Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Gazza » 21.02.2024, 20:28


@leichte Feder


Da kann ich Dich beruhigen - so einfach ist es Gottseidank nicht.



Beitragvon Talentfrei » 21.02.2024, 21:04


Ich habe von dem ganzen Thema zu wenig Ahnung und maße mir auch nicht an andere zu belehren. Aber irgendwie hab ich das Gefühl das man den Anschluss verpasst und man zurück in die Steinzeit kommt. Spiele Nachts um drei. Pokalendspiel in Dubai. Bundesligaspiele in Saudi Arabien. Das ganze scheitert doch spätestens dann wenn keiner mehr einschaltet. Aber es wird keiner aufhalten das Fußball immer mehr zum Geschäft wird. Eventuell werden wir in fünf ,sechs Jahren mit der Bundesliga einen Stellenwert in der Welt haben wie jetzt Österreich. Die nächste Generation interessiert sich nicht mehr viel um Tradition. Die wollen das sehen wo die besten Spieler sind. Deshalb hab ich etwas Angst das die Bundesliga den Anschluss verliert.
Zuletzt geändert von Talentfrei am 21.02.2024, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon leichte_feder » 21.02.2024, 21:08


gazza
...und wieso nicht?

So lange die Grundlage bestehen bleibt, kann auf dessen Ergebnis jederzeit neu beschlossen werden.

Dass momentan anscheinend nur 1 Bieter vorhanden ist, heißt nicht, dass es immer so bleibt.



Beitragvon winnes » 21.02.2024, 21:24


"Seit Jahrzehnten kritisieren die Fans in Deutschland die zügellosen Ausmaße der Kommerzialisierung. Spieler-, Berater- und Funktionärsgehälter haben mittlerweile völlig ungerechtfertigte Sphären erreicht und sind nicht solide gegenfinanziert. Anders kann nicht erklärt werden, dass die Pläne des Milliarden-Unternehmens Profifußballs nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können."

Wer im Fußball ein Geschäft sieht, wird wohl gleichursprünglich eingestehen müssen, dass dieser Befund aus dem Statement der Fanszenen auf eine ökonomische Irrationalität hindeutet, die trotz deren enormen Machtzuwachses sogar für Investoren stets unrentabel zu verlaufen droht. Die Branche ist zu einem Selbstbedienungsfeld zumindest für die hier angeführten Gruppen geworden. Diejenigen Menschen, die den Fußball aber zum Ereignis machen, diejenigen, die ihn auf den vielen Plätzen in mittleren und kleinen Vereinen in den Kinder- und Jugendabteilungen zum sprichwörtlichen sozialen Kit umarbeiten, die sollen applaudierend bei obszönen Bereicherungen zusehen, welche soziale Ungerechtigkeiten auf Generationen verlängern (- vgl. Bemerkung von Markus Babbel in der Hart-Aber-Fair-Sendung). Diese Entwicklung ist nun hier ausnahmsweise nicht bruchlos fortgesetzt worden, sondern entschlossen und mit viel Arbeit für gut organisierte, solidarische Proteste gebremst worden!

Das ist in ansonsten für die Demokratie düsteren Zeiten ein sehr gutes Zeichen für Konfliktkultur: Es wurde nicht hingenommen, dass im geheimen Klüngelmodus zulasten der Vielen Geschäfte gemacht werden, die überwiegend abgelehnt werden. Abgesehen von einigen Bild-Motiven sind nach meiner Wahrnehmung mit klugem Protest verfügbare Mittel genutzt worden. Dass dies erforderlich war, zeigt allerdings auch, dass die Machtkonzentration im Fußball längst einen oligarchischen Charakter angenommen hat. Es ist leider trotz des Erfolgs also längst nach Zwölf - denn auch die 50+1-Regel ist schon längst verwässert und wird juristisch gefährlich bekämpft. Dabei müsste eine Redemokratisierung des Fußballs noch viel weiter gehen.

[Vielleicht sehen wir das ja gerade im eigenen Gebilde aus Verein, Komplementär-GmbH und GmbH & Co. KGaA? Oder kann mir jemand erklären, wie Vereinsmitglieder, die zum Zweck des Betriebs einer Lizenzspielerabteilung ihren Verein betreiben, auf den Gedanken kommen sollten, mit einer Vermarktungstour im Sommer den Konditionsaufbau für eine ganze Saison aufs Spiel setzen? Die Dringlichkeit, die sich in der Inkaufnahme dieses Risikos zum Ausdruck bringt, passt zumindest dem Ideal nach eher zu Kommanditaktionären und der Renditeerwartung auf deren Einlagen. Aus dieser Postionen gilt wirklich, Zeit ist Geld, statt "gut Ding will Weile haben".]

