Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon rheinland-fck » 05.07.2017, 11:40


Hallo zusammen! SWR-Online hat meines Erachtens hier einen sehr wissenswerten Artikel veröffentlich:

SWR hat geschrieben:Fußball-Fans haben "keine Lust auf Hollywood"

Der Auftritt von Schlagerstar Helene Fischer in der Halbzeitpause des DFB-Pokalfinales hat es gezeigt: Fußballfans sind in erster Linie am Sport und nicht an der "Show" interessiert.

(...)

Die zehn größten Probleme des deutschen Profi-Fußballs

1. Die derzeitigen Spielergehälter und Ablösesummen sind realitätsfremd.
2. Indem die Top-Klubs die großen Geldtöpfe abgreifen, kommt es zu einer Wettbewerbsverzerrung innerhalb der Liga.
3. Die Zerstückelung des Spieltags aufgrund der Fernsehvermarktung geht zu weit.
4. In der Champions League gibt es zu viel Geld für immer die gleichen Mannschaften.
5. Es geht im Profifußball nur noch um noch mehr Geld.
6. Den Funktionären scheint das Geld wichtiger zu sein als der Fußball an sich.
7. Durch das viele Geld hat der Profifußball längst den Bezug zum realen Leben verloren.
8. Der Profifußball muss aufpassen, dass er sich nicht noch weiter vom Fan entfernt.
9. Die Bundesliga ist zusehends langweilig.
10. Bei der derzeitigen Entwicklung des Profifußballs bleiben die Interessen der Fans auf der Strecke.

Die Top-5-Lösungsansätze für die Probleme des deutschen Profifußballs

1. Der Profifußball braucht klare finanzielle Regeln.
2. Durch gerechtere Umverteilung der TV-Gelder sollte wieder mehr sportlicher Wettbewerb ermöglicht werden.
3. Die Gehälter der Spieler sollten eine bestimmte Grenze nicht übersteigen.
4. Es sollte eine Rückbesinnung auf fanfreundliche Anstoßzeiten erfolgen.
5. Um Faninteressen stärken zu berücksichtigen, sollten Profifußballvereine verpflichtet werden, in ihrem obersten Kontrollgremium (z.B. Aufsichtsrat) mindestens einen Fanvertreter zu installieren.

Quelle und kompletter Text: SWR


Ob es noch zehn Jahre dauert, bis wir die amerikanische Eventkultur im deutschen Profifußball haben?

Gruß aus dem Rheinland
Zuletzt geändert von Thomas am 05.07.2017, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Textauszug eingefügt und verschoben in "Kurvenpolitik".
Kommunikation statt Konfrontation !!!



Beitragvon Thomas » 05.07.2017, 15:43


Eine lesenswerte Bestandsaufnahme, danke dass Du das hier reingestellt hast. :daumen: @rheinland-fck

Ist zwar noch ein bisschen oberflächlich und auch die Lösungsansätze drehen sich fast genauso beschränkt um das Thema "Geld" wie die Problemstellungen - obwohl es ja noch viel mehr erwähnenswerte Punkte gäbe. Aber als Einstieg/Diskussionsgrundlage eignet sich diese verkürzte Darstellung finde ich sehr gut.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon LDH » 05.07.2017, 16:47


Die amerikanische Eventkultur braucht niemand. Aber Obergrenzen, Salary Cap etc. würden dem Fußball bestimmt nicht schaden.

Aber ich denke es ist wie immer. Die Großen werden größer und der Rest schaut in die Röhre.



Beitragvon -Hans- » 05.07.2017, 17:01


Der Kapitalismus ist (auch) durch die Globalisierung zur Bestie geworden, die sich nicht mehr in Schach halten lässt. Regierungen können durch Gesetzgebung nichts mehr regulieren, ohne sich international zu isolieren.

Der Fußball ist leider zum Spielzeug geworden. Der Fan wird zum Klatschvieh, ausgegrenzt durch Ausgliederungen, ohne die angeblich nichts mehr geht.

Ausweg? Keiner...
Gruß
Hans



Beitragvon Schdolberhannes » 05.07.2017, 19:26


Es wird so sein wie mit der Bankenkrise. Die Blase wird sich immer weiter aufblähen, bis sie schließlich platzt. Dieser Crash wird den Fussball um einige Jahre zurückwerfen. Er wird dann kommen, wenn keiner mehr ins Stadion geht, und nicht mal jemand den Fernseher einschaltet. Mich würde mal interessieren, um wieviel die TV-Quoten der Champions-League bereits zurückgegangen sind. Ich selbst habe letzte Saison kein einziges Spiel der Gruppenphase über 90 Minuten gesehen. Hin- und wieder habe ich mal reingeschaltet.
Vor dem Viertelfinale braucht man sich die Spiele als neutraler Zuschauer gar nicht ansehen.
Das nächste ist die Bundesliga (Gähn). Da läuft dann tatsächlich Sonntag um 15:30 Uhr Wolfsburg - Augsburg. Wer das wohl alles verfolgt hat???
Ich freue mich desto trotz auf die 2.Liga, denn ich rechne damit, dass sie spannend wie nie wird. Das Gleiche gilt für die 3.Liga. Was wollen wir Fans? Spannung, guten Fussball und bezahlbare Karten die man zu anständigen Anstosszeiten einlösen kann.
Meine Idee:
Gehaltsobergrenze für den kompletten Kader, zudem darf kein Spieler mehr als 2 Mio. verdienen. Die Ausnahme: Jeder Verein darf 3 Topspieler im Kader haben, die mehr verdienen dürfen. So verteilen sich die ganzen Topstars auf mehrere Vereine und Ligen sowie CL werden wieder spannend. Natürlich müsste so ein Salary-Cap von der geldgierigen FIFA kommen, denn sonst würden ALLE Topspieler direkt nach China oder USA wechseln. Die Geldverteilung müsste wesentlich verbessert werden. Außerdem müssten Vereine, die hohe Gewinne erzielen, diese teilweise Spenden!
Die Anstosszeiten werden sich von selbst regulieren. Wenn die Fans sich zusammentun und sich Montagsspiele einfach nicht ansehen, wird sich auch niemand die Rechte dafür sichern. Die Folge: sie fallen weg!



Beitragvon -Hans- » 05.07.2017, 20:04


Schdolberhannes hat geschrieben:...Wenn die Fans sich zusammentun und sich Montagsspiele einfach nicht ansehen, wird sich auch niemand die Rechte dafür sichern. Die Folge: sie fallen weg!


Gute Idee.An sich. Die Anschlussfrage lautet: welche Fans wären bereit sich zu solidarisieren? Die der sterbenden Vereine?

Zumindest für die zweite Liga könnte man sagen: wenn jeder sein Sky Abo kündigt und stattdessen ins Stadion geht oder Radio hört, wäre ein starkes Signal gesetzt. Wenn die TV Gelder einbrechen würden, wäre das jetzige System kaputt.

TV braucht Glotzvieh, also uns. Ohne uns wird die Sache unrentabel. Wäre also ganz einfach. Eigentlich.
Gruß
Hans




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