Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 04.08.2015, 18:17


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Foto: Imago/Ferdi Hartung

Hall of Game: 1. FC Kaiserslautern - Bayern München 1:4 (Supercup 1990)
Holpriger Start in eine historische Saison


Das Meisterjahr 1990/91 startete für den 1. FC Kaiserslautern wenig feierlich. Beginnend mit dem Supercup am 31. Juli 1990 startet auf Der Betze brennt eine neue Serie, mit der wir in den kommenden Monaten den Weg zur dritten Meisterschaft der Roten Teufel nachzeichnen.

Sommer 1990: In Berlin ist die Mauer gefallen, politische Umwälzungen in ganz Europa folgen darauf, das Schengener Abkommen wird unterzeichnet. Im Radio dudelt Matthias Reims Nummer-Eins-Hit „Verdammt ich lieb' Dich“ rauf und runter, während die Deutschen sich die überdurchschnittlich sonnigen Sommerferien an Baggersee und Co. vertreiben. Und in Italien sorgt die DFB-Elf unter Teamchef Franz Beckenbauer für bundesweite Fußball-Euphorie, als sie den dritten WM-Titel für Deutschland holt.

Eine riesengroße Fußball-Euphorie herrschte im Sommer 1990 auch in der Pfalz. Ein paar Monate zuvor noch schien beim 1. FC Kaiserslautern der unvorstellbare Absturz in die 2. Bundesliga bevorzustehen. Die Roten Teufel hatten gerade 0:4 beim absoluten Erzrivalen Waldhof Mannheim verloren und standen auf dem vorletzten Tabellenplatz – doch dann kam Kalli Feldkamp. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Mit dem zurückgekehrten Kult-Trainer schaffte der FCK nicht nur den Klassenerhalt, sondern holte am 19. Mai 1990 gegen Werder Bremen auch völlig überraschend den DFB-Pokal. Der erste Titel seit sage und schreibe 37 Jahren für den Verein Fritz Walters und ein nie für möglich gehaltenes Erlebnis für eine ganze Fan-Generation. Gigantisch!

Prägendes Erlebnis für eine ganze Fan-Generation

Jetzt, zwei Monate später, stand im Karlsruher Wildparkstadion das nächste Highlight an. Im Supercup war der Gegner kein Geringerer als Rekordmeister Bayern München, der sich gerade zum zweiten Mal in Folge den Titel gesichert hatte. Die Bayern hatten ihr trotz des Italien-Booms immer noch mit Weltmeistern gespicktes Team weiter verstärkt: Von Bayer Uerdingen kam Brian Laudrup, der 21-jährige Bruder des dänischen Weltstars Michael Laudrup (welcher später mit dem FC Barcelona auch noch seine Visitenkarte am Betzenberg abgeben sollte), der in München ebenfalls eine Karriere von internationaler Klasse starten sollte. Gleiches galt für ein ebenfalls 21-jähriges Talent, das in den Vorjahren bei Borussia Mönchengladbach auf sich aufmerksam gemacht hatte und auf dem Sprung in die deutsche Nationalmannschaft stand: Stefan Effenberg. Alleine diese beiden Spieler kosteten den FCB die stattliche Ablösesumme von 10 Millionen D-Mark, dazu kamen Michael Sternkopf vom Karlsruher SC für rund 3,5 Millionen und weitere Nachwuchstalente wie Christian Ziege oder Markus Münch.

Auf Lautrer Seite lasen sich die Neuverpflichtungen nicht ganz so spektakulär. Von TJ Viktovice wurde ein 26-jähriger Libero namens Miroslav Kadlec geholt, den in Deutschland niemand so recht kannte, der mit der Tschechoslowakei aber immerhin bei der WM für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Beim allgemeinen Fußballer-Wildern in der (ehemaligen) DDR schnappte sich der FCK außerdem den ostdeutschen Rekordmeister und letzten Nationalmannschaftskapitän, den 28-jährigen Rainer Ernst vom BFC Dynamo. Dazu kamen Zweitligaspieler wie Guido Hoffmann vom FC Homburg oder Bernhard Winkler vom FC Schweinfurt, beide 24 Jahre alt. Verlassen hatten den Verein ehemalige Stammspieler wie Franco Foda, der mit Leverkusen Deutscher Meister werden wollte, sowie der bereits ausgemusterte Wolfram Wuttke oder Sergio Allievi, Frank Hartmann und Karl-Heinz Emig.

Bayern führt Lautern einen Lehrfilm vor

Namhafte Spieler hin oder her, die Euphorie war wie gesagt groß und die FCK-Fans wollten es natürlich auch den stets ungeliebten Bayern zeigen und mit dem Supercup gleich den nächsten Pokal in die Pfalz holen. Viele von ihnen machten sich auf den Weg ins Badner Land, um auf neutralem Platz im Wildparkstadion den DFB-Pokalsieger im Duell mit dem Deutschen Meister zum Sieg zu schreien. Aber schon nach einer halben Stunde war die Luft raus: Die Bayern machten vor 27.000 Zuschauern kurzen Prozess und führten durch Stefan Reuter (6.), Jürgen Kohler (19.) und Manni Bender (28.) schnell mit 3:0, kurz vor der Pause beseitigte Thomas Strunz mit dem 4:0 (45.) die allerletzten Zweifel am Sieg der übermächtigen Bayern. Den in weiß angetretenen Roten Teufeln blieben in der zweiten Halbzeit nur noch das zu Ende bringen des Spiels und der Ehrentreffer durch Mannschaftskapitän Stefan Kuntz (62.).

Halb so wild, es war ja nur der Supercup, dem Kalli Feldkamp ohnehin „keinen besonderen Wert“ beigemessen hatte. Aber trotzdem irgendwie eine Ernüchterung. Den euphorisierten Lautrern wurden mehr als deutlich ihre Grenzen aufgezeigt, und das anderthalb Wochen vor dem kniffeligen Saisonstart mit der Auswärtspartie beim Hamburger SV und dem ersten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Seine Spieler hätten vom Gegner „einen Lehrfilm vorgeführt“ bekommen, urteilte Feldkamp nach der Supercup-Pleite. Vielleicht aber es aber auch ein Dämpfer zur richtigen Zeit?

Heynckes: „Ich verspreche euch den Europacup“

Für den FC Bayern war der Gewinn des Supercups unterdessen nur eine Formsache, ebenso wie der bevorstehende dritte Meistertitel in Folge. Die wahre Sehnsucht der Münchner war europäisch, spätestens seit Erfolgstrainer Jupp Heynckes unter dem tosenden Jubel der Bayernfans auf dem Marienplatz akklamiert hatte: „Ich verspreche euch hiermit, dass wir im nächsten Jahr den Europapokal holen!“ Nach 15 Jahren Flaute sollte endlich wieder der Europacup der Landesmeister, aus dem ein Jahr später die UEFA Champions League hervorgehen sollte, in die bayrische Hauptstadt kommen.

In der Pfalz wurden derweil deutlich kleinere Brötchen gebacken, egal ob Pokalsieger oder nicht. Und doch hatte Trainerfuchs Kalli Feldkamp längst das schlummernde Potential in seiner zuvor fast abgestiegenen Truppe entdeckt, als er auf die obligatorische Frage nach dem Saisonziel vor Beginn der Runde 1990/91 antwortete: „Ein einstelliger Tabellenplatz. Ich kenne acht oder neun Mannschaften, die bestimmt schwächer sind als wir.“ Man kann nicht sagen, dass „König Kalli“ mit seiner Einschätzung ganz falsch gelegen hätte...

Den Supercup 1990 absolvierten die Roten Teufel mit folgender Mannschaft:

Ehrmann - Kadlec - Stumpf (30. Roos), Lutz - Scherr (56. Hoffmann), Dooley, Ernst, Schupp, Kranz - Hotic, Kuntz

Unter @BetzeHistorie twittert DBB-Autor paulgeht in den kommenden Monaten die FCK-Meistersaison 1990/91 nach. Wir werden dieses Projekt auf Der Betze brennt mit gelegentlichen Beiträgen und Querverweisen begleiten.