Wie viel Arbeit die Redemokratisierung noch wäre, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass auch Vereinsstrukturen oligarchisch verklumpen können, wenn viel Geld im Spiel ist. Und das wird im Fußball immer genug sein, vermutlich. Auch wenn ein demokratisch organisierter Fußball noch weit ist, ist nun mit den Protesten zumindest eine weitere Verschlimmerung vorerst verhindert worden. Wem deshalb um die internationale Konkurrenzfähigkeit bange ist, der sollte sich mal ein Bild über die Konkurrenz in Oligarchen ein Bild verschaffen - ein Blick auf die Verteilung der Meistertitel im Deutschland der letzten Jahre nimmt hier vorweg, was langfristig in Europa droht, wenn man die Dinge im Fußball auf den derzeitigen Schienen belässt. Ich für meinen Teil habe längst entschieden, mich von diesem Fußball nicht mehr affizieren zu lassen. Dass ich hier schreibe, zeigt, dass das "total gut" klappt, außer man liebt halt diesen FCK :? . Aber sonst kann ich von da draußen - also von außerhalb des Kommerzgekickes - berichten, dass Fußball auch dann dramatisch und freudvoll sein kann, wenn die Kicker*innen keine Millionäre sind. Ich weiß, dass auch viele Andere hier das wissen und darin liegt letztlich unsere Macht! Der Fußball sind wir und wir zahlen für den Reichtum weniger - wenn wir wollen.

Danke und Riesenkompliment an alle, die sich für diese Proteste eingesetzt und aufgerieben haben, die Tennisbälle ins Stadion gebracht haben und und und! Prima! Alles gewonnen, was hier grad drin war! Jetzt halten wir die Klasse ohne Andy, für Andy "ohne" Kondition und in der neuen Saison gehen wir vielleicht dann mal wieder mit Kondition im Lizenzspielerkader in die zweite Liga. Spielt der FCK, sehe selbst ich mir dann Millionäre in der Bundesliga an, - nur dann! :D



Beitragvon SuperBjarne » 21.02.2024, 21:34


Puuuh....

das ist jetzt ein Hammer!

Wenn das jetzt tatsächlich so ist, dass den Chaoten, die seit Wochen in immer unerträglicherem Maß Fußballspiele stören nachgegeben wird, dann Hallelujah....

Was kommt als nächstes?

"Hat ja gut geklappt. Jetzt machen wir weiter bis der VAR abgeschafft wird.......die Bierpreise runtergehen.....Die Anstoßzeiten geändert werden.....in den Stadien weicheres Klopapier ausgelegt wird....

Das ist eine absolute Armut.

Es geht mir hier nicht um die Frage "Investorendeal Ja/Nein".

Es geht darum, wie es einzelnen Krawallmachern gelingt, Spiele zu unterbrechen (Zum Abbrechen hatte ja leider kein Schiri den Arsch in der Hose) und dadurch Ihre persönlichen Ziele durchzusetzen, weil Sie glauben, im Sinne der Mehrheit zu handeln.

Dass dies am Ende auch tatsächlich noch gelingt ist dermaßen traurig.

Ich hatte nie viel Respekt vor DFL, Watzke und Co.

Aber jetzt dermaßen vor den Chaoten einzuknicken ist echt das armseligste....


MarcoReichGott hat geschrieben:Und nun?

Bayern München bekommt noch immer 70 mal höhere Fernsehgelder wie der erste der 3. Liga. Noch immer werden Jugendspieler Spieler früh von den großen Klubs abgeworben und die Amateurvereine mit Peanuts abgespeist. Noch immer sind wir ohne Investoren nicht überlebensfähig und RB Leipzig wäre sicherlich ohne Red Bull nicht im Profisport vertreten. Noch immer weiß keiner, ob 50+1 überhaupt gilt in Deutschland oder ob es nur ein Marketing-Gag ist dank dem Bayern München die Serienmeisterschaft weiter ausbauen kann.

