Stadion

Geschichte des Fritz-Walter-Stadions

Nachdem die Stadt Kaiserslautern und der Verein im Vorfeld der WM 1974 zunächst zugunsten der vorderpfälzischen "Stadt der Chemie" Ludwigshafen auf eine Bewerbung als Austragungsstätte verzichtet hatten und später mit einem kurzfristig entwickelten Konzept bei der Vergabe der neun Spielstätten nicht berücksichtigt wurden, arbeitete der Verein dieses Mal bereits frühzeitig an seiner Bewerbung als Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

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2000 bis heute

31. Mai 2000: Vor 28.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion feiert der 1. FC Kaiserslautern mit einem Konzert von Eros Ramazzotti und der populären Teenie-Band Echt sein 100-jähriges Bestehen.

13. Oktober 2000: Nach dem Zuschlag für Deutschland als Gastgeber der WM 2006 bestätigt der 1. FC Kaiserslautern beim Deutschen Fußball-Bund seine schon vorliegende Bewerbung als Austragungsort.

8. Mai 2001: Einigung über das Finanzierungskonzept für den Ausbau des Fritz-Walter-Stadions auf 48.500 Sitzplätze bei einer Sitzung im Gästehaus der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Für das auf 94,5 Millionen Mark veranschlagte Projekt stellt das Land Rheinland-Pfalz 42,5 Millionen Mark zur Verfügung, die Stadt Kaiserslautern 15 Millionen, 37 Millionen Mark sowie eventuell anfallende Mehrkosten trägt der 1. FC Kaiserslautern. Die zunächst auf umgerechnet rund 48,3 Millionen Euro veranschlagten Kosten erhöhen sich im Laufe des knapp vierjährigen Ausbaus um 22,9 Millionen Euro auf 71,2 Millionen Euro und sind damit einer der Hauptgründe für die finanzielle Misere des Klubs im Frühjahr 2003, an deren Ende der Verkauf des Stadions an die Stadt steht.

17. Januar 2002: Erteilung der Baugenehmigung für die Modernisierung des Fritz-Walter-Stadions durch die Stadt Kaiserslautern.

13. Februar 2002: Symbolischer erster Spatenstich für den Umbau der Osttribüne vor dem Länderspiel Deutschland - Israel in Anwesenheit von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, Liga-Präsident Werner Hackmann, DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt, des rheinland-pfälzischen Innenministers Walter Zuber und von Kaiserslauterns Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig.

15. April 2002: Die Stadt Kaiserslautern mit dem Fritz-Walter-Stadion als Spielstätte erhält vom WM-Organisationskomitee den Zuschlag als Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

18. Juni 2002: Wieder einmal Baubeginn auf dem Betzenberg. Das Frankfurter Bauunternehmen Philipp Holzmann AG startet mit dem Ausbau der Osttribüne. Durch Erweiterung der bestehenden Tribüne um weitere 35 Sitzreihen sollen 9.000 zusätzliche Sitzplätze geschaffen werden.

Ende November 2002: Das Bauunternehmen Holzmann AG stellt die Arbeiten an der Osttribüne zunächst wegen der schlechten Witterung ein. Anschließend wird der Ausbau wegen Unstimmigkeiten mit dem 1. FC Kaiserslautern nicht fortgesetzt, bis schließlich der Verein Anfang 2003 dem Unternehmen den Auftrag entzieht.

3. Juni 2003: Gründung der Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH, die zu 100 Prozent der Stadt Kaiserslautern gehört. Die Gründung der neuen Gesellschaft und der Verkauf des Fritz-Walter-Stadions sowie des Trainingsgeländes Fröhnerhof sind Teil des Anfang 2003 vom Verein, dem Land, der Stadt und den Gläubigerbanken beschlossenen Sanierungskonzept.

Ende Juli 2003: Nach rund acht Monaten des Stillstands wird der Osttribünen-Ausbau von der Arbeitsgemeinschaft Walter Bau/Bilfinger+Berger fortgeführt. Zuvor konnte der FCK eine außergerichtliche Einigung mit seit Ende 2002 andauernden Streit mit der Holzmann AG erzielen.

13. Dezember 2003: Beim Heimspiel gegen Schalke steht erstmals die neue Erweiterung der Osttribüne teilweise zur Verfügung. Das Dach der Tribüne ist nur im Rohbau vorhanden.

Februar 2004: Das Dach der Osttribüne ist endlich fertig gestellt.

3. April 2004: Für das Spiel gegen Bayern München ist die Osttribüne erstmals komplett freigegeben. 47.315 Zuschauer im restlos ausverkauften Fritz-Walter Stadion sorgen für einen neuen Rekord auf dem Betzenberg.

13. November 2004: Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund kommt es zum symbolischen ersten Spatenstich für den Restausbau des Fritz-Walter-Stadions in eine WM-gerechte Spielstätte. Bestandteile des an die Arbeitsgemeinschaft "Hochtief Construction/Heberger Bau" vergebenen Auftrags sind die Erweiterung der West- und Südtribüne, die Anhebung des Südtribünendachs, der Bau des Medien- und Logenturms in den Ecken Nord-Ost und Nord-West sowie Umbauten an der Nordtribüne.

Dezember 2004: Zum Beginn der Arbeiten werden die letzten beiden Flutlichtmasten, einst weit hin sichtbare Erkennungsmerkmale des Stadions, demontiert. Ihnen folgt während der Winterpause das Dach der Westtribüne. Zudem werden die Eckblöcke der West- und Osttribüne zur Nordtribüne hin, 11 und 1a, abgerissen.