Quelle: Der Betze brennt

Die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, Saison 1990/91

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Foto: Imago/Ferdi Hartung

Hintere Reihe von links: Roger Lutz, Bruno Labbadia, Rainer Ernst, Kay Friedmann, Joachim Stadler, Thomas Renner, Frank Lelle, Guido Hoffmann, Uwe Scherr
Mittlere Reihe: Masseur Heinrich Loch, Trainer Karlheinz Feldkamp, Thomas Dooley, Bernhard Winkler, Thomas Richter, Elvis Hajradinovic, Marco Haber, Markus Kranz, Co-Trainer Reiner Hollmann, Zeugwart Fritz Krauß, Masseur Heinz Bossert
Vordere Reihe: Stefan Kuntz, Demir Hotic, Axel Roos, Michael Serr, Bjarne Goldbaek, Gerald Ehrmann, Grzegorz Wiezik, Markus Schupp, Reinhard Stumpf
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon teufelwiesbaden » 04.08.2015, 18:30


Schnüff :-?
Verdammt lang her...
nach einer halben Stunde gab`s eigentlich nur noch
"nette" Fangesänge zwischen KSC-und Lauternfans und die Karlsruher waren ganz verrückt nach ihrem ehemaligen "Sterni".
Wie die Zeit vergeht :nachdenklich:
"Eines weiß man,wenn du das versuchst, wenn du glaubst in die Sache, wenn du gibst nie auf, dann ist wirklich in Fußball alles möglich."
Milan Sasic am 18.05.2008



Beitragvon WolframWuttke » 04.08.2015, 18:37


Heutzutage wäre Kalli nach der Supercup-Niederlage wohl als "Kannix" Feldkamp verhöhnt worden, der schnellstens ersetzt werden müsse. Die Neueinkäufe, allen voran dieser tschechische Söldner,als Nulpen tituliert und der Abstieg von "kritischen Forumsteilnehmern gegen Jubelperser" als sichere Sache herbeibeschworen.

Zum Glück hat man damals den guten Kalli einfach machen lassen und das Genre der Internet-Hools existierte auch noch nicht.
http://fck.de/de/fck-der-club/mitgliedschaft/



Beitragvon Thomas » 04.08.2015, 18:43


@WolframWuttke:
Ein Trainer, der den FCK auf überragende Weise in der ersten Liga hält und zum DFB-Pokal-Sieg führt, würde wohl auch heute kaum nach einer Niederlage gegen Bayern verteufelt werden. Aber darum soll es hier auch gar nicht gehen, sondern wir möchten hier im Unterforum "Vereinshistorie" die Gelegenheit dazu geben, um ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen, mit unserer neuen Serie speziell in Erinnerungen an die Saison 1990/91.

Deshalb hier bitte beim historischen Thema bleiben und für aktuelle Themen die reichlich vorhandenen anderen Threads benutzen.

Danke! :daumen:
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon De Sandhofer » 04.08.2015, 19:39


Des warn noch Zeide. Wo backe noch mit O geschriwwe worre is und Fett mit u. Es gab noch es gxongbuch,e Wort mit SR sräint und die worschtsord mit u Uffschnitt. Mer hodden de beschte Träinner und e rischtisch geili Monnschaft, Ach un isch war vierezwonsisch und hatte longes,volles Hoor. Jetz simmer e paar Tränscher iwwer de Bakke geloffe.Muß jetz uffherre ,schunn wer isch noch gonz sendimendal. :lol: :lol:



Beitragvon Märtzeher » 04.08.2015, 20:38


Oh mein Gott die Trikots. Sind denn die da oben nicht in der Lage, normale rote Trikots zu entwerfen ? :teufel2:

PS: Schön war die Zeit und bin froh, dass ich sie mit erleben durfte.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 04.08.2015, 21:37


Kuntz hatte vielleicht damals schon den größten Schnauzer und die bestgefönten Locken, aber der Coolste auf dem Mannschaftsfoto ist trotzdem Joachim Stadler.

Schön fand ich damals auch die roten Hosen mit den schon ab Werk aufgedruckten braunen Kackflecken.
- Frosch Walter -



Beitragvon holga » 04.08.2015, 22:03


WolframWuttke hat geschrieben:Heutzutage wäre Kalli nach der Supercup-Niederlage wohl als "Kannix" Feldkamp verhöhnt worden, der schnellstens ersetzt werden müsse. Die Neueinkäufe, allen voran dieser tschechische Söldner,als Nulpen tituliert und der Abstieg von "kritischen Forumsteilnehmern gegen Jubelperser" als sichere Sache herbeibeschworen.

...


