Vorbericht: FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern

Flutlichtspiel am Millerntor

Ein prima Saisonstart, eine längere Durststrecke und nun wieder Pfälzer Festspielwochen - eine langweilige Saison sieht anders aus. Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Nürnberg und dem berauschenden 5:0 gegen Schalke geht es für den 1. FC Kaiserslautern nun nach Hamburg, wo der nächste Konkurrent um den Ligaverbleib distanziert werden kann. Freitagabends beim FC St. Pauli - prickelnde Aussichten!

Die Ausgangslage

Um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen: Der FCK befindet sich ganz deutlich im Aufwind! Sieben Punkte aus drei Spielen mit elf eigenen Toren zeigen ganz deutlich, die Jungs können kicken und wollen ganz schnell da unten raus. Der FC St. Pauli hingegen wurde nach einem gelungenen Saisonstart nach unten durchgereicht und steht mittlerweile mit drei Punkten Rückstand auf die Roten Teufel auf Rang 14 und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Kein Wunder, bei nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen (1:1 gegen Wolfsburg). Ein Auswärtssieg der Roten Teufel und der FCK wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Hinrunde nicht auf einem Abstiegsplatz beenden.

Die Personalsituation

Nach der Galavorstellung gegen Schalke „Null-Fünf“ gibt es für FCK-Trainer Marco Kurz keinen Grund, die Mannschaft zu verändern. Ein wenig Geduld muss noch Rodnei zeigen, der wohl frühestens gegen Bremen wieder dabei sein wird. Es fehlen also weiter Alternativen in der Innenverteidigung - aber schön zu wissen, dass auf Innenverteidiger Nummer 4, Mathias Abel, absolut Verlass ist. Aufpassen müssen mit Christian Tiffert und Srdjan Lakic zwei Schlüsselspieler, die beide schon vier gelbe Karten gesehen haben.

St. Paulis Übungsleiter Holger Stanislawski muss mit Markus Thorandt auf eine wichtige Stütze seiner Abwehr verzichten, der nach seinem rüden Tritt gegen Bremens Thorsten Frings für drei Spiele gesperrt wurde. Auch sonst hat der Aufstiegstrainer einige Änderungen angekündigt. Probleme haben die Kiezkicker in der Offensive - mit Gerald Asamoah und Marius Ebbers haben gerade einmal zwei Stürmer mehr als einmal eingenetzt (beide stehen bei je zwei Saisontreffern), aus dem Mittelfeld ragen, ebenfalls mit zwei Buden, Fabian Boll und Florian Bruns heraus. Die Torgefahr hält sich bislang also in Grenzen.

Die Statistik

Wie schon angesprochen, an Freitagabenden sind Spiele gegen St. Pauli immer spektakulär. Vor drei Jahren gab es einen denkwürdigen 4:3-Erfolg der Roten Teufel nach frühem 0:2-Rückstand! Und in der Saison 2008/09 gewann der FCK ebenfalls an einem Freitagabend nach Anel Dzakas Platzverweis in einem wunderbaren Spiel zu Hause mit 4:1. Und rechtzeitig zum Gastspiel in Hamburg scheint der FCK wieder in Spektakellaune zu sein.

Die Statistik spricht grundsätzlich für die Roten Teufel. St. Pauli kam ligaübergreifend auf gerade mal zwei Heimsiege bei elf Spielen, Lautern konnte dagegen schon fünfmal einen Sieg am Millerntor bejubeln - erstmals übrigens im Mai 1951, kurz vor der ersten Meisterschaft!

Fan-Infos

Wie schon in der Vergangenheit sind auch diesmal leider alle Fanutensilien außer Kleidung und Schals im Gästeblock verboten, da bei den FCK-Gastspielen 2007 und Anfang 2009 Pyrotechnik gezündet wurde. Der FC St. Pauli weist auf die aus diesem Grund verschärften Einlasskontrollen hin und bittet alle FCK-Fans, spätestens um 20:00 Uhr am Eingang zu sein. Gleichzeitig stellt der Kiezclub aber auch in Aussicht, dass beim nächsten Spiel wieder alle Fanartikel genehmigt werden könnten, wenn es diesmal zu keinen negativen Vorkommnissen kommt.
Somit bleibt den Schlachtenbummlern aus Kaiserslautern nichts anderes übrig, als ihre Stimme mit dem einen oder anderen Glühwein zu ölen und die Roten Teufel verbal nach vorne zu peitschen. Die Nachfrage für die Partie an der Reeperbahn war gewohnt hoch, so dass über 2.500 Fans den FCK begleiten werden. Tipp: Auf dem Stadionvorplatz findet zurzeit das beliebte Dom-Volksfest statt.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Die Jungs sind gefordert und müssen die gute Leistung von Spiel zu Spiel bestätigen. Der Fokus liegt in dieser Woche auf St. Pauli. Wenn wir dort drei Punkte einfahren, haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt getan.“

Rechtsverteidiger Florian Dick: „Am Freitag geht es weiter und wir haben keine Zeit, uns feiern zu lassen. Gerade bei Schalke konnte man sehen was passiert, wenn man nach einer richtig guten Partie mit der falschen Einstellung ins Spiel geht.“

St. Paulis Torwart Thomas Kessler: „Es wird ein umkämpftes Spiel, aus dem wir dann hoffentlich als Sieger hervorgehen werden.“

Geleitet wird die Partie von Knut Kircher, Anpfiff ist am Freitagabend um 20:30 Uhr. St. Pauli ist angeknockt, Lautern hat einen Lauf - eine gute Ausgangssituation, um die Serie auszubauen und den Vorsprung auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Wenn das nicht mal Anreiz genug ist!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

FC St. Pauli: Kessler - Rothenbach, Morena, Zambrano, Oczipka - Boll, Kruse, Asamoah, Lehmann, Bartels - Ebbers

Ersatz: Hain, Volz, Kalla, Schultz, Naki, Takyi, Bruns

Es fehlt: Thorandt (Rot-Sperre), Daube (Mittelfuß-Anbruch)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Rivic, Kirch, Tiffert, Moravek, Ilicevic - Lakic

Ersatz: Trapp, Jessen, Schulz, Bilek, de Wit, Micanski, Nemec

Es fehlen: Amri (Sprunggelenkverletzung), Simunek (Adduktorenteilabriss), Petsos (Rot-Sperre), Rodnei (Aufbautraining)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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