Neues vom Betzenberg

Leopold: "Auf­geben war für Ottmar Walter keine Option"

Heute wäre Ottmar Walter hun­dert Jahre alt geworden. Der bekannte Sammler von Fuß­ball-Memo­ra­bilia, Hagen Leo­pold, kannte den Welt­meister von 1954 per­sön­lich und widmet ihm jetzt eine Aus­stel­lung.

11 Freunde: Hagen Leo­pold, heute wäre Ottmar Walter 100 Jahre alt geworden. Sie kannten ihn per­sön­lich. Was machte ihn als Fuß­baller und Mensch aus?

Hagen Leopold: Ottmar war noch im Alter ein beschei­dener Mann. Ein Kämpfer, der sich stets behaupten musste und alles hart erar­beitet hat. Ob in der Kind­heit hinter den älteren Brü­dern Fried­rich und Ludwig, im Eltern­haus oder später auf dem Sport­platz, war er eine abso­lute Kämp­fer­natur, knall­hart gegen sich selbst. Nicht das über­ra­gende Talent, aber ein ehr­gei­ziger Hand­werker, der sport­lich das Opti­male aus seinen Mög­lich­keiten machte.

11 Freunde: Er stand zeit­le­bens im Schatten seines großen Bru­ders Fritz. Welche Bedeu­tung hatte er sport­lich für die Lau­terer Walter-Elf und für die Natio­nal­mann­schaft?

Leopold: Selbst der eigene Vater traute Ottmar nicht zu, je sport­lich in die Sphären von Fritz vor­zu­dringen. Ein wunder Punkt, den sich Ottmar als Jugend­li­cher sehr zu Herzen nahm. Der vier Jahre ältere Fritz war ein von Talent geseg­neter, spie­lender Stürmer, der als tor­ge­fähr­li­cher Spiel­ge­stalter eher aus der Tiefe des Raums kam und das Spiel lenken konnte. Ottmar hin­gegen war der robuste, ath­le­ti­sche Typ. Er ver­fügte beid­füßig über einen Bom­ben­schuss und war enorm kopf­ball­stark. Er riss die Löcher, in die der Bruder hin­ein­stoßen konnte. Ott­mars blindes Ver­ständnis mit Fried­rich war ein zen­traler Teil des Erfolgs­re­zepts der Walter-Elf, die in den fünf­ziger Jahren vier Mal das End­spiel um die Deut­sche Meis­ter­schaft erreichte, und auch der Natio­nal­mann­schaft.

11 Freunde: Wie war das Ver­hältnis der beiden berühmten Walter-Brüder?

Leopold: In vielen Spielen musste Ottmar seinen sen­si­blen und ner­vösen Bruder mora­lisch auf­richten, etwa im Meis­ter­schafts­fi­nale 1953 zwi­schen dem FCK und dem VfB Stutt­gart. Fritz fand erst mit tat­kräf­tiger oder besser wort­ge­wal­tiger Unter­stüt­zung des kleinen Bru­ders in die Partie.

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Quelle und kompletter Text: 11 Freunde

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Gedenken zum 100. Geburtstag von Ottmar Walter

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