Feiert man hier nur das "Weiter so" ein völlig kaputten Systems oder kommt da nun noch mehr?


Genauso ist es.

Aber es ist leider so. Wer lauter schreit wird erhört.

Die ganzen "Protestler" nehmen für sich in Anspruch, für den Großteil der Anhänger zu sprechen.

Es wurde immer wieder nur von "den Fans " gesprochen.

Unerträglich, dass diese Chaoten und Krawallmacher auch noch als "Fans" bezeichnet werden.

Ich vermute mal, der "wichtige Protest" hat seinen Anfang genommen mit dem "Fan", der in Düsseldorf aus "Protest" eine Flasche auf das Feld geworfen hat.



Beitragvon woinem77 » 21.02.2024, 21:43


@SuperBjarne: was genau ist Dein Vorschlag? Einfach alles mitmachen? 50+1….egal….wie das Geld genau verteilt wird….egal……Spiele an jedem Tag und zu jeder Uhrzeit….egal…..Fussball in Irgendwelchen anderen Länder…egal.

Ich habe einen friedlichen, teilweise sehr kreativen Protest gesehen.
Kann man gut finden oder nicht.
Aber dass es “armselig” ist vor einen (ordentlichen) Teil der Fans einzuknicken….naja…..

Und auch MRG hat Recht, aber das heisst trotzdem nicht dass die Proteste nicht trotzdem Berechtigung haben. Soweit ich das sehe, hätte es an der genannten ungerechten Verteilung von Liga 1 bis Liga 3 nichts fundamental geändert…..

Mir persönlich reicht Liga 2 und der “internationale Vergleich” geht mir am Hintern vorbei. Ich schau tatsächlich lieber meinen FCK gegen KSC als irgendwelche Bayern, ManCitys oder sonst wen….die Ligen die viel mehr Geld haben, haben weniger Zuschauer….so what. Sollen sie alle zu PSG und sonst wohin rennen. Ich fahr auf den Betze



Beitragvon zille » 21.02.2024, 22:10


Du erfreust Dich nicht an guten Kickern und siehst Dir supergerne das teilweise unzulängliche Zweitliga-Gewurschtel an? Ich zu meinem Teil hatte schon große Freude, Weltklasse-Spieler wie Andy Brehme, Briegel oder Sforza bei uns zu sehen!



Beitragvon woinem77 » 21.02.2024, 22:16


@Zille: Exakt. Spielen der letzten Jahre wie gegen Heidenheim, Schalke, Berlin, HSV etc…reichen mir völlig aus um Fussball und den FCK zu geniessen. Tatsächlich schau ich auch gerne Premier League. Aber ob da eine deutscher Verein mithalten kann oder nicht, ob Bayern, RBL, Bayer, Dortmund etc….ist mir tatsächlich Wurst.

P.S. Ich bin auch seit 83 regelmässig auf dem Betze, aber viele grosse Spiele haben sich durch Kampf und Wahnsinn eingeprägt und nicht zwangsläufig durch schönen Fussball….auch wenn wir ein paar grosse Kicker und tolle Spiele hatten

Natürlich würde ich mich freuen wenn wir mittelfristig wieder in Liga 1 kommen. Aber ich behaupte dass Spiel in Liga 2 gegen HSV, Berlin, KSC etc trotzdem “geiler” sind als in Liga 1 gegen Hoffenheim, Leipzig, Augsburg, Bochum etc…
Natürlich wären da auch wieder Highlights, aber ich sehe jetzt trotzdem nicht warum man deshalb den Protest “unterlassen” sollte
Zuletzt geändert von woinem77 am 21.02.2024, 22:29, insgesamt 3-mal geändert.



Beitragvon Matthew » 21.02.2024, 22:28


@SuperBjarne:
Unerträglich, was du da schreibst. Mir steht in deinem Unfug den du hier geschrieben hast auch etwas zu wenig die Wörter "Chaot" und "Krawallmacher". In Zukunft gerne öfter benutzen.

Gott sei Dank stehst du mit deiner komischen Meinung Recht alleine da (sowohl hier im Forum als auch ganz sicher im Stadion).

@MRG
Deine Lösung wäre also, einfach noch mehr Geld in ein System zu pumpen was, wie jeder weiß, komplett krank ist? Nur damit 4-5 Vereine in der 1. Liga weiter vermeintlich Konkurrenzfähig in Europa sind?



Beitragvon diago » 21.02.2024, 22:43


Talentfrei hat geschrieben:Ich habe von dem ganzen Thema zu wenig Ahnung und maße mir auch nicht an andere zu belehren. Aber irgendwie hab ich das Gefühl das man den Anschluss verpasst und man zurück in die Steinzeit kommt. Spiele Nachts um drei. Pokalendspiel in Dubai. Bundesligaspiele in Saudi Arabien. Das ganze scheitert doch spätestens dann wenn keiner mehr einschaltet. Aber es wird keiner aufhalten das Fußball immer mehr zum Geschäft wird. Eventuell werden wir in fünf ,sechs Jahren mit der Bundesliga einen Stellenwert in der Welt haben wie jetzt Österreich. Die nächste Generation interessiert sich nicht mehr viel um Tradition. Die wollen das sehen wo die besten Spieler sind. Deshalb hab ich etwas Angst das die Bundesliga den Anschluss verliert.

Selbst wenn es so wäre, was ich übrigens nicht glaube: Wäre das wirklich so schlimm? Ich hätte lieber eine ausgeglichene Liga mit ähnlichen Bedingungen als 4-5 international konkurrenzfähigen "Vereinen." Ob wir da das Niveau von Österreichs Bundesliga oder der Premier League haben ist völlig zweitrangig. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Fraglich, ob wir solche Bedingungen jemals erreichen.



Beitragvon woinem77 » 21.02.2024, 22:53


@diago: der Plan hatte ja nichts mit einer ausgeglichenen Liga zu tun.
Man haette 300 Mio nach vorhandenem Verteilerschluessel aufgeteilt.
Das Konzept war sicher nicht drauf ausgelegt irgendwas an den Macht- oder Finanzverhältnissen zu ändern.



Beitragvon SuperBjarne » 21.02.2024, 22:56


Matthew hat geschrieben:@SuperBjarne:
Unerträglich, was du da schreibst. Mir steht in deinem Unfug den du hier geschrieben hast auch etwas zu wenig die Wörter "Chaot" und "Krawallmacher". In Zukunft gerne öfter benutzen.

Gott sei Dank stehst du mit deiner komischen Meinung Recht alleine da (sowohl hier im Forum als auch im Stadion)


Du scheinst dir sehr sicher zu sein.
Ich kann dir versichern, dass gerade im Stadion die Stimmung gerade deutlich am Kippen war.

Wenn Leute wiederholt den Zug verpassen oder sich überlegen, überhaupt noch Kinder mit zum Spiel zu nehmen, weil sie keine Ahnung haben wie lange das ganze überhaupt dauert, dann schwindet das Verständnis für die Zwangsbevormundung durch perfekte Überfans ( ich hoffe, die Bezeichnung für Leute die während eines laufenden Fußballspiels Gegenstände auf Spielfeld werfen trifft dich emotional weniger hart) doch zusehends.



Beitragvon Matthew » 21.02.2024, 22:56


@woinem77

Eben! Und das haben viele auch ausgeblendet. Im nationalen Vergleich hätte uns das Geld rein gar nichts gebracht, weil jeder andere Verein das auch bekommen hätte. Es wäre lediglich zu einer Inflation gekommen die in noch höheren Spielergehältern, Ablösesummen oder Beratergeld gemündet wäre. Mir konnte bisher auch keiner glaubhaft und detailliert erklären, was der FCK jetzt genau von diesem Deal gehabt hätte (als Vorteil gegenüber unseren Ligakonkurrenten)

@SuperBjarne
Ja, da bin ich mir sehr sicher! Es gab vereinzelt Pfiffe bei den Aktionen. Bei knapp 40k im Stadion waren das aber wirklich sehr wenige.
Ich hatte es auch bereits in meinen Vorkommentaren geschrieben, dass ich es zwar verstehe, wenn man genervt ist und ggf zum Zug muss. Da fehlt mir aber komplett der Weitblick und das Verständnis. Lieber verpasst ich einmal abends den Zug, als dass ich in ein paar Jahren in die Emirate für einen FCK-Kick muss, oder wieder Montags abends zu Auswärtsspielen quer durchs Land. Aber da (Montags abends nach Aue oder Rostock...) fahren die "Kollegen" die sich über Tennisbälle aufregen dann ja idR eh nicht hin :wink:... So gesehen haben die Proteste ja auch geholfen, dass man in Zukunft auch weiterhin zu halbwegs fairen Anstoßzeiten mit den Kids ins Stadion kann und auch heim kommt. Findest du nicht auch?
Zuletzt geändert von Matthew am 21.02.2024, 23:06, insgesamt 3-mal geändert.



