Stammtisch oder sonst wo im relativ kleinem Kreis gemäckert wurde. Sie Spieler der Vorinternetzeit hatten noch einiges mehr auszuhalten. Die wurden auf dem Trainingsplatz, in der Fußgängerzone beschimpft oder halt vor/nach dem Spiel am Eingang in die Katakomben. Wenn ihr absteigt schlagen wir euch Tod war keine Seltenheit das es das ganze Stadion gebrüllt hat. Heute wird im Internet schon so viel Dampf abgelassen das die Spieler eigentlich nicht mehr viel von dem Gemütszustand der Fans mitbekommen. Das Internet mit den entsprechenden Seiten können sie einfach ignorieren. Früher als es kein Internet gab wo man 24/7 Dampf vom Kessel lassen kann wurde der Dampf im Stadion abgelassen. Wenn sich die älteren mal zurück erinnern was auf dem Berg los war wenn wir mal wieder kurz vor dem Abstieg standen (was in unseren ersten 30 Jahren BL fast jedes Jahr der Fall war) dann ist das bisschen was in Aue passiert ist Kindergarten dagegen. Wenn wir letzte Saison im Abstiegskampf so abgegangen wären wie in den 80er und davor dann hätten wir wohl die nächsten 30 Jahre Geisterspiele aufgebrummt bekommen plus Zwangsabstieg in die Regionalliga oder tiefer.

Da waren aber auch weder die Spieler, noch die Fans so elende Pussis wie heute.
Tennis war halt eben noch woanders.

Beim letzten Satz von wegen Tennis musste ich gerade herzhaft lachen. Ein Borg, McEnroe und ihre Zuschauer hatten Ende der 80er Anfang der 90er mehr Pfeffer im Arsch als heute jeder Fußballer inklusive Stadion.

Das stimmt.
Aber die Berufsbetroffenen, die sich heute so echauffieren, wenn ein Fadenkreuz gezeigt wird, waren damals lieber bei Rot-Weiss.

Rumheulen das wieder die alte Betzestimmung kommt (ohne Pyros das muss net sein um Stimmung zu machen) aber wehe wir kommen mal wieder nahe dran wie gegen die Bullenpisse, dann rumheulen wie böse wir Fans doch sind (sein können).