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Entstehung und Durchführung der Norbert-Thines-Choreo

Datum: 17.12.2013

 

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Am Anfang stand eine Idee: Im September kam im kleinen Kreis von der FCK-Fanvertretung der Vorschlag, mit einer Choreographie die Verdienste von Alt-Präsident Norbert Thines (hier bei der Übergabe der Meisterschalen-Replik an das FCK-Museum im Mai 2013) mit einer großen Choreographie zu ehren. Die Ultras von „Frenetic Youth“ und „Pfalz Inferno“ sowie das Fan-Bündnis „Perspektive FCK“ erklärten sich spontan zur Durchführung der Aktion bereit. - Alle Fotos: Der Betze brennt, FCK-Fanvertretung, Frenetic Youth, Initiative Leidenschaft

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Die ersten Arbeiten fanden zuhause statt, die Organisatoren kommunizierten über Handy und Internet. Schnell war der Grundaufbau der Choreo klar und als digitale Vorlage aufbereitet: Auf einer Blockfahne sollten per Filmstreifen einige Stationen aus dem FCK-Leben von Norbert Thines gezeigt werden, umrahmt von rot-weißen Papptafeln und einem aussagekräftigen Spruch.

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Foto-Archive wurden gewälzt, um die passenden Bilder zu finden, die anschließend in ein „malbares“ Schwarzweiß-Format konvertiert wurden. Hier zu sehen: Norbert Thines und „seine“ Betzi-Teufel - als Präsident führte Thines sowohl das Maskottchen selbst als auch dessen „menschliche“ Variante auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions ein.

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Um die riesige Blockfahne ausmalen zu können, wurden die Motive unter ein überdimensionales Raster gelegt. Hier im Bild: Norbert Thines mit dem DFB-Pokal von 1990 und bei einer Scheckübergabe für die „Initiative Leidenschaft“ - das letztgenannte Motiv wurde für die endgültige Choreo leicht abgewandelt, dazu später mehr.

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Die komplette Blockfahne im „Raster“. Fünf Motive sollten die Choreo schmücken, in der Mitte groß hervorgehoben Norbert Thines mit der Meisterschale von 1991 und dem damaligen Motto-Shirt „Lieber Betzenberg als Effenberg“. Bayerns Jungstar Stefan Effenberg hatte seinerzeit im Titelkampf getönt: „Die sind zu dumm, um Meister zu werden.“

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Am 4. Dezember, einem Mittwoch, ging es los: Neun Tage lang bastelte ein Helferteam von rund 15 Leuten über zehn Stunden pro Tag an der Choreographie. Hochgerechnet macht das über 1.500 Arbeitsstunden - komplett ehrenamtlich und kostenlos.

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Vom FCK bekamen die Fans die Hallen der Westkurve zum Basteln zur Verfügung gestellt. Wer die Räumlichkeiten zwischen Kiosken und Treppenhäusern kennt, in denen sich am Spieltag zigtausende Fans aufhalten, kann die Dimensionen der Blockfahne erahnen (Bild links). Nach dem Zusammenkleben des Vlies-Stoffes wurden mithilfe der gerasterten Vorlage und Spraydosen in vier Grautönen die Fotomotive übertragen (Bild rechts).

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Die Buchstaben der beiden Spruchbänder waren vier Meter hoch …

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… und „eine ganze Westkurve“ breit – genauer gesagt 40 Meter.

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Noch größer waren die beiden Logos, die das Spruchband an beiden Seiten abschlossen: Das Wappen der Stadt Kaiserslautern (links), mit zwei kleinen Menschlein zum Größenvergleich, und das Traditionswappen des 1. FCK (rechts).

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Der reine Materialaufwand für die Norbert-Thines-Choreo: 5.000 Papptafeln (2.500 rote, 2.500 weiße), 2.200 Quadratmeter Vlies, 70 Rollen oder umgerechnet 1,75 Kilometer Klebeband, 400 Spraydosen in verschiedenen Grautönen zum Ausmalen, 70 PVC-Stangen á 3 Meter, 30 Eddings zum Vormalen. Die Gesamtkosten für das Material betrugen 3.500 Euro und wurden komplett von den ausführenden Gruppen „Perspektive FCK“, „Pfalz Inferno“ und „Frenetic Youth“ getragen. Hinzu kommen über 1.500 ehrenamtliche Arbeitsstunden der mithelfenden Fans.

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Die Helfer arbeiteten im Akkord, ohne Heizung und ohne Mundschutz - alles für den FCK!

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Die Westkurve Kaiserslautern ist mittlerweile berühmt auch für ihre tollen Choreographien, im nächsten Jahr feiern die FCK-Fans 15-jähriges „Jubiläum“ seit der ersten großen Kurvenshow gegen Nürnberg im Jahr 1999. Zur Organisation einer Choreo müssen alle Elemente und Materialien frühzeitig bei der FCK-Fanbetreuung angemeldet werden, inklusive der Maße von Blockfahne und Co., der Anzahl der Zettel und dem genauen Ablauf am Spieltag. Mit diesen Informationen geht die Fanbetreuung unter anderem in die obligatorischen Besprechungen mit Vereinsführung, Feuerwehr oder Sicherheitsbehörden. Während im Hintergrund ein riesiger Organisationsaufwand bewältigt wird, erfährt die Öffentlichkeit meist erst kurz vor dem Spieltag von der Choreo und ihrem Inhalt.

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Ehre, wem Ehre gebührt: In Wirklichkeit riesig, wird die Nennung der Organisatoren später auf der fertigen Blockfahne nur bei genauem Hinsehen erkennbar sein.

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Der erste große Moment: Am Mittwoch, zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Paderborn, wird die fast fertige Blockfahne abends in der Westkurve ausgelegt. Gleich sehen die Helfer zum ersten Mal das, was sie vorher nur als hellgraue, dunkelgraue und mittelgraue Flächen ausgemalt hatten.

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Die Probe, bei der mit 40 Personen die größte Anzahl an Helfern anwesend ist, gelingt.

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Zweite Generalprobe am Donnerstag: Mittlerweile ist die Blockfahne fertig gemalt. Außerdem werden die Wellenbrecher und Sitze mit den 5.000 rot-weißen Papptafeln bestückt und Info-Plakate in den Katakomben aufgehangen.

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Auch die beiden Spruchbänder werden getestet und anschließend zusammengerollt wieder in der Westkurve verstaut.

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Am Spieltag: In der Westkurve wird mit Plakaten auf den Inhalt und die Durchführung der Choreographie hingewiesen.

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Als die Fans die Westkurve betreten, sind die Spruchbänder längst vorbereitet und die Sitze sowie Wellenbrecher mit Papierzetteln bestückt.

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Zum spieltäglichen Ritual „You'll never walk alone“ wurden bereits die Spruchbänder ausgebreitet, was mehrere Minuten und dutzende helfende Hände benötigte.

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Wenige Minuten zuvor: Ein Teil des fleißigen Helferteams posiert im Innenraum für ein Gruppenfoto. Gleich geht’s los!

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Der große Moment zum Einlaufen der Mannschaften: Die Zettel gehen nach oben, die Blockfahne steigt langsam empor. Genau darauf hatten die überwiegend jugendlichen FCK-Fans in den vergangenen Tagen und Wochen hingearbeitet.

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Am Anfang hakt es noch ein bisschen, bis in der Mitte der Kopf von Norbert Thines nach oben geht ...

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… aber dann ist es geschafft! Die Choreographie zu Ehren von Norbert Thines erstrahlt in vollem Glanze.

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Norbert, der Baumeister: Mit FCK-Bauhelm bei der Einweihung der neuen Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions im Jahr 1994.

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Norbert Thines und seine Betzi-Teufel.

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Mit der Meisterschale 1991: „Lieber Betzenberg als Effenberg“.

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Norbert Thines mit dem DFB-Pokal von 1990 - der erste Titelgewinn des FCK nach 37 Jahren.

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Die Scheckübergabe mit Signatur der Choreo-Helfer: „Pfalz Inferno“, „Frenetic Youth“ und „Perspektive FCK“.

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„Unsere Heimat“: Das Wappen der Stadt Kaiserslautern.

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„Unsere Liebe“: Das Traditionswappen des 1. FCK.

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Blick von der Nordtribüne.

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Blick von der Südtribüne.

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Blick von der Osttribüne.

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Nach zwei, drei Minuten ist alles vorbei: 1.500 Arbeitsstunden und 3.500 Euro Materialkosten fallen in sich zusammen. Gleich beginnt das Fußballspiel, das mit der Choreographie in der Westkurve eine imposante Einleitung gefunden hat.

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Während die Fans in den ersten Reihen sich schon voll auf das laufende Spiel konzentrieren können, sind im Innenraum zwischen Westkurve und Spielfeld die Spuren der Choreo noch sichtbar.

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Nochmals braucht es viele helfende Hände, um die Spruchbänder und die Blockfahne während des laufenden Spiels nach draußen zu schaffen. 2.200 Quadratmeter Stoff befinden sich hier in Bewegung.

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Auflage von der Feuerwehr: Der Innenraum muss zumindest zu größten Teilen von den Resten der Choreographie, insbesondere den Papiertafeln, befreit sein - wegen der Brandgefahr. Die Ultras greifen deshalb zum Besen.

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Das Wichtigste: Norbert Thines hat sich sehr über die Choreographie zu seinen Ehren gefreut, wie unter anderem der FCK auf seiner Facebook-Seite wissen ließ. "Norbert war fast sprachlos und total gerührt", war aus dem Umfeld des Alt-Präsidenten zu hören. Auch um sich bei den Fans zu bedanken, lud er alle Helfer fürs neue Jahr zu einem Kennenlernen ins FCK-Museum ein.