Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Red Devil » 22.08.2012, 11:41


Die Rheinpfalz hat geschrieben:Deutschland
Sicherheit in Fußballstadien kostet pro Saison 100 Millionen Euro

Gewerkschaft warnt vor Sicherheitsrisiko - Friedrich: Konsequent gegen Randalierer vorgehen


Quelle: dapd
Berlin (dapd). Der Schutz der Fußballstadien verschlingt laut Berechnungen der Deutschen Polizeigewerkschaft pro Saison rund 100 Millionen Euro Steuergeld. Aufgrund der relativ hohen Ausgaben verlangt DPolG-Chef Rainer Wendt eine finanzielle Beteiligung des Deutschen Fußballverbands und der Deutschen Fußball-Liga. "Wir halten es durchaus für angemessen, dass rund die Hälfte der Polizeikosten nicht dem Steuerzahler, sondern den Verbänden auferlegt werden", sagte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt der Nachrichtenagentur dapd.

Zudem warnte Wendt vor einem gravierenden Sicherheitsrisiko. So sei die Polizei inzwischen an ihrer "absoluten Kapazitätsgrenze" angekommen. "Wenn wir noch mehr Polizisten für den Fußball abziehen müssen, kann das dramatische Folgen für die Sicherheitslage im Land haben", sagte Wendt. Allein bei den neun Spielen pro Wochenende in der Ersten Bundesliga würden mindestens 2.000 Beamte bundesweit eingesetzt. "Es darf in keiner Ecke Deutschlands während dieser Zeit andere außergewöhnliche Sicherheitsstörungen geben, da wir keine weiteren Reserven haben", sagte Wendt. (...)


zur Rheinpfalz
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon paulgeht » 22.08.2012, 14:50


Ach Freund Wendt muss auch mal wieder was besteuern. Kann ja nicht sein, dass alles über die Sicherheit redet (und dann auch noch im populistischen Ton, der ja sonst sein Markenzeichen ist) und sein Name nicht ständig irgendwo auftaucht (das war jetzt auch ein bisschen Populismus).

Naja, ich kann das Dilemma durchaus nachvollziehen, allerdings sollte man nicht vergessen, dass auch die Vereine und die Fans die zum Fußball gehen Steuerzahler sind und somit diese Kosten auch anteilig bezahlen.

Sonst plädiere ich dafür, dass die Kosten für die Sicherung einer Demonstration von bspw. Rechtsextremen diesen bitte in Rechnung gestellt wird.

Zum anderen wundert mich die Tatsache nicht, dass viele Polizisten im Einsatz sind, da nunmal jeden Spieltag bei elf Spielen im Schnitt 30 000 Menschen ein Fußballspiel besuchen! Ich war jetzt eher erstaunt über die Zahl von bundeseit "nur" 2000 Beamten, ich hätte erwartet dass die Zahl deutlich höher liegt.

Wenn ich aber überlege, wie seltsam diese Polizeieinsätze manchmal organisiert und teilweise auch überzogen sind, wundert mich es nicht unbedingt, dass da auch in den Reihen der Ordnungshüter Unmut aufkommt.

Beispielhaft war für mich in der Saison 10/11 unser Auswärtsspiel bei der SAP-Mannschaft, wo schon ab Mannheim in den Zügen bald mehr Polizisten als Fans mitfuhren, aufgrund des "brisanten" Derbys zwischen Hopphausen und uns. Dass sich der Großteil der Jungs und Mädels während der Fahrt durch die Einöde des Kraichgaus gelangweilt haben kann man nachvollziehen.
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Beitragvon OWL-Teufel » 22.08.2012, 14:55


@ paulgeht

Damit kommt mein persönlicher Freund Wendt doch jedes Jahr wieder um die Ecke, diese Leier kennen wir schon.

Da die Zahlen aus der Saison 2010/11 herangezogen wurden, gehe ich davon aus, dass er einfach denselben Sermon wie letztes Jahr abgelassen hat, würde mich zumindest nicht wundern. Oder aber der Artikel ist kalter Kaffee.

Ich kann ja nachvollziehen, dass man auf der einen Seite die hohen Kosten, die auch aus dem Steuersäckel kommen, moniert. Aber auf der anderen Seite darf man auch durchaus mal beleuchten, welche Steuereinnahmen durch Fußball erzielt werden, wenn man konsequent mal allein die Umsatzsteuereinnahmen aus allem, was mittelbar und unmittelbar damit einhergeht, aufaddiert.



