Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon sandman » 26.07.2017, 10:55


PälzerBu1900 hat geschrieben:Das ist doch Unsinn! Die Leute bleiben weg, weil der Betze seit Jahren untersten Rotz spielt und jeder Spieltag aus der fußballerischen Perspektive mehr Qual als sonstwas ist. Soll ich dir sagen, was Leute ins Stadion zieht: Erfolg, Erfolg, Erfolg. Das ist hart, aber leider stimmt es. Oder glaubst du die Bayern oder RB bekommen ihr Stadion voll, weil die so ne tolle Oldschoolstimmung haben? Zu behaupten die Leute bleiben weg, weil sie keinen Bock mehr auf die Ultras haben - DAS ist realitätsfern. 95 % der Stadionbesucher interessieren sich einen Scheißdreck für den Konflikt zwischen verschiedenen Minderheiten in der West. Ob der ein oder andre aus Frust über die Ultras tatsächlich nicht mehr ins Stadion geht, fällt auf die Gesamtzahl der Besucher gesehen überhaupt nicht auf.


Die Leute bleiben weg, weil die Mischung nicht mehr stimmt. Früher biste hochgefahren und es war klar, das JEDER über seine Grenzen..die aufm Platz..und die in der Kurve.

Wie isn das heute? Minutenlanger Monotoner-Sing-Sang, total unpassend zum Spielverlauf. Hauptsache, da wird die eintönige Laier runtergeschrubbt..merkt man ja im Suff eh nicht mehr so....Party On.... Naja und aufm Platz viel Ballgeschiebe und wenig Kampf...

Früher kam man nach Hause und war stolz und Glücklich ein Teil der Gemeinschaft sein zu dürfen, war froh dies erlebt (und manchmal auch überlebt :lol: ) zu haben...hatte 3Tage keine Stimme, nen angenehmen Tinnitus, hat 90min die Jungs angetrieben und war danach einfach total am Arsch..Fans, wie Spieler. Diese Erlebnisse und dieses Gefühl haben viele da hoch getrieben...sollte man nicht unterschätzen ..DAS WAR UNSER ALLEINSTELLUNGSMERKMAL :wink:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon PälzerBu1900 » 26.07.2017, 11:09


sandman hat geschrieben:
PälzerBu1900 hat geschrieben:Das ist doch Unsinn! Die Leute bleiben weg, weil der Betze seit Jahren untersten Rotz spielt und jeder Spieltag aus der fußballerischen Perspektive mehr Qual als sonstwas ist. Soll ich dir sagen, was Leute ins Stadion zieht: Erfolg, Erfolg, Erfolg. Das ist hart, aber leider stimmt es. Oder glaubst du die Bayern oder RB bekommen ihr Stadion voll, weil die so ne tolle Oldschoolstimmung haben? Zu behaupten die Leute bleiben weg, weil sie keinen Bock mehr auf die Ultras haben - DAS ist realitätsfern. 95 % der Stadionbesucher interessieren sich einen Scheißdreck für den Konflikt zwischen verschiedenen Minderheiten in der West. Ob der ein oder andre aus Frust über die Ultras tatsächlich nicht mehr ins Stadion geht, fällt auf die Gesamtzahl der Besucher gesehen überhaupt nicht auf.


Die Leute bleiben weg, weil die Mischung nicht mehr stimmt. Früher biste hochgefahren und es war klar, das JEDER über seine Grenzen..die aufm Platz..und die in der Kurve.

Wie isn das heute? Minutenlanger Monotoner-Sing-Sang, total unpassend zum Spielverlauf. Hauptsache, da wird die eintönige Laier runtergeschrubbt..merkt man ja im Suff eh nicht mehr so....Party On.... Naja und aufm Platz viel Ballgeschiebe und wenig Kampf...

Früher kam man nach Hause und war stolz und Glücklich ein Teil der Gemeinschaft sein zu dürfen, war froh dies erlebt (und manchmal auch überlebt :lol: ) zu haben...hatte 3Tage keine Stimme, nen angenehmen Tinnitus, hat 90min die Jungs angetrieben und war danach einfach total am Arsch..Fans, wie Spieler. Diese Erlebnisse und dieses Gefühl haben viele da hoch getrieben...sollte man nicht unterschätzen ..DAS WAR UNSER ALLEINSTELLUNGSMERKMAL :wink:


Das trifft nur für das Fanspektrum auf der West zu - und selbst dort nur für einen bestimmten Teil. Mit der West haben wir aber was die Besucherzahlen angeht kein Problem, die bekommen wir aktuell auch so immer einigermaßen voll. Der Rest des Stadion ist unser Problem - Nord, Süd und Ost. Der Wochenendfan oder auch "Eventfan" ist es, der nicht mehr ins Stadion kommt. Und diese Leute zieht man mit erfolgreichem Fußball, nicht mit fanphilosophischem Gerede über Old- oder Newschool.



Beitragvon Conaldo77 » 26.07.2017, 11:14


@sandman: Meiner bescheidenen Meinung nach triffst du den Nagel voll auf den Kopf. Ich geh seit 84 auf den Betze,seit 91 mit Dauerkarte. Es war schon immer eine Mission.



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 11:15


Ich habe es ja in einem anderen Thread schon einmal geschrieben:
Aus Überzeugung bin ich gegen die Vorsingerei, gegen das Koordinieren der Stimmung und gegen die MFA & Megafone. Was ich mir wünsche, wäre eine freie und anarchische Fankurve, in der JEDER Fan, egal ob alt, jung, Eventfan oder Dauerkarteninhaber ein Teil des großen Ganzen ist. Eine Kurve, die spontan und chaotisch, unvorhersehbar ist.

Da hier dauernd von Kompromissen geredet wird:
Ja, meinetwegen können die Ultras ja EIN Megafon in IHREM Bereich verwenden, dann können sie für sich selbst vorsingen. Aber zumindest der große Teil der West hätte endlich seine Ruhe.



Beitragvon sandman » 26.07.2017, 11:27


PälzerBu1900 hat geschrieben:Das trifft nur für das Fanspektrum auf der West zu - und selbst dort nur für einen bestimmten Teil. Mit der West haben wir aber was die Besucherzahlen angeht kein Problem, die bekommen wir aktuell auch so immer einigermaßen voll. Der Rest des Stadion ist unser Problem - Nord, Süd und Ost. Der Wochenendfan oder auch "Eventfan" ist es, der nicht mehr ins Stadion kommt. Und diese Leute zieht man mit erfolgreichem Fußball, nicht mit fanphilosophischem Gerede über Old- oder Newschool.


Stimme ich dir zu..den Großteil davon wird man sicherlich nur über den Erfolg ins Stadion locken können. Oder halt evtl. über das Erlebnis "Hölle Betzenberg" :wink: ...grade der Eventfan will ja was "erleben"...
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Fragile X Factor » 26.07.2017, 11:30


Komisch..
Sobald das Wort Ultra, FY, GL, PI, MFA u.a. auftaucht, immer dasselbe.
MFG, mit freundlichen Grüßen [..] ein Leben voller Schall und Rauch usw.

Mir kommt die Diskussion auf dbb immer so vor, als würden sich verzweifelte Eltern über die missratene Nachkommenschaft beklagen.

Wie kann man die „Betze-Kinder“ wieder auf den richtigen Pfad der Betze-Tugend werfen? Was haben wir nur falsch gemacht? Pfff, wir haben es doch genügend vorgelebt und trotzdem machen die Schlingel ihr eigenes Ding. Man fragt sich wann man die Kontrolle und den Einfluss verloren hat und am liebsten würde man die Prügelstrafe wieder einführen.

Das Prinzip ist klar: Ach, was könnte doch unsere Kurve so geil sein, wenn ich der König vom Betze wäre. Und damit meine ich meinen Betze, meinen ganz allein, Gollum, Gollum..

Ich mag die Ultras (ohne MFA, weil wenige immer weniger kreativ sind als viele) und ich will das Spektakel durch das Spiel.

Aber zu dem Bündnis, denn ich will auch mal abkotzen:
Natürlich wird ein Stuhlkreis, egal wie man ihn nun nennt (ob Fanbündnis, Ultraeinbindungsgespräch oder wie entsorge ich alte Säcke und unliebsame Personen umweltgerecht aus dem Stadion) mit großer Skepsis betrachtet und innerlich abgeschrieben.

Darf man das eigentlich als typisch Deutsch bezeichnen? Alles braucht Struktur unter dem Credo von Zusammenhalt. Stimmung und gute Laune wird organisiert, am besten noch auf Rezept verordnet? Man hat nicht mehr das Gefühl man geht zum Fußball in ein Stadion, sondern in Therapie. Und dafür werden die Treppen in Meditations-Rot-Weiß gestrichen und Schilder gegen die Handynutzung im Stadion angebracht.

WTF, Schilder gegen Handynutzung? Ich glaub es nicht. Befindet sich das Hirn wirklich schon im Schlummermodus.
Zaunfahnenbild? Für den Platz ihrer Zaunfahne füllen sie bitte das Formular F.C.K. Y4 aus, ansonsten wird es entartete Kunst. Mottofahrt = Kaffefahrt. Fest reservierte Plätze und schön im Gleichschritt, Marsch! Es ist schon witzig wie nah man einem eigentlich verachtetem Vorbild kommt. Vor allem das Motto: unsere Kurve soll sauber bleiben. Spinnt ihr jetzt komplett??

Tja, dieses Monster steckt voller Ideen. Gleichschaltung bis zum Anschlag.
Ich bin überrascht welche Fanclubs das unterzeichnet haben. Der Text ist nicht mal die PDF wert, auf die sie geschrieben ist.

Interessant dabei ist: Bezüglich der Westkurve gibt einen Grundkonsens. Wie schön. Pyrotechnik gehört nicht dazu. Wie sieht die Position der Nichtbefürworter aus? War kein Platz mehr für eine Formulierung, war es egal oder hat man sich einfach vor den Karren spannen lassen? Von wegen Selbstverständnis.
Ich darf das kritisieren, denn illegal ist nicht scheißegal (und wkv kotzt jetzt wahrscheinlich, hi,hi).

Es gab mal, und gibt, ungeschriebene Gesetze (abgesehen von der Stadionordnung) und kein FCK´ler hatte/hat ein Problem damit. Der Vorteil war: sie waren ungeschrieben. Jeder kannte/kennt sie, irgendwie, oder wurde darauf gestoßen. Keiner braucht ein bedeutungsschwangeres Pamphlet, Handlungsanweisungen u.ä. Und ich brauche sie heute bestimmt auch nicht und jeder der neben mir steht merkt das auch. Keiner hat die Deutungshoheit, aber immerhin ein paar Aspekte habt ihr wohl getroffen.

Hört auf! Hört einfach auf, mir eure Vorstellung von Stimmung im Stadion wie einen Einlauf in den Arsch zu verpassen und alles wird gut. Entledigt euch mal der Hilfsmittel und Krücken und handelt und denkt mal wieder wie Individuen.

Und ja, dies ist ein Post in einem Internetforum und ich rede über euch, liebes Fanbündnis, statt mit euch. Meine Formulierung ist weder zielführend noch erfolgsversprechend. Denn ich bin ein anarchisches Element in der Kurve. Ihr könnt mich mal, und weiterhin viel Spaß bei eurem Kampf um das Fan-Seelenheil.
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)

"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY



Beitragvon TDFCK » 26.07.2017, 11:41


Wäre der sportliche Erfolg da, gäbe es auch diese Diskussionen nicht.

Und die Zuschauer ( egal ob Event oder DK inhaber) bleiben bei Mißerfolg einfach weg und bei Erfolg ist das Stadtion voll.

War früher so und ist heute noch so!!

Nur früher gab es nicht so eine lange sportliche Durststrecke wie es halt gefühlt heute schon seit über 10 Jahre ist.

Das hat doch jetzt nichts mit den Ultras zu tun.
Und die meisten auf der Nord und Süd haben in ihren jungen Jahren in der West gestanden.



Beitragvon 05er » 26.07.2017, 11:47


Der Dauersingsang ohne Spiebezug nimmt den Mehrwert des Stadionbesuchs. Ich hab es schon mal geschrieben: HEY ULTRAS, Ihr seid die Vuvuzelas des deutschen Fußballs.
Ihr (habt selber eine) seid die Hirnschnecke
aller die das Spiel emotional erleben und entsprechend reflektieren (Stimmung mit Spielbezug) möchten. Man fühlt sich als ob man nen Kater hätte von irgendwelchen merkwürdigen Drogen oder alles nur träumt. Euer Support ist einfach irreal.



Beitragvon paulgeht » 26.07.2017, 11:48


AltesSchlachtross hat geschrieben:
paulgeht hat geschrieben:Ich habe für vieles Verständnis, was hier geschrieben wird und kann auch einige Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen. Aber hier habe ich jetzt doch kurz gestutzt: Es bleiben Leute weg, weil die Stimmung im Stadion nicht mehr gut ist?


Da sieht man mal wieder, wie weit weg die Ultra-freundlichen DBB-Berichterstatter von der Realität entfernt sind. Verlasst doch mal Eure Komfort-Zone und befragt die Mehrheit.[...]

Also eine Komfortzone habe ich eigentlich nie, wenn es um den FCK geht, weiß auch nicht genau, was Du damit meinst.
AltesSchlachtross hat geschrieben:[...]Oder glaubt Ihr ernsthaft, es seien alles "Einzelfälle", die keinen Bock mehr auf den Vorturner, Duracell-Hasen, kommunistische 4-Jahres-Pläne a la DDR, organisierte "freie" Platzwahl, organisierte "freie" Zaunfahnen, dauergewedel ohne Sicht auf das Spielgeschehen haben ?[...]

Vielleicht schaust Du noch einmal kurz, was ich vor meiner Frage geschrieben habe.
AltesSchlachtross hat geschrieben:[...]Wie naiv und realitätsfern bist Du eigentlich ?
Entweder Ultra oder VIP-Logen-Besucher...aber keinesfalls langjährige und ehemalige Kutte.

Weder das eine (Ultra) noch das andere (VIP-Logen-Besucher) trifft auf mich zu. Und ja, auch eine ehemalige Kutte bin ich auch nicht, als das "richtig modern" war, wäre ich wohl höchstens ein Fall für den Familienblock gewesen. :wink:

wkv hat geschrieben:(...)
Paul ist integer.

Danke dir.
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Beitragvon Seb » 26.07.2017, 11:55


paulgeht hat geschrieben:Aber hier habe ich jetzt doch kurz gestutzt: Es bleiben Leute weg, weil die Stimmung im Stadion nicht mehr gut ist?


Es bleiben Leute weg, weil sie sich mit dieser Kurve nicht mehr identifizieren können! Früher hat man sich als Teil des Ganzen gesehen und das hat über der aktuellen sportlichen Situation gestanden. Man hat keine Kosten, Mühen und Urlaubstage gescheut, um dabei zu sein und seinen Teil beizutragen. Heute bekommt man Schlaftablettenfußball auf dem Platz serviert und Dauergedudel auf der West. Ich kann absolut verstehen, dass da Leute lieber zu Hause bleiben. Ich gehe oft genug hoch und frage mich nach spätestens 5 Minuten "warum tue ich mir das an?".

Mir kann auch keiner erzählen, dass die Ultras diese Spaltung der Kurve nicht wünschen und vorantreiben. Sie wissen genau, dass die neuen Lieder kaum einer Mitsingen kann, weil sie zu lange sind. Sie stimmen sie trotzdem immer wieder an. Sie wissen genau, dass die meisten Leute lieber Oldschool-Support wünschen. Sie ziehen trotzdem ihr Ding durch. Sie wissen auch genau, dass sich Leute aufregen, wenn sie keine freie Sicht auf den Platz haben. Sie halten trotzdem während dem Spiel die Fahnen hoch.



Beitragvon PälzerBu1900 » 26.07.2017, 12:22


fw1900 hat geschrieben:Nur mal so zur Info: Es geht hier um den Aufruf alle im roten Trikot nach Nürnberg.

Wie denn sonst? Seit jeher gehe ich mit meinem FCK-Trikot ins Stadion.

Wenn man hierzu aufrufen muss ist doch schon alles gesagt.


Das ist ja schön für dich - bei andren sieht es nunmal anders aus. Ich zum Beispiel gehe so gut wie nie mit Trikot ins Stadion, sondern in irgendeinem meiner FCK-Shirts. Wer bist du mir vorzuschreiben, dass man grundsätzlich mit Trikot ins Stadion zu gehen hat?

Auch die Tatsache, dass zum Tragen "roter" Trikots aufgerufen wird macht natürlich Sinn, da wie jeder weis ein Fußballverein auch Ausweichtrikots hat.

Ganz ehrlich, manche hier WOLLEN sich ja auch aufregen. Im Fall von "fw1900" klingt das dann genauso arrogant und von oben herab ("Wie denn sonst?") wie man es selbst den Ultras vorwirft.



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 12:25


Dass dieses lächerliche „Selbstverständnis“ auch noch von mehr als zwanzig Fanclubs unterschrieben wurde, macht mich schon etwas sprachlos.

Für alles Strukturen, Regeln, Organisationen, Vorschriften, bla, bla, bla. Nichts darf mehr einfach so passieren, alles muss vorgekaut werden. Bäääääh!
Zum Glück hat dieses „Selbstverständnis“ keinen Wert, überhaupt keinen. Aber alleine die Tatsache, dass sie meinen, damit „Vorschriften“ machen zu müssen über die Westkurve ekelt mich an.

Die Ultras reden von „Freiheit für die Kurve - damit die Kurve lebt“ oder von „Für eine bunte Kurve“. Und handeln genau umgekehrt!



Beitragvon FCK333 » 26.07.2017, 12:40


Seb hat geschrieben:
paulgeht hat geschrieben:Aber hier habe ich jetzt doch kurz gestutzt: Es bleiben Leute weg, weil die Stimmung im Stadion nicht mehr gut ist?


Es bleiben Leute weg, weil sie sich mit dieser Kurve nicht mehr identifizieren können! Früher hat man sich als Teil des Ganzen gesehen und das hat über der aktuellen sportlichen Situation gestanden. Man hat keine Kosten, Mühen und Urlaubstage gescheut, um dabei zu sein und seinen Teil beizutragen. Heute bekommt man Schlaftablettenfußball auf dem Platz serviert und Dauergedudel auf der West. Ich kann absolut verstehen, dass da Leute lieber zu Hause bleiben. Ich gehe oft genug hoch und frage mich nach spätestens 5 Minuten "warum tue ich mir das an?".

Mir kann auch keiner erzählen, dass die Ultras diese Spaltung der Kurve nicht wünschen und vorantreiben. Sie wissen genau, dass die neuen Lieder kaum einer Mitsingen kann, weil sie zu lange sind. Sie stimmen sie trotzdem immer wieder an. Sie wissen genau, dass die meisten Leute lieber Oldschool-Support wünschen. Sie ziehen trotzdem ihr Ding durch. Sie wissen auch genau, dass sich Leute aufregen, wenn sie keine freie Sicht auf den Platz haben. Sie halten trotzdem während dem Spiel die Fahnen hoch.


Seb sagt es genau, wie es ist!
Es würde noch keine 45 min dauern und wir hätten spielbezogenes Anfeuern, würde sich die selbstbeweihräuchernde Elite endlich zurückhalten. Eventies in Schwarz rufen zur Auswärtsfahrt in Rot auf :teufel3: :danke: :wayne: :applaus:
:teufel2: "Der Betze bebt wieder: Siegtor in der Nachspielzeit!" Und das war sie, die Bundesliga-Schlusskonferenz, und damit zurück ins Funkhaus! :teufel2:



Beitragvon kai900 » 26.07.2017, 13:01


potto hat geschrieben:Von dem ganzen Kommerz und dem ganzen Kaputtmachen der Tradition des Fußballsports, gegen das die Ultras glauben aufzubegehren... sind sie längst selbst ein Teil geworden.



Da triffst du den Nagel auf den Kopf. Die ganze Zeit etwas von scheiß RedBull und aigenst modern Fußball schwafeln aber nicht merken das sie ein großer Teil vom modernen Fußball sind. Wenn man einen Ultra fragt warum macht ihr das oder jenes kommt zu 90% die Antwort weil es sich gut anhört oder weil es gut aussieht. Genau das will doch der DFB/DFL. Die wollen keine hassverzerten Frazen im Stadion und TV die das komplette Spiel Bührer Sau skandieren.

Was auf dem Berg los sein kann ein Hassobjekt da ist und sich die Ultras raushalten, das hat man gegen RedBull gesehen. Wenn Ultras so gegen den modernen Fußball wären dann würden sie versuchen diese Stimmung bei jedem Spiel zu bekommen ich kann mich nämlich noch gut daran erinnern wie sich sämtliche Medien, Kommerz Ralle und DFB/DFL darüber aufgeregt haben. Okay es haben sich auch einige Lautrer aufgeregt aber ich denke mal die waren alle vor 2000 nie auf dem Berg ;)

Ich kann mich noch gut erinnern als irgendwann in den 80er Leverkusen die ersten Ultras hatten. Wir haben sie ausgelacht wegen der Stimmung die sie verbreiten. Heute ist kein unterschied mehr zwischen KL und LEV.

Wir spielten auch vor 20 und mehr Jahren nicht jeden Tag gegen Madrid, Barcelona, Bayern, Mannheim, Saarbrücken, Frankfurt... wo schon 7 Tage vor dem Spiel Dampf im Kessel war. Wir spielten auch oft genug gegen Wattenscheid, Uerdingen, Bochum, Berlin... die niemand interessierte. Da kam es oft genug vor das trotz 3:0 Führung nach 20min mehr am Bierstand los war als im Stadion. Die Führung wurde damals als standesgemäß angesehen also gab es auch keinen Grund groß zu feiern. Ich klatsche und Jubel ja auch net (mehr) wenn mein 11 oder 14 jähriger alleine kacken geht. Es gab genug Spiele da kam man sich vor wie auf einer Beerdigung. Das hatte oft den Grund das wir hoffnungslos unterlegen waren und jeder im Stadion hat gemerkt heute geht nix. Allerdings hat ein kleiner Funke oft gereicht (eine falsche Schirieentscheidung, ein Lattentreffer, einer von uns der den Gegner über die Bande getreten hat, eine Stimme mit 3 Promille Alkohol im Atem...) und der heilige Berg wurde zur Hölle.

Das funktioniert heute allerdings alles nicht mehr durch die Dauerbeschallung. Da kann sich keine Ruhe vor dem Sturm (oder wie auch immer man es nennen will) entwickeln.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon iopiki » 26.07.2017, 13:04


Wenn ich hier manche Kommentare lese, dann geht mir das Messer im Sack uff. Ich bin wie viele auch, dem Fanbündnis erstmal skeptisch gegenüber eingestellt. Ich denke mir last sie doch erstmal machen und dann kann man sich hinterher immer noch darüber aufregen oder freuen wenn es erfolgreich ist. Die bisherigen Aktionen finde ich teilweise auch gut, aber man sollte von Seiten der Ultras und Fanclubs auch empfänglich für externe Kritik und Anregungen sein.

Dann mal zum Selbstverständnis von den sogenannten und auch selbstbezeichnenden "richtigen" Fans. Ich finde diesen Ausruck an sich schon mal lächerlich und wenn es dann noch mit der Argumentation geschieht, das man auf fast allen Saisonspielen war, dazu erstmal Applaus von meiner Seite, dass habt ihr ganz fein gemacht, dann wird es komplett absurd. Wie schon geschrieben wurde haben einfach nicht alle die Möglichkeit so viele Spiele zu besuchen und das ist ja auch egal, es kommt ja wie man so schön sagt auf die Qualität der Unterstützung an und nicht auf die Quantität an.
Was mich zu meinem nächsten Punkt führt. Die von viele genannten Selbstdarstellung der Ultras. Zuerst will ich aber auch mal sagen, dass man sich für manche Aktionen der Ultras auch mal bedanken sollte. Vor allem wenn es um Choreos geht, die sehr viel Zeit beanspruchen. Dieser Dank erfolgt aber auch nur wenn es sich um Choreos handelt die den richtigen Inhalt und den richtigen Rahmen haben. Ich spiele jetzt auf die rein zu Selbstdarstellungszwecken durchgeführte Choreo den FY an. Und was bisher leider ein bisschen unterging, war das unnötige Banner das in der 80. Minute des letzten Spiels hochgehalten wurde von wegen "Fans voller Leidenschaft. Mannschaft ohne Herz" oder so ungefähr. Der Zeitpunkt war vollkommen unnötig, da die Mannschaft bei dem Spiel ausnahmsweise gekämpft und Einsatz gezeigt hat. Diese Vorwürfe und Anschuldigungen helfen keinem und vor allem nicht zu so einem Zeitpunkt.

Die Stimmung bei dem Spiel fand ich auch mal wieder richtig gut, zumindest die erste halbe Stunde, danach ist es leider wie so oft in diesen Singsang abgeglitten. Was mich als Fan enorm stört, da es scheinbar zur Mode wurde oder was auch immer, das man generell ab der 75. Minute ein Lied ohne jeglichen Bezug zum Spielgeschehen anstimmt und das bis zum Ende durchzieht. Da kann mir keiner erzählen, dass das noch Unterstützung der Mannschaft bzw. des Vereins ist. Manche mögen sagen, dann mach doch nicht mit oder stimm was anderes an. Ganz Unrecht haben sie nicht, dass Problem ist das es leider in der momentan Situation nicht möglich ist. Ich persönlich mache bei dem singsang aus Prinzip schon nicht mit, problematisch ist dann aber, dass ich deswegen schon des öfteren bepöbelt, von wegen "Wenn du nicht mitmachst dann bleib, dann kannst auch gleich nach Hause gehen + entsprechende Beleidigungen" und so weiter und mir einmal auch Schläge angedroht worden sind. Wegen dem anstimmen, da ist enorm schwierig als kleine Gruppe was anzustimmen wenn viele drumherum beim singsang mitmachen und die Leute auch teilweise nicht mehr empfänglich sind für neue Lieder oder Anfeuerungen.

Um jetzt diesen leider doch etwas ausgeuferten Post abzuschließen. Wir als Fan-Gemeinde bekommen nur eine geile Stimmung hin, wenn wir zusammenhalten und die Vorurteile und Abneigungen mal beiseite lassen oder zumindest bei den Spielen vergessen. Hört auch bitte auf euch als was besseres zufühlen und euch von der Masse abzusetzen, nur weil ihr Ultra, Nicht-Ultra, Schlumpf oder was auch immer seid. Bei Spielen müssen wir wieder eine Einheit sein. Dazu müssen alle offen gegenüber Änderungen oder Neuerungen sein und aktiv daran arbeiten das sich die Stimmung bessert.



Beitragvon FCK-Ralle » 26.07.2017, 13:10


PälzerBu1900 hat geschrieben:Das ist ja schön für dich - bei andren sieht es nunmal anders aus. Ich zum Beispiel gehe so gut wie nie mit Trikot ins Stadion, sondern in irgendeinem meiner FCK-Shirts. Wer bist du mir vorzuschreiben, dass man grundsätzlich mit Trikot ins Stadion zu gehen hat?



Ich glaube der Kritikpunkt ist mehr das "rot" wie das "Trikot". W
Wenn jemand im nem roten Shirt dort auftaucht ist das doch genau so in Ordnung. Hab ich auch oft so gemacht, gerade bei Auswärtsspielen, wo ich in neutralen oder gemischten Blöcken war. Das war halt kein FCK-Trikot aber ein Shirt. Rot war immer mit dabei.

Und Ausweichtrikots sind für mich eh nur für "aufm Platz". Der FCK ist rot, bzw. rot-weiß.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 13:11


kai900 hat geschrieben:Das funktioniert heute allerdings alles nicht mehr durch die Dauerbeschallung. Da kann sich keine Ruhe vor dem Sturm (oder wie auch immer man es nennen will) entwickeln.
Punkt. :daumen:



Beitragvon Lautern-Fahne » 26.07.2017, 13:26


Dieses Fanbündnis ist ein Zusammenschluss von Vertretern von Fanclubs (vgl. Interview. "wer nicht Mitglied eines dieser Fanclubs ist, kann es ja werden"). Nach dem Interview dürfen nur Mitglieder von Fanclubs zu den Treffen kommen. Als Ziele wurden u.a. Unterstützung der vereinspolitischen Arbeit, Hinterfragen vereinspolitischer Vorgänge und Interessenvertretung von Fans (und Mitgliedern) des FCK ausgegeben.

Für mich stellt sich die Frage, ob dadurch die Fanvertretung bzw. die allgemeinen Fantreffen zu denen JEDER gehen kann, nicht ein stückweit ausgehebelt werden. Mich irritiert, dass man allen Fans als Ansprechpartner dienen möchte aber scheinbar nur Fanclubmitglieder zu den Treffen gehen dürfen.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 13:34


Lautern-Fahne hat geschrieben:Für mich stellt sich die Frage, ob dadurch die Fanvertretung bzw. die allgemeinen Fantreffen zu denen JEDER gehen kann, nicht ein stückweit ausgehebelt werden.
Nein, denn dieses „Fanbündnis“ hat schlicht überhaupt keine Bedeutung.

Diese Fanclubs haben nicht zu bestimmen, wie es auf der Westkurve abläuft, ob ich mein Handy zur Hand nehme oder nicht oder ob ich mich „aktiv am Support“ beteilige.



Beitragvon sandman » 26.07.2017, 13:38


Demnächst kommt dann noch ein "freiwilliges" Bier-Trink-Verbot während dem so wichtigen Einklatschen :lol: ...

Das sind schon richtige Revoluzzer..mit ihren Vorschriften+Regeln :lol: ...
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Matt12 » 26.07.2017, 14:43


Ich denke es ist eine Verschiebung und vor allem auch eine Aufteilung des Norm- und Wertekonsens innerhalb der ganzen Fankurve, die für den Diskussionsstoff hier sorgt und an dem sich viele stoßen. Letztlich reden die Ultras doch von ihrer eigenen Subkultur, die ihre eigenen Richtlinien hat. Und diese Richtlinien haben sie schlichtweg exklusiv in der Fankurve. Man identifiziert sich mit anderen Werten als der Rest der Fans. Der Wertekonsens in der Ultra-Kultur hat, das darf man auch nicht vergessen, dabei ja auch positive Werte von Gruppendynamiken wie zum Beispiel Zusammenhalt. Allerdings - und das sehe ich als größtes Problem - beschränkt sich dies auf eine zu kleine Gruppe von Personen, die sich dazu einen sehr hohen Stellenwert innerhalb der gesamten Fanszene zumisst. Und genau das passt nicht zusammen und sorgt für das Unbehagen, was wir hier auf den letzten Seiten lesen können. Die kleine Gruppe der Ultras hat den größten Geltungsanspruch, vertritt jedoch andere Ideale als der Rest der Kurve. Der wiederum wünscht sich eine Rückkehr der gesamten Kurve zu den Idealen und Werten der 80er/90er. Problem ist: Den wird es nicht geben.

Das Fanbündnis als solches wird, so meine rein subjektive Meinung, das Problem der Unterschiedlichkeit der Ultras vom Rest der Kurve niemals lösen können. Subkultur bleibt Subkultur - diejenigen die sich dran stoßen, werden sich auch noch in den nächsten Jahren dran stoßen und die Ultras werden von ihren Überzeugungen auch nicht abweichen. Dabei glaubt jeder ein Patentrezept parat zu haben, wie man die ganze Situation lösen könnte. Ultras aus dem Stadion und es herrscht wieder Anarchie in der Kurve wie in den 90ern? Oder Ultras aus dem Stadion und man hat gar keine Stimmung mehr? Wieso macht man sich über solche Szenarien Gedanken, anstatt nicht besser zu versuchen, die Situation so hinzunehmen, wie sie eben ist und das beste daraus zu machen. Die Ultras sind nun Teil der Kurve, genau wie die, die sich null mit ihnen identifizieren können. Der Versuch an einem Strang zu ziehen, so weit es eben möglich ist, sieht auch anders aus, als das, was man hier lesen muss.

Wie gesagt, ich glaube weder, dass das Fanbündnis die Diskrepanzen aufheben wird noch dass sich die aktiven Fangruppen damit weiter vom Rest separieren oder diesen Anspruch besitzen. Aber es ist doch ein Zeichen, dass ein Dialog geführt werden möchte und eine Tendenz in die Richtung sowie der Versuch, auf den Rest der Fangemeinde zuzugehen.



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 14:56


Matt12 hat geschrieben:Wieso macht man sich über solche Szenarien Gedanken, anstatt nicht besser zu versuchen, die Situation so hinzunehmen, wie sie eben ist und das beste daraus zu machen. Die Ultras sind nun Teil der Kurve, genau wie die, die sich null mit ihnen identifizieren können. Der Versuch an einem Strang zu ziehen, so weit es eben möglich ist, sieht auch anders aus, als das, was man hier lesen muss.
Erstmal danke für deinen Beitrag.

Die Ultras sollten ein TEIL der Kurve sein, aber sie verhalten sich so, als seien sie die Kurve bzw. hätten das Recht die Kurve anleiten zu dürfen. Das ist ein großer Unterschied.

Ich habe weiter oben ja geschrieben: Jeder, egal ob Eventfan, Dauerkarteninhaber, jung, alt, sollte ein Teil der Kurve sein dürfen, ohne Bedingungen. Und diese Kurve ist zwangsläufig so unterschiedlich, dass eine Beschallung mit MFA & Co. nicht richtig ist. Niemand sollte das Recht haben, die Regeln für die Kurve zu bestimmen bzw. anderen etwas aufzudrängen.

Genau DAS ist allerdings der Fall und genau das kritisiere ich. Ich kritisiere nicht, dass die Ultras in der Kurve stehen und ich kritisiere nicht, dass sie 90 Minuten meist unabhängiges Zeug singen. Sie können das machen, sie sollen das machen, wenn es das ist was sie wollen.

Ich glaube, wir sind noch so weit auseinander, @Matt12. Dieses Fanbündnis ist allerdings genau der falsche Schritt und zeigt doch, dass die Ultras das eigentliche Problem, das viele User hier aufzeigen, nicht ernstnehmen oder einfach ignorieren.



Beitragvon Matt12 » 26.07.2017, 15:16


[name838] hat geschrieben:
Matt12 hat geschrieben:Wieso macht man sich über solche Szenarien Gedanken, anstatt nicht besser zu versuchen, die Situation so hinzunehmen, wie sie eben ist und das beste daraus zu machen. Die Ultras sind nun Teil der Kurve, genau wie die, die sich null mit ihnen identifizieren können. Der Versuch an einem Strang zu ziehen, so weit es eben möglich ist, sieht auch anders aus, als das, was man hier lesen muss.
Erstmal danke für deinen Beitrag.

Die Ultras sollten ein TEIL der Kurve sein, aber sie verhalten sich so, als seien sie die Kurve bzw. hätten das Recht die Kurve anleiten zu dürfen. Das ist ein großer Unterschied.

Ich habe weiter oben ja geschrieben: Jeder, egal ob Eventfan, Dauerkarteninhaber, jung, alt, sollte ein Teil der Kurve sein dürfen, ohne Bedingungen. Und diese Kurve ist zwangsläufig so unterschiedlich, dass eine Beschallung mit MFA & Co. nicht richtig ist. Niemand sollte das Recht haben, die Regeln für die Kurve zu bestimmen bzw. anderen etwas aufzudrängen.

Genau DAS ist allerdings der Fall und genau das kritisiere ich. Ich kritisiere nicht, dass die Ultras in der Kurve stehen und ich kritisiere nicht, dass sie 90 Minuten meist unabhängiges Zeug singen. Sie können das machen, sie sollen das machen, wenn es das ist was sie wollen.

Ich glaube, wir sind noch so weit auseinander, @Matt12. Dieses Fanbündnis ist allerdings genau der falsche Schritt und zeigt doch, dass die Ultras das eigentliche Problem, das viele User hier aufzeigen, nicht ernstnehmen oder einfach ignorieren.


Ich versuche gerade mal unsere beiden Ansichten teilweise auf einen Nenner zu bringen und teilweise voneinander abzugrenzen.

Du kritisierst doch deutlich und unmissverständlich den Geltungsanspruch der Ultras in der Fankurve. Da stimme ich dir zu, ich glaube das hätte ich in meinem Beitrag kenntlicher hervorheben sollen. Faktisch haben wir eine kleine Gruppe, die sich im Mengenverhältnis zum Rest der Westkurve eine zu hohe Bedeutung zuschreibt. Was wir dadurch ebenfalls haben, ist - zumindest überspitzt formuliert - ein kleines Hierarchie-Problem.

Und mit dem Ansatz kommen wir zu dem, was ich gerade nicht verstehe: Inwiefern lässt sich die Aktion der Ultras, mit fast zwei Dutzend Fanclubs in den Dialog zu gehen und ein Fanbündnis zu gründen, mit welchem sie sich ja auf eine Ebene mit anderen Fans der Kurve stellen, denn nicht als ein (zumindest teilweises) Aufgeben ihres eigenen Geltungsanspruchs verstehen? Nochmal: Ich sehe in dem Fanbündnis nicht die Lösung des geschilderten Problems, aber der Gedanke geht in die richtige Richtung. Weg davon, mit 200 Leuten den Boss zu machen, hin zum Gedanken, sich einem Dialog zu öffnen und als ein großes ganzes zu sehen. Was sie dabei aber nicht beachtet haben, ist, dass das rein gar nichts daran ändert, dass sie immer noch die Ultras bleiben und die anderen eben die anderen. Sie fangen ja nicht auf einmal an, ihre Philosophie an andere zu übertragen. Guter Ansatz, aber nicht zu Ende gedacht. Wir werden keine Kurve mit 10.000 Ultras haben und auch keine ohne. Die Unterschiede werden bleiben. Was wir draus machen - darauf kommt es an.

Insofern: Ja, du hast recht, aber auch eine kleine Anregung meinerseits.
Zuletzt geändert von Matt12 am 26.07.2017, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon de79esche » 26.07.2017, 15:22


Ich werde weiterhin meine Schlachtrufe rausschreien, wie ich das seit weit über 30 Jahre mache. Auch wenn ich manchmal von rechts und links komisch angeschaut werde, gibt es doch immer einige, die mit einstimmen. Genau wie ich einstimme, wenn es für mich gerade passt.
Und ab und zu kommt es von den Ultras.
Leider regt mich aber dieses getue von da unten so häufig auf, daß immer öfter ein "Oh, hald die Fress" aus mir raus kommt.
Rein von der Stimmung her, müssten die Ultras einfach mal die Ohren aufmachen, um mit Ihrer vorhandenen Gruppendynamik, das angestimmte über die Kurve zu tragen.
Und nicht nur auf einen Hansel schauen.

Die Hierarchie und das Verhalten sind für mich, wie schon geschrieben, inakzeptabel.



Beitragvon [name838] » 26.07.2017, 15:44


[name838] hat geschrieben:Ich glaube, wir sind noch so weit auseinander, @Matt12.
Meinte natürlich „nicht so weiter auseinander”. :oops: :prost:




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