Kummt Senf druff

Physiognomische Analyse: Geht's mit Rekdal wieder aufwärts?

Physiognomische Analyse: Geht's mit Rekdal wieder aufwärts?


Heute begebe ich mich einmal auf ein den meisten sicherlich unbekanntes Feld. Ich versuche eine physiognomische Analyse des künftigen FCK-Trainers Kjetil Rekdal. Physiognomik - was ist das denn bitteschön, werden sich viele fragen? Nun, die Physiognomik ist die Kunst, aus der Betrachtung der Körperformen Aufschlüsse zu erhalten über die Bedürfnisse, Motive und Reaktionsweisen eines Menschen. Insofern gehört sie in den Bereich der Körpersprache. Sie beruht auf wissenschaftlichen Grundlagen und hat längst auch in den Führungsetagen großer Unternehmen, hier speziell im Personalwesen, Einzug gehalten hat. Dabei sollte man größte Sorgfalt auf einen behutsamen Umgang mit dieser Materie legen.

Meine Frau und ich bewegen uns in unserem beruflichen Umfeld in großem Maße in diesem Bereich, beraten und coachen Unternehmer sowie Führungskräfte diesbezüglich und bilden auch Interessenten in dieser Diagnose-Technik aus.

Kjetil Rekdal ist vom Konstitutionstyp her ein sogenanntes Bewegungs-Naturell. Das bedeutet, er lebt sehr stark von seiner Körperkraft, besitzt einen großen Tatendrang und eine hohe Dauerenergie. Man könnte also sagen, er hat die Anlagen zum „Chef“, der gerne voran geht. Und das war er ja bereits früher auf dem Spielfeld als langjähriger Kapitän der norwegischen Nationalelf (83 A-Länderspiele) -und ist es jetzt wieder als Trainer auf dem Betzenberg. Solche Naturelle lieben die Verantwortung. Er hat ein äußerst markantes Kinn und einen ausgeprägten Unterkieferbogen (ähnlich wie bei Michael Schumacher), was auf eine hohe Durchsetzungsfähigkeit hindeutet. Auf den Fußball bezogen kann man sagen, er weiß, wo er hin möchte und ist auch in der Lage, dieses umzusetzen, wird nicht von Zweifeln geprägt und aufgehalten. Ergänzt werden diese Anlagen bei Rekdal durch sehr ausgeprägte Jochbeinbögen, die für Eigenwilligkeit und Selbstvertrauen sprechen. Seine Nase ist breit angelegt und bedeutet, dass er im übertragenen Sinne viel tragen kann; und auch viele Dinge gleichzeitig erledigen kann, ohne dabei nervös zu werden. Seine ausgeprägte Unterstirn deutet darauf hin, dass er sich sehr gut auf die nächsten Aufgaben konzentrieren kann. Seine dennoch, fast schon naturell-untypisch hohe Oberstirn zeigt aber auch seine Anlagen in Richtung Ethik und Philosophie.

Vereinfacht ausgedrückt: Das bedeutet, wie bereits erwähnt sozusagen anlagebedingt, dass es ihm auch etwas Wert sein kann, zum Beispiel einen Verein oder einen jungen Spieler gezielt voranzubringen und natürlich trotzdem damit Erfolg haben zu wollen. Das würde man neudeutsch „konzeptionelles Arbeiten“ nennen. Er ist sehr ehrgeizig, das zeigt sein ausgeprägtes Pallium (die Zone zwischen Nasenlöchern und Oberlippe). Als physiognomisch auf den ersten Blick etwas nachteilig könnte sich sein kurzes, gedrungenes Mittelgesicht auswirken. Das bedeutet, dass die Kommunikationsebene nicht eben besonders gut ausgeprägt ist. Dies kann man aber im Trainerteam, etwa durch einen entsprechend kommunikativeren Co-Trainer durchaus wettmachen. Seine leicht gerundete Nasenspitze ist ein Zeichen für Instinksicherheit, der ausgeprägte obere Nasenrücken eines für hohen Fleiß. Wer ihn als Spieler kannte, wird bestätigen, dass er sich trotz durchaus vorhandener technischer Fähigkeiten in erster Linie alles hart erarbeitet hatte. Immerhin spielte er zwölf Jahre im Ausland: In Deutschland, Belgien und Frankreich. Dabei zeigen die hoch sitzenden Ohren wie auch die eher zarten Ohrränder durchaus eine Ausdifferenzierung hin zum Denken und Reflektieren. Dass die Ohren eng am Kopf anliegen, bedeutet, dass er trotz seiner klaren Vorstellungen die Harmonie sucht und keineswegs „auf Krawall gebürstet“ ist.

Diese bestimmt nicht ausführliche und schon gar nicht vollständige physiognomische Analyse von Kjetil Rekdal würde ich so zusammenfassen: Ein kerniger, ehrgeiziger, körperlich hoch leistungsfähiger und sehr motivierter Trainer mit sehr klaren Vorstellungen wird da in Kürze den Betzenberg betreten. Dabei ist er dennoch äußeren Einflüssen zugänglich, also teamorientiert, auch wenn er für das Gesamtprojekt selbstverständlich die Verantwortung übernimmt.

Dass er Lierse SK Ende November mit ganzen zwei Punkten aus 13 Spielen übernommen und die Mannschaft trotzdem fast noch gerettet hätte, dabei sogar einen 16-jährigen in die Mannschaft einbaute, passt in dieses Raster. Auch in Norwegen führte er bereits einen Zweitligisten nach oben, um später dann Pokalsieger und Meister zu werden. Die Anlagen, zum jetzigen Zeitpunkt genau der richtige Trainer für den FCK zu sein, verkörpert Kjetil Rekdal jedenfalls auf bemerkenswerte Weise.

Drücken wir ihm die Daumen, dass er dieses hohe Potenzial, dass er ganz zweifellos hat, auch wirklich umsetzen kann. Denn nichts anderes kann die Physiognomik leisten. Die Potenziale von Menschen zu erkennen. Der Mensch selbst muss dann zeigen bzw. beweisen, dass er das auch so leisten will und kann. Vor zwei Jahren übrigens, nach der Verpflichtung von Michael Henke, war ich entsetzt und prognostizierte nach gründlicher Analyse dieses Trainers in diesem Forum unseren unvermeidlichen Abstieg. Warten wir ab, wie sich die Dinge jetzt entwickeln. Jedenfalls sollten sich Fußballvereine nach meiner Einschätzung grundsätzlich solcher modernen Methoden bedienen, gerade auch bei Spielerverpflichtungen, wodurch man die Anzahl der Fehleinkäufe mit hoher Wahrscheinlichkeit erheblich vermindern könnte. Denn eine Führungskraft im Fußballbereich, und dass sind ja Spieler und Trainer, sollten genauso sorgfältig ausgesucht werden wie diejenigen in anderen Bereichen des Lebens.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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