Saisonvorschau

Wo steht der FCK im Mai 2008?

Wo steht der FCK im Mai 2008?


Am Freitag beginnt die Saison 2007/08 in der 2. Bundesliga, der 1. FC Kaiserslautern trifft zum Start auf Borussia Mönchengladbach (Montag, 20:15 Uhr). Aus diesem Anlass gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Ausblick auf die für viele Experten „beste zweite Liga aller Zeiten“. Das Team von „Der Betze brennt“ wagt einen Blick in die Zukunft: Wo landet der FCK? Und warum? Nicht fehlen darf zum Schluss natürlich die obligatorische Frage - wie schätzt DU den Saisonverlauf der Roten Teufel ein?


Sebastians Vorschau:

In der letzten Saison hatten wir wenig Grund zur Freude, wenn es um unseren 1.FC Kaiserslautern ging. Dies soll sich ändern, dafür stehen der neue Coach Kjetil Rekdal und Sportdirektor Michael Schjönberg. Wird dieses skandinavische Duo den FCK wieder nach oben bringen? Viele Fragezeichen stehen im Raum.

Fragezeichen 1: Ist Rekdal der richtige Mann in der Pfalz? Bislang macht der Norweger einen guten Eindruck, kommt nicht so defensiv daher wie Vorgänger Wolfgang Wolf. Seine Einkaufspolitik ist noch nicht zu bewerten, doch scheinen einige Neuzugänge Verstärkungen werden zu können.

Fragezeichen 2: Können die Neuzugänge die Abgänge ersetzen? Der FCK hat zwar viele Spieler abgegeben, aber nur zwei mit wirklichem Stammplatz: Tamas Hajnal und Silvio Meißner. Letzterer wird sehr fehlen, auch ein Hajnal in der Form der letzten Vorrunde ist ein Verlust. Die neuen Spieler sind allesamt unter 30, passen also altersmäßig genau in die Mannschaft. Alexander Bugera auf der linken Abwehrseite und Björn Runström im Sturm hinterließen bislang den besten Eindruck der Neuen, doch auch Patrice Bernier wusste schon zu überzeugen. Erik Jendrisek und Boubacar Diarra sind bislang eher weniger aufgefallen. Dennoch machen die bisherigen Leistungen Mut, dass die neuen Teufel die alten vergessen machen können.

Doch natürlich steht da noch ein dickes Fragezeichen, Fragezeichen 3: Was, wenn es nicht läuft? Rekdal und Schjönberg sind noch jung im Geschäft, wie deren Krisenmanagement aussieht ist noch nicht abzusehen. Auch nicht das der ebenfalls jungen Mannschaft, in deren Mitte ein richtiger Häuptling wie Silvio Meißner fehlt. Alex Bugera scheint sich jedoch auf dem Weg zum „Chef auf dem Platz“ zu befinden, immerhin ist er als Neuling schon Kandidat für das Kapitänsamt. Sollte es mal nicht so laufen, so steht die Befürchtung, dass die Jungs noch nicht gefestigt genug sind, eine Negativserie zu beenden.

Fragezeichen 4: Wo landet der FCK? Zu den drei Aufstiegsfavoriten zählen die Lautrer nicht, die Absteiger und der teure FC aus Köln scheinen stärker zu sein. Doch waren die Kader der Duisburger oder Rostocker letzte Saison stärker als der des FCK? Nein, und dennoch konnten sie aufsteigen. Wieso soll es nicht auch der FCK schaffen, mit Kampf, Einsatz und Offensivgeist den Aufstieg zu packen? Die Vorbereitungen der Aufstiegsaspiranten waren auch nicht das Wahre (siehe Köln im Pokal) und als Absteiger hat man es sowieso schwer. Von den Absteigern der vorletzten Saison schaffte nur der MSV Duisburg den sofortigen Wiederaufstieg.

Wenn sich die Elf schnell findet, Rekdal einen guten Draht zu den Spielern hinbekommt und eine richtige Einheit formt, mit Spielwitz, Moral und dem unbändigen Willen aufzusteigen, dann ist Platz 3 drin, denn mindestens ein Absteiger wird nicht richtig auf die Füße kommen und in Köln wird es viel Wirbel geben. Der FCK könnte davon profitieren, also helfen wir den Jungs durch viel Power auf den Rängen! Damit das große Ziel „Aufstieg 2008“ Wirklichkeit wird.

