30 Beiträge
• Seite 2 von 2 • 1, 2
salamander hat geschrieben:Mönsch Berti, die Art der Diskussion hat schon bei TM nicht zum Ziel geführt und tut es auch hier nicht.
Du rückst Leute in die Nähe von Gewalttätern und forderst dann von allen sofortige und ultimative Distanzierung und Bekenntnis zu von Dir höchstselbst postulierten Statements. Die User aber fühlen sich von dieser Art unangenehm berührt, weil sie glauben, dass die Dinge komplizierter liegen. Sie committen nicht und Du kannst Dich dann als Sieger zurückziehen, weil Du mit Leuten ja nicht diskutierst, die sich nicht eindeutig von Gewalt distanzieren. Gratuliere! Jetzt kannst du Dich beleidigt nach TM zurückziehen und das stolz erzählen, dass man mit den Ignoranten bei DBB nicht diskutieren kann - was Du ja sowieso schon immer gesagt hast. Hast ja Deine Meinung über dieses Forum dort schon oft genug gesagt.
Du kannst davon ausgehen, dass 99 % von denen, die hier regelmäßig schreiben, keine Gewalt wollen oder provozieren. Ich gehöre dazu. Ich habe Situationen erlebt, in denen ich froh war, dass Polizei im Stadion war und besonnen agiert hat. Und ich habe Situationen erlebt, in denen Grün-Weiß dumm und brutal agiert hat und ich fassungslos davor stand. Letztere Situationen häufen sich seit ca. 2005 signifikant. Die Welt ist nicht schwarz-weiß.
Ja, es gibt gewissenlose, gewalttägige Idioten im Stadion, der Böllerwerfer von Block 9 vorneweg. Aber nein, die tummeln sich eher nicht hier. Lies die Kommentare im entsprechenden Thread.
Moralischer Rigorismus hilft nicht weiter. Ein Spiel mit außergewöhnlichem Gewaltpotenzial ausfallen zu lassen kann klug sein. Und nicht jeder, der seien Verein beim unterklassigen Derby in Mannheim unterstützt, ist ein gewaltsuchender Idiot.
Wenn man sich aber daran abarbeitet,dass jetzt einer vom "Feind" Waldhof spricht (eben als Steigerung von Gegner), zeigt man, dass man sich gedanklich weit weg von den wirklichen Problemen bewegt.
Hey Salamander,
nein, ich ziehe mich nicht beleidigt zu TM.de zurück. Warum sollte ich? Mein Statement ist eine an sich völlig selbstverständliche Basis für den Sport, den wir alle so lieben. Und das sollte die Grundlage sein auf der wir diskutieren. Es geht dabei keineswegs um "moralischen Rigorismus" den Du hier unterstellst und schon gar nicht geht es darum, dass jeder, der seinen Verein (ich nehme mal an es handelt sich um unseren gemeinsamen Verein, oder?) in Mannheim unterstützt, ein gewaltsuchender Idiot ist. Wieso unterstellst Du mir Aussagen, die ich nicht getätigt habe? Eigentlich gibt es doch gar keinen Grund dazu.
Der Satz:
"Gewalt hat im Fußballstadion nichts zu suchen und ist durch nichts zu rechtfertigen. Sie zerstört unseren Sport und unseren Verein."
ist kein moralischer Rigorismus sondern die Grundlage der Zivilgesellschaft und unseres Sportes. Wir alle lieben den Fußball. Wir alle lieben den gleichen Verein. Wir alle wissen, dass die Gewalt dem Fußball und unserem FCK schadet. Wenn wir diese Grundlage als gemeinsame erkennen, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Gewalt endet. Das können wir nur GEMEINSAM.
Wie wir das tun sollten, welches der beste Weg ist, dass kann man dann diskutieren. Dass die Gewalt enden muss sollte dabei absolut unstrittig sein.
Wo also liegt hier das Problem? Dass DBB als Plattform hier in der Vergangenheit eine problematische Rolle gespielt hat, ist allseits bekannt. Das Statement der FCC, die unkommentierten Beiträge nach den Krawallen von Mannheim, sind nur zwei Belege dafür. Aber darum geht es nicht. Ich glaube genau wie Du, dass eine große Mehrheit auch in diesem Forum Gewalt im Stadion ablehnt. Die ersten Statements (bis zu Thomas Beitrag) deuten ja auch in diese Richtung. Nur irgendwann muss sich diese Mehrheit ja auch mal zu Wort melden. Und zwar auch hier. Was ist daran verwerflich? Bei TM.de zum Beispiel hat letztlich ein Umdenken in dieser Frage stattgefunden. Man muss nur mal drüber sprechen.
