Beiträge zur ersten Mannschaft des FCK.

Beitragvon bjarneG » 06.09.2023, 21:38


Ich kanns bald nicht mehr hören und lesen. Ja, Du bist der (wahrscheinlich) talentierteste Kicker in unserem Kader. Andere Deiner Teamkollegen sind halt im Moment vor PK.

Dann häng Dich halt rein, dann dräng Dich halt auf, dann kämpf um Deinen Platz in der Startelf/Kader. Beiss Dich rein und zeig halt mal, wenn Du kommst, warum Du spielen "musst".

Und wenns nicht "reicht", ja wtf, dann war halt der Transfer halt mal einer, der nicht gefunzt hat.
Hengen hat so viele geile Kicker für uns gekauft und geliehen...
Es passt halt nicht immer jedes Puzzleteil.

"Hier" wird ein Brimborium um einen Spieler gemacht, dessen bisherige Karriere @Salamander treffend skizziert hat.

Der wird in seinem 30. oder 31. Lebensjahr most likely nicht mehr explodieren und imho ist er nicht gewechselt, weil sich schlicht und ergreifend kein Abnehmer gefunden hat.

Alles keine Gründe, nicht allen Ahnungslosen; mir vorneweg, zu zeigen, wo der Hammer hängt und nochmal durchzustarten.

Mach halt.

Und wenn nicht, dann halt nicht. Dann spielen Andere, so ist das. Wir sind nicht der FCKlement.

So seh ich das.



Beitragvon godmK » 06.09.2023, 22:09


oleola hat geschrieben:
godmK hat geschrieben:Die Frage ist offensichtlich ein schlechter Scherz und spaßig gemeint oder


Nein, ich habe das ernst gemeint! Hat Schuster gesagt, dass Klement nicht spielt, weil er defensiv zu schwach ist. Falls ja, habe ich das wirklich nicht mitbekommen.


In ungefähr 6 oder mehr pks, weil das Thema auch letztes Jahr schon großes Medieninteresse und Unverständnis in den Kicker Artikeln erzeugte.

Warum sollte ich Schuster hassen? Was das für'n Quatsch. Ich finde nur wir sollten einen Spieler in PK aufstellen der unsere Offensive besser macht



Beitragvon diago » 07.09.2023, 00:45


Miggeblädsch hat geschrieben:
diago hat geschrieben:Schuster und Hengen haben sich mit Klement ganz einfach verschätzt. Am Anfang wurde versucht die Zweikampfschwäche Klements mit Niehues und Ritter aufzufangen, was aber nicht 100% zufriedenstellend geklappt hat. Außerdem ist unser Spielsystem nicht auf Klement ausgelegt, man hoffte wohl dass er sich trotzdem einfügen kann, unser Spiel verbessert und seine Defensivschwächen mit Hilfe von Schuster minimiert. Ob man vorher hätte ahnen können dass das nicht funktioniert ist eine gute Frage. Es ist unter dem Strich ein Missverständnis zwischen dem FCK und Klement. Das kommt im Fußball nunmal vor. Positiv ist, dass sich die ganze Klement-Thematik nicht negativ im sportlichen Erfolg äußert. Momentan jedenfalls nicht.
Ich bin Hengen und Schuster jedenfalls nicht böse, dass mit Klement ein Königstransfer nicht funktioniert. Auch von anderen Spielern wie zB Durm hat man sich sicherlich mehr erwartet. Über den gibt es aber komischerweise keine überdimensionierte Diskussion, und Durm ist immerhin Weltmeister, Europapokalsieger und DFB-Pokalsieger.


Ich find's prima, dass du nicht böse bist, wenn ein Königstransfer nicht funktioniert. Man hat sich halt einfach verschätzt, typisches Missverständnis eben. Kommt nunmal vor, nicht der Rede wert. Ich hoffe nur, dass diejenigen, die das kleine Missverständnis bezahlen, das auch so sehen :wink:

Ich weiß jetzt nicht genau ob dieser Text provokant oder ironisch gemeint ist. Was die Leute angeht, die dieses kleine Missverständnis bezahlen: Der FCK hat letztes Jahr sein Budget nicht komplett verbraucht und hat trotzdem einen einstelligen Tabellenplatz erreicht, und das als Aufsteiger. Aus finanzieller Sicht kann dir doch gar nichts besseres passieren. Warum da die Spielzeiten von Klement ein Problem sein sollen musst du mir mal erklären. Andere billigere Spieler haben halt besser performt.
Die einzige nachvollziehbare Frage wäre: Warum hat man Klement nicht abgegeben? Ich bin mir sicher, diese Frage ist intern auch gestellt worden und Schuster und Hengen werden sie wohl zufriedenstellend beantwortet haben. Sonst hätte die Bildzeitung entsprechend berichtet.... kennen wir ja alle noch.



Beitragvon Schulbu_1900 » 07.09.2023, 00:54


@MarcoReichGott
Klement ist doch kurz vor der Transferfrist ablösefrei aus Stuttgart gekommen. Über das Gehalt kann Denke ich keiner was sagen.
Er wird sicher weniger bekommen als bei Stuttgart. Aber es ist sicher ein massiver Verlust, sportlich und finanziell wenn er es noch nicht mal in den Kader schafft.

oleola hat geschrieben:
godmK hat geschrieben:Die Frage ist offensichtlich ein schlechter Scherz und spaßig gemeint oder


Nein, ich habe das ernst gemeint! Hat Schuster gesagt, dass Klement nicht spielt, weil er defensiv zu schwach ist. Falls ja, habe ich das wirklich nicht mitbekommen.

Völlig wertfrei:
Schuster hatte sich tatsächlich während PK's dahingehend geäußert, dass er Klement bei robusten Gegenspielern nicht bringen kann. Das stimmt schon was @godmK dahingehend schreibt. Die Frage ist nur, welcher Gegenspieler ist nicht robust?
Elf Freunde müsst Ihr sein

"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦



Beitragvon Hellboy » 07.09.2023, 10:17


godmK hat geschrieben:
Hellboy hat geschrieben:Was ist denn das nun wieder für eine Theorie? Das Trainerteam schwächt uns bewusst in der Offensive? Warum sollten sie das denn tun?


Na um die Defensive zu stärken. Ist doch ein ganz normaler alltäglicher Vorgang. Stelle ich mbappe, Messi, Neymar auf Schwäche ich bewusst die Defensive und Stärke bewusst die Offensive.


Du meinst also nur, dass sich der Trainer dafür entscheidet, die Defensive auf Kosten der Offensive zu stärken. Ist ja ein 08/15-Move im Fußball, wie du schreibst.

Wenn man das umschreibt als "bewusst die Offensive schwächen", finde ich diese Formulierung sehr tendenziös. Vielleich hättest du Bock, mal aufzuhören, zwischen den Zeilen permanent Stimmung zu machen. Man hat dann so wenig Bock, mit dir zu diskutieren, obwohl du m.E. eigentlich ganz interessante Ansätze und Sichtweisen hast. So ein Bildzeitungs-Niveau (Schlagzeile auf der Titelseite: "Skandal! Schuster schwächt absichtlich die Offensive!") hast du doch gar nicht nötig.
Reicht.



Beitragvon NordTeufel72 » 07.09.2023, 13:53


Kohlmeyer hat geschrieben: Klar könnte die KSC-Variante mit Hanslik auch jetzt noch gespielt werden. Aber dann hieße es: Klement ODER Raschl ODER Ritter, und da sollte man die Frage stellen dürfen: Hätte man nicht besser statt Raschl einen zweiten, nach Möglichkeit besseren Hanslik geholt? Offenbar aber wollte DS einen aus seiner Sicht besseren Klement - und der hieß Raschl.

Moin, klar darf man die Frage stellen. Meine Frage war tatsächlich ernst gemeint und hatte nicht die Intension einer unterschwelligen Kritik an deiner Frage. Aber mit deiner und der Antwort von @Lautern-Fahne hab auch ich das nun verstanden. Daher vielen Dank nochmal. :daumen:
Vielleicht habe ich das deswegen nicht gleich kapiert, weil ich generell den Gedanken, ob es Sinn machen könnte um Klement herum eine Mannschaft mit Unterstützern aufzubauen immer gerne schnell wieder beiseite packe.

Kohlmeyer hat geschrieben:Für machbarer hielte ich die Variante: Niehues, besser noch Aremu auf der Sechs, Klement als zurückgezogener Spielmacher und Ritter als Zehner, der auch Wege nach hinten geht. So sieht‘s ja auch DS, nur, dass er halt Raschl vorzieht, weil‘s mit ihm halt schneller und direkter nach vorne geht – und so stellt er sich Fußball nun mal vor.

Und vielleicht auch weil Ritter und Raschl auf und neben dem Platz wesentlich besser harmonieren als Ritter und Klement?

Lautern-Fahne hat geschrieben:Das Trio Ritter-Wunderlich-Klement hatte (so zumindest Diskussion und Wertungen hier) keine gute Chemie. Alle 3 wollten "ihr" Spiel aufziehen: Ritter den Ball mit langen Diagonalpässen verteilen, Wunderlich stürmen und Klement Pässe verteilen. Aber wenn man die Spiele betrachtete kam der ein oder andere (inkl mir) zu dem Schluss: zumindest Ritter und Klement spielen nicht miteinander. Ritter passt nicht zu Klement und vise versa.

Vielen Dank nochmal für diese Antwort. :daumen:

Frage mich ja schon seit einiger Zeit, was eigentlich die Gründe dafür waren, warum der Mannschaft vom Beginn der Rückrunde an plötzlich diese Gier und Galligkeit, eben so diese typische Betze-Mentalität abging und vor allem warum das seit dem Schalke-Spiel genauso plötzlich wieder da zu sein scheint.

Seit gestern beschleicht mich mehr und mehr das Gefühl, dass (neben anderen Dingen wie Schuster'sche Defensiv-Zwangsjacken, etwas nachlassende Grundspannung ob des früh erreichten Saisonziels etc.) ein nicht unwesentlicher Faktor auch Marlon Ritter und sein Verhältnis zu Philipp Klement (gewesen) sein könnte.
Ritter ist ja vom Typ her eher so ...
Hellboy hat geschrieben:Ritter ist für mich der personifizierte FCK: Ein Kämpfer und Beißer mit genialen Momenten, manchmal aber auch nur zum Haare raufen, oft ein bisschen asi, und jeder Gegner hasst ihn.

Mentalitätsmonster mit typischer Betze-Mentalität eben.
Ähnlicher Typ wie Mike Wunderlich, mit dem er in der 3. Liga und in der letzten Hinrunde sehr gut harmoniert hat.

Dann kam mit Klement ein ganz anderer Typ (menschlich wie fussballerisch - völlig wertfrei) neu dazu und mit ihm harmonierte Ritter dann nicht so gut. Vielleicht mag da ja die gemeinsame Paderborner Zeit, als Ritter in der Zweitligasaison wie @Kohlmeyer geschrieben hat für Klement "geopfert" wurde, da auch noch ein bisschen belastend auf das Verhältnis der beiden gewirkt haben?
Vielleicht ist auch das gefühlte Leistungstief, das Ritter so ein bisschen durch die Rückrunde begleitet hat auch zum Teil darauf zurückzuführen, dass mit Wunderlich sein "Bruder im (Betze-)Geiste" nicht mehr da war, dadurch so ein bisschen ein Mentalitäts- (und Führungs) Vakuum in unserer Mittelfeldzentrale entstanden ist, er ihn schon vermisst hat und dadurch auch ihm so ein bisschen die letzte Gier, Galligkeit und Bock abhanden gekommen ist ob der neuen Konstellation mit Klement?

Dann kam die Sommerpause und Hengen hat insbesondere mit Raschl einen Spieler verpflichtet, mit dem Ritter scheinbar bestens harmoniert. Ein neuer "Bruder im (Betze-)Geiste"?

Schuster hat in einem Interview von "brutaler Motivation" des Duos gesprochen, Ritters Interview neulich wurde hier ja auch schon zitiert.
Ritter scheint dadurch gerade wieder RICHTIG BOCK zu haben, haut sich voll rein und wir haben damit plötzlich kein gefühltes Mentalitäts-/Führungsvakuum mehr in der Mittelfeldzentrale und sehen plötzlich wieder die Mannschaft als die Mentalitätsmonster wie in der letzten Hinrunde oder auch unter Antwerpen. Was das noch zusätzlich befeuert könnten auch insgesamt die Neuverpflichtungen sein, bei deren Vorstellung Hengen glaube ich bei (fast) jedem die Worte Mentalität, passt gut zum Betze und auch Dynamik fallen lies.
Und in dieser Gesamtgemengelage blüht Ritter gerade richtig auf, zumal Klement momentan (erstmal) zumindest aus dem Spieltagskader raus ist.

Taugt der Gedankengang was als Erklärungsversuch oder ist der eher abstrus und abwegig?
Oder ist der so offensichtlich, dass es jedem schon lange klar war und ich jetzt mit dem Beitrag nur dokumentiert habe, dass ich es als letzter jetzt auch endlich gerafft habe? :lol:
Meine Heimat, meine Liebe ... :teufel3:



Beitragvon godmK » 07.09.2023, 15:37


Wie respektlos will man eigentlich einen Spieler auf irgendetwas herunterreduzieren. 1,5 Jahre Paderborn. Was soll dieser Quatsch den ich hier andauernd lesen muss.

367 Spiele insgesamt, 86 Tore, 101 Vorlagen

86 Zweiligaspiele, 21 Tore, 21 Vorlagen

Man nenne mir einen anderen Spieler in unserem Kader mit so einer Bilanz. Spoiler: Boyd, Ritter und Raschl haben die nicht.

Sollten wir nicht nach momentaner Leistungsfähigkeit aufstellen?

Da hat Ritter in 2361 Min Liga 2 - 6 Scorer gesammelt
Da hat Klement in 1639 Min Liga 2 - 9 Scorer gesammelt

Es gibt quasi keine Statistik die Klement offensiv verliert. Insbesondere verliert er auch die gelaufenen Kilometer nicht. Was ist denn da passiert, dass er nicht mehr aufgestellt wird?



Beitragvon De Sandhofer » 07.09.2023, 17:13


Also bei dir ist der Nickname Programm. God my Klement. Frag den Dirk warum Klement nicht spielt. Kannst auch eine Petition an den europäischen Gerichtshof senden "Stammplatz für Klement" Schbass :lol:
Nee, wollte nur sagen ich verstehe es nicht, warum um diesen Spieler soviel Tohuwabohu gemacht wird.



Beitragvon Miggeblädsch » 07.09.2023, 17:44


diago hat geschrieben:
Miggeblädsch hat geschrieben:Ich find's prima, dass du nicht böse bist, wenn ein Königstransfer nicht funktioniert. Man hat sich halt einfach verschätzt, typisches Missverständnis eben. Kommt nunmal vor, nicht der Rede wert. Ich hoffe nur, dass diejenigen, die das kleine Missverständnis bezahlen, das auch so sehen :wink:

Ich weiß jetzt nicht genau ob dieser Text provokant oder ironisch gemeint ist.


ironisch. :prost:

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass unsere Geldgeber das Scheitern dieses Transfers bestimmt kritischer sehen, als unsereins. Genaugenommen, kann man hier eigentlich gar nicht von einem Missverständnis oder Fehltransfer reden. Das wäre dann der Fall, wenn der Spieler bei uns überhaupt nicht das bringt, was man von ihm erwarten durfte und er bei seinen Vorstationen gezeigt hat. Das ist hier aber nicht der Fall. Im Fall Klement liefert dieser nämlich haargenau das, was man von ihm erwarten durfte und was er bei seinen Vorstationen gezeigt hat. Seine Werte belegen das auch.

Und da würde ich mir als Investor dann schon mal die Frage stellen, wieso wir einen Spieler mit bekannten Eigenschaften einkaufen und er dann genau wegen dieser Eigenschaften nicht eingesetzt wird.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Miggeblädsch » 07.09.2023, 17:46


De Sandhofer hat geschrieben:Wo kommt eigentlich dieser blöde Ausdruck Königstransfer her. Hat man irgendwann mal gehört z.B. das schwedische Königshaus hat keinen König und kauft sich dann einen König von England oder Norwegen. Das wäre ein Königstransfer. Das ist genauso eine Scheiße wie im Radsport die Königsetappe. Hat man König Charles oder irgend ein andere König schon mal mit einem Fahrrad Alpe d'Huez hochfahren sehen. Die haben nicht mal eine Krone auf beim hochfahren, höchsten einen Helm.


Saugut :lol: :lol: :lol:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon TecklenburgerLand » 07.09.2023, 17:51


godmK hat geschrieben:Wie respektlos will man eigentlich einen Spieler auf irgendetwas herunterreduzieren. 1,5 Jahre Paderborn. Was soll dieser Quatsch den ich hier andauernd lesen muss.

367 Spiele insgesamt, 86 Tore, 101 Vorlagen

86 Zweiligaspiele, 21 Tore, 21 Vorlagen

Man nenne mir einen anderen Spieler in unserem Kader mit so einer Bilanz. Spoiler: Boyd, Ritter und Raschl haben die nicht.

Sollten wir nicht nach momentaner Leistungsfähigkeit aufstellen?

Da hat Ritter in 2361 Min Liga 2 - 6 Scorer gesammelt
Da hat Klement in 1639 Min Liga 2 - 9 Scorer gesammelt

Es gibt quasi keine Statistik die Klement offensiv verliert. Insbesondere verliert er auch die gelaufenen Kilometer nicht. Was ist denn da passiert, dass er nicht mehr aufgestellt wird?

Das hast du, vielleicht, Recht - aber Klement verliert nun gerade mal das Spiel des Lebens, in dem es darum geht sich durchzusetzen und durchzubeissen. Quasi brotlos in Schönheit gestorben.



Beitragvon MarcoReichGott » 07.09.2023, 18:43


Miggeblädsch hat geschrieben:Und da würde ich mir als Investor dann schon mal die Frage stellen, wieso wir einen Spieler mit bekannten Eigenschaften einkaufen und er dann genau wegen dieser Eigenschaften nicht eingesetzt wird.



Das stimmt aber doch überhaupt nicht. Ich hab mich bei ein paar Spielen letzte Saison auch "gefragt" warum Klement nicht spielt. Aber letztlich hat er von 2340 möglichen Spielminuten (die ersten 5 Spiele noch nicht da gewesen, 3 Spiele aufgrund Verletzungen/Krankheiten verpasst) 1639 auf dem Platz gestanden.

Die viel entscheidendere Frage ist doch aus Investoren Sicht, warum wir für 500k mit Raschl einen Spieler geholt haben, der direkte Konkurrenz zu Klement darstellt und insgesamt ein vergleichsweise ähnliches Skillset mitbringt. Und wie die Bewertung hier ausfällt ist noch völlig offen...



Beitragvon NordTeufel72 » 07.09.2023, 19:03


MRG hat geschrieben: Die viel entscheidendere Frage ist doch aus Investoren Sicht, warum wir für 500k mit Raschl einen Spieler geholt haben, der direkte Konkurrenz zu Klement darstellt und insgesamt ein vergleichsweise ähnliches Skillset mitbringt. Und wie die Bewertung hier ausfällt ist noch völlig offen...

Vielleicht haben Hengen und Schuster das mit dem Konkurrenzkampf auf allen Positionen (außer rechts und Tor) verschärfen und möglichst doppelt gut besetzt zu sein tatsächlich ernst gemeint?
Gerade in dem Fall konnte ich diesen Ansatz ganz gut nachvollziehen.
Meine Heimat, meine Liebe ... :teufel3:



Beitragvon Mittelmosel-Teufel » 07.09.2023, 19:22


TecklenburgerLand hat geschrieben:Das hast du, vielleicht, Recht - aber Klement verliert nun gerade mal das Spiel des Lebens, in dem es darum geht sich durchzusetzen und durchzubeissen. Quasi brotlos in Schönheit gestorben.


Nee, es ist eben genau nicht brotlos. Denn was gibt es im Fußball wichtigeres als Tore? Und Klement benötigt (deutlich) weniger Minuten je Torbeteiligung als alle unsere anderen Mittelfeldspieler. Und da sind die vorletzten oder drittletzten Pässe vor dem Torabschluss, eine Spezialität von Klement, diese Situationen durch öffnende Pässe heraufzubeschwören, noch gar nicht berücksichtigt.


MarcoReichGott hat geschrieben:
Miggeblädsch hat geschrieben:Und da würde ich mir als Investor dann schon mal die Frage stellen, wieso wir einen Spieler mit bekannten Eigenschaften einkaufen und er dann genau wegen dieser Eigenschaften nicht eingesetzt wird.



Das stimmt aber doch überhaupt nicht. Ich hab mich bei ein paar Spielen letzte Saison auch "gefragt" warum Klement nicht spielt. Aber letztlich hat er von 2340 möglichen Spielminuten (die ersten 5 Spiele noch nicht da gewesen, 3 Spiele aufgrund Verletzungen/Krankheiten verpasst) 1639 auf dem Platz gestanden.



Dann füge das Wörtchen "mehr" ein: er wird genau wegen dieser Eigenschaftren nicht mehr eingesetzt. Dann stimmt duie Aussage von Miggeblädsch m.E. schon.

NordTeufel72 hat geschrieben:
[...]

Dann kam mit Klement ein ganz anderer Typ (menschlich wie fussballerisch - völlig wertfrei) neu dazu und mit ihm harmonierte Ritter dann nicht so gut. Vielleicht mag da ja die gemeinsame Paderborner Zeit, als Ritter in der Zweitligasaison wie @Kohlmeyer geschrieben hat für Klement "geopfert" wurde, da auch noch ein bisschen belastend auf das Verhältnis der beiden gewirkt haben?
Vielleicht ist auch das gefühlte Leistungstief, das Ritter so ein bisschen durch die Rückrunde begleitet hat auch zum Teil darauf zurückzuführen, dass mit Wunderlich sein "Bruder im (Betze-)Geiste" nicht mehr da war, dadurch so ein bisschen ein Mentalitäts- (und Führungs) Vakuum in unserer Mittelfeldzentrale entstanden ist, er ihn schon vermisst hat und dadurch auch ihm so ein bisschen die letzte Gier, Galligkeit und Bock abhanden gekommen ist ob der neuen Konstellation mit Klement?

Dann kam die Sommerpause und Hengen hat insbesondere mit Raschl einen Spieler verpflichtet, mit dem Ritter scheinbar bestens harmoniert. Ein neuer "Bruder im (Betze-)Geiste"?

Schuster hat in einem Interview von "brutaler Motivation" des Duos gesprochen, Ritters Interview neulich wurde hier ja auch schon zitiert.
Ritter scheint dadurch gerade wieder RICHTIG BOCK zu haben, haut sich voll rein und wir haben damit plötzlich kein gefühltes Mentalitäts-/Führungsvakuum mehr in der Mittelfeldzentrale und sehen plötzlich wieder die Mannschaft als die Mentalitätsmonster wie in der letzten Hinrunde oder auch unter Antwerpen. Was das noch zusätzlich befeuert könnten auch insgesamt die Neuverpflichtungen sein, bei deren Vorstellung Hengen glaube ich bei (fast) jedem die Worte Mentalität, passt gut zum Betze und auch Dynamik fallen lies.
Und in dieser Gesamtgemengelage blüht Ritter gerade richtig auf, zumal Klement momentan (erstmal) zumindest aus dem Spieltagskader raus ist.

Taugt der Gedankengang was als Erklärungsversuch oder ist der eher abstrus und abwegig?
Oder ist der so offensichtlich, dass es jedem schon lange klar war und ich jetzt mit dem Beitrag nur dokumentiert habe, dass ich es als letzter jetzt auch endlich gerafft habe? :lol:


Interessante Theorie, glaube ich persönlich aber nicht dran (aber nur meine Meinung, kein Wissen). Ich denke, es ist weit banaler: Ritter fiel in der kritischen Phase der Wintervorbereitung aus - ähnlich wie jetzt Boyd in der Sommervorebreitung. Das hat ihn zurückgeworfen. Man sieht ja jetzt bei Boyd, dass er jetzt auch nach mehrerern Wochen nach eigenen Aussagen und nach denen des Trainers noch ein Stück von 100% entfernt ist. Zusdem könnte ich mir vorstellen, dass nach 1,5 auch mental anstrengenden Jahren, in denen Ritter immer on fire war, einfach unterbewusst etwas Druck abgefallen ist.
Ich empfand Ritter in der Rückrunde auch nicht weniger motiviert / engagiert als sonst, nur anfänglich weniger dynamisch und spritzig (aufgrund des Trainingsrückstands) und im weiteren Verlauf dann einfach unglücklich in vielen Situationen (vielleicht weil er gemerkt hat, dass er von der Hinrundenform ein Stück weg ist und es erzwingen wollte, was oft kein guter Ratgeber ist).

Dafür dass Deine Theorie etwas weit hergeholt sein könnte, spricht m.E. zudem, dass Ritter in der Phase in der Rückrunde, in der Schuster auf Klement verzichtete, ebenfalls nicht überzeugen konnte und in der Hinrunde Seit an Seit mit Klement auch einige gute Spiele abgeliefert hat...Ich sehe da also schon gar keine so eindeutige Korrelation, als dass man ernsthaft über Kausalität nachdenken müsste.



Beitragvon MathiasvunNW » 07.09.2023, 19:38


Ja das mit Philipp Klement kann man nicht wirklich verstehen. Er wird fälschlicher Weise in den Medien als Boing 747 angebriesen.
Das war allerdings in der letzen Saison, da waren wir Aufsteiger aus Liga 3!
Der Betze braucht solche Meldungen....

Momentan geht's mir richtig gut mit unserem FCK :teufel2:
Ich persönlich würde Klement die Chance einräumen sich zu beweisen. Wie schon gesagt, diese 2. Liga ist kein Ponyschlecken.

Bei aller Demut :o , wollen wir Alle, als Fans die Mannschaft sehen, die ganz Oben mitspielen und da muss Jeder alles für den Anderen geben.
Zuhause bist immer nur Du :doppelhalter:



Beitragvon Talentfrei » 07.09.2023, 19:46


Hab jetzt nicht alles gelesen. Vielleicht hat schon jemand das gleiche geschrieben. Ich bin der Meinung, und das ist jetzt kein Fachwissen, das sich Hengen und Schuster bei Klement einfach geirrt haben. Sie glaubten in Klement einen der besten Spieler auf der 8er Position verpflichtet zu haben. Nun stellt sich aber heraus das Klement eigentlich eher ein 10er ist .Diese Position gibt es aber bei Schuster nicht. Für mich ist das eher ein Versehen von Hengen und Schuster.



Beitragvon NordTeufel72 » 07.09.2023, 20:23


Mittelmosel-Teufel hat geschrieben: Interessante Theorie, glaube ich persönlich aber nicht dran (aber nur meine Meinung, kein Wissen). Ich denke, es ist weit banaler: Ritter fiel in der kritischen Phase der Wintervorbereitung aus - ähnlich wie jetzt Boyd in der Sommervorebreitung. Das hat ihn zurückgeworfen. Man sieht ja jetzt bei Boyd, dass er jetzt auch nach mehrerern Wochen nach eigenen Aussagen und nach denen des Trainers noch ein Stück von 100% entfernt ist. Zusdem könnte ich mir vorstellen, dass nach 1,5 auch mental anstrengenden Jahren, in denen Ritter immer on fire war, einfach unterbewusst etwas Druck abgefallen ist.
Ich empfand Ritter in der Rückrunde auch nicht weniger motiviert / engagiert als sonst, nur anfänglich weniger dynamisch und spritzig (aufgrund des Trainingsrückstands) und im weiteren Verlauf dann einfach unglücklich in vielen Situationen (vielleicht weil er gemerkt hat, dass er von der Hinrundenform ein Stück weg ist und es erzwingen wollte, was oft kein guter Ratgeber ist).

Dafür dass Deine Theorie etwas weit hergeholt sein könnte, spricht m.E. zudem, dass Ritter in der Phase in der Rückrunde, in der Schuster auf Klement verzichtete, ebenfalls nicht überzeugen konnte und in der Hinrunde Seit an Seit mit Klement auch einige gute Spiele abgeliefert hat...Ich sehe da also schon gar keine so eindeutige Korrelation, als dass man ernsthaft über Kausalität nachdenken müsste.

Merci für dein Feedback. :daumen:

Diese "Theorie" würde und habe ich ja eher als Gedankengang bezeichnet. Und eine Kausalität lässt sich daraus sicher nicht ableiten, ebensowenig wie eine eindeutige Korrelation, da hast du ganz sicher recht.
Und ja, Ritters "Probleme" in der Rückrunde resultierten sicher auch zu einem guten Teil aus dem Trainingsrückstand.
Und ja, Ritter hat auch in der Hinrunde mit Klement gute Leistungen gebracht (allerdings war da Wunderlich noch Teil des Teams), und er hat auch in der Rückrunde als Klement draußen war mal nicht so toll performt (da war Wunderlich aber halt auch nicht mehr da).
Insofern überzeugen mich deine Argumente noch nicht vollständig in Bezug auf die Abwegigkeit meines Gedankengangs, aber ich kann sie dennoch gut nachvollziehen.
Meine Heimat, meine Liebe ... :teufel3:



Beitragvon De Sandhofer » 07.09.2023, 20:53


Bitte löschen.....................................................



Beitragvon bjarneG » 08.09.2023, 18:49


@godmK: Du wirst hier Niemanden finden, der sich nicht wünscht, daß sich PK sich mit seinen unbestrittenen, das wär ja lächerlich die zu verkennen, Fähigkeiten in oder über die Schluss- in die Startelf spielt.

Es habt nichts mit Disrepect zu tun, wenn man feststellt, dass Phil's beste Saison vor 5 Jahren war. Zahlen lügen nicht. Du hast ja auch gute Zahlen parat pro Klement, die gut aussehen & Hoffnung machen. Richtige Fakten, keine Alternativen sind immer wichtig. Er muss seine Rolle in diesem Team, in diesem System finden, annehmen und dann das Beste draus machen, simple as that.

Er kanns ja, er hats ja in sich.

Lass das Beast raus.

Im Moment, unter dem Eindruck der letzten Auftritte, seh ich Ihn einfach nicht in der Startelf, einfach durch Ausschlussverfahren. Andere Teamkollegen seh ich mit meiner beschränkten Sicht (noch) vor Ihm, die haben sich das durch Leistung verdient. Raschl zB. . Die Saison ist noch lang, es gibt noch genug Chancen.

Hau rein, Laddie. An mir solls nicht liegen. Nicht falsch verstehen, wenn ich mal Lionel K oder Magic Klement "lästere"... das ist doch nur Spass.

Hengen & Schuster haben sicher gewusst, was sie mit PK kriegen und PK muss gewusst haben, was geht mit Schuster als gaffer. Der Dirk ist ja kein Enigma, mal so neutral gesagt wie möglich. Wenn Du dann den Vertrag bei dem Verein mit dem Cheftrainer unterzeichnest, musst Du wissen, was Du da machst und ob Du das kannst und willst. Du weisst was Du kriegst - so und so. Kann genial passen, kann auch nicht funzen, das ist halt einfach immer drin, bzw. nicht drin. Ist so, war immer so, wird immer so sein (u.A. @Migge: werauchimmer das zahlt, das interessiert den Fussballgott nicht) bei uns und bei allen anderen aber auch, fair enough.

Ich wünsche jedem unserer Spieler immer uneingeschränkt nur alles Beste, logisch.

Bissl lästern lässt sich manchmal einfach nicht vermeiden. Im Lauf der Jahrzehnte erst recht, das hält man ja sonst nicht aus. Von Top 8 in Europa (CL-Viertelfinale 1998) bis fast in die 4. Liga abgestiegen bis zu Deutscher Meister als Aufsteiger. Beim FCK ist nichts unmöglich, auch nicht, dass Klement noch Zweitliga-Topscorer 23/24 wird. Macht et, Fipsi.



Beitragvon morlautern1971 » 10.09.2023, 10:28


:applaus: :applaus: :applaus:

Fantastische, furiose Analyse. Für mich eine der aufschlussreichsten, die ich je zum Thema Fußball gelesen habe. Herzlichen Dank dafür.

Plötzlich verstehe ich, was der Grund dafür ist, dass der Spieler, von dem ich mir seit seiner Rückkehr an den Berg vielleicht am meisten erhoffte, kaum mehr Berücksichtigung findet. Bitter. Aber leider nachvollziehbar.

"Netzer saß auf der Bank, Deutschland wurde Weltmeister."

Ich schließe mich dem Fazit voll an und wünsche Philipp, dass er nochmal seine Chance erhält, in einer Mannschaft, die voll auf ihn zugeschnitten ist. Und mir, dass diese Mannschaft vielleicht DOCH nochmal die des FCK ist. Und sei es nur für ein einziges, verdammtes Spiel.

Auch, wenn dieser Wunsch fast schon an Schizophrenie grenzt, wenn man das hier gelesen und verstanden hat...
"Fritz, Ihr Wetter." - "Chef, ich hab nix dagegen." (Bern, 4.Juli 1954)



Beitragvon Kohlmeyer » 10.09.2023, 11:01


Danke für die Blumen.

Aber um das noch zu ergänzen:

"Schizophren" ist es nicht zu hoffen, dass PK nochmal den Weg in die Mannschaft findet.

Wenn Raschl ausfüllt oder in ein Formtief gerät, wird er schon seine Chance erhalten, und wenn er in Schusters Sinne schneller und direkter nach vorne spielt, wird der auch einigermaßen zufrieden mit ihm sein. Und wenn Klement dann noch das ein oder andere Goal per Standard vorbereitet, könnte es Schuster einigermaßen schwer fallen, ihn wieder auf die Bank zu setzen.

Aber: Es wird nicht der Fußball sein, den PK richtig gut spielen könnte, wenn man diesen spielen ließe, und wie er es in seiner Karriere so richtig nur einmal über anderthalb Jahre spielen könnte.

Um nichts anderes geht es in meinem Beitrag. Dass die Diskussion anschließend hier ausuferte, war ja abzusehen, ist aber nicht weiter schlimm, dafür sind wir ja ein Diskussionsforum.

Eins muss ich aber noch loswerden: Dass Schuster sich in einer oder mehreren PK's über Klements Defensivschwächen ausgelassen haben soll, wie es hier zum Teil dargestellt wurde, habe ich so nicht wahrgenommen. In einem kritischen Zusammenhang hat er ihn namentlich nach meiner Erinnerung nur einmal erwähnt, nach dem 0:2 in Darmstadt. Ansonsten ging's immer nur darum, dass er sich mit Klement ausgesprochen habe, ihm seine Vorstellungen vermittelt habe, dass zwischen ihnen persönlich nichts sei oder dass es eine harte Entscheidung wäre, einen Spieler von dieser technischen Qualität außen vor zu lassen. Und das nehme ich Schuster so auch ab.

Gruß & schönen Sonntag,
Kohlmeyer



Beitragvon Alex76 » 10.09.2023, 18:48


Lieber Eric, eine sehr schöne und umfangreiche Darstellung der Personalie Philipp Klement, der inhaltlich wenig hinzuzufügen ist. Den Begriff Trequartista ist mir in der Übersetzung lediglich als ´offensiven Mittelfeldspieler´ angeboten worden. Auf ´Dreiviertler´ kam ich trotz eines kurzen Intermezzos Italienisch für Anfänger in der Oberstufe nicht.


Grundsätzlich versuche ich alle Spieler gleich scheiße zu behandeln ;-), so dass ich auch hier keine große Ausnahmen machen möchte. Wie Du und andere skizziert haben, sind die Unterschiede zwischen einem Zehner, Achter oder Sechser teilweise fließend. Das Zusammenspiel von Abwehr und Angriff prägt den Wirkungsgrad der gegnerischen Offensive. Aktuell sieht es so aus, dass die Statik in unserem Spiel eher auf der Abwehr ausgerichtet ist. Von Spiel zu Spiel kann es sein, dass sich diese nach vorne schieben könnte.

Persönlich ist es mir lieber, wenn die Zuschauer Philipp Klement fordern, als wenn das Publikum die Darbietungen ausbuhen würde. Als ´Straßenhandballspieler´ schaue ich natürlich nach Dribblings oder Ballannahmen, bei denen zwei Gegner ausgespielt werden und Überzahlsituationen geschaffen werden. Der richtige Zeitpunkt für den Pass gefunden wird und nach Möglichkeit in die Vorwärtsbewegung. Da wäre Marlon Ritter technisch prädestiniert als Mini-Messi. Aber auch die schnellen Offensivspieler, die der Kader hergibt.

Mike Wunderlich war ein teils ähnlicher Spielertyp wie Philipp Klement. Bei den Standards waren die Aufgaben ähnlich verteilt, so dass eine Konkurrenzsituation bestand. Mittlerweile ist das glorreiche und erfolgreiche Kapitel von Mike Wunderlich abgeschlossen. Danke für die Leistung. Die Torvorbereitung in der Relegation wird jedem Fan in Erinnerung bleiben. Jetzt passend das Abschiedsspiel. Viel Glück für Deine private und berufliche Karriere.

Da ich aus dem Handballsport komme, verfolgt man die Position des Spielmachers im deutschen Handball beiläufig. Warum waren Frankreich, Spanien oder Dänemark fast immer bei Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften im Halbfinale vertreten. Der Position des Spielmachers kam große Bedeutung zu. Mittlerweile hat Deutschland sehr stark aufgeholt und kann von einen kleinen Pool an entwicklungsfähigen Spielmachern zehren, wenngleich dazu das Potential abgerufen werden sollte. Zudem haben die Regeländerungen mittlerweile sehr großen Einfluss auf die Spielweise des Spielmachers. Parallelen zum Fußball sind durchaus vorhanden:


Spielerischer, Läuferischer mit schnellen Abschlüssen

Der Handball-Weltverband IHF hat sein Regelwerk modifiziert, geltend seit dem 1.Juli 2022. Mit besonders großer Tragweite für die Spielweise sind folgende Regeln:

Regeländerung 1: Passanzahl beim Passivspiel reduziert
Beim Passivspiel, auch Zeitspiel genannt, durfte die angreifende Mannschaft beim Vorwarnzeichen der Schiedsrichter (gehobener Arm) bislang noch sechs Pässe spielen, bis der Torwurf erfolgen musste. Diese Passanzahl wird auf vier reduziert. Bereits der fünfte Pass wird also von den Schiedsrichtern abgepfiffen und die abwehrende Mannschaft bekommt den Freiwurf.
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Regeländerung 2: Anwurfzone wird erweitert
Die zweite Änderung betrifft den Mittelanstoß, also den Anwurf. Bislang musste der ausführende Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen. Vom 1. Juli an erfolgt die Ausführung des Anwurfs aus dem neuen Anwurfkreis, der einen Durchmesser von vier Metern haben soll und in der Mitte der Mittellinie platziert ist. Der Anwurf darf somit künftig aus der Bewegung heraus erfolgen. Dadurch werden neue Situationen bei der sogenannten "Schnellen Mitte" entstehen.
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Regeländerung 3: Kopftreffer mit Hinausstellung bestraft
Wird der Torwart aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus am Kopf getroffen, ist eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe des Werfers möglich. "Wir wollen die Gesundheit der Keeper mehr schützen, daher begrüßen wir die Entscheidung der IHF", sagt Kay Holm, Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Handballbundes. Es sei eine weitere Möglichkeit, unsportliches Verhalten zu unterbinden.
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https://www.sportschau.de/handball/rege ... r-100.html


Neben den hier aufgeführten Regeländerungen gibt es eine Normierung für harzfreie Bälle. Anders als normale Bälle sind diese etwas kleiner. Als weitere Neuerung wurde der Auszeit-Buzzer eingeführt, der die Grüne Karte ersetzt.

Besonders die Regeländerungen eins und zwei haben erheblichen Einfluss auf die Spielweise bei der Handballweltmeisterschaft. Durch die „erweiterte Anwurfzone“ ist der Handball schneller geworden, so dass nach einem Gegentor ein Spieler zur Anwurfzone sprintet und direkt aus dem Laufen heraus zum überfallartigen Gegenstoß überleitet. Dadurch wird das Spiel extrem schnell. Je nach eigenen und gegnerischen Fähigkeiten kann so das taktische Spektrum erweitert werden. Der Handball gewinnt an Schnelligkeit. Gab es früher Abwehr- und Angriffsspezialisten, so wird in Zukunft die Tendenz wohl zum konditionsstarken Allrounder gehen.

Ergänzend dazu bewirkt die „Reduktion der Pässe beim Passivspiel“ ebenfalls den schnellen Abschluss. Je mehr Abspiele im Angriff erfolgt sind, desto weniger Variabilität hat die Mannschaft eine gute Torchance herauszuspielen. Mit dem direkten Einleiten des Angriffs über einen Spielzug oder ein 1:1, mindert das angreifende Team die Wahrscheinlichkeit ein Zeitspiel zu verursachen.

Insgesamt werden deutlich mehr Angriffe während eines Spiels registriert werden. Der Unterschied zwischen kleinen und großen Nationen kann eventuell schwinden. Absolute Topstars sind noch mehr gefordert … und anders!


Auf der Suche nach oinem Spuilmacher…

Mit der oben beschriebenen Regeländerung sind die Anforderungen an einen Spielmacher nochmals gestiegen. Zum einen gilt es das Spiel schnell(er) zu machen. Gleichzeitig muss der Spielmacher zusammen mit dem Trainer aber auch den Spielverlauf lesen und antizipieren können. Früher waren u.a. Markus Baur, Michael Kraus oder Daniel Stephan prägend für diese Position. Wahrscheinlich habe ich jetzt noch viele andere vergessen oder nicht mehr spielen sehen..

Andererseits lassen sich im Handball und Fußball Parallelen erkennen, da viele Anforderungen an einen Spielmacher ähnlich sind. Hier nochmals ein kurzer Beitrag:

Beitrag vom 05.02.2021: Auf der Suche nach einem Spuilmacher

Den klassischen Spielmacher gibt es im deutschen Handball nicht. Vielmehr wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Im internationalen Vergleich ragen Mikkel Hansen und Jim Gottfridsson heraus, die in kritischen Situationen Spielzüge einleiten, selbst abschließen, den Zweikampf suchen oder das Spiel beschleunigen.

Der Schweizer Spielmacher Andy Schmid sieht seine Aufgaben als verlängerter Arm des Trainers und als Coach auf dem Feld, der seine Mitspieler in Szene setzt, indem er z.B. in 1:1-Situationen geht, so dass er Platz für seine Mitspieler schafft. Zusätzlich zu den mannschaftlichen Aufgaben sollte ein Spielmacher auch eigene Torgefahr ausstrahlen.

Aus dem Fußball kennt man den klassischen Spielmacher als denjenigen, der die Spielstrategie der Mannschaft steuert, Angriffe einleitet, die Defensive koordiniert, Bälle an die Mitspieler verteilt, nach Möglichkeit immer anspielbar ist, im gegnerischen Strafraum präsent ist und Tore erzielt. Neben herausragenden technischen Fertigkeiten muss der Spielmacher auch Engagement und Kampfgeist zeigen, um den Gegner zu stören und die Einsatzbereitschaft der eigenen Mannschaft zu forcieren.

Die Aufgaben des Spielmachers sind sehr vielfältig. Auch neben dem Platz sollte der Spielmacher Führungsaufgaben übernehmen und über eine Spielerpersönlichkeit verfügen. Aufgrund der Vielfalt an Aufgaben und der gestiegenen Komplexität in der heutigen medial geprägten Zeit, übernehmen mehrere gleichgestellte Spieler im Mittelfeld zusammen die kreativen Aufgaben. Ein großer Vorteil dieser Philosophie besteht darin, dass der einzelne Spielmacher nicht vom Gegner ausgeschaltet werden kann. Z.B. durch Manndeckung oder doppelte Manndeckung.

Auch in der heutigen Abwehrarbeit geht es um Strategie, Kreativität und Ordnung. Daher nimmt der Regista, im italienischen Fußball ein tief stehender Spielmacher, eine verantwortungsvolle Rolle ein. Dieser übernimmt defensive Aufgaben und agiert aus der Tiefe des Raums. Bekannte Beispiele für Registi sind Andrea Pirlo, Xavi, Xabi Alonso, Luka Modrić, Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger. Das Pendant in der Offensive, ein Spielmacher in zentraler offensiver Position, ist der Trequartista. Bekannte Trequartisti sind z.B. Alessandro Del Piero, Kakà, Rui Costa, Clarence Seedorf, Lionel Messi, Rafael van der Vaart, Diego, Michael Ballack, Frank Lampard, Cesc Fàbregas, Cristiano Ronaldo, Ronaldinho oder Franck Ribery.

Wie im Fußball so auch im Handball? Einige Eigenschaften und Aufgaben von Spielmachern finden sich auch im Handball. Andere Eigenschaften sind weniger stark ausgeprägt. Entwicklungsfähig ist der deutsche Rückraum, wo doch viele Positionen neu besetzt sind, so dass Automatismen und Feinheiten erst erarbeitet werden müssen. Dies funktioniert mit Trainingsarbeit aber in erster Linie mit Spielpraxis. Als erfahrene Führungsspieler in kritischen Situationen stufe ich aktuell Kai Häfner, Philipp Weber und Paul Drux ein. Mit Fabian Wiede, Steffen Weinhold, Tim Suton, Juri Knorr und Marian Michalczik haben weitere Spieler großes Potential in diese Phalanx einzubrechen. Einige Spieler habe ich noch vergessen.

In der Defensive fehlt vielleicht noch der Regista, der in der Lage ist eine schnelle 2.Welle einzuleiten und den tiefen Raum überblickt. Ein Regista, der in der Lage ist in spielentscheidenden Momenten auf Topniveau das Tempo vorzugeben: Zu Beschleunigen, aber auch zu Bremsen.


Alfreð Gíslason hat jungen Spielern wie Julian Köster (22 Jahre), Juri Knorr (22 Jahre) und Luca Witzke (23 Jahre) das Vertrauen geschenkt. Für besonders talentierte Spieler der U21-Weltmeisterschaft winken vielleicht noch ein oder zwei erweiterte Kaderplätze. Auch hier gilt es neben der körperlichen Konstitution perspektivisch eine gemeinsame spielerische Vision für das Team zu entwickeln.

Entwicklungspotential ist vorhanden. Juri Knorr hat eindrucksvoll bewiesen, dass er eine große Torgefahr ausstrahlt und Pässe an den Kreis durchstecken kann. Nicht ohne Grund hat er die meisten Scorerpunkte (bestehend aus 53 Toren und 52 Assists) bei diesem Turnier erreicht. Auf einem hohen Niveau lässt sich an der Chancenverwertung granteln und vielleicht noch am Blick für einen besser positionierten Mitspuiler. Luca Witzke habe ich mit mehreren Treffern und Pässen auch sehr positiv wahrgenommen.

Mit Julian Köster verfügt der Bundestrainer über einen Allrounder in Abwehr und Angriff. Neben Hendrik Pekeler ist auch Julian Köster in der Defensive sehr flexibel und kann auf der vorgezogenen Eins spielen, wodurch neben der 6:0 Abwehr auch eine 3:2:1 oder 5:1 Abwehrformation je nach Spielsituation möglich wäre. Johannes Golla ist auch in der Abwehr im hinteren Bereich eine Bank.

Zur Überbrückung von Abwehr auf Angriff ist sicheres schnelles Spiel mit der jeweiligen Abwehrformation gefordert. Lauf- und Passwege müssen abgestimmt sein, wenn ein direkter freier Pass nicht möglich ist. Darauf aufbauend müssen alle Spieler den Schritt auf ein höheres Niveau vor Augen haben, um das Ziel Halbfinale anpeilen zu können. Steigerungspotential ist bei jedem noch vorhanden..


Stärken ausbauen…

Die Nationalmannschaft befindet sich im Entwicklungsprozess und klopft an die Tür der besten vier Teams. Von der erfolgreichen Mannschaft des EM-Finales 2016 in Polen sind noch fünf Spieler übriggeblieben: Andreas Wolff, Kai Häfner, Rune Dahmke, Simon Ernst und Jannik Kohlbacher. Aufgrund von Verletzungen oder aus Leistungsgründen waren Finn Lemke, Fabian Wiede, Hendrik Pekeler, Erik Schmidt, Steffen Fäth, Julius Kühn und Niclas Pieczkowski nicht im aktuellen Kader.

Einer der Erfolgsfaktoren im Endspiel gegen Spanien vor 15.000 Zuschauer in Krakau war die 6:0 Abwehr mit einem sehr starken Innenblock in Verbindung mit einem sehr guten Torhüter Andreas Wolff und einer generell sehr zweikampfstarken Abwehrarbeit. Nach einem langen kräftezehrenden Turnier siegte die deutsche Mannschaft mit 24:17 (10:6). In der Vorrunde besiegten die Spanier das deutsche Team mit 32:29. Die Abwehr ließ im Endspiel also 15 Tore weniger zu.

Eine funktionierende 6:0 Abwehr zusammen mit z.B. Pekeler, Golla oder Köster auf internationalem Topniveau ist für Deutschland wichtig, um mit den großen Nationen mithalten zu können. Pekeler und Golla haben ihre internationale Spitzenklasse bewiesen. Julius Köster sehe ich mit Potential für einen sehr wichtigen spielerischen Schienenspieler, der das Tempo nach einer sehr guten Abwehraktion im Gegenstoß oder der schnellen Mitte hochhalten könnte, ohne einen Angriff-Abwehr-Wechsel durchführen zu müssen.

Ein Luxusproblem, welches für den Bundestrainer wirklich sehr schwer lösbar erscheint, ist die Anzahl an guten bis sehr guten Kreisläufern im Team. Mit Hendrik Pekeler, Jannik Kohlbacher und Johannes Golla stehen drei international erfahrene Kreisläufer dem Bundestrainer zur Auswahl. Wäre ein Angriff mit zwei Kreisläufern denkbar, so dass man auch hier Offensivwechsel minimieren könnte und den Gegenstoß noch schneller gestaltet? Wie beschrieben ein Luxusproblem.

Automatismen, Timing und Spielverständnis waren in der Kleingruppe erkennbar. Es fehlte vielleicht der Blick auf das große Ganze, wie es bei Mannschaften wie Dänemark, Spanien, Frankreich und Schweden spielerisch zu Tage tritt und in engen Spielen zum Erfolg führt. Besonders die Spanier aber auch die Franzosen sind in der Lage Rückstände in Entscheidungsspielen noch zu kompensieren und die höchste Konzentration in Abwehr und Angriff abzurufen. Instinktiv vieles richtig machen.

Training und positive Erfahrungen in kritischen Situationen sind gut, um sukzessive Selbstvertrauen aufzubauen und in einen guten Flow zu kommen. Enge erfolgreiche Spiele wie gegen Ägypten und Norwegen prägen die Mentalität.

Mit dazu beigetragen hat das Torhütergespann um Andreas Wolff und Joel Birlehm. Die Torhüterleistung ist kaum mehr steigerbar. Das war absolute Weltklasse! Jetzt müssen offensiv und defensiv die Rückraum- und Außenspieler ähnlich top Performen.

Sollte Julius Kühn den Weg zur Nationalmannschaft zurückfinden, wird sich die Statik in der Offensive verändern. Extreme Wurfkraft und Körperlichkeit stellen neue wichtige Facetten im Angriffsspiel dar. Dem steht die spielerische und technische Schwerfälligkeit in der einen oder anderen Situation auf absolutem Top Level gegenüber.

Sollten die Außen ihre Bestleistung abrufen, wäre die deutsche Mannschaft fähig auch gegen die großen Mannschaften mitzuhalten. Vieles hängt vom Rückraum und dessen spielerischer Abstimmung ab. In den Spielen gegen die Franzosen und Norweger waren recht viele technische Fehler erkennbar, die zu Gegenstößen und leichten Gegentoren geführt haben. Selbst hatte man viele Gegenstöße nicht nutzen können.

Der deutsche Kader wird gespickt sein mit internationaler Klasse. Ob internationale Topklasse wird sich weisen..



Beitragvon Wassenberger » 11.09.2023, 13:21


@Alex76: Das ist sicherlich hochinteressant, aber ich glaube, du hast dich im Forum geirrt. Hier geht es um Fußball und um den FCK.



Beitragvon Carsten2707 » 12.09.2023, 11:25


Ich verstehe nicht, warum hier einige sich so sehr an der Personalie Klement festkrallen.

Dirk Schuster und Thomas Hengen tragen Mitverantwortung dafür, dass der 1. FC Kaiserslautern sich in der 2. Bundesliga etabliert, sich möglichst weiter entwickelt, möglichst früh in der Saison aus dem "Abstiegsrennen" raus ist etc. pp. Es geht meiner bescheidenen Meinung nach um dem Verein und weniger um die Mannschaft. Wir alle wollen, dass der 1. FCK so schnell es geht wieder in der 1. Bundesliga spielt und dazu sollte man die Spieler haben, die im Kollektiv alle gesteckten Ziele erreichen können. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und nenne die Namen Jean Zimmer und Kevin Kraus. Das sind von den ganzen Leistungsdaten und dem ganzen "Theoriekram" evtl. nicht die Überflieger, aber für das Team und sein Funktionieren wichtig.

Und wer bin ich Dirk Schuster zu sagen, dass er mit Klement eventuell einen tollen Spieler außen vor lässt, wenn der Cheftrainer die ganzen Spieler weit mehr sieht und auch weit mehr Erfahrung im Profifußball hat als ich es jemals hätte. Kurz gesagt: bitte nicht Schuster eine Kompetenz absprechen, die die meisten von uns nicht mal ansatzweise hatten und haben.

Ihr wisst doch was der "Ruhrpott-Poet" Fritz Ekenga mal sagte (sinngemäß zitiert):
Fußball ist ein einfaches Spiel. Es gewinnt die Mannschft, die mehr Tore schießt. Haltungsnoten und Punkte für schönes Spiel gibt es nicht. "


Zurzeit macht unser Team (welches der SWR und hier vor allem die Neuzugänge lobt) eben ohne Klement was es soll. Ich möchte mal DBB lesen, wenn wir mit einem schönspielenden Klement in Schönheit sterben und kaum Punkte holen würden.
Eine Erste Bundesliga ohne den 1. FC Kaiserslautern ist möglich aber sinnlos. - frei nach Loriot




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