Meine Prognose: Bei optimalem Saisonverlauf landet der FCK auf Platz 3, wenn es gar nicht läuft ist wohl Platz 5-8 drin.

Betzels Vorschau:

Nachdem ich mit meiner Saison-Prognose letzte Saison ganz klar falsch lag, möchte ich mich in diesem Jahr wieder als Prophetin betätigen. In der kommenden Saison werden wir also wieder einmal ein komplett umgestaltetes Team auf dem Rasen bewundern dürfen. Zwölf Abgängen stehen in diesem Jahr fünf Neuverpflichtungen gegenüber. Ich kann nur hoffen, dass Sportdirektor Michael Schjönberg und Trainer Kjetil Rekdal bei der Verpflichtung ein glücklicheres Händchen hatten als ihre Vorgänger.

Wurden Alexander Bugera und Boubacar Diarra noch vom damaligen Trainer Wolf verpflichtet, so hat Rekdal laut eigener Aussage mit Patrice Bernier, Erik Jendrisek und Björn Runström seine Wunschspieler verpflichten dürfen.

Da ich keinerlei Vorbereitungsspiele gesehen habe kann ich mich nur auf die Eindrücke unserer User stützen. Und da schaut es ja so aus, als ob Rekdal endlich einmal ein System für die Mannschaft gefunden hat. Etwas, was unsere Elf seit mehreren Saisons vermissen ließ. Seine Philosophie scheint auf den Betze zu passen - hoffentlich scheitert er nicht an der Umsetzung.

In der Abwehr sehe ich eigentlich keine Probleme, da dürfte nichts anbrennen. Eher schon im Sturm, da ist mir echt etwas bange vor der Zukunft. Ist Runström wirklich der erhoffte Knipser? Können Marcel Ziemer und Emeka Opara, dazu der zuletzt in Ungnade gefallene Daniel Halfar, die unerfahrenen Christian Henel und Jendrisek die Hoffnungen erfüllen, die in sie gesetzt werden?

Neuzugang Bernier hat sich durch seinen Rückennummernwechsel von 6 auf 10 selbst in die Pflicht genommen. Schafft er die Rolle des Spielmachers, dann könnte die Rechnung der Verantwortlichen aufgehen.

Ob die Klasse unseres Teams reichen wird um vorne um den Aufstieg mitzuspielen? Ich bin skeptisch, aber bekanntermaßen stirbt die Hoffnung zuletzt. Wir sollten den Verantwortlichen ruhig etwas Zeit lassen um in Ruhe ein Team zu formen. Wenn Trainer Rekdal in Zukunft eine Mannschaft aufs Feld schicken kann, die alte Betze-Tugenden zeigt, die kämpft und auch mal verloren geglaubte Spiele wieder umbiegen will - dann sehe ich da etwas wachsen. Auch bei den Fans ist wieder Geduld gefragt. Ich glaube, keiner von uns möchte als Kanonenfutter in die erste Liga hoch. Ich persönlich würde auch noch eine dritte Saison Liga 2 in Kauf nehmen, wenn ich ehrlichen Fußball zu sehen bekäme. Nicht dieses Alibi-Gekicke der vergangenen Jahre - das hat mir teilweise die Lust am Zuschauen genommen.

Meine Prognose: In diesem Jahr wird's ganz schwer mit einem Aufstieg, sechs bis acht Mannschaften werden sich darum streiten. Ich hoffe nur, dass wir mit unserem FCK auch unter diesen Teams zu finden sind und dass eine eventuelle gute Ausgangsbasis nicht so leichtfertig verspielt wird wie im letzten Jahr.

Maestros Vorschau:

Der verlorene Aufstiegskampf der Vorsaison und die Entwicklungen rund um den 1. FC Kaiserslautern lassen nicht viel Euphorie auf die wohl stärkste aller Zweitliga-Saisons aufkommen. Mit dem neuen Chef-Trainer Rekdal verfügt man zwar über einen jungen und sehr ehrgeizigen Trainer, für den diese zweite Liga aber leider Neuland bedeutet. In der Sommerpause konnte man etliche „unnötige“ Spieler aufs Abstellgleis oder zu einem neuen Verein verfrachten. Viele junge Akteure kamen, der wohl bekannteste Neuzugang dürfte Alexander Bugera sein. An dieser Stelle „großen Respekt und Anerkennung“ für seinen Wechsel zu den „Roten Teufel“, welcher nicht als selbstverständlich gesehen werden sollte. Die restlichen Akteure dürfen sich gerne beweisen. Die Vorbereitungsspiele lassen nur schwer erahnen, wie die Spieler einschlagen oder sich durchsetzen werden. Es wurde viel getestet, was natürlich nicht immer mit Erfolg gekrönt wurde. Gespannt darf man auf das endgültige neue Gesicht gegen Gladbach sein.

Viele sehen den FCK als Aufstiegskandidat, was durch den Namen und der Tradition auch berechtigt wäre. Trotz allem sind auch Zweifel berechtigt, immerhin stellen wir die jüngste Mannschaft aller Profivereine. Die junge Truppe braucht auf alle Fälle Zeit und die müssen wir ihnen geben. Aufstiegsambitionen haben in dieser Saison so viele Vereine wie lange nicht. Mindestens acht Mannschaften könnten im erweiterten Kreis um die oberste Klasse im Fußballgeschäft mitspielen, darunter einige mit höherem Etat und der eventuell spielstärkeren Mannschaft (zumindest auf dem Papier).

Klare Favoriten sind für mich der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Mainz 05. Zum erweiterten Kreis zählen durchaus Alemannia Aachen, 1860 München, der SC Freiburg (sehr spannend, wie sie im Jahr 1 nach der Finke-Ära auftreten werden), der FC Augsburg, Erzgebirge Aue sowie die SpVgg Greuther Fürth. Mit viel Vorsicht sollte man die TSG Hoffenheim genießen, die durchaus einen Geheimfavoriten darstellen könnte.

Das Oberhaus der Liga wird daher sehr schwer zu erreichen sein, aber falls unser FCK einen guten Saisonstart erwischen sollte, die Mannschaft sich als kämpferisch, ehrgeizig und als Einheit präsentiert, dann sollten gewiss Chancen auf einen der begehrten Plätze gegeben sein. Ich lass mich gerne positiv überraschen.

Meine Prognose: So schwer es mir fällt, werden wir wohl ein weiteres Jahr zweitklassig kicken. Ich glaube unsere noch sehr junge und unerfahrene Mannschaft inklusive Cheftrainer braucht noch das ein oder andere Jahr um wirklich das zu erreichen, was wir uns alle wünschen. Am Ende wird man wohl erneut um den 6. Platz herum landen! Das Ziel muss es durchaus sein in den nächsten Jahren eine starke Truppe zu formieren um sich auch nach einem Aufstieg in der erste Liga halten zu können. Dies benötigt Zeit und viel Geduld.

Altmeisters Vorschau:

Schaut man sich noch einmal die Saisonvorschau vor einem Jahr an, so war hier der Optimismus, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, sehr groß. Das ist im Sommer 2007 anders. Viele FCK-Fans rechnen mit einer Saison im Mittelmaß der zweiten Liga, sind aber offenbar bereit, den Jugendkurs des neuen Cheftrainers Kjetil Rekdal, den dieser auch wegen der fehlenden finanziellen Voraussetzungen fast zwangsläufig fahren muss, weitgehend mit zu tragen.

Rekdal kündigte an, dass er wieder offensiver spielen lassen wolle, dass er den Gegner frühzeitig pressen wolle, was auch der Stimmung auf dem Betze insgesamt sehr zugute kommen sollte. Wenn ihm das mit seinen Grünschnäbeln gelingt, ist vieles möglich. Auch das Anvisieren des Aufstiegsplatzes 3, den viele momentan als utopisch ansehen. Mit nur 13 Siegen wie in der Vorsaison kann natürlich niemand aufsteigen. Wenn man aber durch eine offensivere taktische Grundausrichtung ca. 17 bis 18 Siege schafft, ist alles drin. Also zurück in die Zukunft. Mit den Rezepten, die in früheren Jahren dem FCK vor allem auf dem heimischen Betzenberg große Erfolge bescherten, könnte man die nähere Zukunft vielleicht doch erfolgreicher gestalten als allgemein angenommen wird.

Selbst wenn man dann mal ein möglicherweise zu offensiv geführtes Spiel verliert, weil man vom Gegner geschickt ausgekontert wird. Aber lieber mit fliegenden Fahnen untergehen als diese zahl- und sinnlosen Remis gegen eigentlich schwächere Gegner wie in der abgelaufenen Runde. Sicher hätte man sich zu den Neuen Björn Runström, Boubacar Diarra, Alexander Bugera, Erik Jendrisek und Patrice Bernier noch den einen oder anderen weiteren, vor allem offensiv ausgerichteten Neuzugang gewünscht. Aber auch mit dem derzeitigen Personal, vor allem, wenn sich die Zahl der Verletzten in Grenzen hält, wird Rekdal die Aufgabe angehen und versuchen, seine Spielphilosophie umzusetzen. Und dadurch sowie das konsequente Arbeiten mit den in großer Zahl vorhandenen Nachwuchsspielern sollte dann zumindest, auch wenn der Aufstieg erneut misslingen sollte, wieder eine mittelfristig bessere Perspektive für die Roten Teufel entwickelt werden.

Meine Prognose: Gelingt die Rückkehr zu den von Kjetil Rekdal angepriesenen Betze-Tugenden wie Pressing und Besinnen auf die eigenen Stärken, so gelingt der Aufstieg.

Rossobiancos Vorschau:

Wo gehobelt wird, fallen Späne! Das hat der FCK in den letzten Jahren leidvoll erlebt. Die ständigen Umstrukturierungen in Vorstand und Kader haben zur Verunsicherung auf dem Rasen und den Tribünen den Großteil beigetragen. Dabei sind die Pfälzer doch eigentlich schnell zufrieden mit ihren Teufeln. Sie müssen nur Vollgas gehen und dem Feind unerschrocken in Auge sehen, dann lebt auch das Umfeld und die Euphorie kommt von den Rängen zurück. Gibt es Grund anzunehmen, dass dies endlich wieder so wird?

Bedingt! Der personelle Aderlass ist nicht so vehement wie in den vergangenen Jahren, zum Großteil gingen Spieler die nicht zum Stamm gehörten. Ausnahmen: Silvio Meißner und Tamas Hajnal. Die hauen dann aber richtig rein! Die neu geholten, also Patrice Bernier, Boubacar Diarra und Alexander Bugera spielen nicht exakt die gleichen Positionen, ein Vergleich ist also nicht angebracht. In der Vorbereitung gefiel vor allem Bugera, Bernier hat noch Stellungsprobleme, kann aber Pässchen mit dem Außenrist spielen wie einst „Wutti“ Wuttke, Diarra überzeugt bisher nicht. Da hat Sascha Kotysch, ja sogar Nassim Banouas die Nase vorn.

Andere Jungblüter wie Sergej Neubauer und Fabian Schönheim müssen erst ihre Tauglichkeit (neu) beweisen. Viel wird auch von Sebastian Reinerts Fitness abhängen, ob nach vorne rechts was geht. Sven Müller ist leider konkurrenzlos, man muss hoffen, dass der Schlendrian aufhört und die Laufbereitschaft zunimmt. Da muss man links bei Axel Bellinghausen hingegen keine Angst haben, nur das Passspiel sollte perfektioniert werden. Vorne scheint Björn Runström eine echte Verstärkung zu sein, Erik Jendrisek und Sebastian Stachnik hingegen bislang nur Mitläufer. Ein Duo Opara/Runström scheint wahrscheinlich.

Und ganz hinten? Jürgen Macho oder Florian Fromlowitz, für mich eine klare Sache für den Ösi! „Fromlo“ hat nicht die Klasse früherer Ehrmann-Schüler wie Wiese oder Weidenfeller. Macho ist insbesondere charakterlich fester und lebt den Sport mit Vollblut-Attitüden. Für diese junge Mannschaft ist er unersetzlich als Sprachrohr und Lautsprecher.

Im Management ähnlich viele Baustellen. Die ruhige Arbeit wird von den Affären der Ära Jäggi eingeholt werden, in die Erwin Göbel verstrickt scheint. Da ist es richtig, dass man dem sportlichen Team Schjönberg/Rekdal den Rücken freihält und sich nicht einmischt. Auch Arndt Jaworski muss noch ein wenig professioneller werden, seine Worte besser überdenken. Die Öffentlichkeitsarbeit ist noch immer sehr provinziell und wird auch weiterhin mediale Stressfaktoren bergen, die sich auf den Platz auswirken können. Davon wird letztlich auch die Stimmung in der Kurve abhängen. Die Leute werden kommen und vorsichtig schauen. Nicht Genuss ist am Betze gefragt, sondern ehrliche Arbeit.

Meine Prognose: Der FCK muss gut starten, um Selbstvertrauen zu tanken, das Team schnell formen. Bleibt es hinter den Kulissen ruhig, kann der FCK eine Überraschung landen, mit der Kurve im Rücken ist alles möglich. Realistisch jedoch ist, rein fußballerisch, ein Platz zwischen 5 und 7.

Thomas' Vorschau:

Wo landet der 1. FC Kaiserslautern? Diese Frage ist für mich so schwer zu beantworten, wie schon seit Jahren nicht mehr. Betrachten wir zunächst die Fakten:

Im Umfeld des FCK sprechen viele von einem "erneuten Umbruch" im Kader. In Wirklichkeit haben aber nur zwei Spieler den Verein verlassen, die in der vergangenen Saison eine wichtige Rolle spielten: Tamas Hajnal und Silvio Meißner. Meißner war zudem nur in der schwächeren zweiten Saisonhälfte im Team und kann meiner Meinung nach sportlich durch den lange verletzten Aimen Demai ersetzt werden - die Führungspersönlichkeit und der Sympathieträger Meißner waren für den FCK freilich nicht zu ersetzen. Bei Hajnal stellt sich der Fall etwas anders dar. Er hatte zwar zuletzt, womöglich abgelenkt von Vertragsverhandlungen, viele schlechte Spiele, war aber dennoch der beste Lautrer Spielmacher seit Jahren. Ob Neuzugang Patrice Bernier oder ein anderer Spieler diese Lücke schließen kann, bleibt abzuwarten.

Definitiv nicht verschlechtert haben dürfte sich der FCK in der Abwehr und im Sturm. Die sehr konstante Defensivabteilung blieb nahezu komplett und im Sturm kann es nur besser werden. Hier scheint der Schwede Björn Runström nach seinen ersten Einsätzen Potential zu haben und auch Emeka Opara ist noch der Durchbruch zuzutrauen. Dahinter warten mit Erik Jendrisek und Marcel Ziemer hungrige Nachwuchsstürmer. Klammert man den Verlust von Tamas Hajnal aus, hat sich der FCK meiner Meinung nach also sportlich auf keinen Fall verschlechtert, wahrscheinlich sogar verbessert.

Die Testspielergebnisse haben für mich keinerlei Aussagekraft, hier wird zu viel ausprobiert und zu selten spielt bei beiden Gegnern die spätere Stammelf. Interessanter waren die Aussagen und Versprechen rund um den Betzenberg und die Frage, ob diese endlich mal wieder eingehalten werden. Der neue Trainer Kjetil Rekdal wurde ebenso wie die neuen Spieler mit Vorschusslorbeeren überschüttet, die alle brav zurückgaben und davon sprachen, dass der FCK unbedingt in die erste Liga gehöre. Ebenfalls interessant die Aussage von Sportdirektor Michael Schjönberg, der Spieler vorwarnt, die die alten Betze-Tugenden möglicherweise vermissen lassen: „Dann bin ich der erste, der in die Kabine geht und den Jungs in den Hintern tritt!“

Der erste Teil des vom Verein ausgegebenen Saisonziels („Wir wollen aufsteigen“) entspricht dem Anspruch des 1. FC Kaiserslautern, der zweite Teil („Falls wir scheitern, wird in diesem Jahr zumindest die Basis gelegt“) ist mit Vorsicht zu genießen: Denn bei einer weiteren Saison in der Zweitklassigkeit wäre wohl wieder ein wirklicher Umbruch zu befürchten - immerhin laufen im Sommer 2008 fast zehn Verträge aus, darunter die von Leistungsträgern wie Jürgen Macho und Mathieu Beda sowie die von Hoffnungsträgern wie Björn Runström, Steffen Bohl und Florian Fromlowitz...

Meine Prognose: Der FCK sitzt nach wie vor auf einem Pulverfass. Richtungweisend wird das erste Saisonspiel gegen Mönchengladbach sein. Gelingt hier ein klarer Sieg, könnten die Roten Teufel von der Euphorie zum Aufstieg getragen werden. Andererseits ist auch ein Fehlstart möglich, der im Extremfall im Abstiegskampf und einer turbulenten Mitgliederversammlung münden könnte. Als Optimist tippe ich aber auf den Aufstieg des FCK!

Und wie ist Deine Meinung zur kommenden Saison der Roten Teufel? Lass es uns im Forum wissen - abgerechnet wird am Saisonende.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

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