Weil beim Kaiserslautern-Spiel bengalische Feuer brannten, sind Choreografien im Wildpark künftig verboten
Von unserem Redaktionsmitglied Gerhard Wolff
Das Stadion brodelte regelrecht. Mehr als 32 000 Zuschauer füllten das Wildparkstadion zuletzt beim Südwestderby des Karlsruher SC gegen Kaiserslautern, die Stimmung war prächtig, die Badener siegten, und für den passenden Rahmen hatten die KSC-Fans schon vor Anpfiff mit einer großen Choreografie gesorgt. Kurzum: Es war ein Fußballfest – allerdings mit Folgen für die aktive Szene der Anhänger des Fußball-Zweitligisten. Im KSC-Fanblock nämlich wurden mit Spielbeginn zahlreiche bengalische Feuer gezündet. Das ist verboten und führte nun dazu, dass bis auf weiteres sämtliche Choreografien und Spruchbänder von den Sicherheitsbehörden untersagt wurden.
„Das trifft uns schon hart“, meint ein Mitglied der „Phönix Sons“, der Karlsruher Ultra-Gruppierung, die der Argumentation des Amtes für Bürgerservice und Sicherheit (BuS) nicht folgen will. Dieses begründete die Entscheidung damit, dass hinter einem Transparent die Fackeln vorbereitet und gezündet wurden, „sodass keine Person identifiziert werden konnte“, berichtet BuS-Chef Dieter Behnle. Er hebt die Gefahren der Pyrotechnik hervor und droht den Anhängern auch klipp und klar damit, ihren Standort auf der Gegentribüne zu kippen, sollte sich Ähnliches in Zukunft wiederholen. Dass gezündet wurde, steht außer Frage. Die „Phönix Sons“ aber erklären, dass die Fackeln nicht hinter der eigentlichen „Karlsruhe“-Choreografie (siehe Foto) gezündet wurden, sondern hinter einem Spruchband, das von einer kleineren Gruppe nach der eigentlichen Choreografie hochgehalten wurde und mit dieser nichts zu tun hatte.
Diese Meinung vertritt nach Ansicht der polizeilichen Videobänder auch Volker Körenzig vom Fanprojekt.
„Man hätte also meinetwegen Spruchbänder verbieten können, obwohl die ein wichtiges Sprachrohr für die Fans sind“, sagt Körenzig und ergänzt: „Das Choreografie-Verbot bringt niemanden etwas.“
Es sei eine reine Strafmaßnahme und habe keinen präventiven Charakter.
Seit Jahren ist die aktive Szene der KSC-Fans bundesweit für ihre aufwändigen und kostspieligen Choreografien bekannt. Am Banner für das Lautern-Spiel werkelten wochenlang mehr als 30 Personen in ihrer Feizeit, rund 1 500 Euro hat die Choreografie gekostet.
„Hervorragend“, findet auch der Manager des Zweitligisten, Rolf Dohmen, solch Engagement der Fans, „da steckt wahnsinnige Arbeit dahinter.“ Dennoch steht er voll hinter der städtischen Entscheidung, es sei schade, dass ein kleiner Teil von Fans den anderen „das alles kaputt macht“. Auch innerhalb der blau-weißen Fangemeinde selbst wird im InternetForum seit Mittwoch eifrig diskutiert. Nicht wenige sind der Meinung, dass man „selbst schuld“ sei und die Zünder der bengalischen Feuer letztlich für das Verbot der „Choreos“ verantwortlich seien. Der Zwist zwischen Teilen der aktiven Fans und der Sicherheitsbehörden hat aber auch eine längere Vorgeschichte. Überzogene Kontrollen beim Fußweg zum Stadion oder die Stürmung eines Fanbusses haben das Klima in der vergangenen Saison deutlich verschlechtert.
„Unsere Rechte wurden mit Füßen getreten“, stellen die „Phönix Sons“ fest. Rauchen solle es künftig aus dem Fanblock nicht mehr, einfach hinnehmen wolle man die Verbots-Entscheidung aber auch nicht. Die Fans wollen zunächst das Gespräch mit dem Verein suchen. Freuen darf sich derweil der Nachwuchs des Zweitligisten: Das eingeplante Geld – rund 1 000 Euro – für die Choreografie beim Duisburg-Spiel am Sonntag in einer Woche, wird der KSC-Jugend gespendet.
Quelle: Badische Neuste Nachrichten 8. September 2006
Fotos von den beiden Aktionen von "Der Betze brennt":

Auch wenns die KA´ler, dass muss net sein!
FUßBALLMAFIA DFB
ACAB
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Annerschdwu is Annerschd un halt net wie in de Palz!
Weil in 20 Jahren mal 2 Leute wegen Bengalis gestorben sind, werden die Teile verboten... Ist zwar schon länger so aber ich kanns immernoch nicht verstehen.
Warum wird Autofahren nicht verboten da sterben mehr Menschen.
Unsre Rechte werden immer mehr mit Füßen getreten. Egal ob das die Karlsruher sind oder nicht, sowas ist einfach nur total beschissen.
Irgendwas müssen alle aktiven Fans an einem Spieltag machen um unsrem Unmut Luft zu machen, denn solche Verbote vermiesen, zumindest mir, teilweise den Spass am Spiel!
Die armen Fans

Kümmert Euch um Eure Freunde!
Bengalisches Feuer hat im Stadion nichts zu suchen!
Zwar ist es ganz schön mit anzusehen wenn auch mal " der Betzt brennt", allerdings ist das Gesundheitsrisiko bei solchen Geschiochten einfach zu hoch.
Ausreden wie, "...dann halt dir doch den Schal vor den Mund..." kann und werde ich auch in Zukunft weder verstehen noch akzeptieren
www.robert-enke.de


Pro Pyro

Fußballmafia DFB

Scheiß Commerz
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Annerschdwu is Annerschd un halt net wie in de Palz!
Weiterhin wird dadurch der Rauch nicht unschädlicher (wobei ich dieses Argument eh nicht wirklich zähle,für die Gegner und Bestimmer ists aber eins...).
Zu Karlsruhe: Wer dort gezündelt hat,kann ja kein Aussenstehender beurteilen,wenn selbst die Sicherheitsleute auf ihren Kameras durch die Spruchbänder nichts sehen konnten.
Das dann ein Zusammenhang zwischen Choreo und Spruchband hergestellt wird verwundert mich nicht,liegt eher sogar auf der Hand...und das bei einem solch ordentlichen Pyrospektakel dann eben mal zu drastischen Maßnahmen gegriffen wird um zu sanktionieren überrascht doch auch nicht wirklich.
Wer sich darüber wundert,muss schon sehr naiv sein...
JA, eine Ausbildung zum Fußballfan


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Annerschdwu is Annerschd un halt net wie in de Palz!
Der Verein ist so blöd, dass er sowas verbietet...
Jeder Verein müsste über socl guten Choreos, wie sie die Karlsruher ohne Frage hinbekommen, froh sein....
GEGEN DEN MODERNEN FUSSBALL

Beim morgigen Spiel des KSC gegen den SC Paderborn wird es auf der Gegengerade des Wildparkstadions wieder eine Choreografie geben. Das im September verhängte Choreoverbot ist, wenn auch zunächst nur auf Bewährung, aufgehoben.
Vorbereitet wurde die Aktion von der „U17-Fraktion“ im Rahmen des Fanprojekt-Sommercamps. Im Kurvenflyer „Blockschrift“, der morgen vor dem Spiel verteilt wird, weisen die Supporters Karlsruhe und das Fanprojekt ausdrücklich darauf hin, dass das Abbrennen von Pyrotechnik und Rauch komplett zu unterlassen sei, da ansonsten ein erneutes Choreo- und Bannerverbot drohe und der Verein mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen müsse. (Stadionwelt, 02.11.2006)
Quelle: Stadionwelt
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