Mission Klassenerhalt, Teil 2
Trainer Kurz und ein Teil der Neuzugänge
Alle Jahre wieder die Frage: Wo landet der 1. FC Kaiserslautern in der neuen Spielzeit? Gar nicht so einfach, schließlich liegen auch die wirklichen und die selbsternannten Experten oft daneben, wie die vergangene Saison gerade erst eindrucksvoll bewiesen hat. Wir haben es trotzdem mal wieder gewagt, den Werdegang des FCK in der Saison 2011/12 zu prognostizieren.
Altmeisters Vorschau:
Man sagt, das zweite Jahr sei immer das Schwerste. Das könnte auch für den 1. FC Kaiserslautern zutreffen. Meisterten die Roten Teufel das erste Jahr nach dem Wiederaufstieg trotz mancher Schwächephase insgesamt zufriedenstellend, mit dem 7. Platz am Saisonende sogar fast schon sensationell gut, so ist nun statt Euphorie Wachsamkeit angesagt. Einige der Mannschaften, die zuletzt „unten drin“ standen, werden sich erheblich verbessern, zudem dürfte Aufsteiger Hertha BSC mit dem Abstieg wenig zu tun haben. Womit man erst wieder einmal drei Mannschaften finden muss, die der FCK hinter sich lassen kann. Gut, dass Vorstand und sportliche Leitung realistisch an die Sache rangehen und erneut den Klassenerhalt als primäres Saisonziel ausgeben.
Denn nach dem Abgang gerade von Leistungsträgern wie beispielsweise Srdjan Lakic oder Jan Moravek muss sich erst herausstellen, ob die Neuzugänge in deren Fußstapfen treten können. Natürlich darf man von Itay Shechter oder Gil Vermouth einiges erwarten, die Umstellung auf ein neues Land und eine neue Liga ist aber auch schon anderen Kickern schwer gefallen.
Tor und Abwehr bleiben im Prinzip in bekannter personeller Besetzung zusammen, mit gewissen Schwächen auf den Außenpositionen und großer Stabilität in der Mitte. Schon im Mittelfeld wird es spannend zu sehen sein, wer sich neben dem gesetzten Christian Tiffert etablieren kann. Olcay Sahan könnte zum belebenden Element werden und hat durchaus das Zeug zum Publikumsliebling. Ivo Ilicevic wird schnell wieder seine starke Vorrundenform der vergangenen Spielzeit finden und den einen oder anderen Überraschungseffekt erzielen. Den jungen Griechen Kostas Fortounis kann man noch nicht so recht einschätzen. Vorne sieht es neben oder hinter Shechter auch noch etwas unklar aus. Dorge Kouemaha, Ilian Micanski oder Richie Sukuta-Pasu könnten zweite Spitze spielen, von außen kommen oder erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Adam Nemec wird noch länger fehlen.
Meine Prognose: Der FCK landet zwischen Platz 13 und 15, was von niemandem als Enttäuschung wahrgenommen werden sollte. Meine Hoffnung: Mehr Heimsiege als zuletzt, den üblichen Auswärtssieg in Köln und auch zumindest einmal wieder einen Sieg gegen diesen anderen rheinland-pfälzischen Verein.
Sebastians Vorschau:
In den letzten drei Jahren ging es beim 1. FC Kaiserslautern sportlich nur noch bergauf: Konsolidierung nach der Zweitliga-Horrorsaison, Aufstieg in die Bundesliga und schließlich in der letzten Saison der sensationelle siebte Rang im Endklassement. Diese Saison wird vermutlich vom Tabellenplatz her nicht noch einmal getoppt werden, aber das sollte auch nicht die Erwartungshaltung im Fanlager sein. Wir sollten die vergangene Spielzeit abschließen und nach vorne schauen - denn die kommende Saison wird auch kein Selbstläufer.
Die Roten Teufel sind noch nicht so weit, den Abstiegskampf schon vor der Saison ad acta zu legen. Möglicherweise werden einige Clubs aus dem letztjährigen Abstiegskampf wieder in vorderen Tabellenregionen zu finden sein, allerdings könnten Clubs wie Mainz (Doppelbelastung, neues Stadion, Aderlass im Kader), Freiburg oder Nürnberg nach unten rutschen, während Clubs wie Gladbach, Köln und eben der FCK sowieso im Keller erwartet werden. Hinzu kommen die beiden Aufsteiger Berlin und Augsburg. Aber wo wird der FCK am Saisonende einlaufen?