12. Februar 2005: Vor und während der Bundesliga-Partie gegen Hansa Rostock lösen Sturmböen Abschlußbleche des Südtribünendachs. In der Halbzeitpause trifft eines der Bleche einen der am Mittelkreis stehenden Ordner der sich jedoch nicht schwer verletzt. Die herbeigerufene Feuerwehr sichert die restlichen Bauteile, so dass Schiedsrichter Dr. Franz-Xaver Wack die zweite Halbzeit mit sieben Minuten Verspätung anpfeift und das Spiel zu Ende geführt werden kann.

Sommer 2005: Während der Sommerpause wird die Spielfläche des Fritz-Walter-Stadions samt Rasenheizung komplett erneuert. Im Zuge der Baumaßnahmen für die WM werden Positionen der TV-Kameras wieder auf die Nordtribüne verlegt, die Medienplätze deutlich erweitert, und in der Mitte der Tribüne ein neuer Spielertunnel geschaffen, der jedoch erst im Laufe der Rückrunde zum Einsatz kommt.

25. September 2005: Das 1.200 Tonnen schwere Dach der Südtribüne wird in Einzelhüben von jeweils 28 Zentimetern um insgesamt 4,5 Meter angehoben. Der mehrmals verschobene Hubvorgang, bei dem 30 Arbeiter zum Einsatz kommen, die 16 hydraulisch gesteuerte Einzelheber und 14 Rückhalter bedienen, dauerte lediglich zwei Stunden. Nach der Anhebung des Südtribünendachs vermittelt das Stadion nun wieder einen harmonischen Gesamteindruck.

2. Dezember 2005: Knapp zwei Monate nach der Dachanhebung werden Risse in der Stahlkonstruktion des Osttribünendaches entdeckt und das für den nächsten Tag angesetzte Spiel FCK gegen Eintracht Frankfurt wird abgesagt. Bis zur Neuansetzung des Spiels am 13.Dezember werden Hilfsstützen an Stelle der alten Dachstützen der Südtribüne eingebaut, die erst Ende April 2006 wieder entfernt werden.

24. Januar 2006: Mit Beginn der Rückrunde steht dem FCK im Spiel gegen Schalke 04 erstmals die volle Kapazität von 48.500 Plätzen und die zwei neuen rund 50 Quadratmeter großen Anzeigetafeln vor den Ecktürmen zur Verfügung.

6. Mai 2006: Beim letzten Heimspiel der Saison 2005/2006 ist der FC Bayern München zu Gast und 50.574 Zuschauer füllen das bis auf den letzten Platz gefüllte Fritz-Walter-Stadion. Diese neue Rekord-Besucherzahl für Heimspiele auf dem Betzenberg wird durch eine Ausnahmegenehmigung der örtlichen Behörden, die den Verkauf von zusätzlichen Karten in den Stehplatzblöcken 6.1 bis 10.1 erlaubt, möglich.
Im Beisein der zwei noch lebenden "Lautrer Helden" Horst Eckel und Ottmar Walter wird vor dem Spiel im Eingangsbereich der Westtribüne das Denkmal für die "Helden von Bern" eingeweiht. Das vom Lautrer Bildhauer Richard Henkel geschaffene Kunstwerk zeigt die fünf FCK-Spieler Fritz und Ottmar Walter, Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich und Horst Eckel, in der Sekunde ihres größten sportlichen Erfolgs nach dem Abpfiff in Bern, mit Blick auf den Coupe Jules Rimet.

17. Mai 2006: Der erste Bauabschnitt der dann im Endausbau größten Fotovoltaikanlage auf einem deutschen Fußballstadion wird offiziell in Betrieb genommen. Zunächst befinden sich nur auf dem Dach der Westtribüne Paneele zur Stromgewinnung, die durch zusätzliche Elemente auf den Dächern der Süd- und Osttribüne zu einer Anlage mit insgesamt rund 6.000 Quadratmetern Fläche erweitern werden soll.

Juni 2006: Zwischen dem 12. und 28. Juni finden im Fritz-Walter-Stadion die Weltmeisterschafts-Vorrundenspiele Australien - Japan, USA - Italien, Paraguay - Trinidad & Tobago und Spanien - Saudi-Arabien sowie das Achtelfinale Italien - Australien statt. Jeweils 46.000 Zuschauer pilgern zu den Partien den Berg hinauf und sorgen immer für ein ausverkauftes Haus.

27. August 2010: Zum ersten Heimspiel nach der Bundesligarückkehr gegen Bayern München finden 49.780 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion Platz. Nach insgesamt drei Ausnahmegenehmigungen in der Zweitligazeit mit 50.000 und mehr Zuschauern bedeutet diese Zahl die neue offizielle Kapazität des Stadions - möglich gemacht unter anderem durch mehr Stehplätze im Gästebereich.

3. August 2017: Aufgrund kleinerer Umbauarbeiten, unter anderem am Gästefanbereich, hat sich die Stadionkapazität nochmals leicht erhöht: Bei Liga-Spielen finden nun offiziell 49.850 Besucher Platz im Fritz-Walter-Stadion, bei internationalen Spielen ohne Stehplätze reduziert sich die Kapazität auf 47.103.