Der Vorstand des FCK macht Werbung für die Ausgliederung. Doch weshalb nehmen die Verantwortungsträger nicht jede Gelegenheit wahr, um mit den Fans in engen Dialog zu treten? Am Dienstagabend ließen sie sich eine gute Chance entgehen, findet DBB-Autor Toco.
Kleiner Rückblick: Es ist der 10. Dezember 2017, Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck pfeift die Partie zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Ingolstadt ab. Üblicherweise reichen sich die Beteiligten dann die Hände, ganz im Sinne des Fair-Play. Nur heute nicht. Erst streckt Jöllenbeck reflexartig die Hand heraus, nur um sie kurz vor dem Handschlag mit Sebastian Andersson wieder zurückzuziehen. Eine eigene Idee von Fair-Play. In der Zwischenzeit gab es offenbar Gespräche mit dem DFB und vonseiten des Verbands "vollstes Verständnis" für die Ansichten des Vereins, so Sportdirektor Notzon.
Zwei Tage später findet eine etwas andere Veranstaltung im Fritz-Walter-Stadion statt. Der "SWR4" widmet sich im Rahmen einer zweistündigen Klartext-Sendung dem Verein aus Kaiserslautern: "Eine neue Chance für den FCK". Mit dabei in der Radio-Sendung Vertreter der Stadt, der Fans, des "SWR", des Aufsichtsrats (hier sogar gleich zwei). In der Meldung des "SWR" ist von Vertretern des Vereins die Rede, was für Fan und Aufsichtsratsmitglieder auch zutrifft. Und der Vorstand?
"Wie kann man sich eine derartige Chance entgehen lassen?"
Der Vorstand nimmt nicht teil. Diejenigen, die das Thema Ausgliederung - eine, wenn auch nicht zwingend die einzige - Chance, gerade in der jüngeren Vergangenheit nachdrücklich thematisierten, halten sich bedeckt. Gleichwohl dreht sich ein Teil der zwei Stunden natürlich um das Thema Ausgliederung. Frei nach Waldi Hartmann wird hier aber nur über den Vorstand hinweggeredet. Hierfür fehlt wiederum mir das vollste Verständnis.
Wie kann man sich eine derartige Chance entgehen lassen? Natürlich wäre es vermessen, zu erwarten, dass in diesen zwei Stunden sämtliche Fragen (zur Ausgliederung) geklärt werden, aber hier streckt ein nicht ganz kleiner Sender den Verantwortlichen die Hand entgegen, pilgert mit einer Schar von Menschen (Fans, Vertreter der Stadt, Presse) den Berg hinauf und keiner schlägt ein.
"Das ist ein sehr bescheidenes Bild"
Ein Verein, der auf seiner Website inzwischen die Rubrik "Der FCK nimmt Stellung" als feste News-Rubrik verlinken könnte, lässt die Anderen ins Leere greifen. Das ist keine Außendarstellung des Vorstands, sondern ein sehr bescheidenes Bild. Nur zusammen sind wir Lautern? "Dort oben" hat man offenbar eine eigene Idee von "zusammen".
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Toco
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