Eine fast komplett neue Offensive macht einen Ausblick schwer. Können Itay Shechter, Dorge Kouemaha und Richard Sukuta-Pasu den Weggang von Erwin Hoffer und vor allem Srdjan Lakic vergessen machen oder fehlt ein Knipser? Wird Gil Vermouth schnell fit und ersetzt den leider zu Schalke zurückgekehrten Jan Moravek? Und wie wird sich Olcay Sahan schlagen, der bislang nur in der zweiten Liga kickte? Eine Prognose ist kaum möglich, aber zumindest die Qualität der Spieler dürfte unstrittig sein. Setzen die Spieler ihr Potenzial auf dem Platz um und verwerten die Vorlagen von Christian Tiffert und Co., dann wird der FCK auch diesmal wieder den Klassenerhalt erreichen. Wenigstens blieb die eingespielte Abwehr zusammen, dies schürt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison. Und auch die linke Abwehrseite wird noch stärker werden, denn Leon Jessen scheint in seiner „Azubi-Saison“ gelernt zu haben und wurde in der Rückserie immer besser - verbessert er sich weiter, werden wir noch viel Freude an ihm haben.
Womit wir kaum rechnen können, ist eine Beibehaltung der Auswärtsstärke der letzten Hinrunde. Also muss zu Hause deutlich mehr gepunktet und gesiegt werden - die Heimstärke muss zu unserem Pfund werden. Acht, neun Siege sollten es schon werden, ansonsten kann es durchaus brenzlig werden.
Meine Prognose: Der FCK wird auch diese Saison den Klassenerhalt schaffen - wenn die neue Offensive einschlägt und die Abwehr weiter so konstant spielt wie im letzten Drittel der Saison. Und wenn wir nicht anfangen zu spinnen und einen ähnlichen Tabellenplatz wie in der letzten Saison fordern, sondern von der ersten Minute der Saison an das Ziel Klassenerhalt anpeilen und nicht die Europa League. Dann werden mindestens drei Mannschaften hinter den Roten Teufeln stehen. Und als i-Tüpfelchen geht es in dieser Saison mindestens dreimal nach Berlin. Sahan weiß, wie das geht!
Thomas' Vorschau:
Vorne und hinten, heim und auswärts, alt und neu - beim 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2011 kann man vieles von zwei Seiten sehen. Die Defensive dürfte, angeführt von Torwart Kevin Trapp, die bewährt guten Leistungen der letzten zwei Jahre fortsetzen, die Offensive ist hingegen noch die große Wundertüte. Gesetzt sind vorne wohl vorerst nur Christian Tiffert, Ivo Ilicevic und der hoffentlich neue Goalgetter Itay Shechter, daneben kämpfen bis zu zehn Spieler um die verbleibenden drei Plätze. Hieran wird auch eines der Probleme beim FCK deutlich: Der Kader ist mit über 30 Spielern viel zu groß, was nicht nur Geld kostet, sondern zuletzt auch die Abstufung von Chadli Amri, Stiven Rivic und Nachwuchsmann Alan Stulin zur zweiten Mannschaft mit sich brachte.
Möglichst sofort und ohne große Eingewöhnungszeit einschlagen müssen die Neuzugänge wie Shechter, Dorge Kouemaha oder Olcay Sahan. Gil Vermouth und Kostas Fortounis hingegen werden wohl noch eine gewisse Anlaufzeit brauchen, was aber keine Ausrede sein darf - schließlich müssen auch die anderen Mannschaften viele Neuzugänge verkraften und der FCK hat es sich ja selbst so ausgesucht.
Verbessern muss der FCK auf jeden Fall seine Heimbilanz, sechs Siege im Fritz-Walter-Stadion sind einfach zu wenig. Egal, ob die zuletzt überragende Auswärtsserie fortgesetzt werden kann oder nicht, der Grundstein für den Klassenerhalt muss diesmal auf dem Betze gelegt werden! Die größten Konkurrenten dabei sind Vereine wie Freiburg, Augsburg, Köln, Nürnberg und Gladbach sowie natürlich die ein bis zwei obligatorischen Abstiegskandidaten, mit denen jetzt noch niemand rechnet.
Zählen kann der Verein dabei weiter auf die Unterstützung seiner Fans, die sowohl auswärts als auch zuhause gewohnt oft für sehr gut gefüllte Stadien sorgen werden. Das im Umfeld zu hohe Erwartungen auftreten, ist momentan nicht zu befürchten.
Meine Prognose: Egal ob über Wert geschlagen oder nicht, aber nach Platz 7 in der abgelaufenen Saison sollte der FCK auch diesmal mindestens drei Mannschaften hinter sich lassen können. Die Roten Teufel landen auf Platz 11 oder 12!
Realistische Prognosen oder alles Quatsch? Wie schätzt Du die Chancen unserer Roten Teufel in der neuen Saison ein? Lass es uns im Diskussionsforum wissen und nimm an der Abstimmung teil - abgerechnet wird am Saisonende!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion