Auf zum ersten "Dreier"
Mit nur einem Punkt nach drei Spieltagen wird dem 1. FC Kaiserslautern von vielen "Fachleuten" schon eine verdammt schwere Saison vorausgesagt. Doch was ist eigentlich passiert? Ein Unentschieden gegen einen Absteiger und eine Niederlage beim Tabellenführer, den quasi perfekt gestarteten Löwen aus München, das Ganze mit einer richtig jungen Mannschaft. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass wir hier in guter Gesellschaft mit anderen Aufstiegskandidaten sind, auch die Kölner, Gladbacher, Augsburger und der Geheimtipp aus Hoffenheim haben keineswegs einen guten Saisonstart hingelegt. Nach zwei Spieltagen ist noch nichts verloren und ein Sieg gegen die hingegen gut aus den Startlöchern gekommenen Fürther würde den FCK-Fan wieder durchatmen lassen - und sollte bei aller Geduld mit der jungen Mannschaft auch Pflicht sein.
Doch einfach wird auch dieses Spiel nicht werden, verliert die Mannschaft derzeit durch rote Karten stets den ältesten Feldspieler auf dem Platz: Nach Alexander Bugera gegen Gladbach musste Patrice Bernier in München vorzeitig den Platz verlassen, womit Sven Müller mit 27 Jahren Lauterns ältester Mann auf dem Platz ist. Der Ausfall der beiden Neuzugänge wiegt jedoch schwer, konnte Bernier doch bislang als zentraler Mittelfeldspieler mit Lauf- und Zweikampfstärke überzeugen. Steffen Bohl wird nun noch mehr Gewicht zu tragen haben, um das defensive Mittelfeld zu stärken und nach vorne Impulse zu setzen. Unterstützt wird er im Mittelfeld hierbei von Axel Bellinghausen, der nach seiner Pause in München wohl wieder von Anfang an auflaufen wird, und Sebastian Reinert. Die erwartet offensive Ausrichtung wird unterstrichen von den drei aufgebotenen Stürmern Sebastian Stachnik, der bei seinen bisherigen Auftritten durch Einsatz und Spielwitz überzeugte, Björn Runström als Sturmspitze und Erik Jendrisek, der Bohl in der Spielgestaltung unterstützen wird.
Nicht dabei sind wie erwähnt die gesperrten Bugera (noch ein Spiel) und Bernier, auf den Coach Rekdal noch dreimal verzichten muss, dazu die noch nicht fitten Simpson, Boubacar Diarra, Sascha Kotysch, Daniel Halfar und Aimen Demai, mit denen jedoch, mit Ausnahme von Josh Simpson, schon nächste Woche gerechnet werden kann, sollten sie ihr Reha-Programm erfolgreich absolvieren.
Die Fürther, in der vorigen Saison einen Platz vor den Roten Teufeln, kommen mit einem neuen Trainer nach Kaiserslautern, der in der Pfalz noch gut bekannt ist: Bruno Labbadia, Meisterstürmer 1991 unter Kalli Feldkamp. Die Franken kamen nach einer Wechselorgie in der Sommerpause überraschend gut aus den Startlöchern und besiegten am zweiten Spieltag Absteiger Mainz mit 3:0, stehen mit vier Punkten auf Rang 3 und wollen diesen Start natürlich mit mindestens einem Punkt auf dem Betze vergolden. Nicht mit dabei sein wird Marco Caligiuri, nach seiner Schwalbe im Trikot des MSV Duisburg in Lauterns Abstiegssaison ein rotes Tuch bei den FCK-Fans. Außer auf Caligiuri und Leonard Haas kann Labbadia jedoch auf alle Spieler zurückgreifen, der zuletzt angeschlagene U21-Nationalspieler Nehrig wird wohl im Sturm auflaufen können.
Letzte Saison siegte der FCK gegen Fürth auf dem Betzenberg mit 3:0, dabei verschoss Mathieu Beda auch noch einen Foulelfmeter in der siebten Minute. Dies war nach 1951 das erste Spiel beider Mannschaften mit Lautrer Heimrecht, damals kam der FCK trotz zweier Tore von Horst „Windhund“ Eckel nur zu einem 2:2 in Ludwigshafen. So endete auch das Hinspiel letzte Saison am Rohnhof.
Anstoß ist Sonntag um 14 Uhr, pfeifen wird das Spiel Knut Kircher aus Rottenburg.
Zum Abschluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Das Zuschauer-Tippspiel von „Der Betze brennt“ geht in die zweite Runde - tippen nicht vergessen!
Bilanz: Zweiter Zweitligaauftritt von Fürth auf dem Betzenberg, den ersten gewann der FCK mit 3:0
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Voraussichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz - S. Müller, Beda, Ouattara, Schönheim - Reinert, Bohl Bellinghausen, Jendrisek - Runström, Stachnik
Reserve: Macho, Opara, Ziemer, Banouas, Neubauer
Es fehlen: Bernier, Bugera (Rotsperre), Simpson (Schienbeinblessur), Diarra, Kotysch, Halfar, Demai (Trainingsrückstand)
Greuther Fürth: Kirschstein - Felgenhauer, Biliskov, Karaslavov, Achenbach - Judt - Reisinger, Burkhardt, Adlung - Nehrig, Maierhofer
Reserve: Loboué, Mauersberger, Karl, Lanig, Bertram, Schröck, Kotuljac, Müller, Cidimar
Es fehlen: Caligiuri (Muskelfaserriss), Haas (Kniesehnenentzündung)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian