Kummt Senf druff

Rückblick '06 und Vorschau '07

Mit dem Verfolgerduell von 1860 München gegen Erzgebirge Aue endete am gestrigen Montag, abgesehen von den Achtelfinalspielen im DFB-Pokal, das Fußballjahr 2006. Dem 1. FC Kaiserslautern gelang dabei bereits am Freitag ein grandioser Jahresabschluss, trotz „nur“ einem Punkt in Köln. Wer das Unentschieden in zweifacher Unterzahl und den anschließenden gemeinsamen Jubel von Fans und Spielern im Stadion miterlebt hat, der wird bestätigen: In Lautern kann wieder Großes zusammen wachsen!

Trotz dem bitteren Abstieg und dem oftmals tristen Zweitligaalltag ist das Fußballjahr 2006 für mich als FCK-Fan das zufriedenstellendste seit mindestens fünf Saisons. Der Bundesliga-Abstieg wurde bereits seit Jahren vorbereitet und zwischen August und Dezember 2005 besiegelt. Doch seit Januar steht endlich wieder eine Mannschaft auf dem Platz, die das Prädikat „Rote Teufel“ auch weitgehend verdient. Die willensstarke Aufholjagd trotz beinahe aussichtslosem Rückstand, von der sicherlich der glanzvolle Derbysieg in Mainz, aber eben auch die bitteren Unentschieden gegen Stuttgart oder Wolfsburg in Erinnerung bleiben, hat das schlummernde Wir-Gefühl auf dem Betzenberg geweckt.

Nach dem Abstieg folgte dann das längst überfällige Ausmisten beim FCK. Versager wie Engelhardt, Skela oder Jancker wurden aussortiert, mit 16 weitgehend unbekannten Neuzugängen wurde ein neues Team geformt. Erstmals seit Jahren wurde hierbei auch Wert auf den Charakter und die Zusammenstellung einer homogenen Mannschaft gelegt. Anders sind Aussagen wie die von Kapitän Mathieu Beda nicht zu deuten: „Die Mannschaft hat eine wunderbare Mentalität. Jeder Spieler will etwas erreichen, jeder will nach oben.“ Denkwürdige Spiele wie das beim 1. FC Köln bestätigen solche Worte, die in den letzten Jahren allzu oft nicht mehr als Phrasen waren.

Zwar steht der FCK zur Winterpause noch nicht auf einem Aufstiegsplatz, mit 30 Punkten aber im Soll - vor zehn Jahren als Herbstmeister waren es nur drei Punkte mehr. Damals wurden allerdings in der Rückrunde alle Heimspiele gewonnen, was mit dem nun eingespielten Team auch für das erste Halbjahr 2006/07 das Ziel sein muss. Bis auf Aue und Augsburg kommen die ersten zehn der Tabelle allesamt noch auf den Betzenberg, wo gegenüber den letzten Heimspielen freilich noch eine Schippe drauf gelegt werden muss. Doch gepaart mit den allgemein positiv zu bewertenden Auswärtsauftritten ist der direkte Wiederaufstieg realistisch!

Hinzu kommen einige Verstärkungen zur Winterpause, von denen mit Emeka Opara am heutigen Dienstag die erste vorgestellt wurde. Der 22-jährige Stürmer aus Nigeria scheint ein hoffnungsvolles Talent zu sein, der die von Boubacar Sanogo hinterlassene Lücke füllen könnte. Zusätzlich soll noch ein weiterer Stürmer verpflichtet werden, ebenso wie ein kurzfristiger Ersatz für die Langzeitverletzten Fabian Schönheim und Aimen Demai, für den Silvio Meißner vom VfB Stuttgart ausgeliehen werden soll.

Einen Monat lang Kraft tanken lautet nun die Devise für Mannschaft und Fans, ehe am 19. Januar 2007 mit dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Essen die heiße Phase des Aufstiegskampfes beginnt. Meine Prognose vom Saisonbeginn, wonach der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligameister vor dem 1. FC Köln aufsteigen wird, muss ich allerdings leider jetzt schon korrigieren - die Kölner sind zu schwach!

Das Team von „Der Betze brennt“ wünscht allen treuen Lesern und FCK-Fans bereits jetzt ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2007. Wir danken für Eure Treue in den letzten Monaten und Jahren! Noch ein Hinweis in eigener Sache: Auch in der Winterpause werden regelmäßige Berichte in Kaiserslauterns erstem Online-Fanzine erscheinen, und ein Blick auf den Pressespiegel und ins Forum lohnt sich sowieso immer.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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