Beitragvon woinem77 » 21.02.2024, 23:01


@SuperBjarne: Verstehe den Punkt. Ja, ist doof mit Kids. Aber nochmal: was ist Dein Vorschlag? Dem Deal einfach zustimmen damit man den Zug bekommt?



Beitragvon roterteufel81 » 21.02.2024, 23:08


@Talentfrei: Das was Du ansprichst in Sachen abgehängt war aber nicht das Ziel des Deals. Siehe die Hinweise zu was die Gelder hätten verwendet werden sollen 1 Seite zuvor in diesem Thread hier: viewtopic.php?p=1470472#p1470472

@SuperBjarne: Nein, der Deal ist nun vor einer weiteren Abstimmung an anderer Stelle gescheitert, siehe 1 Seite zuvor in diesem Thread den Hinweis auf mindestens den SC Paderborn hier: viewtopic.php?p=1470479#p1470479 . Die „Chaoten“, wie Du sie nun schon wieder diffamierst, haben zum Nachdenken angeregt.

woinem77 hat geschrieben:@diago: der Plan hatte ja nichts mit einer ausgeglichenen Liga zu tun.
Man haette 300 Mio nach vorhandenem Verteilerschluessel aufgeteilt.
Das Konzept war sicher nicht drauf ausgelegt irgendwas an den Macht- oder Finanzverhältnissen zu ändern.


Noch nicht mal das hat der 2. Deal vorgesehen. Die 300 Mio waren nur zum Ausgleich der 8% Verluste für die ersten 4 Jahre.

Matthew hat geschrieben:@woinem77

Eben! Und das haben viele auch ausgeblendet. Im nationalen Vergleich hätte uns das Geld rein gar nichts gebracht, weil jeder andere Verein das auch bekommen hätte. Es wäre lediglich zu einer Inflation gekommen die in noch höheren Spielergehältern, Ablösesummen oder Beratergeld gemündet wäre. Mir konnte bisher auch keiner glaubhaft und detailliert erklären, was der FCK jetzt genau von diesem Deal gehabt hätte (als Vorteil gegenüber unseren Ligakonkurrenten)


Genau so ist es, wenn man den Artikel der Sportschau zur geplanten Verwendung des Geldes liest. Es hätte dem FCK und vielen anderen Vereinen exakt nichts gebracht.

Es war eine Wette ins Blaue mit hohem Risiko
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon Mittelhaardt » 21.02.2024, 23:36


SuperBjarne hat geschrieben:Es geht darum, wie es einzelnen Krawallmachern gelingt, Spiele zu unterbrechen

Welcher Krawall denn?

SuperBjarne hat geschrieben:und dadurch Ihre persönlichen Ziele durchzusetzen, weil Sie glauben, im Sinne der Mehrheit zu handeln.

Wie sähe eine Welt nur mit deinesgleichen aus?

1989 wäre niemand auf die Straße gegangen. Niemand hätte ein Attentat auf Hitler versucht oder die Bastille gestürmt,...



Beitragvon Betze_FUX » 22.02.2024, 07:04


Das ist doch Klasse!
Da springt ein potentieller Investor ab, es gibt gerüchte um eine nicht saubere Wahl.
(Obwohl sie geheim war und nebenbei bemerkt öffentlich hätte sein können, wenn nur ein Verein das beantragt hätte...wollte aber keiner!)

Wie gesagt,Absprung und Gerüchte. So kann man nicht mehr richtig verhandeln, die Summe nicht weit genug nach oben treiben. Also nutzt man die Situation und teilt mit, dass das was im Dezember 23 beschlossen war so nicht mehr tragbar sei!
Hm, ja was jetzt?! Die Demonstationen, oder die Tatsache, das ein Investor die Biege gemacht hat.

Meines Erachtens ein Aufschub.
Es wird einen neuen Anlauf geben. Dann besser vorbereitet und abgestimmt. die Kohle muss einfach kommen, sonst ist das Konstrukt der DFL so nicht überlebensfähig, oder verschwindet in der Bedeutungslosigkeit, weil woanders besser bezahlt wird.
Also jetzt aus Sicht DFL.

Wobei man halt schon auch überlegen muss, wie das weitergeht. Klar werden die Gehälter steigen!
Andererseits möchte ich auch keine 25€ für n Stehplatz in HDH zahlen.
Die guten Spieler folgen dem Geld, so wie gute Mitarbeiter bei zahlungskräftigfen Firmen sind, und nicht in der Klitsche im Hinterhof.
Es ist die berühmte Schere, die auseinandergeht.da könnte!!! Kapital von außen helfen, wenn !!! Man es ordentlich koordiniert. Im Sinne aller, und nicht wieder nur die Großen.

Und ganz ehrlich, ich schaue mir gerne spiele von Barcelona, PSV oder Madrid an. Das ist einfach anderer Fussball. Das ist andere Technik, Ideen, können! Da kann eine liga2 nicht mithalten. Und natürlich ist es geil, gegen KSC im Derby zu stehen.
Aber ich würde lieber mit dem FCK gegen Barcelona spielen!!!
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Matthew » 22.02.2024, 08:14


@BetzeFUX
Hab ich das richtig verstanden, dass du glaubst, dass man mit einem möglichen Investoreneinstieg die Ticketpreise niedrig halten kann? ("25€ HDH")

Die Illusion kann ich dir nehmen. Schau dir Mal die Preise, bei dem von dir genannten FC Barcelona (oder anderen Vereinen in Spanien) an. Da fängt die billigste Kategorie incl. aller Gebühren bei ca. 55€ an. Und das obwohl dort mehr als ein Investor in Verein und Liga steckt. Beim gewöhnlichen Fan im Stadion wird da kein Cent ankommen...



Beitragvon Betzegeist » 22.02.2024, 08:45


Ich find's geil wie der Boulevard und einige Funktionsträger jetzt loslegen, von wegen die DFL hat sich erpressbar gemacht und jetzt wöchentliche Proteste gegen jedweden Scheiß erwarten.

Das war so vorhersehbar.

Wir hatten hier einen vollkommen friedlichen Protest gegen einen Deal, der unabhängig vom Inhalt, so dermaßen schlecht vorbereitet war und dessen Ablauf bis zum Himmel stank. Gegipfelt in einer Abstimmung die gegen die heilige Kuh 50+1 verstoßen hat.

Der Protest dagegen war aus meiner Sicht absolut angemessen. Darüber hinaus sehe ich 0,0 Ansatz, der mich glauben lässt, dass wir jetzt regelmäßige Proteste gegen alles mögliche sehen werden.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Betze_FUX » 22.02.2024, 09:30


Matthew hat geschrieben:@BetzeFUX
Hab ich das richtig verstanden, dass du glaubst, dass man mit einem möglichen Investoreneinstieg die Ticketpreise niedrig halten kann? ("25€ HDH")

Die Illusion kann ich dir nehmen. Schau dir Mal die Preise, bei dem von dir genannten FC Barcelona (oder anderen Vereinen in Spanien) an. Da fängt die billigste Kategorie incl. aller Gebühren bei ca. 55€ an. Und das obwohl dort mehr als ein Investor in Verein und Liga steckt. Beim gewöhnlichen Fan im Stadion wird da kein Cent ankommen...


Nein , das hast du falsch verstanden.
Ist ja in England noch extremer.
Der Fan wird so oder so gerippt werden. Weil er für viele DIE Geldquelle ist und es muss ordentlich Rendite kommen.
Die Zeit in der man mit seinen Kids mal ins Stadion geht und einen schönen Samstag verbringt, also speziell für den Normalverdiener, werden zu Ende gehen...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon LauternFan85 » 22.02.2024, 10:08


das Rattenrennen nach den € ist für's erste beendet.
Was hat die Premier LEague...8mrd deal?

Ganz ehrlich (persönlich Ansicht)...sollen sich drauf ein hobeln und und mit ihren dubiosen Investoren happy werden.
Ich sage da ganz provokativ...sch... auf die internationale Konkurrenzfähig.

Die Welt dreht sich enorm - nicht unbedingt zum besseren, Ökonomisch hat dieser Deal keine Nachteile.
Auch die Vereine können/werden (mit Ausnahme "Top-spiele) keine exorbitanten Zuschläge der Eintrittsgelder verlangen....die Kaufkraft ist in dem MAße (bald noch weniger) nicht mehr da.

