Der DBB-Kadercheck zur Winterpause 2023/24: Die Teufel mit den zwei Gesichtern (Der Betze brennt)

Im Blickpunkt:
Der DBB-Kadercheck: Die Teufel mit den zwei Gesichtern

Die Hinrunde des 1. FC Kaiserslautern spaltet sich in zwei sehr unterschiedliche Hälften. Schon allein das macht es schwierig, ein stimmiges Bild von jedem Einzelnen zu zeichnen. Wir haben es dennoch mal versucht.

Der Trainer

Auch wenn nicht nur in unserem Diskussionsforum bereits etliche und oft negative Urteile über Dimitrios Grammozis gefällt worden sind: Die Qualität seiner Arbeit lässt sich nach nur drei Pflichtspielen in zehn Tagen noch nicht bewerten. Dass er eins davon gewonnen hat, scheint bei vielen übrigens schon wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Den Auftrag der Vereinsoberen um Thomas Hengen scheint klar: Mit Grammozis an der Seitenlinie sollen die Roten Teufel wieder mehr "Betze-like" auftreten, nachdem sein Vorgänger diesen Anspruch nicht zu ihrer Zufriedenheit erfüllt hat. Doch lässt sich ein dominanteres Auftreten mit hoher Laufintensität und scharfem Angriffs- und Gegenpressing mit dem vorhandenen Spielermaterial überhaupt umsetzen? Oder sind da nicht Geschäftsführer Hengen und Kaderplaner Enis Hajri gefragt, dafür erst einmal die personellen Voraussetzungen zu schaffen? Die Fragen lassen sich erst in der Rückrunde beantworten, und solange wird auch ungeklärt bleiben, ob der ungeliebte "Schusterball" nicht vielleicht doch der war, den diese Mannschaft am besten beherrscht. Der vierte Tabellenplatz am Ende der Hinrunde 2022/23 spricht nach wie vor dafür. Was Dimitrios Grammozis von seiner neuen Mannschaft erwartet, hat er in unserem DBB-Interview vor zwei Wochen grob skizziert. Die Details werden aber erst in der Rückrunde zu sehen sein - wenn es in Liga und Pokal weitergeht und wenn die weiteren Kader-Änderungen neben dem von Darmstadt ausgeliehenen Angreifer Filip Stojilkovic getätigt sind.

Die Neuen

Ragnar Ache: Die "Ein-Mann-Büffelherde" (Ex-Trainer Alexander Zorniger) kostete alleine an Ablöse irgendwas zwischen einer und zwei Millionen Euro - und ist jeden Cent wert. Überragender Kopfballartist und doch noch viel mehr als ein reiner Strafraumspieler. Geht auch lange Wege über die Flügel und ebenso gerne ins Pressing. Der Einbruch des Teams ab dem 10. Spieltag geht mit seiner Verletzung einher, das sagt wohl alles. Und offenbart ein großes Problem: Die FCK-Offensive ist schon jetzt zu sehr von ihm abhängig. Auch die sechs Treffer in nur elf Einsätzen sprechen für sich. Natürlich muss er seine Leistung in der Rückrunde auch erstmal bestätigen, aber bis jetzt: Eine Neuverpflichtung wie ein Hauptgewinn. DBB-Notenschnitt: 2,28

Richmond Tachie: Kein schlechter Einkauf, aber ob er es tatsächlich mit Kenny Redondo oder Aaron Opoku aufnehmen kann? Das fragten sich zu Saisonbeginn viele. Nach dieser Halbserie lautet die Antwort: Er kann. Tachie kam öfter zum Einsatz als die beiden genannten Mitbewerber zusammen, war als beweglicher Stürmer die beste Ergänzung zu Ache. Vier Treffer und fünf Assists in Liga und Pokal sprechen ebenfalls für sich. Natürlich: In der schwächeren Phase der Halbserie schwankten auch seine Leistungen, und er ist auch nicht immer 90 Minuten voll bei der Sache. Nun wird’s spannend, wie er sich gegen den neuen Konkurrenten Filip Stojilkovic zu behaupten vermag. Durchschnittsnote 3,08

