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Eine Woche nach dem Sandhausen-Spiel, wo der 1. FC Kaiserslautern in letzter Minute den unglücklichen Ausgleich kassierte, geht es am Samstag um 18:00 Uhr zum Auftakt einer hoffentlich erneut erfolgreichen Pokalsaison zum SV Wehen-Wiesbaden.
Die Ausgangslage
Nach zwei Spieltagen in der zweiten Liga steht der 1. FC Kaiserslautern punktgleich mit dem Tabellenführer aus Bochum auf dem sechsten Platz. Auch wenn die beiden hergeschenkten Punkte aus Sandhausen schmerzen, kann man dem FCK doch attestieren, einen insgesamt guten Start erwischt zu haben. Vor allem dieses wahnsinnige Spiel gegen 1860 hat gezeigt, dass man die Roten Teufel vielleicht doch nicht vollkommen von der Liste der Aufstiegskandidaten streichen sollte. Beim Spiel vorige Woche in der Kurpfalz zeigte sich jedoch einmal mehr die große Schwäche der Pfälzer, die sich durch die komplette letzte Saison zog: Mit tiefstehenden, spielerisch schwächeren Gegnern hat man so seine Probleme. Morgen einen lockeren Sieg zu erwarten, könnte also schnell nach hinten losgehen.
Die letztjährige Pokalsaison des FCK war so lang und erfolgreich, wie seit einiger Zeit nicht mehr, war sie doch erst nach dem Halbfinale beim späteren Double-Sieger Bayern München zu Ende (1:5). Das Highlight war der 1:0-Sieg in der Verlängerung beim haushohen Favoriten in Leverkusen. An einem erneuten langen Verbleiben im Pokalwettbewerb würden sich die Anhänger des FCK sowie die Klubkasse sicher erfreuen. Erleben wir morgen den Auftakt einer wieder einmal langen Pokal-Reise?
Das Personal
Ob Marius Müller oder Tobias Sippel gegen Wehen das Tor hüten wird, darauf wollte sich Chefcoach Kosta Runjaic noch nicht festlegen. Sippels abgelaufene Sperre nach seiner roten Karte gegen 1860 hätte im DFB-Pokal sowieso nicht gegriffen. Der Kampf um den Platz zwischen den Pfosten ist jedenfalls wieder eröffnet, die Favoritenrolle scheint weiterhin Sippel inne zu haben. Auch sonst kann Runjaic aus dem Vollen schöpfen, was unter anderem in der Abwehrkette nach Entscheidungen verlangt: Hier drängen Michael Schulze und Tim Heubach in die Startformation, ebenso wie im Angriff Philipp Hofmann – auch eine Veränderung hin zur Zwei-Stürmer-Taktik ist möglich.
Der Gegner
Der SV Wehen-Wiesbaden steht nach vier Spieltagen in der dritten Liga punktgleich mit dem Spitzenreiter aus Chemnitz auf dem dritten Tabellenplatz. Mit Ausnahme des irren 3:3 bei der SpVgg Unterhaching konnten die Hessen bisher alle Spiele gewinnen (gegen die Stuttgarter Kickers, Borussia Dortmund II, Hansa Rostock). Überhaupt gilt die Mannschaft von Trainer Marc Kienle als einer der großen Aufstiegskandidaten in die zweite Liga. Neu im Kader der Wiesbadener ist seit diesem Sommer übrigens der Ex-FCK-Keeper Florian Fromlowitz, der den Kampf um die Nr. 1 gegen Markus Kolke jedoch vorerst verloren hat.
Das letzte Spiel
Das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel datiert vom April 2009, als der FCK zu Hause auf dem Betzenberg gewann. Damals erlöste Erik Jendrisek das Heimpublikum in der „allerneunzigsten“ Minute und erzielte den entscheidenden Treffer zum 1:0. Trotzdem war es damals das vorletzte Spiel des „FCK-Retters“ Milan Sasic, der nach der 1:5-Niederlage in der darauffolgenden Woche bei Hansa Rostock seine Koffer packen musste. Insgesamt gewann der FCK drei der fünf Begegnungen gegen die Hessen (zwei Niederlagen). Im DFB-Pokal gab es diese Begegnung auch schon: Im Dezember 1988 setzten sich die Lautrer beim damaligen Vorgängerverein SV Wehen nach Treffern von Harald Kohr, Michael Schulz und Sergio Allievi knapp mit 3:2 durch.
Fan-Infos
Das Gästekontingent von 3.248 Karten wurde auf Seiten der Lautrer vollkommen ausgeschöpft, insgesamt ist mit über 5.000 Fans aus der Pfalz zu rechnen. Bis Donnerstag wurden insgesamt etwa 10.000 Tickets für das Pokalspiel abgesetzt – Tageskarten vor Ort sind somit in begrenzter Zahl noch erhältlich. Aus Kaiserslautern setzt die Bahn einen Entlastungszug ein (Fahrzeiten siehe hier). Bei einer möglichen Verlängerung und Elfmeterschießen würde der Zug entsprechend später zurück fahren. Vom Hauptbahnhof in Wiesbaden hat man einen etwa 15-minütigen Fußmarsch bis zur Arena. Anreisende per Auto können auf dem Parkplatz Salzbachaue in Bahnhofsnähe ihr Fahrzeug abstellen und von dort aus zum Stadion laufen. Im Gästeblock sind große Schwenkfahnen (begrenzt auf neun Stück) sowie kleine Fahnen und Doppelhalter mit einer Stocklänge bis 1,50 Meter erlaubt.
O-Töne
„Coach Kosta“, von 2006 bis 2008 selbst Trainer im Nachwuchsbereich des SVWW, machte gleich klar, dass der Gegner nicht zu unterschätzen ist. „Unsere Konzentration ist genauso hoch wie bei jedem Zweitligaspiel“, sagte er auf der gestrigen Pressekonferenz. Auch Mittelstürmer Philipp Hofmann sieht das Team vor einem schweren Spiel: „Wiesbaden wird wie Sandhausen kompakt stehen. Es wird schwierig, da durchzukommen. Wir müssen das Spiel konzentriert angehen, um es positiv zu gestalten.“
Wehens Cheftrainer Marc Kienle sieht seine Mannschaft indes nicht chancenlos gegen den Favoriten aus Kaiserslautern: „Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass wir dieses Spiel nur erreicht haben, sondern wir wollen selbstverständlich alles für eine Überraschung tun und uns so teuer wie möglich gegen den FCK verkaufen“, sagte er am Donnerstag. Wollen wir hoffen, dass die Wehener frühestens ab nächstem Jahr für Pokalsensationen sorgen werden!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Voraussichtliche Aufstellungen
SV Wehen-Wiesbaden: Kolke – Mrowca, Herzig, Geyer, Mintzel (Nandzik) – Wiemann, Müller – Jänicke, Book, Vunguidica - Schnellbacher
Ersatz: Fromlowitz, Ahlschwede, Nandzik, Kleinsorge, Benyamina, Königs, N. Zellner
Es fehlen: Funk (Fußbruch), Grupp (Reha), Kotzke (Kreuzbandriss), Riemann (Muskelfaserriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel (Müller) - Schulze, Torrejon, Heintz, Löwe – Gaus, Karl, Ring, Stöger – Hofmann (Matmour), Lakic
Ersatz: Müller, Fomitschow, Heubach, Zimmer, Jenssen, Matmour, Mugosa
Es fehlen: Zellner (Reha), Schindele (muskuläre Probleme)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: grumbeerstambes