Gewalt im Fußballstadion ist ein zunehmendes Problem. Und zwar eins, dass wir nur gemeinsam in den Griff bekommen können. Der Verein hat endlich umgedacht und seine Linie geändert. Gewalttäter die dingfest gemacht werden können, werden für Strafen, die der Verein auferlegt bekommt in Regress genommen und mit Stadionverboten belegt. Das Ende des ausschließlichen Kuschelkurses.
Es ist einfach an der Zeit, dass die große Mehrheit aller Fußballfans, die welche keine Gewalt wollen, endlich mal den Mund aufmacht. Wer sich aus einem falschen Selbstverständnis heraus hinter unserem FCK versteckt, Schaden für unseren Verein bewusst in Kauf nimmt, um sein persönliches Mütchen zu kühlen, der ist keiner von uns.
Denn uns verbindet die Liebe zu unseren Farben. Und dieses Problem bekommen wir nur gemeinsam in den Griff. Und zwar in dem wir endlich anfangen den Mund aufzumachen, statt ständig alles zu relativieren. Gemeinsam. Als große FCK Familie. Warum ist das ein Problem?
Ansonsten gebe ich dir absolut recht. Es kann klug sein problematische Begegnungen abzusagen. Aber: Wäre es nicht schön, wenn kein Spiel wegen dieses Problems abgesagt werden müsste, sondern stattdessen die Auseinandersetzung wieder dort und mit den Mitteln ausgetragen wird wo sie hingehört? Auf dem Rasen, zwischen zweiundzwanzig Spielern, mit einem Ball? Derbysiege sind nun einmal besonders lecker, oder? Sollten wir Schalke-Dortmund absagen, weil eine kleine Minderheit sich lieber prügeln möchte statt ein Fußballspiel zu besuchen oder lieber die Chaoten ausschließen?
Wie gesagt, Du hast recht. Es kann klug sein, ein problematisches Spiel abzusagen. Aber es wäre schon schön, wenn das nicht mehr so sein müsste. Und dies möglich zu machen liegt allein in unserer Macht. Das funktioniert aber nur gemeinsam.
Ich hoffe das war auch für dich konkret genug Steini. Wenn nicht sag mir einfach wo es konkreter werden sollte. Dann versuche ich es einzugrenzen.
Gruß Berti
Jeder halbwegs vernünftige Mensch wird Dir beipflichten, dass Gewalt im Stadion nichts zu suchen hat. Aber was ist Gewalt? Wo läuft die Grenze? Ist das präpotente Auftreten mancher Ultras (schwarze Klamotten, dunkle Sonnenbrille auch am Abend, provozierende Gesten Richtung Polizei und Gegner) Gewalt? Oder das Abbrennen von Bengalos in der Menge? Ist es Gewalt, wenn ein grundlos von Polizisten Gestoßener zurückschubst? Ist es Gewalt, einem Fan des Gegners, die Mütze wegzureißen, weil dieser den eigenen Verein beleidigt? Und wie steht es mit dessen Versuch, dieselbe zurückzuerobern. Ist es Gewalt, wenn bitter enttäuschte Anhänger eines Absteigers auf den Platz rennen, um den Millionären dort zu zeigen, dass diese vielleicht nichts, sie selbst aber alles verloren haben? Oder ist es erst dann Gewalt, wenn einer dabei einen Stuhl zerschlägt? Oder einen Ordner schubst? Ist es Gewalt, wenn ein 17-jähriger einen Polizisten anspuckt, weil dieser mit dem Schlagstock nach ihm schlägt? Und wenn ja, von wem.
Fußball ist im Gegensatz zur Restgesellschaft eine extrem emotionalisierte Sphäre. Nirgendwo sonst darf man schreien, pöbeln, den Instinkten freien Lauf lassen. Seit jeher haben junge Männer den Fußball genutzt, um pseudo-martialisch aufzutreten, zu posen, sich zu produzieren, sich abzugrenzen, sich stark zu fühlen, zu drohen, einzuschüchtern. Das Gruppenerlebnis ist wie ein Rausch. Das geschlossene und agressiv-lautstarkeAuftreten von Fangruppen hatte schon immer etwas stark paramilitärisches, die Ultrabewegung hat dies weiter forciert. Der Alkohol besorgt den Rest. Die Trennlinie zur Gewalt, wie immer man sie definiert, ist dünn, ist unscharf. Viele können damit umgehen und bleiben diesseits, manche nicht. Die Gründe sind vielfältig und Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. Die rituelle und gänzlich unpolitische Gewalt zwischen Lauterern und Frankfurtern hat mit der politisch unterfütterten in Leipzig nichts gemein.
Heute in Berlin traf z.B. eine Schar von kriminellen Nazi-Hools auf unsere Ultra-dominierete Anhängerschaft. Unsere verhielten sich eher passiv, manche sagen, sie kniffen, rannten davon. War das richtig oder falsch? Müssen sie sich jetzt in der "Szene" als Feiglinge vorkommen? Die Scharte bei nächster Gelegenheit auswetzen und durch eigene "Aktionen" die Reputation wieder herstellen? Gruppendynamik spielt hier eine große Rolle. Die Form der Gewalt auch. Es ist schon ein Unterschied, ob man mit einer Gruppe von 18-20-Jährigen den Mainzer Ultras nachsetzt oder schwerkriminellen Nazis gegenübersteht.
Meine persönliche Beobachtung ist es, dass die systematische Gewalt im Umfeld von Fußballspielen stark zurückgegeangen ist. Die rituellen Räuber- und Gendramspiele der Ultras kann man doch in aller Regel nicht ernst nehmen. Gewalt im Fußball ist heute eher situativ. Die Pyro-Geschichte hat Gewalt nicht zum Ziel oder Inhalt. Systematische Gewalt sehe ich noch im Osten Deutschlands, und dort massiv und gefährlich, weil vom lokalen Mainstream gerade noch toleriert und politisch unterfüttert und finanziert.
Du siehst, die Sache ist komplex. Es macht 0,0 Sinn, wenn Du von der Userschaft hier forderst, sie soll irgendwelche allgemeingültigen Parolen von Dir gegenzeichnen. Was sol das bringen? Auch der Apell, die schweigende Mehrheit soll den Mund aufmachen, geht ins Leere. Wann und wo denn? In welcher Situation? Wie soll denn Jemand reagieren, wenn ein Spezialist die Notbremse des Sonderzuges vor der Franfurter Kurve zieht? Aussteigen und sich in aller Form distanzieren? Anzeige erstatten gegen den eigenen "Kameraden"? Oder doch lieber loyal sein und ihm helfen, die Feuerwerksköper der Frankfurter zurückzuschmeißen?
Man muss beim Gewaltthema pragmatisch vorgehen und kleine Schritte vollziehen. Heute ist aus unserem Block in Berlin weder Gewalt ausgegangen noch wurden Feuerwerksköper geworfen. Das macht Hoffnung.
Ach, und noch eins: Dass Du glaubst, DBB habe in der Vergangenheit eine problematische Rolle gespielt, zeigt, dass Du die Plattform überhaupt nicht verstanden hast. Es gibt nicht DEN DBB. Hier schreiben 12-Jährige und Rentner, Ultras und Althools, selbständige Unternehmer und Arbeitslose, Schulabbrecher und Promovierte. Du findest hier zu jeder Aussage auch das Gegenteil, und beide vehement vorgebracht. Thomas und die Mods lassen sehr viel durchgehen und das führt dazu, dass sich der gesamte Mikrokosmos, den Du im Stadion hast, auch hier wieder findet. Auch solche, die - vorsichtig gesagt - eher direkt und ungeschliffen formulieren. DBB spielt keine Rolle, außer die, die bunte Welt der FCK-Anhängerschaft zu spiegeln. Und das ist gut so. Denn so erhält das, was hier diskutiert wird, Gewicht. Weil es unzensiert Stimmungen spiegelt. Für die abgewogene Analyse gibts die Tageszeitung. Was wir hier jedenfalls überhaupt nicht brauchen, ist ein Kommerzforum a la Transfermarkt, bei dem denunziert und zensiert wird, dass es nur so kracht. Und in dem die immer gleichen Forengrößen die immergleichen Gedanken zirkulieren. Meinetwegen auf sprachlich höherem Niveau, aber doch im Ergebnis inzestuös und öde.
Fußball ist im Gegensatz zur Restgesellschaft eine extrem emotionalisierte Sphäre. Nirgendwo sonst darf man schreien, pöbeln, den Instinkten freien Lauf lassen. Seit jeher haben junge Männer den Fußball genutzt, um pseudo-martialisch aufzutreten, zu posen, sich zu produzieren, sich abzugrenzen, sich stark zu fühlen, zu drohen, einzuschüchtern. Das Gruppenerlebnis ist wie ein Rausch. Das geschlossene und agressiv-lautstarkeAuftreten von Fangruppen hatte schon immer etwas stark paramilitärisches, die Ultrabewegung hat dies weiter forciert. Der Alkohol besorgt den Rest. Die Trennlinie zur Gewalt, wie immer man sie definiert, ist dünn, ist unscharf. Viele können damit umgehen und bleiben diesseits, manche nicht. Die Gründe sind vielfältig und Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. Die rituelle und gänzlich unpolitische Gewalt zwischen Lauterern und Frankfurtern hat mit der politisch unterfütterten in Leipzig nichts gemein.