Aber für die Bundesliga wird die Fallhöhe (im worst case) deutlich angenehmer denn für die Schulden-Ligen auf der Insel, in Spanien oder ggf. noch Italien.

Ich find's mit den mir möglichen Einblicken auch ohne Vereinsbrille rundum klasse. :daumen:

Insbesondere mit so einem k*ck Inverstor wie CVC. :kotz:
Für immer Fritz-Walter-Stadion



Beitragvon diago » 22.02.2024, 10:28


woinem77 hat geschrieben:@diago: der Plan hatte ja nichts mit einer ausgeglichenen Liga zu tun.
Man haette 300 Mio nach vorhandenem Verteilerschluessel aufgeteilt.
Das Konzept war sicher nicht drauf ausgelegt irgendwas an den Macht- oder Finanzverhältnissen zu ändern.

Ja das ist mir schon klar. Es ging mir nur um das oft aufgeführte Argument das wir ohne Kapitalzufuhr den Anschluss verlieren würden und wie @Talentfrei befürchtet das Niveau von Österreichs Liga erreichen würden.
Was juckt mich die internationale Konkurrenzfähigkeit? Mir ist es egal ob Bayern im Viertelfinale der CL ausscheidet oder den Titel holt. Mir ist da eine ausgeglichene, spannende nationale Liga wichtiger, egal welches Niveau sie hat. Und ja, das hat nicht direkt was mit dem DFL Investoren(no)deal zu tun



Beitragvon Ke07111978 » 22.02.2024, 13:49


Irgendwie wird hier ein große Kiste aufgemacht und alles was mit Investoren, Fernsehgeldverteilung etc. zu tun hat reingeschmissen und kräftig durchgemischt.

Im Kern geht es doch zunächst gar nicht um den Investorendeal, sondern um die Frage, wie man das "Produkt" Bundesliga-Fußball in den nächsten Jahren möglichst optimal vermarkten kann. Hier kommt es schon zum ersten essentiellen Meinungsunterschied. Denn viele sehen im Bundesliga-Fußball nicht primär ein Produkt, sondern einen Sport. Einen Volkssport an dem möglichst viele teilhaben sollen, teilhaben in Form eines erschwinglichen Stadionbesuchs zu einer Uhrzeit, zu der man nicht arbeiten muss und zu der es auch möglich ist, seinen Club auswärts zu unterstützen. Diesem Leitbild hat sich die Vermarktung unterzuordnen. Die andere Extremposition ist eine Wertmaximierung der Vermarktung der Bundesliga auf allen Kanälen, bei der sich der Sport und die Zuschauer im Stadion danach zu richten haben, wann, wo und wie die optimalen Vermarktungserlöse durch Fernsehn und andere mediale Kanäle erzielt werden können. Zwischen diesen beiden Extrempositionen gibt es diverse Kompromiss-Positionen.

Vermeintliches Ziel der DFL ist es (unabhängig von der Finanzierung) die Erlöse aus der Vermarktung über neue mediale Kanäle und die Erschließung neuer (Auslands-)-märkte etc. zu erhöhen. Dafür muss man zunächst signifikant Geld investieren. Und um die Finanzierung dieser Investition geht es letztlich. Unabhängig davon, ob man nun Fremdkapital bei einer Bank, Eigenkapital bei einem Investor aufnimmt oder eine solche Investition durch geringere Ausschüttungen von Vermarktungserlösen an die Vereine finanziert - damit sich die Investition rentiert, muss sich die Vermarktung verändern. Sie wird sich deutlich in die Richtung wertmaximierende Vermarktung verschieben. Private Equity Fonds wie Blackstone oder CVC streben Renditen von 15-20% p.a. an. Bei einer Investition von 1 Mrd. bedeutet dies eine Rückfluss zwischen EUR 200 und EUR 250 Mio. p.a. in den nächsten 10 Jahren. Es bedarf keiner besonderen Vorstellungskraft, dass dafür die Wiedereinführung von Montagsspielen nicht ausreichend ist.

On top kommt der Punkt, dass ja eben nicht ausschließlich investiert wird. Ein großer Batzen soll bereits heute an die Vereine ausgeschüttet werden. Davon profitieren die Vereine am oberen Ende der Nahrungskette ganz überproportional, während es für die weiter unten i.d.R. ein Scheissgeschäft ist. Wenn der BVB oder Bayern München heute investieren wollen, dann können sie direkt zu Blackstone gehen und einen Teil ihrer Vermarktungserlöse für die nächsten 10 Jahre "verkaufen". Erstaunlicherweise passiert das nicht, weil sowohl Watzke als auch Hoeneß ausgebuffte Geschäftsleute sind, die rechnen können. Wenn der Großteil der Party von anderen bezahlt wird, man aber selbst überproportional partizipiert, macht das Sinn, wenn man die Party alleine bezahlen muss, eben nicht.

Die DFL muss sich schlicht Gedanken darüber machen, was ihre Ziele sind. Solange die Ziele der Gesellschafter so divers sind wie aktuell, wird es schwer sein, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Ein solches Konzept hat erstmal gar nichts mit einem Investor zu tun. Und es muss die Frage beantworten, was ist das Leitbild der Vermarktung, welches sind die gemeinsamen Ziele und wie sind die Spielregeln z.B. bei der Fernsehgelder Verteilung?

Das hunderttausende Fans in den Stadien aber auch Mitglieder diverser Vereine (wie zuletzt Paderborn) besser verstanden haben, dass hier der dritte vor dem ersten Schritt gemacht werden sollte, ist ein Armutszeugnis für die DFL und deren Geschäftsführung. Eine solche Geschäftsführung mit ausgebufften Investoren verhandeln zu lassen? Wohl auch nicht die beste Idee. Das haben dann sogar die gemerkt, die für einen Investorendeal waren. Insofern kann man nur hoffen, dass der Prozess heilsam war. Mein Dank gilt denjenigen, die den Protest organisiert haben und damit deutlich mehr Weitsicht bewiesen haben als viele, die vermeintlich ihre Vertreter sind.



Beitragvon roterteufel81 » 22.02.2024, 13:55


@Ke07111978, nicht anders habe ich es ja beschrieben und verlinkt, nur mit einfacheren Worten. Eine Wette ins Blaue für 20 Jahre, bei der nur eine Seite ziemlich sicher ist, die Investoren. Die bekommen Ihre mindestens 8%, komme was wolle. Geringes Risiko auf dieser Seite. Aber das davon direkt ein großer Batzen ausgeschüttet wird stimmt ja so nicht, nach dem Deal 2.0, oder ? Sondern es sollten 300 Mio der 1MRD hergenommen werden, um für 4 von 20 Jahren die Verluste der Vereine zu kompensieren. Ansonsten noch Zugriffe auf einen Teil des Kapitals nach dem von mir verlinkten Schlüssel. Dem FCK und fast allen anderen Vereinen bringt das genau nichts, außer die Vermarktungswette würde mit mehr als 8% Mehrerlös im Schnitt aufgehen.

Den Rest finde ich ebenfalls nochmal gut zusätzlich beleuchtet von Dir :daumen:
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon JG » 22.02.2024, 14:47


Warum manche meinen, die deutsche Bundesliga wäre gegenüber anderen europäischen Ligen im Hintertreffen kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Die deutsche Bundesliga (1.2.und 3.Liga) haben europaweit den jeweils höchsten Zuschauerschnitt.
Und diesen hat man bestimmt nicht, weil 5 deutsche Vereine international erfolgreich oder auch nicht sind.
Diesen hohen Zuschauerzuspruch hat man, weil sich der gemeine Stadionzuschauer in Deutschland hauptsächlich über seinen Verein identifiziert, eine fast religiöse Verbindung zu seinem Herzensclub pflegt.
Dem ist es völlig egal, ob die fünf "Großkopferten" in Europa mithalten können.
Einzig die Möglichkeit selbst irgendwann einmal in die Phalanx der "Großen" zu stoßen, oder wie in unserem Falle, nur mal wieder Erstklassig zu sein treibt einen an.
Wenn der Fußball durch immer mehr Geld immer berechenbarer wird, was er mittlerweile eh schon viel zu sehr ist, dann zerstört man die einzigartige Fußballkultur in Deutschland.

Von daher gilt mein Dank allen Protestlern. Und ja, man hat deutlich gesehen welchen Einfluss die Stadionbesucher haben können. Insofern sollten die Proteste in Zukunft sogar noch viel weitreichender gehen und die Uhr zurück gedreht werden.




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