Tymo Puchacz: Nach vorne hui, nach hinten pfui. Mit seinen Dribblings und Flankenläufen über die linke Seite hat die Leihgabe von Union Berlin eindrucksvoll demonstriert, weshalb er in den Kader der polnischen Nationalmannschaft berufen wurde. Sein Defensivverhalten offenbarte aber auch, weshalb er bei den "Eisernen" aus Berlin nicht den Durchbruch schaffte. Starke Flanken, drei Assists, ein fulminanter Treffer gegen Nürnberg, aber auch immer wieder schlimme Nachlässigkeiten im Spiel nach hinten, etwa bei Herbert Bockhorns 1:2 im 1:4 verlorenen Auswärtsspiel in Magdeburg. DBB-Notenschnitt: 2,9

Tobias Raschl: Fürth habe den Jungen aus dem Dortmunder Nachwuchs abgeben wollen, weil er sich nicht seinem Talent gemäß weiterentwickelt habe, hieß es. So richtig widerlegt hat der nunmehr 23-Jährige diese Einschätzung auch am Betzenberg noch nicht. Gute Technik und bester Lautrer im Ranking der "intensiven Läufe", insgesamt Siebtbester der Zweiten Liga. Doch auch seine Leistungen wurden ab dem 10. Spieltag schwächer. Nach dem 0:2 zuhause gegen Ex-Verein Fürth attestierte ihm Dirk Schuster gar, "neben der Kappe" gewesen zu sein. DBB-Notenschnitt: 3,41

Jan Elvedi: Ablösefrei aus Regensburg verpflichtet, war der Anspruch an ihn, wenigstens genauso gut zu sein wie Robin Bormuth, der vergangene Saison aus Paderborn geliehen war und dessen Weiterverpflichtung Ablöse gekostet hätte - mittlerweile ist er nach Karlsruhe weitergezogen. Das hat nicht so ganz hingehauen, Bormuth erschien vor allem im Aufbauspiel doch einen Tick stärker als Elvedi. Nach der Verpflichtung von Almamy Touré ist der 27-Jährige auf die linke Seite der Dreier-Abwehrkette gewechselt, was ihm als Rechtsfuß noch weniger entgegenkommt. Dafür gibt's an Elvedis Zweikampfwerten selten was zu meckern. DBB-Notenschnitt des einzigen 17 mal 90 Minuten eingesetzten FCK-Spielers: 3,33

Nikola Soldo: Der Leihgabe aus Köln eilte der Ruf voraus, nicht der Schnellste zu sein - und der hat sich leider bestätigt. Dafür verfügt er über ein ordentliches Passspiel und ist ein geschickter Balleroberer. Vielleicht sollte er mal auf der Sechs ausprobiert werden, die ohnehin sein Stammposition ist. Seine stärkste Leistung zeigte er in der 3:2 gewonnenen Pokalpartie gegen Erstligist Köln, als die Elf 70 Minuten so kompakt stand, dass sie sein Tempoproblem kaschieren konnte. Unter Grammozis zuletzt zentraler Mann in der Dreier-Abwehrkette, in Braunschweig als solcher ziemlich katastrophal. DBB-Notenschnitt: 3,6

Afeez Aremu: Zwei Einwechslungen, insgesamt nur 45 Minuten Einsatzzeit. Zwischen den beiden Auftritten lange verletzt, und beim zweiten gegen Hertha BSC erwies er seinem Team direkt einen Bärendienst, als er übermotiviert nach nur 14 Minuten wieder vom Platz flog. Kein guter Start, fürwahr. Doch bleibt er die große Hoffnung für die Sechser-Position. DBB-Notenschnitt nach nur zwei kurzen Einsätzen: 4,2

Almamy Touré: Fünf Einsätze in Liga und Pokal hat er erst bestritten, nachdem Thomas Hengen den bis dato vertragslosen Malier verpflichtete, und nur drei davon über die volle Spielzeit. Doch schon jetzt ist klar: Der 27-Jährige ist ein Abwehrspieler von einer Qualität, wie sie im FCK-Kader bislang noch nicht vorhanden war. Schnell, passsicher, gute Übersicht. Im Moment sieht es wohl danach aus, dass Touré nicht für sein Heimatland Mali zum Afrika-Cup muss, aber offiziell bestätigt ist das noch nicht. Wäre jedenfalls gut für den FCK, um seinen - bislang - wichtigsten Hoffnungsträger für die Rückrunde in der Vorbereitung und in den ersten Spielen zur Verfügung zu haben. DBB-Notenschnitt: 3,1

Die Gewinner

Julian Krahl: Bekam nach Andreas Luthes Platzverweis am 2. Spieltag seine Chance - und hat sie genutzt. Starke Leistungen in der erfolgreichen ersten Hinrunden-Hälfte, später auch mit Fehlern, schlimmer Patzer beim 3:3 gegen den Hamburger SV. Doch ist es das Vorrecht der Jugend, Fehler zu machen, und Torhüter brauchen für ihre Entwicklung nun einmal ein wenig länger. Vor allem muss der 23-Jährige noch an seinen Abschlägen und generell an seiner Zielgenauigkeit bei langen Bällen arbeiten. DBB-Notendurchschnitt: 2,71

Jean Zimmer: Schon klar, ihn als "Gewinner" einzuordnen, wird Widersprüche provozieren. Zumal wir ihn schon in unserem Kadercheck der vergangenen Hinrunde als solchen gesehen haben. Danach aber stand er öfter in der Kritik. In dieser Halbserie jedoch steigerte er sich wieder, trat vor allem offensiv öfter in Erscheinung. Ein fulminantes Tor zum 3:2 gegen Elversberg, drei Assists in Liga-Spielen, eines im DFB-Pokal. Nach dem Einbruch des gesamten Teams ab dem 10. Spieltag wurden auch die Leistungen des Capitano schwächer, unterm Strich aber bleibt eine Steigerung gegenüber der letzten Rückrunde. DBB-Notendurchschnitt: 3,39

Marlon Ritter: War ebenfalls schon im letzten Kadercheck nach der Hinrunde 2022/23 ein "Gewinner". Doch auch bei ihm folgte eine schwächere Rückrunde, nach der er nun wieder durchstartete. Und einmal mehr hat er sich neu erfunden: Nachdem Marco Antwerpen ihn in eine tiefere Mittelfeldposition zurückgezogen hatte, zitierte ihn Dirk Schuster in dieser Halbserie wieder weiter nach vorne. Er war Zehner und Halbstürmer, als "Aggressive Leader" im Pressingspiel mutierte er gelegentlich sogar zum Mittelstürmer. Selbst in den schwächeren Spielen blieb er immer der, von dem am ehesten die eine überraschende Aktion zu erwarten war, die der Partie noch eine Wende geben konnte. Fünf Treffer, vier Vorlagen in Liga und Pokal - ohne ihn hätte es nach Aches Verletzung ganz trüb ausgesehen. Bei Grammozis scheint er "vorne halblinks" vorgesehen zu sein. DBB-Notenschnitt: 3,06

Die Konstanten

Kevin Kraus: Eigentlich ein Grenzfall zwischen "konstant" und "Verlierer". Trotz Verletzungsausfall in der Vorbereitung immerhin noch zwölf Startelf-Einsätze, dazu zwei Treffer gegen Elversberg und Rostock - das weist den "Schnorres" nach wie vor als feste Größe des Teams aus. Doch es lässt sich nicht leugnen: Es wird für den nunmehr 31-Jährigen zunehmend schwieriger, seine Tempodefizite durch Stellungsspiel und geschicktes Zweikampfverhalten zu kaschieren, deutlich zu sehen war das etwa beim 0:3 gegen Kiel. In den beiden letzten Partien der Hinrunde hat ihn der ebenfalls nicht sehr schnelle Soldo als zentralen Mittelmann der Dreierkette abgelöst. Ob Kraus im nächsten Kadercheck auch noch ein "Konstanter" ist? DBB-Notenschnitt: 3,61

Boris Tomiak: Nach der ersten Hälfte dieser Halbserie waren wir noch überzeugt, ihn in unserem Kadercheck zum Jahresende erneut als "Gewinner" einordnen zu dürfen. Boris Tomiak schien in seinem dritten Jahr beim FCK noch ein weiteres Mal zulegen zu können, sogar zum Führungsspieler zu reifen, der andere mitzureißen vermag, wie gewohnt mit einer für einen Defensivspieler beachtlichen Trefferquote. Vier Tore stehen auch in dieser Halbserie für ihn zu Buche. Doch selbst Tomiak begann ab Spieltag 10 zu schwächeln. Dazu kam beim 0:2 gegen Fürth der zweite Platzverweis, nachdem er auch schon am 2. Spieltag gegen Schalke Gelbrot gesehen hatte. Unterm Strich aber gehört er nach wie vor zu den "Konstanten". DBB-Notenschnitt: 3,11

Julian Niehues: Seit Dirk Schuster den nunmehr 22-Jährigen vor den Relegationsspielen im Mai 2022 in die Startelf nominierte, steht Julian Niehues dort regelmäßig. Auch in dieser Halbserie verzeichnete er in der Liga 13 Einsätze von Beginn an. Engagiert bei der Sache ist er fast immer, allerdings verliert er öfter mal den Überblick, und der ist nunmal ein bedeutendes Qualitätskriterium für einen Sechser. Recht gut anzuschauen war sein Auftritt als zentraler Innenverteidiger zum Saisonauftakt gegen St. Pauli - wäre er da nicht vielleicht besser aufgehoben? Wir warten - und hoffen - auf den nächsten Entwicklungsschritt. DBB-Notenschnitt: 3,6

Die Verlierer

Andreas Luthe: Die Einordnung verhält sich konträr zu der Krahls. Luthe ist nur noch die Nummer zwei im Tor. Aber: Er hat die Rolle so vorbildlich angenommen, wie es von ihm nicht anders zu erwarten ist. Im Tor kann halt nur einer stehen, und wenn ein noch entwicklungsfähiger 23-Jähriger mindestens genauso so gut performt wie ein 36-Jähriger, kann es für einen Trainer im Grunde keine andere Entscheidung geben. That's (Goalie-)Life. Allerdings: Sollte der FCK tatsächlich in einen wirklich bedrohlichen Abstiegsstrudel geraten und der Trainer zu der Überzeugung kommen, dass von nun an auf "Erfahrung und Nervenstärke" gesetzt werden müsse ... Dann könnte die Torwartfrage neu bewertet werden. DBB-Notenschnitt aus anderthalb Partien: 4,45

Aaron Opoku: Fraglos ein Riesentalent, das auch in der Ersten Liga jede Abwehrreihe verrückt machen könnte. Wohlgemerkt: Könnte. Nach seiner Einwechslung gegen Hannover Matchwinner, aber sonst? Nur ein Startelf-Einsatz - wie kann das sein? Liegt’s wirklich nur an diversen Verletzungen, unter anderem der leichten Arthrose im Knie, unter der er laut "Rheinpfalz" leiden soll? Dann können wir nur hoffen, dass bei deren Behandlung bald die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Damit er endlich mal so aufspielt, wie er aufspielen kann. DBB-Notenschnitt: 3,08

Philipp Hercher: Die gesangliche Inbrunst, mit der der sympathische Junge im Promo-Clip fürs Weihnachtssingen auf dem "Betze" warb, war geradezu herzzerreißend. Der Aufstiegsheld, der in der 3. Liga immer wieder entscheidende Tore erzielte, blieb in den anderthalb Jahren unter Dirk Schuster meist außen vor. In der Liga in dieser Hinrunde nur fünf Kurzeinsätzen. Unter Grammozis war immerhin mal 45 Minuten im DFB-Pokal gegen Nürnberg unterwegs. Das ist vielleicht ein Hoffnungsschimmer. DBB-Notenschnitt: 3,94

Kenny Redondo: In der vergangenen Saison trotz Verletzungspause 17 Startelf-Einsätze, in dieser Halbserie nur noch sieben, im Pokal zwei, obwohl verletzungsfrei. Damit zählt auch Kenny Redondo zu den Verlierern. Tachies Aufritte, aber auch die Umstellung auf 3-5-2-Formationen mit einem Offensivspieler weniger haben ihn ins zweite Glied gedrängt. Interessant: Nach Zucks und Puchacz' gleichzeitigem Ausfall vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Köln als "Notlösung" nominiert, zeigte er als linker Schienenspieler eine Leistung, die sowohl offensiv als auch defensiv nichts zu wünschen übrig ließ - was Stammkraft Puchacz eher selten gelingt. Grammozis hat ihn im DBB-Interview als einen der Spieler bezeichnet, den die Fans einmal als "geilen" Typen in Erinnerung behalten sollen. Das macht Hoffnung, dass der neue Trainer wieder mehr mit ihm vorhat. DBB-Notenschnitt: 3,83

Ben Zolinski: Vergangene Rückrunde immerhin noch sieben Startelf-Einsätze, diese Hinrunde nur zwei Einwechslungen, zum Saisonauftakt gegen St. Pauli und im DFB-Pokal gegen Koblenz. Ist nie richtig am Betze angekommen, seit er sich direkt bei seinem ersten Einsatz im Sommer 2022 die Kniescheibe brach und eine komplette Halbserie ausfiel. Trennung in der Winterpause wäre beiden Seiten zu empfehlen. DBB-Notenschnitt: -

Lex Tyger Lobinger: Schon vergangene Saison stand er nur zweimal in der Startelf. 27 Mal aber kam er von der Bank. Und einige Male vermochte er durchaus Akzente zu setzen, etwa mit seinem Ausgleichstreffer beim 1:1 in Hamburg oder dem herausgeholten Elfmeter beim 2:1 in Düsseldorf. Diese Halbserie haben sich seine Einsatzzeiten dramatisch reduziert: einmal in der Startelf, fünfmal eingewechselt. Zweite Liga scheint zu hoch für ihn. DBB-Notenschnitt: 4,66

Philipp Klement: Über ihn haben wir wirklich genug geschrieben. Bei Schuster monatelang außen vor, beim 0:3 gegen Kiel, dem zweiten von zwei Startelf-Einsätzen, verbaute er sich mit seinem katastrophalen Fehlpaß vor dem Führungstreffer der Gäste die Chance zur Rehabilitation. Grammozis hat im DBB-Interview angedeutet, dass er in der Wintervorbereitung eine Position für ihn finden will, auf der er seine Stärken einbringen kann. Schau'n mer mal. DBB-Notenschnitt: 3,59

Erik Durm: Schon in der vergangenen Rückrunde war er häufiger nur noch Ersatz, nachdem die Verpflichtung des international erfahrenen Verteidigers im Sommer 2022 noch als "Transfercoup" Thomas Hengens gefeiert worden war. In dieser Hinrunde aber nur noch zwei Startelf-Einsätze. Okay, zwischenzeitlich setzten ihn Hüftprobleme außer Gefecht. Unterm Strich aber dürfte sich der gebürtige Pirmasenser seine Rückkehr in die Pfalz so nicht vorgestellt haben. Interessant, dass er für Schuster als linker Verteidiger nie eine Alternative darstellte. Auch wenn er da als Rechtsfuß nicht optimal agieren kann - er hat es auf dieser Position immerhin mal zum Nationalspieler gebracht. DBB-Notenschnitt: 4,0

Hendrick Zuck: Nur noch fünf Liga-Einsätze, einer im Pokal, davon nur zwei von Beginn an - es lässt sich leugnen: Zuck, der Spielmacher von der Seitenlinie, ist nicht mehr angesagt. Puchacz, der Tempodribbler, der, wenn möglich, bis zur Grundlinie am Flügel klebt, wird ihm vorgezogen. Obwohl zwei von Zucks Kurzeinsätze, gegen Rostock und Hannover, durchaus beachtenswert waren. Angesichts seiner bereits 33 Jahre bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, nochmal durchzustarten. DBB-Notenschnitt: 3,38

Avdo Spahic: War mal die Nummer 1 im Tor, anschließend die Nummer 2, und seit Saisonbeginn ist er nur noch die Nummer 3. Was er sich zu Schulden kommen ließ? Soweit wir wissen, gar nichts. Seine Leistungen auf dem Rasen waren immer ordentlich, gerade auch, wenn er nur vertretungsweise in die Kiste musste. Ein hartes, trauriges, auch ungerechtes Torhüter-Schicksal, wie es in diesem Geschäft leider immer mal vorkommt. Wir wünschen ihm fürs neue Jahr, dass sich ein Verein findet, bei dem er wieder regelmäßig seine Qualitäten unter Beweis stellen kann. DBB-Notenschnitt: -

Daniel Hanslik: Nicht ein Mal in der Startelf, aber in Liga und Pokal immerhin 15 Mal eingewechselt. Insgesamt nur 233 Minuten auf dem Feld, dennoch drei Assists auf dem Konto. Kein Thema: Daniel Hansliks Einsatzzeiten haben sich so sehr reduziert, dass er als "Verlierer" eingeordnet werden muss. Schade eigentlich. Der laufstarke, auch taktisch klug agierende Offensiv-Allrounder wäre sicher öfter zu brauchen, insbesondere für Sonderaufgaben. Abgesehen davon, zählt er zu denen, die stets betonen, wie gern sie Rote Teufel sind. Wenn nicht er selbst, dann sollte irgendwann mal sein Berater aufbegehren. In dieser Phase einer Profikarriere - Hanslik zählt nunmehr 27 Lenze - derart stiefmütterlich behandelt zu werden, ist ganz schlecht für die weitere Lebensplanung. DBB-Notenschnitt: 3,44

Terrence Boyd: Gestern noch Publikumsliebling, heute Sorgenkind. Lange Verletzungspause in der Vorbereitung - auf einen solchen Start folgen selten gute Spielzeiten. Dann mit Ache einen Konkurrenten im Sturmzentrum, bei dem alles bestens läuft. Nach dessen Verletzung wieder fest im Team, aber: So richtig rund will's nicht laufen, auch nach dem tollen Tor beim 3:3 gegen den HSV nicht. Neigt sich die wunderbare Zeit des 32-Jährigen im FCK-Dress dem Ende zu? Ja, wir kennen die Gerüchte, die um den Betzenberg schwirren, aber wir weigern uns, sie zu glauben: Der Junge hat so viel positive Ausstrahlung, so viel Esprit, die sich auf und neben dem Platz nutzbar machen lassen. Er sollte sich irgendwie wieder fit machen. Und die FCK-Bosse sollten dafür sorgen, dass er ein Roter Teufel bleibt. DBB-Notenschnitt: 3,7

Der Waschzettel für die Winterpause

Wir haben es beim Nochmal-Nachzählen selbst kaum geglaubt: Unser Kadercheck weist insgesamt zwölf Spieler als "Verlierer" aus. Und in über der Hälfte der Fälle lassen sich kaum günstige Zukunftsprognosen stellen, zumindest nicht im FCK-Trikot. Das mag menschlich grausam sein, bedeutet nüchtern betrachtet aber auch: Fänden sich für die Hoffnungslosen in der Winterpause Wechselmöglichkeiten, ergäbe sich ein beachtlicher Spielraum, um den Kader so umzugestalten, dass er die fußballerischen Ansprüche, die die Verantwortlichen stellen, auch erfüllen kann. Das Problem ist nur: Der Markt muss so viel Bewegung erst einmal erlauben, in die eine wie die andere Richtung. Und das ist in der Mitte einer Spielzeit eher unwahrscheinlich. Vordringlich muss die Baustelle hinten links beseitigt werden. Da muss ein Abwehrspieler mit Geschwindigkeit und linkem Fuß her. Auch in der defensiven Zentrale sind bessere Lösungen gefragt, sowohl auf der Sechs als auch im Abwehrzentrum. Kann Aremu tatsächlich der Sechser werden, der die dringend benötigte "Balance" zwischen Offensive und Defensive herstellen kann? Wenn nein, müssen Hengen und Hajri auch hier nochmal aktiv werden.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Transfer-Ticker: Alle Neuigkeiten von der Wechselbörse

Als Ergänzung hier noch die Algorithmen-Einschätzung anhand der statistischen Spieldaten von Sofascore:

https://www.sofascore.com/team/football ... utern/2675


1 Ragnar Ache 7.17
2 Marlon Ritter 7.15
3 Boris Tomiak 7.12
4 Tymoteusz Puchacz 6.95
5 Julian Krahl 6.94
6 Philipp Klement 6.93
7 Jan Elvedi 6.92
8 Tobias Raschl 6.87
9 Julian Niehues 6.87
10 Nikola Soldo 6.85
11 Terrence Boyd 6.80
12 Aaron Opoku 6.80
13 Jean Zimmer 6.78
14 Daniel Hanslik 6.77
15 Almamy Touré 6.75
16 Kevin Kraus 6.73
17 Richmond Tachie 6.69
18 Erik Durm 6.68
19 Lex-Tyger Lobinger 6.65
20 Kenny Prince Redondo 6.61
21 Ben Zolinski 6.60
22 Philipp Hercher 6.60
23 Hendrick Zuck 6.53
24 Andreas Luthe 5.95
25 Afeez Aremu 5.65

Die Werte von Luthe und Aremu sind hier natürlich primär durch die geringe Spielzeit in Kombination mit den roten Karten zustande gekommen.

Wie kommt ihr denn zur Einschätzung, dass Toure wahrscheinlich nicht zum Afrika-Cup muss?
Habe bisher nur gelesen, dass er Kaderkandidat sei.
Wann entscheidet sich das endgültig?

Ich würde ihm ja die Nationalelf gönnen, aber aus FCK-Sicht wäre es natürlich besser, er stünde im Januar zur Verfügung.

Durm ist mir persönlich ein Rätsel. Der hat bei der Eintracht stark gespielt und es damals sogar in die Nationalelf geschafft. Auch wenn er nicht gespielt hat bei der WM, allein zum Kader zu gehören erforderte damals doch einiges.
Vielleicht sind es seine häufigen Verletzungen, die ihn nicht in Tritt kommen lassen.
Ich hoffe, wir sehen eine Steigerung in der Rückrunde.

Bei Spahic frage ich mich langsam, ob er denn nicht mehr aus seiner Karriere machen will als sporadisch bei uns im Kader zu sein. Loyalität gut und schön, aber will er nicht spielen? In der 3.Liga könnte er doch sicherlich Stammtorhüter sein.
Aber wenn er so zufrieden ist, haben wir eine solide Nummer 3 in petto. Auch nicht schlecht.

Zolinski ganz abgeben, Lobinger bitte verleihen. Ein Teil von mir hat noch Resthoffnung bei ihm.

Der Kadercheck beschreibt haargenau den Ist-Zustand.
Wir können davon ausgehen, dass der "Wunschzettel" zwar "richtig" geschrieben wurde aber sich so ein Wandel, gerade in der Winterpause nicht realisieren lässt, einfach zu viele Baustellen.
Gerade bei Hercher sollte man versuchen den wieder zu integrieren, auch kommt mir Zuck insgesamt zu schlecht weg.
Ich kann mir nicht vorstellen das die genannten Spieler so abgebaut haben oder es nur an deren
Nichtberücksichtigung nur lag, warum
auch immer.
Zuck verfügt über derart viel Spielintelligenz, wie wir kaum einen
zweiten haben, Klement noch. Ich kenne Zucks Alter, ja.
Vielleicht wird man gerade wegen mangelnder neuer Optionen nochmal sich Gedanken machen müssen um Ressourcen einzusetzen.
Spannende Aufgabe

Schöne und auch treffende Analyse.
Eine Bewertung von euch über Schuster hätte mich interessiert, schließlich leitete er das Gros der Spiele.

Die Verlierer Liste ist lang, ja. Aber leider auch korrekt.

Gut und spannend fand ich eure beiden Vorschläge die ich auch schon Mal anführte Niehues und Soldo auf der jeweils anderen Position auszuprobieren.

Kann man nur so unterschreiben die Analyse.
Für die Neuausrichtung würde ich mir wünschen das man im Zweifel auch mal Leute aus der II oder der U19 eine Chance gibt. Gerade läuferisch und von der Ausbildung sollten die Jungs zumindest Vorteile haben. Für irgendwas muss es ja gut sein das wir uns den Luxus einer zweiten Mannschaft gönnen…

Zur „Verliererliste“…..
Man könnte eigentlich von einem Profi erwarten sich selbst einschätzen zu können. Anders gesagt, wenn ich merke das es nicht reicht, muss ich mir den Arsch aufreißen und auch außerhalb vom Training was tun und dann wenn ich merke das es nicht reicht, mir einen anderen Verein suchen oder ggf nochmal eins tiefer wechseln. Bei manchen hab ich den Eindruck das da die Selbstreflektion eben auch fehlt.

Philipp Klement (ja es wurde genug geschrieben), hatte den katastrophalen Fehlpass nicht gegen Rostock gespielt. Das war gegen Kiel, oder?

Ja, gegen Rostock haben wir noch 3:1 gewonnen. Das 0:3 war gegen Kiel. Da hat sich @kohlmeyer mit Klement vertan, kann vorkommen.

Wie kommt ihr denn zur Einschätzung, dass Toure wahrscheinlich nicht zum Afrika-Cup muss? Habe bisher nur gelesen, dass er Kaderkandidat sei. Wann entscheidet sich das endgültig?

@Jacob:
Siehe hier, bis spätestens 3. Januar müssen die endgültigen Kader nominiert sein: Almamy Touré im vorläufigen 53-Mann-Kader für den Afrika-Cup.

Auf manchen Seiten wie z.B. "Transfermarkt.de" ist schon ein 25er-Kader gelistet, wo Touré mittlerweile nicht mehr mit dabei ist. Daher stammt die Vermutung, es wurde auch hier im Forum schon andiskutiert. Auf anderen Seiten aus Mali, allgemein aus Afrika oder auch bei der französischen "L'Equipe" ist der finale Afrika-Cup-Kader von Mali hingegen noch als "ausstehend" gelistet. Offiziell ist es also noch nicht.

Philipp Klement (ja es wurde genug geschrieben), hatte den katastrophalen Fehlpass nicht gegen Rostock gespielt. Das war gegen Kiel, oder?

@Aufsichtsrat:
Stimmt natürlich, danke.

Morgen Trainingsbeginn, übermorgen Trainingslager und erst 1 Neuzugang und noch keine Abgänge - interessant.
Naja das die wichtige Rückrunde ist ja erst in 3 Wochen mit einem leichten Gegner.
Ironie aus...

Lobinger für mich höchstens 3. Liga Niveau.
Zolinksi war in seinem ersten Spiel gut - zu wenig.
Klement kein schlechter aber körperlich fehlt es da an allem.
Der Vertrag von Eric Thommy läuft aus in den USA... nur mal so am Rande.

Ansonsten frohes neues Jahr!!!

Zur „Verliererliste“…..
Man könnte eigentlich von einem Profi erwarten sich selbst einschätzen zu können. Anders gesagt, wenn ich merke das es nicht reicht, muss ich mir den Arsch aufreißen und auch außerhalb vom Training was tun und dann wenn ich merke das es nicht reicht, mir einen anderen Verein suchen oder ggf nochmal eins tiefer wechseln. Bei manchen hab ich den Eindruck das da die Selbstreflektion eben auch fehlt.

Hast Du prinzipiell Recht dass die Spieler so oder ähnlich agieren sollten.

Ich sehe aber in unserem Kader keinen einzigen Spieler dem man die fehlende Selbstreflexion oder gar ein Aussitzen nachsagen kann.
Ja, ich weiß dass die Aussage wohl Lacher und Kopfschütteln bis zum Schleudertrauma bei einigen hier verursacht.


Lobinger und Zolinski standen letzte Saison wenn gesund immer im Kader und auch fast immer zum Einsatz. Erst ab dieser Saison ist die Tribüne ihr Stammplatz.
Ebenso gilt dies für Zuck.
Hercher, Hanslik, Durm und Klement sind in der ähnlichen Situation wie letztes Jahr, also immer mal wieder Einsätze.


Wann hätten irgendeiner von ihnen einen Wechsel anstreben sollen wo sie doch bis zum letzten Wechsel-Fenster regelmäßig Einsatz hatten?

Ich verstehe deine Argumentation und sehe auch Bedarf in Puncto Abgänge.
Aber finde dass man das nicht so hart verurteilen soll.
Keiner von uns weiß ob und was die Spieler in der Freizeit machen.
Und wenn ich meine Einsatzzeiten habe gibt's auch wenig Grund zu wechseln, es sei denn es kommen Zeichen vom Verein.

Glaube Lobinger hatte nach der Saison sogar genau das Thema angesprochen und gesagt er wolle noch mehr Gas geben nach einem für ihn persönlich sehr sehr harten Jahr. Es hat aber leider nicht sollen sein. Ich finde unsere Jungs charakterlich alle Klasse, ohne Ausnahme. Und geh davon aus dass es schon einige Gespräche gab, sowohl angestoßen vom Verein wie auch den Spielern.

@Thomas:
Danke für die Info!
Dann warten wir mal übermorgen noch ab.
Angenommen, Toure ist nicht im Kader: Könnte er aufgrund von Verletzungen nominierter Spieler noch zu irgendeinem Zeitpunkt nachnominiert werden?
Ich habe mal etwas recherchiert, konnte aber nichts dazu finden.
Vielleicht kennt sich ja hier jemand aus.

Laut diverser Quellen (TM,Sportschau,Worldfootball) sind vom FCK keine Spieler beim Afrika-Cup dabei.

Tja, was sagt uns diese Analyse über die Kaderplanung im Sommer? Allerdings lief es bis Spieltag 10 sehr ordentlich. Schwer zu verstehen...

@Freistoß:
Ist das Fakt oder ist Toure' weiterhin ein wackelkandidat?

@Freistoß:
Ist das Fakt oder ist Toure' weiterhin ein wackelkandidat?

Mali Kader wird heute erst bekanntgegeben.