Ein Idol kehrt zurück zum Betzenberg! Stefan Kuntz übernimmt, ausgestattet mit einem Fünf-Jahres-Vertrag als Vorstandsvorsitzender, den in der 2. Liga hochgradig abstiegsgefährdeten 1. FC Kaiserslautern. Das ist nach langen Jahren des Darbens und angesichts der aktuellen Katastrophensaison endlich mal wieder ein kräftiges Lebenszeichen des pfälzischen Traditionsclubs an seine Fans. Der Kapitän der legendären Meistermannschaft von 1991 kommt „nach Hause“.
Bereits seit Januar wurde hinter den Kulissen an der Verpflichtung des ehemaligen Kultstürmers, der zu dieser Zeit noch als Vorstandsmitglied beim VfL Bochum unter Vertrag stand, gebastelt. Wie FCK-Verantwortliche des Vereins gegenüber „Der Betze brennt“ angaben, kann nur der sofortige Wiederaufstieg das Ziel sein, mittelfristig wird die Rückkehr in die 1. Bundesliga angepeilt. Auch daher die lange Vertragsdauer von Stefan Kuntz. Oder ist doch noch etwas zu retten in der laufenden Serie? Natürlich, denn noch sind 21 Punkte zu vergeben. Aufgeben gilt nicht! Und wer weiß? Vielleicht kann Stefan Kuntz ja tatsächlich auch kurzfristig die zuletzt oft blockierten Köpfe der FCK-Spieler wieder frei bekommen? Jedenfalls soll mit der neuen Aktion „Lautrer Herzblut“ das Stadion in den letzten Heimspielen noch mal gefüllt werden, um das unmöglich Erscheinende zumindest versucht zu haben. Daher auch noch einmal von unserer Seite her der Aufruf:
KOMMT NUN ZURÜCK ZUM BETZE, LEUTE! TROTZ ALLER TRISTESSE DER LETZTEN MONATE! UNTERSTÜTZT DEN VEREIN BIS ZUR LETZTEN MINUTE!
Neben der Personalie Stefan Kuntz wird es noch weitere, umfassende Änderungen beim FCK geben. Längst überfällige Änderungen, wie Vereinskritiker meinen. Der bisherige ehrenamtliche Vorständler Dr. Johannes Ohlinger, wird Finanzchef an der Seite von Stefan Kuntz werden. Dessen Vorgänger Erwin Göbel wird den Vorstand verlassen und unter erheblicher Gehaltskürzung dem Verein in Zukunft nur noch als kaufmännischer Geschäftsführer zur Verfügung stehen. Die beiden weiteren, ehrenamtlichen Vorständler, Hans-Artur Bauckhage und Rolf Landry, beide eher unglücklich agierend, haben den Verein bereits verlassen. Dennoch gilt ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement in schwierigen Zeiten unser Dank. Der komplett runderneuerte Vorstand wird also Kuntz/Ohlinger heißen. Somit wurden die entsprechenden Forderungen vieler Fans, zuletzt auch nach dem Heimspiel gegen Hoffenheim lautstark geäußert, überraschend schnell umgesetzt.
Auch im Aufsichtsrat wird es Veränderungen geben. Der Vorsitzende Dieter Buchholz hatte in der Vergangenheit mehrfach öffentlich angekündigt, bei der nächsten Wahl dieses Gremiums nicht mehr anzutreten. Auf Anfrage von „Der Betze brennt“ bestätigte er, dass die kommende AR-Wahl zum satzungsmäßig frühestmöglichen Zeitpunkt stattfinden soll - also Mitte Oktober. Nach uns vorliegenden Informationen werden weitere Aufsichtsratsmitglieder dann nicht mehr zur Wiederwahl antreten, so zumindest der aktuelle Stand. Dann wird es an den FCK-Mitgliedern liegen, dafür zu sorgen, dass auch hier der gerade stattfindende personelle Umbruch sinnvoll vollendet werden wird. Wir werden wie bereits in den letzten Wochen und Monaten auch diesen Prozess kritisch, aber konstruktiv begleiten und potentielle Kandidaten für die Neuwahl dieses hohen Vereinsgremiums überprüfen.
Auffällig im FCK-Umfeld ist in diesen Tagen, dass Dr. Markus Merk seine eigentlich noch bis 2009 laufende Schiedsrichter-Karriere nun plötzlich bereits Mitte Mai 2008 beenden wird. Auch der ehemalige Meistertrainer Karl-Heinz Feldkamp beendete erst vor wenigen Tagen seine Engagement bei Galatasaray Istanbul. Das passt doch zusammen wie die berühmte Faust aufs Auge: Beide könnten für den 1. FC Kaiserslautern frei werden! Auch wenn dies zum jetzigen Zeitpunkt nur Spekulationen sind - aber wer dachte noch vor wenigen Wochen daran, dass ein Stefan Kuntz in dieser Situation zum Betze zurückkommen würde? Wenn Merk und Feldkamp, in welcher Funktion auch immer (künftiger Aufsichtsrat? Berater des Präsidiums?) nun auch noch beim FCK einsteigen würden, wäre das ein weiteres Ausrufezeichen für die Öffentlichkeit.
Der Anfang ist zumindest schon einmal gemacht. Auch wenn unter Umständen erst der bittere Gang in die Drittklassigkeit gegangen werden muss. Selbst den werden die FCK-Fans schlussendlich überleben, wenn sich abzeichnet, dass der unaufhaltsam scheinende und sich über Jahre abzeichnende Abwärtstrend des Vereins nachhaltig gestoppt wurde und ein zukunftsfähiges Konzept in die Tat umgesetzt wird.
Sicherlich sind mit den sich abzeichnenden Personalwechseln in den beiden wichtigsten Gremien des Vorstandes und Aufsichtsrates noch nicht alle Fragen beantwortet. So wird beispielsweise zu gegebener Zeit die durchaus kritische Frage einer Ausgliederung noch einmal diskutiert. Aber zunächst gilt es, die Rückkehr von Stefan Kuntz zu feiern. Schließlich hatten gute Nachrichten über den FCK zuletzt Seltenheitswert.
Willkommen zuhause, Stefan!
Und alles Gute für die Zukunft.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister