Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon paulgeht » 05.09.2013, 18:45


Beim HSV plant man offenbar eine größere Umstrukturierung.

Nimmt man das Potential, was der Verein im Umfeld hat (Fans, Sponsoren, Stadt, Stadion) könnte der HSV sicher deutlich mehr aus sich machen, als bisher. Der kicker-Chefredakteur Holzschuh, hatte im Mai die Situation beim HSV so beschrieben:

Sportlich ist wenig fußballerische Philosophie zu erkennen, anhand manch zweifelhafter
Millionen-Einkäufe hat sich lediglich der eine oder andere Vermittler klammheimlich ins
Fäustchen gelacht; wirtschaftlich erklimmen die jährlichen Verluste schwindelnde Höhen,
die Problemfelder werden immer gigantischer. Alles ein Zeichen, dass weder sportlich
noch kaufmännisch eine fachliche Symbiose greift. Kein Wunder bei den unzeitgemäßen
Statuten, die immer mal wieder Männer in den übermächtigen Aufsichtsrat spülen, die
dieser Aufgabe alles andere als gewachsen sind. Zwingende Folgen sind irrsinnige Fehler
im operativen Geschäft.


(http://www.hsv-forum.de/showthread.php?t=99799)

Zum Thema „fußballerische Philosophie“ lässt sich ja inzwischen festhalten, dass Frank Arnesen seine Koffer packen musste. Die Situation hat sich dennoch nicht grundlegend geändert. Der HSV hat ein Schuldenproblem, das er nicht in den Griff bekommt. Kurzzeitig soll angeblich sogar die Lizenz in Gefahr gewesen sein. Nach einem NDR-Artikel kam es dort aber zu keinen ernsten Problemen auch, weil der HSV mit einer Fananleihe für den „HSV-Campus“ (Nachwuchsförderung) seine Liquidität nachweisen konnte.

(http://www.ndr.de/sport/fussball/bundes ... v8863.html)

Der Grund für die Schwerfälligkeit und vor allem für das negative Image des HSV wird vor allem in der bisherigen Organisationsstruktur ausgemacht. Immer wieder im Fokus steht dabei der elfköpfige Aufsichtsrat, der alle 2 Jahre gewählt wird.

Der Aufsichtsrat besteht aus 11 Mitgliedern, von denen 8 von der Mitgliederversammlung gewählt werden und je ein Mitglied von den Fördernden Mitgliedern, den Amateurabteilungen und von der Gemeinschaft der Senioren entsandt wird. Die Wiederwahl bzw. erneute Entsendung ist zulässig.


(http://www.hsv.de/verein/verein/hsv-gremien/)

Nun gibt es eine bekannte Idee, den HSV neuauszurichten: die Profiabteilung und die Nachwuchsförderung sollen in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert werden, die restlichen Gremien neu aufgestellt, neu strukturiert und eventuell neu besetzt werden.

Ein Modell hat der ehemalige Chef des HSV-Aufsichtsrat Ernst-Otto Rieckhoff entworfen. Es nennt sich HSVplus. Mitgearbeitet haben unter anderem Holger Hieronymus, Thomas von Heesen und Ditmar Jakobs.

Die wichtigsten Vorteile, die er nennt sind:

    1.Durch die Ausgliederung können externe Geldgeber Anteile kaufen und so neue finanzielle Möglichkeiten schaffen, die Entschuldung wird vorangetrieben.

    2.Durch die Ausgliederung wird der restliche Verein nicht mehr weiter vom Profifußball tangiert.

    3.Die Organisation wird schlanker, der Aufsichtsrat verkleinert.


WESHALB DER HSV EINE
STRUKTURELLE NEUORDNUNG BENÖTIGT



Kein durchschlagskräftiger strategischer Partner würde innerhalb der bisherigen Vereinsstruktur, die auch noch mit einem
zunehmenden Negativ-Image schwer belastet ist, attraktive Anreize sehen. Genau so trifft das auch auf Persönlichkeiten
mit nachgewiesener Professionalität für Führungsaufgaben oder Ehrenämter zu.
Der Weg in die deutsche Spitze zurück und dauerhaft nach Europa funktioniert Erfolg versprechend und zügig
allein mit kostenlosem Kapital von strategischen Partnern in einer HSV Gesellschaft.
Eine von vorn herein seriöse Verwendung des neuen Startkapitals als eine Art Anschubfinanzierung schafft dauerhaften Erfolg.
Hierzu ist eine Philosophie zu entwickeln, die stringent einzuhalten und zu kontrollieren ist. Hierin einzubinden ist ein konsequentes
Nachwuchskonzept mit entsprechend professioneller Führung.
Der Vorstand der HSV Gesellschaft zusammen mit seinen Aufsichtsgremien darf nur begrenzt Anteile an strategische Partner
ohne maßgeblichen Einfluss veräußern ( unterhalb der Grenze zur Sperrminorität von 25 % ).
Für Anteile darüber hinaus ist ausschließlich die Mitgliederversammlung befugt. Zudem wird die 50+1 Regel in der Satzung
des e.V. festgeschrieben. Das ist ein Mitglieder-Veto gegen ungewollte Fremdbestimmung, mit dem das Schreckgespenst
Ausgliederung vertrieben wird.
Selbst wenn man durch Anteilsverkauf einmalig einen großen Betrag vereinnahmt, ist dies besser, als es eben nicht zu tun.
Es kann sich durch einen Anteilsverkauf niemals eine finanziell schlechtere Situation ergeben als bei einem Nichtverkauf.


http://www.hsvplus.de

Die neue Organisationsstruktur

Bild

Quelle: http://www.hsvplus.de/wp-content/upload ... onzept.pdf (Seite 12)

Den Antrag möchte die Initiative HSVplus im Januar 2014 den Mitgliedern zur Wahl stellen. Angenommen ist er, wenn eine 3/4-Mehrheit zustimmt. Gegenwind kommt allerdings bisher (noch?) zaghaft aus dem "HSV Supportes Club", der sich vor allem für Fanbelange wie den Erhalt der Stehplätze im umgebauten Volksparkstadion eingesetzt hat, und einzelnen Mitgliedern, die vor allem fürchten, dass die Position der Mitglieder geschwächt wird. Zwar würde lt. den Machern von HSVplus die 50+1-Regel beachtet werden (muss sie ja auch), vor allem sieht man aber kritisch, dass Investoren Anteile erwerben können und somit unmittelbaren Einfluss nehmen.

Ich habe hier von der Seite "HSV-Block" mal das Fazit reinkopiert:

Otto Rieckhoff hat sich einige Gedanken zu einer möglichen neuen Struktur gemacht und meiner Meinung nach einen guten Weg gefunden, die Mitgliederrechte weiterhin zu berücksichtigen und nicht zu schwächen. Uns allen muss klar sein, dass weder eine gute Struktur noch eine alte Struktur “Tore schießt”. Sie ist und kann keine Garantie für einen sportlichen Erfolg unseres Vereins sein. Sie kann jedoch die Grundlage für sportlichen Erfolg legen, da durch eine gute und effiziente Struktur die Wahrscheinlichkeit, kompetente und gute Personen in entscheidenden Positionen zu bekommen, deutlich höher sein wird, als es aktuell der Fall ist.

Die Möglichkeit, strategische Partner zu integrieren, finde ich sehr interessant. Wir geben damit im Grunde nichts aus der Hand und bekommen Geld, um dieses beispielsweise in Spieler zu investieren. Aktuell scheint dies sicherlich auch möglich zu sein, aber wir alle erinnern uns an diverse merkwürdige Versuche, Herrn Kühne einzubinden (Abgabe von Transferrechten), nur damit dies keine Schenkung war. Alles unnötig.

Allerdings muss auch noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Aufklärungsarbeit dahingehend, dass wir auch mit dieser Struktur ein Universalsportverein bleiben. Wir sind der HSV. Wir bleiben auch “HSV”. Wir verkaufen weder uns noch den HSV. Es kommt auch kein böser Investor, kein Herr Hopp, der uns und den HSV als ein neues Spielzeug missbraucht und uns in die Ecke wirft, wenn wir langweilig werden. Diese Ängste sind meiner Meinung nach alle komplett unbegründet, da die Struktur aktuell genug Schutzmechanismen bietet.