Beitragvon SEAN » 22.08.2012, 15:22


Laut DPolG stellt die Polizei pro Austragung in der Ersten Bundesliga durchschnittlich 200 bis 300 Beamte ab, bei Spielen der zweiten und dritten Liga sind es rund 50 bis 100 Polizisten pro Stadion. "Bei 'Risikospielen' liegt der Kräfteansatz fast doppelt so hoch", sagte Wendt.


Die angegebenen 100 Mios. beziehen sich wohl nach der Aussage für die ersten 3 Ligen. Das sind in einer Saison 992 Spiele, also pro Spiel ca. 100.000 € Kosten im Durchschnitt.
Ganz ehrlich, das wage ich ernsthaft zu bezweifeln, das diese 100 Mios stimmen. Wenn man die höchste Zahl von 300 Polizisten als Bsp. nimmt, würde jeder Polizist über 330€ pro Einsatz kosten.
Da aber 2/3 der Spiele nach den Angaben aber nur ein Drittel der Einsatzkräfte vorsieht (2. und dritte Liga), liegt der durchschnittliche Kostenpunkt je Polizist noch viel höher.
Für mich ist das unglaubwürdig, es sei denn, die berechnen die Einsatzfahrzeuge wie ein Bauunternehmer einen großen Catapilar-Bagger mit 300 €/Std.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon wkv » 22.08.2012, 18:19


Vor allem wird bei der Kalkulation gerne verschwiegen, dass bis auf die Materialkosten von Ausrüstung und Kraftstoff die Kosten auch entstanden wären, wäre kein Fußballspiel. Die Polizisten arbeiten deswegen ja offiziell nicht mehr, sie bekommen einen Freizeitausgleich, so der Idealfall.

Und was auch nicht gegen gerechnet wird, ist die Summe der STEUEREINNAHMEN, die der Staat erzielt durch die Veranstaltung.



Beitragvon Kollias » 22.08.2012, 21:11


Welche sich 2007/2008 auf 1,5 MILLIARDEN € belief, nur mal so als Vergleichswert zu den 100 Millionen € an Polizeikosten.
Aber gut, die Meldung gibts eh jedes Jahr...



Beitragvon BernddasBrot2 » 23.08.2012, 06:19


Leider zeigt die Pravda, bei einem solch wichtigen Thema wieder das wahre Gesicht.
Das grenzt an Volksverhetzung.
Einseitig und ohne daß man sich auch nur ein einziges Mal vernünftig mit der Thematik auseinander gesetzt hat, wird hier wieder in die Ker´be gedroschen.
Das ist Information aus erster Hand in der Pfalz.
Mir ist schlecht, das Blatt ist auf Blödnivea.
... und wenn du glaubst es könnte nicht schlimmer werden, lass mal TH machen, der zeigt DIR wie es noch schlimmer werden wird.



Beitragvon Wutti10 » 23.08.2012, 16:05


Gäbe es in den Führungsriegen der Polizei noch Personen, welche über Kenntnisse des wirtschaftliches Handeln verfügen, würde nur ein Bruchteil der aufgeführten Kosten entstehen.
Hier gilt immer das Motto, nicht kleckern sondern klotzen und sicher ist sicher.

Vielleicht sollte man überlegen, nicht für jede 20-köpfige pupertierende Ultragruppe eine Hunderschaft anzufordern.Da würde oft schon ein autoritärer Dorfpolzist zur Bändigung genügen.
Ich bin mal gespannt, wie viele Sonntagszuschlagsammeler am Sonntag wieder gelangweilt anwesend sind.
Ich erwarte aufgrund des gleichzeitgen Spiels an der Ostfront der Pfalz mindestens einen Hubschrauber, 3 Schützenpanzer und 500 Polizsten.

Sinnvoll sind auf jeden Fall nur die Verkehrspolisten auf der Kreuzung.
Zuletzt geändert von Wutti10 am 24.08.2012, 11:05, insgesamt 2-mal geändert.
Schlimmer geht immer! :-x :doppelhalter:



Beitragvon mster » 23.08.2012, 23:58


Kollias hat geschrieben:Welche sich 2007/2008 auf 1,5 MILLIARDEN € belief, nur mal so als Vergleichswert zu den 100 Millionen € an Polizeikosten.
Aber gut, die Meldung gibts eh jedes Jahr...


Man kann solche Zahlen gar nicht genug hervorheben wenn Betonköpfe wie der Wendt mal wieder mit ihren Forderungen hausieren gehen.

Der gute Mann sollte sich außerdem mal vor Augen führen, warum die Polizeikosten überhaupt so hoch sind. Wenn man z.B. die Partie "VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern" zum Hochrisikospiel erklärt und dafür Unmengen an Polizisten abstellt die mehrheitlich gegen die Langeweile und weniger gegen die bösen Fans ankämpfen mussten, tja, dann muss man sich wirklich nicht wundern wenn der Spaß eine ganze Stange Geld kostet. Hätte man vorher mal das Hirn eingeschaltet wäre es dazu nicht gekommen.

