Sommervorbereitung beim 1. FC Kaiserslautern

Die Kader-Baustellen vor dem Trainingsauftakt

Die Kader-Baustellen vor dem Trainingsauftakt


Am Sonntag gibt der 1. FC Kaiserslautern als sechster Drittligist den Startschuss für die Sommervorbereitung. Anders als im vergangenen Jahr ist die Kaderplanung noch in vollem Gange - vor allem in der Offensive wird nach Verstärkungen gesucht. Ein Blick auf den aktuellen Personalstand.

"Mindestens zwei Neuzugänge" hatte Martin Bader unter der Woche via "Rheinpfalz" bis zum Trainingsauftakt in Aussicht gestellt. Ob sich an dieser Prognose, trotz der Verpflichtung von José-Junior Matuwila, inzwischen etwas geändert hat, ist nicht bekannt. Immerhin hat den Roten Teufeln mit Nicolas Sessa ein schon mehr oder weniger sicher geglaubter Neuzugang dem Vernehmen nach abgesagt.

Offensives Mittelfeld: Sessa kommt nicht

Sessas Rückzieher ist ein - zumindest zeitlicher - Rückschlag in der Kaderplanung. Der gebürtige Stuttgarter war einer der wenigen Leistungsträger bei Absteiger VfR Aalen und hätte die Zehnerrolle im 3-5-2 oder 4-2-3-1 gut ausfüllen können. Mit ordentlich Potenzial ausgestattet, ließ der 23-Jährige seine Qualitäten mehrmals aufblitzen. Am Freitag bestätigte Erzgebirge Aue die Verpflichtung. Kreativität, Tempo, Abschluss - Bader und Sportdirektor Boris Notzon müssen sich gemeinsam mit Trainer Sascha Hildmann nach einer Alternative im offensiven Mittelfeld umsehen.

Erneut in die Nähe des FCK wurde Manfred Starke gerückt. Der Nationalspieler Namibias lief in der abgelaufenen Saison für Carl Zeiss Jena auf. Zuletzt schrieb die "Thüringer Allgemeine" von einem feststehenden Wechsel des variablen 28-Jährigen in die Pfalz - unklar ist, ob sich das Blatt hierbei auf eine Meldung der "Bild" verlassen oder tatsächlich tiefergehende Informationen hat. Starke könnte die Rolle im offensiven Mittelfeld einnehmen, aber auch auf die Flügel ausweichen. Gegenüber "liga3-online.de" kündigte der Afrikacup-Teilnehmer eine zeitnahe Einigung an - unklar ob mit Jena oder einem anderen Klub.

Gerüchte gab es auch um Offenbachs Serkan Firat, der allerdings vermehrt über die Außenbahn kommt und weniger in zentraler Rolle als Verbindungsspieler fungiert. Der wechselwillige 25-Jährige möchte dem Vernehmen nach im Südwesten bleiben - eine Entscheidung steht aus.

Sturm: Wandspieler weiterhin gesucht

Weiterhin auf Hochtouren läuft die Suche nach einem robusten Wandspieler im Sturm. Der "Kicker" brachte Lucas Röser von Dynamo Dresden und Philipp Hofmann von Eintracht Braunschweig ins Spiel. Letzter hat sich inzwischen dem KSC angeschlossen. Auch aus einem Wechsel von Röser dürfte vorerst nichts werden, kostet der gebürtige Ludwigshafener doch Ablöse. Zudem will er sich in Dresden in der Sommervorbereitung neu empfehlen.

Ohnehin bleibt fraglich, ob Röser die nötigen physischen Anforderungen erfüllt, um den gesuchten Wandspieler in der Offensive zu geben. Medienberichten zufolge wären die Dienste des 25-Jährigen in Dresden wohl nicht mehr gefragt, weil sich die SGD genau nach jenem "bulligen" Spielertypen als Ersatz umschaut.

Kaum Zweifel bestehen allerdings, dass der FCK einen solchen Stürmer ebenfalls braucht. Mit Timmy Thiele (sieben Tore, zehn Vorlagen) und Christian Kühlwetter (zwölf Tore, drei Vorlagen) verfügt Hildmann zwar über ein Sturmduo, das durchaus Potenzial hat. Klassische, ablegende Zielspieler sind aber beide nicht. Thiele kommt eher mit Tempo und geht in die Tiefe, während Kühlwetter vor allem wenige Kontakte im Strafraum benötigt. Die Kugel halten, zweite Bälle erobern, Zeit zum Nachrücken verschaffen oder die nötige Kopfballpräsenz bringen beide nicht mit. Da mit Lukas Spalvis' Rückkehr so schnell nicht zu rechnen ist, bleibt diese Position eine der wichtigsten in der laufenden Transferphase - auch wenn sich die Suche nach einem entsprechenden Spieler als schwierig gestaltet.

Zentrales Mittelfeld: Zwei noch unbekannte Kandidaten

Im zentralen Mittelfeld vollzogen die Kaderplaner die folgerichtige Trennung von Jan Löhmannsröben und Mads Albaek. Mit Carlo Sickinger und Gino Fechner stehen damit nur zwei etatmäßige Spieler für diese Position zur Verfügung. Mit zwei Akteuren gibt es der "Rheinpfalz" zufolge momentan Gespräche - wer die beiden Kandidaten sind, ist allerdings noch nicht bekannt. Anfang Juni spekulierte "Reviersport" über eine mögliche Ausleihe von Kölns Nikolas Nartey.

Die Innenverteidigung ist besetzt - es fehlt die Torgefahr

Die Innenverteidigung ist mit Kevin Kraus, André Hainault und Neuzugang José-Junior Matuwila gut besetzt. Lukas Gottwalt als Backup sowie die beiden Nachwuchskräfte Jonas Scholz und Leon Hotopp lauern dahinter. Mit Özgür Özdemir dürfte ein Defensivspieler die Roten Teufel noch verlassen - während die von Hildmann geforderte offensive Kopfballgefahr weiterhin fehlt. Auch Matuwila machte sich wie Kraus und Hainault in der Vergangenheit keinen Namen als torgefährlicher Kopfballspieler bei Standards.

Matuwila und Fechner als Backup: Kommt ein weiterer Außenverteidiger?

Mit Matuwila hat der FCK auch einen Backup für die Außenverteidigerpositionen gefunden. Der Linksfuß sammelte vor allem auf dem linken Flügel Erfahrung, wobei ihm seine Schnelligkeit zugute kommt. Offensiv stellt der Ex-Cottbuser aber keine Alternative zu Janek Sternberg und Dominik Schad dar. Das gilt auch für Gino Fechner, der kürzlich als weitere Alternative auf den Abwehrflügeln ins Spiel gebracht wurde. Insofern dürfte auf der Einkaufsliste auch weiterhin ein womöglich flexibler Außenverteidiger mit Vorwärtsdrang stehen.

Die offensiven Flügelpositionen sind mit der Verpflichtung von Simon Skarlatidis vorerst ausreichend besetzt. Florian Pick, Christoph Hemlein, Antonio Jonjic sowie der verletzte Dylan Esmel stehen im Kader. Auch Hendrick Zuck gehört nach jetzigem Stand zum Team, auch wenn hinter seinem Verbleib zuletzt noch Fragezeichen standen.

Trainingslager: Baders finale Frist endet am 28. Juni



Bader hat als Frist für Neuverpflichtungen den 28. Juni ausgegeben - also den Beginn des Trainingslagers in Herxheim. Spätestens dann soll das Team zusammenwachsen und auch Hildmanns taktische Vorgaben eingeimpft bekommen. Der Coach zeigte sich im "Kicker" optimistisch, die Vorbereitungszeit gut nutzen zu können, schließlich müsse das Team aufgrund der kurzen Sommerpause diesmal weniger im konditionellen Bereich arbeiten.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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