Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon satisfactory » 13.01.2013, 14:19


Ende der Aachen Ultras - Kapitulation im Kampf gegen Rechts

Die "Aachen Ultras" wurden bedroht, gejagt und verprügelt - nun haben sie sich aufgelöst. Der Alemannia-Fanclub fühlte sich vom Verein im Stich gelassen und hilflos den rechtsorientierten Aachen-Anhängern "Karlsbande Ultras" ausgesetzt. Ein deutschlandweit einmaliger Vorgang. ...

http://www.spiegel.de/sport/fussball/aachen-ultras-loesen-sich-auf-a-877215.html


Der Artikel ist gut verfasst. Ich hoffe nun werden einige Verantwortliche wach.
In der letzten Zeit hätte man meinen können, dass sich die Situation entschärft habe. Wer aber mal einen schärferen Blick nach Aachen geworfen hat, konnte dies keinesfalls bestätigen.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon tobz » 13.01.2013, 23:43


Traurig, dass es innerhalb einer (!) Fanszene so weit gekommen ist.

In der aktuellen 11 Freunde ist ein Bericht zum Thema "Nazis im Stadion", in dem auch über die Ultra-/Hooliganszene vom FCK, deren Kontakte nach Metz bzw. Paris und die daraus resultierenden "Machtkämpfe" berichtet wird.
Ich bin nicht in der Szene drin und kann deshalb auch nicht beurteilen, inwiefern das Geschriebene aus dem 11 Freunde-Artikel zutrifft, hoffe aber, dass es innerhalb der FCK Fanszene niemals zu solchen Szenen wie in Aachen oder auch Bremen kommen wird!



Beitragvon K-Town-über-alles » 14.01.2013, 16:31


Was ich am traurigsten finde, ist dass die ACU von Verein und auch den anderen Fans im Kampf gegen die Braunen alleine gelassen wurde.

Ich hätte auch keine Lust darauf, nur weil ich evtl. Links bin, oder eben einer GRuppe angehöre, die viele Linke hat, eine aufs Maul zu bekommen...



Beitragvon Biguardo » 14.01.2013, 16:47


Erschreckend, gerade die Berichte über die Aktion in Saarbrücken. Mann, Nazis sind zum kotzen.

Generell, wie scheisse ist es grade bitte Fan von Allemania Aachen zu sein?

Innerhalb der organisierten Fanszene kann ich bei uns nicht wirklich rechte Tendenzen erkennen, von Reibereien innerhalb der Fanszene, sei es zwischen den organisierten Fans oder zwischen organisierten und unorganisierten, kriegt man ja immer wieder was mit. Kann nur hoffen dass das bei uns im Rahmen bleibt, auch und besonders wenn es sportlich weiter bergab gehen sollte, das was man hier liest ist einfach unerträglich.



Beitragvon satisfactory » 14.01.2013, 17:42


K-Town-über-alles hat geschrieben:Was ich am traurigsten finde, ist dass die ACU von Verein und auch den anderen Fans im Kampf gegen die Braunen alleine gelassen wurde.

Ich hätte auch keine Lust darauf, nur weil ich evtl. Links bin, oder eben einer GRuppe angehöre, die viele Linke hat, eine aufs Maul zu bekommen...


Ehrlich gesagt habe ich mich immer gewundert, wieso ACU das so über sich ergehen lässt. Wenn KBU unfair im Stadion spielt, würde ich unfair unter der Woche spielen.
Das Problem ACU´s ist halt wohl, dass sie die eine der in Deutschlands wirklich rar gesäten Gruppen sind die noch mehr Lutscher und Lappen beheimaten als KBU, was man an dem Zaunsturm in Köln sieht. (An dem auch die Freiburger/Babelsberger beteiligt waren)

Man muss dazu aber sehen, dass hier gezielt von der rechten Szene gelenkt wurde. Die führenden ACU´ler die später dann die KBU angeführt haben sind längst bei Westwall oder Kameradschaften untergeschlüpft und die KBU wird halt nur als Sammelbecken für ihre Bauernschaft genutzt. Ohne den Support von Westwall, den Kerkrade Jungs und den Supporters hätte KBU das Dingen nie über die Runde gebracht, große fresse + Aktion gab es immer nur wenn genug rechte Hools oder brüder aus Kerkrade da waren.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 14.01.2013, 19:46


satisfactory hat geschrieben: ...was man an dem Zaunsturm in Köln sieht. (An dem auch die Freiburger/Babelsberger beteiligt waren)



Babelsberger? Zaunsturm?
Was was was?
Frage jetzt nur weil ich öfters bei den 03ern bin.
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Wutti10 » 14.01.2013, 19:56


Wenn es eine kleine Gruppe schafft sich innerhalb der gesamten Anhängerschaft eines Vereines derart zu isolieren liegt das sicherlich nicht nur an einer anderen Gruppe von Nazis und/oder Hooligans. Ich schließe einmal aus dass die
Anhängerschaft der Alemmania im Gegensatz zu einem ehemaligen Stasiklub nicht vollständig aus Nazis und Hooligans besteht, wobei das eine mit dem anderen eigentlich nichts zu tun haben muss.
Vielleicht hätten die ACU einfach mal die Politik aus dem Stadion raushalten sollen.
Es gibt so viele Spielfelder auf denen man seine politische Überzeugung ausleben kann.Warum muss es denn immer in der Fankurve sein?
Zuletzt geändert von Wutti10 am 15.01.2013, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Schlimmer geht immer! :-x :doppelhalter:



Beitragvon satisfactory » 14.01.2013, 21:22


Hauptstadt_Lautrer hat geschrieben:
Babelsberger? Zaunsturm?
Was was was?
Frage jetzt nur weil ich öfters bei den 03ern bin.


ACU hat Kontakte nach Babelsberg. Mit dem Zaunsturm meine ich die Aktion bei Viktoria Köln.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon Hellboy » 15.01.2013, 02:08


Ich geb als "Ortsansässiger" mal meinen Senf dazu, falls es jemanden interessiert, denn ich finde die Sache so, wie sie in den meisten Berichten dargestellt wird, doch etwas verfälscht. Ich möchte aber betonen, dass ich hier nicht den Anspruch erhebe, ein detailliertes und objektives Bild darstellen zu können, denn dazu bin ich nicht intensiv genug in der Materie drin. Ich kenne lediglich einige Leute aus der Fan-Szene, sowohl von der ACU als auch von den nicht-organisierten Fans, sowie einige Leute, die man wohl als vereinsnah bezeichnen könnte.

Ich war früher, besonders in der Aufstiegssaison ganz gerne mal auf dem alten Tivoli, weil die Stimmung gut war, das Stadion charmant, und weil häufig irgendwer eine Karte übrig hatte.

Schon vor der ganzen Geschichte hat die ACU mE nicht unbedingt wahnsinnig geglänzt. Das waren eher die üblichen Ultra-Geschichten, die man leider ja öfters vorfindet: Man hielt sich gerne für die besseren Fans. Auch damals schon habe ich mehr als einmal rechte Tendenzen von Einzelnen im Stadion erlebt - auch aus Richtung der Ultras. Das war aber alles in einem (leider mittlerweile) eher normalen Rahmen. In meiner Wahrnehmung bestand die ACU aber auch immer aus einer überdurchschnittlich großen Anzahl jugendlicher/junger Halbstarker, auch da waren ausländerfeindliche Äußerungen nicht ganz selten. Allerdings eher aus Dummheit und Frust, weniger wirklich politisch motiviert. Als politisch hab ich die ACU nie wahrgenommen, erst recht nicht links (wobei es auch solche Jungs dort gab). Alles in allem jedenfalls hauptsächlich ein Haufen dummer Jungs mit Spaß am Fußball und einem Händchen für gute Stimmung.

Leider waren sie so auch ein willkommener Pool an potentiellem Nachwuchs für die hier regional leider recht stark vertretenen rechten Gruppierungen wie die Kameradschaft Aachener Land. Das hat dann offensichtlich auch gut funktioniert, und es gab natürlich durchaus Leute bei der ACU, die mitbekommen haben, was da passiert. So kam es dann zur Spaltung und zu den offenen Grabenkämpfen, auch wenn ich glaube, dass es dabei mindestens genauso sehr um Verletzten Ultra-Stolz ging wie um Politik, wenn nicht sogar mehr.

Dass der Verein da auf übelste Weise die Augen verschlossen hat vor dem wachsenden Problem rechter Strömungen ist sicherlich Fakt. Ich kenne durchaus auch Leute aus der nicht-organisierten Fanszene, die sehr offensiv und mit sehr konstruktiven Vorschlägen an den Verein heran getreten sind - ohne großen Erfolg. Man hatte scheinbar im Verein genug damit zu tun, den wirtschaftlichen Kollaps erst einzuleiten und dann zu verhindern, oder selbst gut aus der Misswirtschaft auf Kosten des Vereins rauszukommen.

Dass dann die KBU mit allen, die außerhalb des Stadions dahinterstanden und -stehen, die eh schon schwächelnde ACU plattmacht, war eigentlich eine Frage der Zeit. Aus o.g. Gründen finde ich es jetzt allerdings von der ACU eher scheinheilig, sich hier derart plakativ als die letzte fallengelassene Bastion gegen die rechte Brut darzustellen, die in ihrem hehren Kampf mangels breiter Unterstützung heldenhaft untergegangen ist. Das ist mir dann doch etwas zu sehr glorifiziert. Vielmehr hat man sich da selbst von politisch motivierten Gruppierungen unterlaufen lassen, ohne es rechtzeitig zu merken.

Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt... Jedenfalls einmal mehr traurig, was auch einem sympatischen, wirtschaftlich völlig gesunden Bundesliga-/Zweitligaverein innerhalb weniger Jahre ein absolut nicht mehr zu bemitleidender Scheiß-Club geworden ist. Und leider muss man sagen: Derzeit fällt es schwer, Mitleid zu haben, dass die den Bach runter gehen. Was da auf allen Ebenen geschehen ist, geht auf keine Kuhhaut...
40 Punkte voll. Jetzt Aufstieg. :teufel2:



Beitragvon satisfactory » 15.01.2013, 22:01


Sehr schön geschrieben Hellboy. :applaus:
Mal abwarten wie sich das entwickelt und ob sich die Vorfälle in Braunschweig, Dortmund & Co nun auch häufen.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon Mikaele » 20.01.2013, 14:26


(Rück-) Eroberung der Fankurven?

Das Jahr 2012 brachte zahlreiche Meldungen zu rechten Parolen in den Stadien, Angriffen gegen antirassistische Fans und Verbindungen der Fan- zur Naziszene. Gegenüber früheren Jahren lassen sich einige besorgniserregende neue Tendenzen beobachten. Das Jahr 2013 schließt an diese Tendenz an: Mit dem Rückzug der antirassistischen Aachen Ultras aus der Kurve beugt sich eine Fangruppe gewalttätigen Übergriffen.


Quelle: Treffpunkt Betze
Link: http://www.treffpunkt-betze.de/index.ph ... adID=16053



Beitragvon jojo » 27.01.2013, 13:51


11Freunde Artikel über Nazis in deutschen Stadien, die Lautrer Szene wird auch mehrmals erwähnt.

http://www.11freunde.de/artikel/nazis-a ... gen?page=0




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