Quelle: http://www.hsv-block.de/2013/07/17/vors ... rieckhoff/

weitere Links:

Das Video mit den Erklärungen: http://www.youtube.com/watch?v=cfC-KVKlLuE

http://www.hsvplus.de/
http://www.hsvplus.de/wp-content/upload ... onzept.pdf
http://www.goal.com/de/news/827/bundesl ... en?ICID=OP
facebook.com/HSVplus
http://www.mopo.de/hsv/ex-aufsichtsrats ... 99852.html
http://www.hsv-forum.de/showthread.php?t=99799&page=45
http://www.hsv-forum.de/showthread.php?t=100500
Zuletzt geändert von paulgeht am 05.09.2013, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon paulgeht » 05.09.2013, 18:49


Mein Post liest sich jetzt so ein bisschen wie Werbung für dieses Modell. Das soll aber so nicht verstanden werden. Ich weiß, dass das Gespenst "Ausgliederung" auch bei uns manchmal herumgeistert. Bisher konnte ich mir darunter nicht sehr viel vorstellen. Hier am Beispiel HSV bekommt man aber mal so einen Überblick.

Was ich überraschend finde: Nimmt man die HSV-Foren als Maßstab, findet eine sehr große Mehrheit Gefallen an diesem Modell. Was mir ein bisschen fehlt, sind die Gegenstimmen und -argumente, außer der geringeren Einflussnahme durch die Mitglieder. Eventuell werden die aber in den nächsten Tagen noch kommen.
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Beitragvon salamander » 05.09.2013, 19:04


Diese Ausgliederungsgeschichten werden immer so begründet, dass man dann kompaktere Entscheidungsstrukturen hätte und somit auch für Investoren attraktiver wäre. De facto heißt das, dass man die Mitglieder entmachten möchte, um dann missliebige Entscheidungen zügig im kleinen Kreis durchzuwinken.

Unser Ziel sollte es sein, so etwas so lange wie möglich zu verhindern, weil damit der Club vom Veein zum Dienstleister degeneriert.. Ich würde aber niemals nie sagen. Wenn der Verein finanziell am Ende ist und ein Investor mit Geld winkt und "vernünftige Entscheidungsstrukturen" verlangt, dann komt man ins Grübeln.



Beitragvon paulgeht » 11.09.2013, 14:03


salamander hat geschrieben:[...]De facto heißt das, dass man die Mitglieder entmachten möchte, um dann missliebige Entscheidungen zügig im kleinen Kreis durchzuwinken.

[...]


Genau diesem Einwand möchte HSVplus ja entgegenstellen, dass die Mitglieder ("Die Mitgliederversammlung (MV) des HSV e.V. bleibt das höchste Organ der HSV Gruppe.") durchaus, wenn auch nur noch indirekt, "Zugriff" auf die handelnden Personen durch die Wahl des Präsidiums haben.

Allerdings wird aus dem Präsidium nur der Präsident in den Aufsichtsrat geschickt, der wiederum die ausgegliederte Profiabteilung kontrolliert.

Das heißt - platt gesprochen - während zum Beispiel die Mitglieder des FCK den gesamten AR wählen, haben die Mitglieder bei einer Ausgliederung jetzt nur noch eine Person, die durch ihre Wahl Einfluss nehmen könnte, richtig?

Der AR im Modell "HSVplus" wird also nicht mehr durch die MV gewählt, sondern durch Mitglieder der Hauptversammlung, die...

    Präsident (bestimmt durch die MV)
    Vorsitzender des Ehrenrats
    Vorstand Amateure
    Leiter Förderer
    4 Ehrenmitglieder für ehrenamtliche oder sportliche Verdienste.

...zusammengesetzt ist, wobei nur der Präsident im AR einen festen Sitz hat.

Da stellen sich mir zwei Fragen:

1. "Leiter Förderer": diese Person sitzt ja jetzt schon im aktuellen Aufsichtsrat. Oder anders gefragt: wo findet sich der HSV Supporters Club wieder? Der gehört doch zur Abteilung "fördernde Mitglieder" und würde doch dann, vernachlässigt man die "einzelnen Rechte" der Mitglieder in der MV, als Abteilung nur dadurch an Einfluss verlieren, dass womöglich der "Leiter Förderer" nicht zwingend im AR sitzen muss, oder?

Ich blicke in diesem Zusammenhang nicht ganz durch, wer neben dem HSV SC noch zur Abteilung "fördernde Mitglieder" gehört. :?

2. Wer bestimmt denn die vier Ehrenmitglieder im Beirat und Wahlausschuss? Werden diese durch den Beirat selbst bestimmt?
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Beitragvon satisfactory » 19.01.2014, 19:16


"HSVPLUS ist durch! 79,4 Prozent der Mitglieder stimmten dafür. Eine überwältigende Mehrheit! Damit ist klar: Der Vorstand hat den Auftrag, sich bis zum Mai mit dem Konzept zu beschäftigen, um es dann abschließend zur Abstimmung zu bringen. Dann braucht HSVPLUS eine Dreiviertelmehrheit."

Quelle mopo

Letztlich muss in 6 Monaten auf der ao MV eine Dreiviertelmehrheit für HSV+ stimmen. Mal gespannt, aber knapp 80% sind schon eine Hausnummer. SC CFHH & Co werden nun sicher alles mobilisieren.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon Mac41 » 20.01.2014, 13:01


Diese Entwicklung beim HSV erzeugt bei mir keine Jubelstürme, denn wie schnell eine Ausgliederung und die Überführung in eine Kapitalgesellschaft gehen kann, ist erschreckend.
Es sind doch die gleichen Interessengruppen, die sogenannte Führungsschicht, die den Verein über lange Zeit an den Rand des Abgrunds geführt haben, die jetzt mit einer Ausgliederung sich von den letzten kritischen Stimmen innerhalb des Vereins unabhängig machen wollen. Eine Ausgliederung führt trotz 50+1 dazu, dass die Geschicke vollständig in die Hand des Managements übergehen.
Es gilt jetzt genau zu beobachten, inwieweit die Kampagne HSV+ wirklich zu einer Mobilisierung der Mitglieder führt.
Wenn es dem Supporter Club gelingt, auch nur einen Teil seiner Mitglieder dagegen zu positionieren, dann ist die 2/3 Mehrheit hinfällig.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein großer Teil der jetzigen Unterstützer der Ausgliederung entweder aus den Breitensportabteilungen kamen, denn denen geht der Focus auf den Profifußball und das damit verbundene finanzielle Risiko schon länger auf den Sack oder treue Gefolgsleute der seriösen Hamburger Kaufmannsschaft um Ernst-Otto Rieckhoff und den Logistik-Milliardär Kühne sind.
Kühne war es ja auch, der Magath als Manager ins Spiel brachte und die 8 Millionen für van der Vaart vorschoss. Dazu kommen viele einfache Mitglieder, die eine stille Sehnsucht nach Erfolg des HSV haben und in Kühnes Geld und den angesprochenen Personen das Allheilmittel sehen.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon satisfactory » 20.01.2014, 21:42


Zack-seit heute auf der HP:

Schalke schließt KGaA aus

Ziemlich emotional geschrieben. Mich würde der Autor mal interessieren...wahrscheinlich Tönnies höchstpersönlich. :D
An diesen Aussagen werden sich die Verantwortlichen messen lassen müssen. Außerdem frage ich mich, weshalb man nur die Kommanditgesellschaft ausschließt und nicht generell alle Rechtsformen?
"Nutzen wir daher doch die kommenden Monate dazu, uns Gedanken zu machen, wie wir den FC Schalke 04 als eingetragener Verein mit seiner Satzung bewahren und ausbauen können. Kluge königsblaue Köpfe gibt es genug. Hirngespinste wie die KGaA vernebeln hingegen nur und verhindern einen klaren Gedankengang."

Der Teil macht wiederum Hoffnung. :wink:
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon Thomas » 23.05.2014, 15:05


Beim HSV steht am Sonntag die Mitgliederversammlung mit der Abstimmung über die Ausgliederung an. Wenn man sich das als außenstehender FCK-Fan anschaut, dann sehen die HSV'ler schon lange den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr - wie das so oft ist bei emotionalen Vereinsthemen - und es geht schon lange nicht mehr um die Sache, sondern fast nur noch um Geld, Macht und Schuldzuweisungen, teilweise auch schlichtweg unseriöse Tatsachenbehauptungen bis hin zu Erpressungsansätzen beherrschen die Debatte.

Einen schönen Artikel dazu haben nun die BVB-Kollegen von schwatzgelb.de veröffentlicht, die das Thema mal ohne HSV-Brille beleuchten:

schwatzgelb.de hat geschrieben:Unsa Senf - 23.05.2014
Wahltag in Hamburg


Nein, zu beneiden sind sie wirklich nicht, all die Fans, die die Raute im Herzen tragen. Wer nach der vorletzten Saison dachte, er hätte schon wahrlich schlechten Fußball gesehen, musste diese Saison lernen, dass es noch jämmerlicher geht. Gerade einmal 27 Pünktchen gesammelt, in der Relegation ganz knapp am Abstieg vorbei geschrammt. Und natürlich wird jetzt nach den Ursachen geforscht. Die gängige Plattitüde dafür heißt „jeden Stein einzeln umdrehen". Nachdem man Trainer, Sportdirektoren und Spieler in der Vergangenheit bereits munter ausgetauscht hat, steht jetzt allerdings der Verein als Ganzes auf dem Prüfstand und für die Mitglieder geht es zwei Wochen nach Saisonende noch einmal zu einem richtigen Endspiel. Auf dem Programm steht die Ausgliederung der Profiabteilung, die ganz besonders vom Bündnis „HSVplus" forciert wird. Dazu später mehr.

Eins vorweg: Es gibt durchaus vernünftige und gute Gründe für beide Varianten. Bei einer reinen Organisationsform als eingetragener Verein haben die Mitglieder die direkteste und größtmögliche Mitsprachemöglichkeit. Ein Gut, das man nicht leichtfertig wegwerfen oder verkaufen sollte. Nehmen wir mal Leverkusen und Wolfsburg heraus, sind alle Proficlubs als reine Vereine gegründet und von den Mitgliedern aufgebaut worden. Wer sich anschaut, was aus der damaligen „Fußlümmelei" heute geworden ist, der sieht eindeutig was mit aktiver Mitarbeit und Gestaltung möglich ist. Die Entscheidung gegen die Organisation als reiner e.V. ist auch gleichzeitig ein Stück der Selbstentmündigung, da man die gestalterische Kraft in andere Hände gibt. (...)

Weiterlesen: http://www.schwatzgelb.de/2014-05-22-un ... mburg.html
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 19.06.2014, 16:39


Die AG ist gerade mal ein paar Wochen alt und nichtmal offiziell gestartet, da deutet sich schon an, dass das Investorengedöns nicht das erhoffte Wundermittel für den HSV sein wird. Milliardär Kühne zählt schon vor dem Saisonbeginn den Trainer an, schickt Spieler in die Wüste (zumindest wenn es nach ihm geht, was es wohl auch tun wird) und mischt sich mit alldem ins operative Geschäft ein. Und Jungstar Calhanoglu macht "den Amanatidis" und meldet sich krank, um seinen Wechsel nach Leverkusen zu erzwingen.

DerWesten hat geschrieben:HSV-Investor Kühne zählt Slomka und van der Vaart an

Der Hamburger SV kommt nicht zur Ruhe. Der milliardenschwere HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat sich zum Trainingauftakt gegen Trainer Mirco Slomka gestellt, an den er "nicht glaube". Auch Rafael van der Vaart bekam sein Fett weg.

"Als Privatmann und HSV-Fan kann ich nur sagen, dass ich an diesen Trainer nicht glaube. Er hat in der Endphase der Saison keine Punkte geholt, er hat wahnsinniges Glück gehabt, dass der Abstieg verhindert wurde. Es war eine solche Zitterpartie, die möchte ich nicht noch einmal erleben", sagte Kühne in einem Interview des "Hamburger Abendblatts". Auch der von ihm finanzierte Kapitän Rafael van der Vaart solle sich einen neuen Verein suchen. (...)

http://www.derwesten.de/sport/fussball/ ... 1796776405

Abendblatt hat geschrieben:Calhanoglu nach Wechsel-Theater vier Wochen krankgeschrieben

Die Saisonvorbereitung des HSV wird heute ohne den abwanderungswilligen Calhanoglu stattfinden. Nach einem Zeitungsbericht hat eine Psychologin ihn für einen Monat krankgeschrieben. (...)

http://www.abendblatt.de/sport/fussball ... ieben.html


Und besonders lesenswert:
NDR hat geschrieben:Abhängigkeit von Kühne und Co. hat keine Zukunft
Ein Kommentar von Matthias Steiner, Sportchef NDR 90,3

Klaus-Michael Kühne ist ein erfolgreicher Mann. Auch Andreas Rudolph ist ein erfolgreicher Mann. Was beide Geschäftsleute verbindet, sind nicht nur viele Millionen Euro, sondern auch die Liebe zum Sport. Und beide sind dabei, ehemals erfolgreiche Hamburger Vereine zu zerstören. Ein Club als Spielzeug, mit dem man machen kann, was man will. (...)

Nach den großen Erfolgen verlor Andreas Rudolph den Spaß am Handball. Als kritische Stimmen aufkamen, fühlte er sich nicht mehr geliebt und drehte den Geldhahn zu. Dass der HSV vor der Insolvenz steht, scheint ihn nicht mehr zu interessieren. Parallele zu den Fußballern: Wenn dort die Personalentscheidungen Herrn Kühne nicht gefallen, müsse er sich überlegen, ob er weitermache, droht der Milliardär schon jetzt im "Hamburger Abendblatt".

Die Raute im Sommer 2014: Die Handballer vor dem Ende und die Fußballer vor dem völligen Chaos. Spätestens jetzt muss auch den letzten Enthusiasten klar werden, dass die Abhängigkeit von sportverrückten Geldgebern keine Zukunft hat.

http://www.ndr.de/sport/fussball/Abhaen ... r1788.html
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Mac41 » 19.06.2014, 19:45


Interessant sind doch vorallem die Kommentare die angesichts der Kühne-Äußerungen nichts besseres zu tun haben als sofort auf die HSV Supporters einzuschlagen.
Dabei ist es eigentlich doch egal, ob die Vertreter von Fans oder die Vertreter des Geldes sportlichen und/oder wirtschaftlichen Bullshit von sich geben.

Das ist das Kreuz mit Investoren, entweder machen sie es, um Geld zu verdienen, Manu kam vom Regen in die Traufe, Murdoch verhindert und Glaeser erkauft, da wird der Verein auf Mainstream getrimmt, die Ertragsoptimierung auf Kosten der Fans betrieben und irgendwo geht im globalen Fußballwahn von UEFA CL und FIFA Weltpokal jeglicher Bezug zum Verein kaputt.
Oder sie brauchen es à la Russenoligarch oder Scheich zur Befriedigung des eigenen Ego.
Doch wenn der Erfolg ausbleibt oder das Spielzeug seinen Reiz verliert, ist schnell der Absturz eingeleitet.
PSG wird zum Meister gekauft, Racing Straßburg geht gerade wieder den schweren Weg aus den Amateurligen in den professionellen Fußball.

Ob ich jetzt Mirko Slomka für einen Idioten oder Van der Vaart für einen fußballerischen Slow-Fox-Tänzer halte, als Fan kann ich es schreiben, brüllen oder auch in einem Internetforum posten.
Aber ein Geldgeber hat trotz 50+1 die Macht seinen Gedankenfurz, der ihm quersitzt, durchzusetzen.
Hasta la Victoria - siempre!




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