Bei den Polizeieinsätzen fehlt doch längst jedes gesunde Augenmaß. Es gibt natürlich einige Risikopartien bei denen man zu Recht lieber zu viel als zu wenig Polizei aufbietet, aber mittlerweile könnte man ja bei jedem x-beliebigen Spiel der 1. und 2. Liga meinen hier träfen zwei verfeindete Lager aufeinander... Dass die Medien das Spiel noch bereitwillig mitmachen macht die ganze Sache auch nicht besser, im Gegenteil.

Weniger Hysterie und mehr Mitdenken, dann bleiben die Einsatzkosten auch im Rahmen.



Beitragvon Lonly Devil » 24.08.2012, 00:36


mster hat geschrieben:................
.........................................

Dass die Medien das Spiel noch bereitwillig mitmachen macht die ganze Sache auch nicht besser, im Gegenteil.

Weniger Hysterie und mehr Mitdenken, dann bleiben die Einsatzkosten auch im Rahmen.



Sensationsmache lässt sich eben besser verkaufen.
Wenn ich nur an die Berichterstattung von den "Fußballcaoten" in Düsseldorf denke. Die "Pyroshow" während des Spiels einmal ausser Acht gelassen, wobei es Berliner waren die Bengalos auf den Platz geworfen haben.

Fans die im Überschwang der Freude ( Aufstieg ) den Platz gestürmt haben um mit der Mannschaft zu feiern, derart zu kriminalisieren, sagt schon fast alles.

Wenn ich dann an UNSEREN Platzsturm '91 in Köln denke, bin ich froh dass damals noch eine andere Art der Berichterstattung gefragt war.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon wkv » 24.08.2012, 11:00


Konzok fällt in die Kakophonie mit ein....

"Irgendwann muss die Fußballmaschinerie sich an den Kosten für die Polizeieinsätze beteiligen"...so, oder so ähnlich.

Aber wer wollte erwarten, dass ausgerechnet die "Provincial Times" mal etwas hinter die Schlagzeilen blickt...



Beitragvon Lonly Devil » 09.09.2012, 14:07


Von Mannheim kennt man es ja nicht viel anders, aber wer kommt denn bitte für die hier angefallenen Kosten auf.
Von den Verletzten, inkl. der Kosten für Krankheitstage durch die Verletzungen, ganz zu schweigen.
Fußballfans waren das allerdings nicht.
Und wo bitte sind die Medienanstalten die sich in aller Ausführlichkeit darüber auslassen ?
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Mannheimer Morgen:
Mannheim: Feier von 40 000 Kurden eskaliert / OB Kurz: Sind von friedlicher Veranstaltung ausgegangen
Randale bei Kurdenfest - 80 Polizisten verletzt

Mannheim. Bei schweren Ausschreitungen am Rande eines kurdischen Kulturfestes in Mannheim sind am Samstag 80 Polizisten verletzt worden, davon einer schwer. Die meisten wurden durch Wurfgeschosse wie Ziegelsteine oder Flaschen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Auch Feuerwerkskörper wurden gezündet. 13 Einsatzfahrzeuge der Polizei wurden demoliert. Die Beamten setzten Pfefferspray ein. Es gab 31 Festnahmen. Neben Fahnen und T-Shirts mit Symbolen verbotener Organisationen wurden auch vier Messer und ein Schlagring sichergestellt.

Zu dem Kulturfestival waren nach Polizeischätzung rund 40 000 Kurden aus ganz Europa nach Mannheim gekommen. Über Stunden hätten sich rund 2500 gewalttätige oder gewaltbereite Kurden und 600 Polizisten auf dem Maimarktgelände gegenübergestanden.

Mannheimer Morgen:
http://www.morgenweb.de/mannheim/mannhe ... t-1.716148

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"BILD"

Mannheim - Warum stoppte niemand diese Hass-Veranstaltung?

Bei schweren Ausschreitungen am Rande eines sogenannten Kulturfestes von Kurden in Mannheim sind am Samstag 80 Polizisten verletzt worden, davon einer schwer. Die meisten wurden durch Wurfgeschosse wie Ziegelsteine oder Flaschen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Auch Feuerwerkskörper wurden gezündet. 13 Einsatzfahrzeuge der Polizei wurden demoliert. Die Beamten setzten Pfefferspray ein. Es gab 31 Festnahmen

Zur Bild:
http://www.bild.de/politik/inland/poliz ... .bild.html
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!




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