Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Mörserknecht » 23.05.2014, 10:56


LDH hat geschrieben:Hmm. Ich lese den Text in dem die Anwälte extra namentlich erwähnt werden (warum auch imner) und rechts erscheint Werbung für die Anwälte Adam & Motzenbäcker. Nicht nur im Verein scheint einiges "Geschmäckle" zu haben.


Wieso sollten die Anwälte nicht namentlich gennant werden? Entspricht doch den Tatsachen, dass sie beteiligt waren. Ich sehe hier keinen Grund, das zu verschweigen.

Zu anderen zahlreichen Beiträgen: Es gibt nicht die Richter, es gibt nicht die Staatsanwälte, es gibt nicht die Polizisten, es gibt nicht die Anwälte und es gibt nicht die Fans. Schon gar nicht die Fans, die nach dem Motto "mitgegfangen, mitgehangen" ruhig mal bestraft werden sollten, um endlich mal durchzugreifen.

Was nicht generell vor den Gerichten passiert, aber in haarsträubenden Einzelfällen passieren kann, lässt sich sehr schön an folgendem Beispiel für alle Interessierten nachlesen:

http://www.zaar.uni-muenchen.de/pub/vr2012-15.pdf

Das ist zwar ein Fall, der nichts mit Fußball oder Fans zu tun hat, auch nicht mit Strafrecht oder spektakulären Fällen wie Mollath & Co., aber der dennoch kaum zu glauben ist.

Wer dann meint keinen Anwalt zu brauchen, weil die Typen doch tatsächlich auf ihr Honorar aus sind, mag den Dingen ihren Lauf lassen.
Gislason, wink emol!



Beitragvon Mac41 » 23.05.2014, 11:31


Mörserknecht hat geschrieben:Was nicht generell vor den Gerichten passiert, aber in haarsträubenden Einzelfällen passieren kann, lässt sich sehr schön an folgendem Beispiel für alle Interessierten nachlesen:


Da wirst du hier wenige finden, die sich das durchlesen...

Wie weiter oben schon geschrieben, auch in dem verfassungsrechtlich gut abgesicherten Deutschland ist Recht haben, nicht gleichbedeutend mit Recht bekommen.
Viel zu oft erweist sich die sogenannte Gewaltentrennung als große Verbrüderung alter Studienfreunde und die Judikative als treu doofe Genehmigungsfabrik der Exekutive.
Dabei wäre es sicher hilfreich die wahren "Gewalttäter", die sich in der Masse der Fußballfans so gerne verstecken, zu identifizieren und Justitia zuzuleiten. In großen Massenaktionen pauschal Fans zu kriminalisieren und mit Stadionverboten zu sanktionieren ist da eher kontraproduktiv.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Scheffler » 23.05.2014, 12:35


LDH hat geschrieben:Hmm. Ich lese den Text in dem die Anwälte extra namentlich erwähnt werden (warum auch imner) und rechts erscheint Werbung für die Anwälte Adam & Motzenbäcker. Nicht nur im Verein scheint einiges "Geschmäckle" zu haben.


Wie alle anderen Fanhilfen in Deutschland arbeitet auch die Rot Weiße Hilfe eng zusammen, mit auf diesen Bereich spezialisierten Anwälten, welche die Fans schon seit Jahren erfolgreich vor Gericht vertreten.

Ein guter Fachanwalt für z.B. Steuerrecht oder Familienrecht, ist noch lange kein Spezialist, eine Person vor Gericht zu vertreten, wenn es um mögliche Starfverfahren in Zusammenhang mit einem Fußballspiel geht.

Das die Anwälte in den Berichten über die abgeschlossenen Fälle erwähnt werden, sollte deshalb nicht als Werbung angesehen werden, sondern wie bei allen Fanhilfen in Deutschland wird mit der Namentlichen Erwähnung ein Dank für die geleistete Arbeit an die Anwälte ausgedrückt.



Beitragvon Calvados » 23.05.2014, 15:13


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Kann mir nicht helfen, aber der Text klingt ein bißchen nach einem Werbetext, den einer der Anwälte geschrieben hat, um in Zukunft moch mehr Fußballfans als Kunden zu gewinnen. Jedenfalls wird die Tätigkeit der Anwälte hier mehrmals ziemlich in den Vordergrund gestellt. Nur zur Info: man braucht keinen Anwalt, um gegen einen Strafbefehl Einspruch einzulegen. Das wird im Text aber ganz anders suggeriert.


Jo,mit dem Gesetzbuch unterm Arm "Auf zu Randale"
Corana Weisheit des Tages.
„ Solange dir der Riesling schmeckt, bist du auch nicht angesteckt „ :D



Beitragvon Calvados » 23.05.2014, 15:40


paulgeht hat geschrieben:
Rückwirkend lässt sich also feststelle, dass von über 60 Strafverfahren nach Kenntnis der Rot-Weißen Hilfe lediglich 3 Verfahren zu Verurteilungen geführt haben, die restlichen Personen also als unschuldig anzusehen sind.


Kostet dieses "mit Strafverfahren um sich werfen" nicht auch eine Menge Geld des "einfachen" Steuerzahlers? Ich bin wirklich kein Freund von Verharmlosung, aber man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen:

Da wird medial gebrüllt, Hysterie und Angst geschürt, der große Stefan Kuntz spricht von "als Fans verkleideten Chaoten" und am Ende werden von 60 Verfahren drei zu einem "Abschluss" gebracht.

Wo ist der mediale Aufschrei jetzt?


Ja das sind alle Unschuldsengel die ja blos mal gucken wollten u dabei zu Schuldige wurden. Jo kenne mer,immer die annere aber ich/wir doch nicht!!
Corana Weisheit des Tages.
„ Solange dir der Riesling schmeckt, bist du auch nicht angesteckt „ :D



Beitragvon Fritz_Walter » 23.05.2014, 15:47


Begbie1980 hat geschrieben:
Fritz_Walter hat geschrieben:Und solange man einem nichts nachweisen kann, ist man Unschuldig. Nennt sich Unschuldsvermutung und steht in der Europäischen Menschenrechtskonvention!


Wenn einem Mörder ein Mord nicht nachgewiesen werden kann, ist er immer noch ein Mörder. Und da ist es mir scheißegal was in der Europäischen Menschenrechtskonvention steht. Auch wenn der Vergleich natürlich nicht in der Relation steht.

Macht euch nicht immer unschuldiger wie ihr seid. Das nervt.

Solang man dem Mörder nicht nachweisen kann dass er den Mord begangen hat ist er auch noch kein Mörder, da es keiner beweisen kann, dass er den anderen ermordet hat. Oder sollen wir jetzt jeden auf Verdacht in den Knast stecken?
Einfach mal neutral denken.



Beitragvon Begbie1980 » 23.05.2014, 16:31


Das hat nichts mit neutral denken zu tun. Du verstehst mich nicht.

Wenn man einem Mörder (er selbst wird wissen, dass er jemanden ermordet hat) nichts nachweisen kann, bleibt er trotzdem ein Mörder, auch wenn nur er es weiß.
www.fussballromantiker.com

Warst du mal im Stadion von Kaisers­­lautern beim Fußballspiel? Das ist die Hölle! Da denkt man immer, man kriegt sofort in die Schnauze gleich."

Olli Schulz, Sänger und Moderator in einem Interview beim RBB



Beitragvon Westerwald Teufel » 23.05.2014, 16:50


Begbie1980 hat geschrieben:Das hat nichts mit neutral denken zu tun. Du verstehst mich nicht.

Wenn man einem Mörder (er selbst wird wissen, dass er jemanden ermordet hat) nichts nachweisen kann, bleibt er trotzdem ein Mörder, auch wenn nur er es weiß.


Genau so sieht´s nämlich aus.
Aber lass stecken. Ich habe es auch schon versucht. Einige hier wollen das einfach nicht verstehen.
Leute, noch einmal: Juristisch als unschuldig zu gelten, heißt noch lange nicht, dass man eine Tat nicht begangen hat.
„Wenn Deutsche so gedemütigt wurden, hält sie nichts mehr auf - die sind glatt in der Lage, uns zu überrennen. Ich weiß das. Ich war in Kaiserslautern. Damit bin ich genug bedient.“ J. Guardiola



Beitragvon Mike1961 » 23.05.2014, 17:20


Hi,
ich gehe mal davon aus, dass die Rot-Weisse-Hilfe auch noch von den Fällen berichtet, in den Verurteilungen stattfanden. Die gabs nämlich auch. Und nicht nur Drei. Sind aber nicht ganz so werbewirksam.



Beitragvon K-Town-über-alles » 23.05.2014, 17:54


Hi Mike1961

wie viele wurden denn verurteilt und weswegen. Hast du dazu ne Quelle? (würd mich interessieren.)



Beitragvon rot_weißer_Partybus » 23.05.2014, 18:14


Westerwald Teufel hat geschrieben:Leute, noch einmal: Juristisch als unschuldig zu gelten, heißt noch lange nicht, dass man eine Tat nicht begangen hat.


Es gibt auch Leute die gelten/galten als juristisch schuldig obwohl sie eine Tat nicht begangen haben.



Beitragvon mster » 23.05.2014, 19:33


Westerwald Teufel hat geschrieben:1. Mir geht es hier nicht um die Stadionverbote.
2. Unschuldsvermutung: Das ist schon so.
Jedoch kommt hier ständig jeder ums Eck geschlichen und meint bei jeder Verfahrenseinstellung, er sei unschuldig. Ich wollte sage, dass nicht jede Verfahrnseinstellung bedeutet, dass man unschuldig ist, sondern dass man die Tag nicht nachweisen konnte. Da kannst Du sagen, was Du willst.
Und was Deine Beispiele angeht: Es mag sein, dass es Fehler gibt. Die gibt es überall.
Jedoch behaupte ich, nein, ich weiß, dass im Großen und Ganzen schon rechtlich alles überprüft wird. Sonst würden Organisationen wie Amnesty International oder Ähnliche doch etwas mehr auf die Trommeln schlagen.


Du kannst es drehen und wenden wie du willst - wenn ein Verfahren ohne Auflage für den Angeklagten eingestellt wird, dann hat letzterer juristisch als unschuldig zu gelten. Egal wie die Entscheidung zustande kommt, ob aus Mangel an Beweisen oder aus anderen Gründen. Das ist ein elementares Prinzip eines Rechtsstaats. Und gilt natürlich auch für Fußball-Fans. Ob du oder ich jemanden für schuldig erachten - jetzt mal losgelöst vom aktuellen Fall - spielt überhaupt keine Rolle.

Im Übrigen wurde Deutschland z.B. beim Thema Polizeigewalt mehrfach von Amnesty International gerügt, zuletzt gab es eine Kampagne pro Kennzeichnungspflicht. So eitel Sonnenschein ist es nämlich hierzulande auch nicht.

Niemand - oder zumindest ich nicht - will Deutschland deswegen gleich auf eine Stufe mit Ländern wie Russland oder den Iran stellen (um mal zwei extremere Beispiele zu nennen), das heißt aber nicht dass man Missstände in diesem Land nicht anprangern darf oder muss.



Beitragvon Mike1961 » 23.05.2014, 19:59


Noch schnell zum Thema, wer wie zu bezeichnen ist..
einfach nachzulesen, entscheidend nach was das Verfahren eingestellt wurde

§ 170 StPO....wohl das Beste Ergebnis
§§ 153, 153 a ff StPO
§ 154 StPO
oder Freispruch vor Gericht. Im Jugendstrafrecht gibts bestimmt noch weiteres.

Wer noch etwas weiß, darfs gerne schreiben.
Jetzt kann sich jeder aussuchen, ob schuldig oder unschuldig.



Beitragvon salamander » 25.05.2014, 13:36


Mike1961 hat geschrieben:Hi,
ich gehe mal davon aus, dass die Rot-Weisse-Hilfe auch noch von den Fällen berichtet, in den Verurteilungen stattfanden. Die gabs nämlich auch. Und nicht nur Drei. Sind aber nicht ganz so werbewirksam.


Du meinst, die Tatsache, dass nicht restlos alle Verfahren sich als unbegründet erwiesen, sondern nur ein Großteil davon, stellt a posteriori noch so eine Art Legitimation für solche überzogenen Aktionen dar? Seltsames Rechtsverständnis.




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