Heute in Berlin traf z.B. eine Schar von kriminellen Nazi-Hools auf unsere Ultra-dominierete Anhängerschaft. Unsere verhielten sich eher passiv, manche sagen, sie kniffen, rannten davon. War das richtig oder falsch? Müssen sie sich jetzt in der "Szene" als Feiglinge vorkommen? Die Scharte bei nächster Gelegenheit auswetzen und durch eigene "Aktionen" die Reputation wieder herstellen? Gruppendynamik spielt hier eine große Rolle. Die Form der Gewalt auch. Es ist schon ein Unterschied, ob man mit einer Gruppe von 18-20-Jährigen den Mainzer Ultras nachsetzt oder schwerkriminellen Nazis gegenübersteht.
Meine persönliche Beobachtung ist es, dass die systematische Gewalt im Umfeld von Fußballspielen stark zurückgegeangen ist. Die rituellen Räuber- und Gendramspiele der Ultras kann man doch in aller Regel nicht ernst nehmen. Gewalt im Fußball ist heute eher situativ. Die Pyro-Geschichte hat Gewalt nicht zum Ziel oder Inhalt. Systematische Gewalt sehe ich noch im Osten Deutschlands, und dort massiv und gefährlich, weil vom lokalen Mainstream gerade noch toleriert und politisch unterfüttert und finanziert.
Du siehst, die Sache ist komplex. Es macht 0,0 Sinn, wenn Du von der Userschaft hier forderst, sie soll irgendwelche allgemeingültigen Parolen von Dir gegenzeichnen. Was sol das bringen? Auch der Apell, die schweigende Mehrheit soll den Mund aufmachen, geht ins Leere. Wann und wo denn? In welcher Situation? Wie soll denn Jemand reagieren, wenn ein Spezialist die Notbremse des Sonderzuges vor der Franfurter Kurve zieht? Aussteigen und sich in aller Form distanzieren? Anzeige erstatten gegen den eigenen "Kameraden"? Oder doch lieber loyal sein und ihm helfen, die Feuerwerksköper der Frankfurter zurückzuschmeißen?
Man muss beim Gewaltthema pragmatisch vorgehen und kleine Schritte vollziehen. Heute ist aus unserem Block in Berlin weder Gewalt ausgegangen noch wurden Feuerwerksköper geworfen. Das macht Hoffnung.
Ach, und noch eins: Dass Du glaubst, DBB habe in der Vergangenheit eine problematische Rolle gespielt, zeigt, dass Du die Plattform überhaupt nicht verstanden hast. Es gibt nicht DEN DBB. Hier schreiben 12-Jährige und Rentner, Ultras und Althools, selbständige Unternehmer und Arbeitslose, Schulabbrecher und Promovierte. Du findest hier zu jeder Aussage auch das Gegenteil, und beide vehement vorgebracht. Thomas und die Mods lassen sehr viel durchgehen und das führt dazu, dass sich der gesamte Mikrokosmos, den Du im Stadion hast, auch hier wieder findet. Auch solche, die - vorsichtig gesagt - eher direkt und ungeschliffen formulieren. DBB spielt keine Rolle, außer die, die bunte Welt der FCK-Anhängerschaft zu spiegeln. Und das ist gut so. Denn so erhält das, was hier diskutiert wird, Gewicht. Weil es unzensiert Stimmungen spiegelt. Für die abgewogene Analyse gibts die Tageszeitung. Was wir hier jedenfalls überhaupt nicht brauchen, ist ein Kommerzforum a la Transfermarkt, bei dem denunziert und zensiert wird, dass es nur so kracht. Und in dem die immer gleichen Forengrößen die immergleichen Gedanken zirkulieren. Meinetwegen auf sprachlich höherem Niveau, aber doch im Ergebnis inzestuös und öde.
@ salamander
Meinen höchsten Respekt vor deinen Ausführungen!
Dem ist nicht das geringste hinzuzufügen.
Meinen höchsten Respekt vor deinen Ausführungen!
Dem ist nicht das geringste hinzuzufügen.
"Ich weiß, dass ich nichts weiß..." (Sokrates)
salamander mindestens eins muss ich Dir mal ausgeben.
RESPEKT

RESPEKT
respekt - des war gut 

30 Beiträge
• Seite 2 von 2 • 1, 2
Zurück zu Amateure und Jugend
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste