Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon connavar » 16.12.2007, 13:25


Zur Aufhebung des Urteils gegen Fan von Dynamo Dresden durch OVG Saarlouis vom 30.11. 2007:

Aktion 3. Welt Saar“ begrüßt Urteil des OVG Saarlouis
Fußballfans sind keine Verbrecher - Polizeieinsatz gegen Minderjährige bei Saarbrücken-Dresden war überzogen

„Das Urteil des OVG Saarlouis, wonach das Ausziehen eines minderjährigen weiblichen Fans von Dynamo Dresden vor Polizeikräften in Saarbrücken unverhältnismäßig war, schränkt die weitverbreitete Praxis, Fußballfans unter Generalverdacht zu stellen und als Verbrecher zu behandeln, ein“ So kommentiert Christian Hirsch von der Fußball AG der „Aktion 3.Welt Saar“ das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Saarlouis, das jetzt veröffentlicht wurde. Damit wird das erstinstanzliche Urteil des VG Saarlouis vom Mai 2006 aufgehoben, das die Maßnahme der Polizei für rechtmäßig hielt. „Eine Beibehaltung des Urteils hätte bedeutet, dass Fußballfans Bürger zweiter Klasse sind, nur einen eingeschränkten Zugang zu Bürgerrechten haben und minderjährige Fußballfans wie Schwerverbrecher behandelt werden dürfen“, so Hirsch.

Eine 16 jährige minderjährige Anhängerin von Dynamo Dresden hatte gegen ihre polizeiliche Behandlung vor dem Zweitligaspiel 1.FC Saarbrücken gegen Dresden am 11. März 2005 geklagt und bekam jetzt Recht. Sie musste sich vor Spielbeginn nackt ausziehen und gemeinsam mit zwei Dutzend anderen weiblichen Dresden –Fans abtasten lassen. Damals wurden 600 Polizisten, darunter auch 100 Grenzschützer aus Bayern aufgeboten, um Fußballfans von Dynamo Dresden einer Sonderbehandlung zu unterziehen. Für alle Dresdenfans galt zusätzlich zwischen Freitag 14 Uhr und Samstagmorgen 6 Uhr totales Innenstadtverbot für Saarbrücken. Begründet wurde dies seitens der Polizei mit dem vermuteten Auftreten von gewaltbereiten Fußballfans. Später stellte sich heraus, dass nichts davon eintrat.

„Mit diesem polizeilichen Vorgehen werden Fußballfans unter Generalverdacht gestellt. Mit genau der gleichen Begründung – irgendeiner hat mal was gemacht - könnte man Parteipolitiker zwingen, sich vor dem Betreten eines Parlamentsgebäudes nackt auszuziehen, um zu überprüfen, ob sie keine Protokolle und Geldscheine von geheimen Absprachen mit Lobbyisten mit sich tragen“, so Christian Hirsch. Deshalb plädiert die Fußball AG der „Aktion 3.Welt Saar“ dafür, die „Politik der doppelten Standards“ gegenüber Fußballfans aufzugeben. Für Fußballfans müssen die gleichen Rechte gelten wie für andere Menschen auch. Weitere Informationen „Aktion 3.Welt Saar“, Telefon 06872 / 9930-56, E-Mail: fussball-ag@a3wsaar.de, http://www.a3wsaar.de Die Fußball AG der „Aktion 3.Welt Saar“ ist Mitglied im „Bündnis aktiver Fußballfans“ (BAFF) und setzt sich für die Rechte von Fußballfans ein.



Beitragvon Dilo » 22.12.2007, 12:55


Schade, in anderen Threads werden 700 Beiträge geschrieben, bei solch einem genauso wichtigen Thema, keiner...

Gutes Urteil, endlich wurde der Polizei mal von oberster Instanz gezeigt das Fußballfans keine Bürger 2. Klasse sind!

Gruss



Beitragvon born in Palatinate » 22.12.2007, 14:41


Was soll auch über etwas diskutiert werden, obwohl keine unterschiedlichen Meinungen bestehen.

Dass sich irgendjemand vor einem Fußballspiel ausziehen muss, ist wohl für niemanden nachvollziehbar.

Da steht ein wohl angestrebter Erfolg, keine Pyrotechnik im Stadion, in krassem Missverhältnis zum Eingriff in die Rechte der Bürger.

Ganz einfach: Unverhältnismäßigkeit!



Beitragvon südfraktion » 22.01.2008, 10:46


wobei man dann aber doch bitte ursache und wirkung nicht aus den augen verlieren sollte.

die dresdner haben sich diese behandlung durch ihr verhalten 14 tage vorher in karlsruhe redlich "verdient".
dort gab es, was in sb durch diese art der behandlung vermieden wurde.
gewalt, pyro, würfe mit diversen gegenständen.
die gegentribüne in ka wurde durch diese ***** mit luechtspurmunition beschossen, leuchtkugeln flogen in die blöcke, zwischen menschen die damit nicht gerechnet haben.
eine flog unter das holzdach, prallte ab, schlug im oberrang auf den boden, prallte wieder ab.

die gegentribüne in ka besteht nunmal aus holz, das ding hätte abfackeln können. (und jetzt bitte keine antworten von wegen, waren ja nur ksc´ler).

und dann muß ich kurz drauf in der spobi lesen, dass sich die dresdner wundern, was in sb aufgefahren wird.

sorry, selber schuld.
nur der hsv!



Beitragvon Thomas » 22.01.2008, 14:10


@südfraktion:

Und was kann das 16-jährige Mädchen dafür? Richtig, nix... Und Sippenhaft ("Mitgefangen, mitgehangen") ist in Deutschland nunmal verboten.

Ich war übrigens rein zufällig in Saarbrücken bei diesem Spiel, und nach meiner Einschätzung haben die Kontrollen überhaupt nichts geändert. Die Dresdner hätten sich so oder so benommen, da a) gar nicht viele dort waren (war glaub ich freitags und das weiteste Auswärtsspiel für Dresden) und b) die nach den Vorfällen in Karlsruhe schon ganz genau wussten, dass sie sich nichts erlauben sollten. Denn als erfahrener Fußballfan weiß man, dass selbst bei größten Kontrollen alles mögliche ins Stadion geschafft werden kann. Kann mich auch nicht erinnern, dass die Saarbrücker Polizei etwas nennenswertes gefunden hätte.

Fazit: In Saarbrücken wurde Unrecht getan, was durch die deutsche Rechtssprechung ja mittlerweile auch bestätigt wurde. Und das hat nichts mit Ursache und Wirkung zu tun.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon südfraktion » 23.01.2008, 17:33


Thomas hat geschrieben:@südfraktion:

Und was kann das 16-jährige Mädchen dafür? Richtig, nix... (...)

Denn als erfahrener Fußballfan weiß man, dass selbst bei größten Kontrollen alles mögliche ins Stadion geschafft werden kann. Kann mich auch nicht erinnern, dass die Saarbrücker Polizei etwas nennenswertes gefunden hätte.

Fazit: In Saarbrücken wurde Unrecht getan, was durch die deutsche Rechtssprechung ja mittlerweile auch bestätigt wurde. Und das hat nichts mit Ursache und Wirkung zu tun.


doch hat es nach wie vor, du gibst dir sogar selbst die antwort.

jeder weiß, dass mit ins stadion kommt, was ins stadion soll. einschließlich sicherheitsdienste. also wird entsprechend kontrolliert. finde ich grundsätzlich korrekt.

weiter kommt dazu - und auch das weiß der erfahrene fan - dass material am besten mit ner frau reinkommt. gründe dafür gibt es drei; die linke und die rechte brust sowie die eine körperöffnung die "frau" mehr hat als "mann".

wenn du jetzt aber diese (wie auch immer geartete) durchsuchung als sippenhaft bezeichnest, dürfte nie wieder irgendwo kontrolliert werden. m.e. ein ganz falscher ansatz.
wer nach sb fuhr, wusste, dass er kontrolliert werden würde.
wer als dd-fan nach sb fuhr, wusste es noch besser.

und die aktionen in ka waren die ursache für die reaktion in sb.
ursache und wirkung.

ich war in ka dabei und hab die dinger fliegen sehen und einschlagen hören. die reaktion in sb hat mich nicht verwundert und das geweine aus dd mich lachen lassen.

und doch; auch ich fahre viel und oft.
nur der hsv!



Beitragvon Teufel82 » 23.01.2008, 19:16


@südfraktion

Es ist nicht mal ein Jahr her, da habe ich noch genauso gedacht wie du ( nicht wahr Thomas :wink: ).
Jedoch ist es ein Unterschied ob man wie ganz normal abgetastet wird, oder sich vor wildfremden Leuten, und das auch noch als Frau, komplett der Kleidung entledigen muss.
Nicht jeder Dresden Fan ist gewaltbereit, das mal nur am Rande.

Das was mit dem Mädchen passiert ist ist in keinster Weise zu rechtfertigen.
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon Olaf4ever » 23.01.2008, 21:53


@Südfraktion
Du bist also einverstanden wenn du dich vor einem Spiel nackt ausziehen musst und dir dann irgend ein Bulle in deinen Körperöffnungen rumfingert?
Wo will er dich sonst abtasten wenn du nackt bist? Sorry aber so etwas zu entschuldigen mit dem Argument die hätten sich in KA daneben benommen ist ein wenig dürftig! Wir leben weder unter Stalin noch unter Hitler dort wären solche faschistoiden Methoden sicher mit den gleichen Argumenten die du hast dem Volk schmackhaft gemacht worden. Will dich nicht angreifen aber dein Argument ist meiner Meinung nach schwach.
Oder sollen wir jetzt jeden Kappenträger wenn er einen Laden verlässt kontrollieren nur weil vorige Woche ein Kappenträger etwas geklaut hat. Nichts gegen die Standardkontrollen aber das geht eindeutig zu weit dort wurde die Würde eines Menschen verletzt.




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