Genau das habe ich auch gedacht...
aber erstens kommt (kam) es anders und zweitens als man denkt...
Ich hab früher schon in der Westkurve gestanden und Lothar Matthäus beschmissen.
(Mario Basler)



Beitragvon Rückkorb » 05.08.2015, 04:27


Thomas hat geschrieben:@WolframWuttke:
Ein Trainer, der den FCK auf überragende Weise in der ersten Liga hält und zum DFB-Pokal-Sieg führt, würde wohl auch heute kaum nach einer Niederlage gegen Bayern verteufelt werden. Aber darum soll es hier auch gar nicht gehen, sondern wir möchten hier im Unterforum "Vereinshistorie" die Gelegenheit dazu geben, um ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen, mit unserer neuen Serie speziell in Erinnerungen an die Saison 1990/91.

Deshalb hier bitte beim historischen Thema bleiben und für aktuelle Themen die reichlich vorhandenen anderen Threads benutzen.

Danke! :daumen:


Im historischen Thema bleiben, fällt angesichts des zumindest in Teilen vergleichbaren Kontextes schon schwer. Und wenn schon @Wolfram Wuttke postet, wo sein Nicknamegeber in dem Jahr mit Unterstützung von Kalli Feldkamp ausgemustert wurde, genießt er für meinen Geschmack ein bisschen Narrenfreiheit.

Aber 4:0 von den Bayern abserviert zu werden, die in den 70ern und 80ern die Punkte mit der Post verschicken wollten war auch damals schon reichlich demütigend. Ich habe das so in Erinnerung, dass wir damit wieder deutlich auf den Boden der Tatsachen zurückkatapultiert wurden. Aber es tat uns auch schon immer gut, wenn wir geerdet waren und uns gerade nicht den Träumen hingaben.

37 Jahre keinen Titel geholt zu haben, ist etwas, was man gerne vergisst. Es sind nicht nur die ruhmreichen Zeiten, die den FCK ausmachen. Und ich bekenne, dass ich die 80er, vielleicht nicht mehr ganz zum Schluss auf dem Betze geliebt habe, mit all dem Meckern, Verzweifeln und einigen schönen Siegen. Dass die 90er, um zum Thema zurückzukehren, dann soviel an Titel (4) brachten, aber auch den ersten, den superdeprimierenden Abstieg, auch das zeigt, in welches Spektrum wir schon immer gehörten. Neben großartigen Zeiten gehören auch die Mittelmäßigkeit und Zweitklassigkeit zu uns. Das ist mir aber deutlich lieber als die Rolle der grauen Maus.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon 1:0 » 05.08.2015, 09:17


Die Meisterschaft 1991 war das ultimative Husarenstück unserer Vereinsgeschichte; wesentlich höher zu bewerten als die Rehagel-Meisterschaft, denn es waren absolute Nobodys, die es '91 dem Rest der Bundesliga zeigten.

Ich freue mich total auf diese Serie!!!
Kann gern in epischer breite ausführlichst zelebriert werden :-))



Beitragvon thegame007 » 05.08.2015, 09:51


Bitte mehr davon.
Ich kenne aus dieser Saison eigentlich nur das vorletzte Spiel aus Erzählungen und dann halt die paar Minuten vom Köln-Spiel, die im Netz zu sehen sind. War ja erst 6 bzw. 7 Jahre in dieser Saison. ;)



Beitragvon simba » 05.08.2015, 10:45


Allein beim Lesen der Aufstellung krieg ich Gänsehaut..als wäre es gestern..dabei weiß ich nichtmal mehr alle Namen der Saison 2014......



Beitragvon Westernfuzzi » 05.08.2015, 11:29


OMG ist das wirklich schon soo lange her :?:

War schon eine tolle Truppe und fast alle mit Vokuhila Friese. :teufel2: :daumen:

Markus Schupp hatte damals den Ruf das seine Frisur beim verlassen des Platzes genauso gut saß wie beim betreten. :lol:

Einer der wichtigsten Spieler war sicherlich ein 26-jähriger Libero namens Miroslav Kadlec, den in Deutschland Anfangs niemand so recht kannte.



Beitragvon jan » 05.08.2015, 14:24


Wie die Zeit vergeht...

Und leider muss man davon ausgehen, dass es diesesmal deutlich mehr als 37 Jahre werden bis der FCK mal wieder einen Titel gewinnt. Sofern er das überhaupt mal wieder schaffen kann.



Beitragvon sandman » 05.08.2015, 14:31


Da werden Erinnerungen wach :love: :love: ...was würde ich dafür geben, nochmal so ne Mannschaft sehen zu können...aufm alten BETZE 8-) ..das wärs!

Schade, für die ganzen jungen Buwe, die mit dem ganzen Chaos, Gemecker und Einheitsbrei-Sing-Sang Großwerden....ä

Good old Times :teufel2:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon AlbiundIssi » 05.08.2015, 15:02


Rückkorb hat geschrieben:Und wenn schon @Wolfram Wuttke postet, wo sein Nicknamegeber in dem Jahr mit Unterstützung von Kalli Feldkamp ausgemustert wurde

wuddi war schon an nikolausi 89 suspendiert und beauftragt, sich nen neuen club zu suchen - da war von kalli keine spur am betze...

Westernfuzzi hat geschrieben:Markus Schupp hatte damals den Ruf das seine Frisur beim verlassen des Platzes genauso gut saß wie beim betreten. :lol:

das hat aber mit ruf nix zu tun! das WAR so!

was mir in dieser saison immer ein rätsel war: welche rolle spielte da rainer ernst? er war mit großen erwartungen gekommen, spielte die ersten spiele stamm - und verschwand dann von der bildfläche - und wurde von marco haber ersetzt. konnte er nicht mit kalli? oder hat er zu wenig leistung gebracht? oder oder oder?
Zuletzt geändert von Thomas am 05.08.2015, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Doppelbeiträge zusammengefügt, bitte zukünftig die Bearbeiten-Funktion nutzen - danke!



Beitragvon FCK-Ralle » 05.08.2015, 20:06


sandman hat geschrieben:Da werden Erinnerungen wach :love: :love: ...was würde ich dafür geben, nochmal so ne Mannschaft sehen zu können...aufm alten BETZE 8-) ..das wärs!

:


Das wäre schön. Damals wurde ich mit dem FCK Virus infiziert.

Jaja der Rainer Ernst. Einer der besten Spieler der DDR aber bei uns kam er nicht so zurecht. War halt mehr der Feingeist als der Malocher. Das kam wohl bei Kalli nicht so gut an. Ging doch auch nach dem einen Jahr nach Bordeaux oder?
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon AlbiundIssi » 05.08.2015, 23:15


FCK-Ralle hat geschrieben:
Jaja der Rainer Ernst. (...) Ging doch auch nach dem einen Jahr nach Bordeaux oder?


müsste stimmen - bordeaux hätte ich nicht mehr gewusst, erinnere mich jetzt aber wieder, dass das wohl so war.

war das wirklich so? konnte kalli nur mit kämpfernaturen leben? war ihm ernst wirklich zu feingeistig? oder war er eher zu schwach für die bundesliga? ich weiß es nicht.



Beitragvon Westernfuzzi » 06.08.2015, 05:52


Er war wohl zu schwach. 8-)
Hab da mal was vorbereitet. :D

Nach der politischen Wende von 1989 nutzte Ernst die neue Reisefreiheit und schloss zur Saison 1990/91 einen Vertrag mit dem Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ab. Er wurde von Beginn an in den Bundesligaspielen eingesetzt und schoss bereits in seinem ersten Spiel HSV - 1. FCK (1:3) sein erstes Bundesligator. Insgesamt bestritt er in dieser Spielzeit 18 Bundesligaspiele, wurde in der Regel im Mittelfeld aufgeboten und schoss zwei Tore. Am Ende der Saison gewann Kaiserslautern die Meisterschaft und Ernst seinen elften nationalen Titel.

Anschließend verlagerte Ernst seine Aktivitäten in ausländische Fußball-Ligen. In der Spielzeit 1991/92 spielte er in der französischen zweiten Liga für den Ex-Meister Girondins Bordeaux, absolvierte 24 Meisterschaftsspiele mit sieben Toren und verhalf dem Klub zum Aufstieg in die Première Division. Anschließend wechselte Ernst zum französischen Zweitligisten AS Cannes. Dort wurde er nur in sieben Spielen eingesetzt. Er blieb auch ohne Torerfolg, sodass er noch während der laufenden Saison 1992/93 ein Angebot des Schweizer Erstligisten FC Zürich annahm. Bis zum Ende der Saison 1993/94 bestritt Ernst 17 Nationalligaspiele, in denen er zwei Tore erzielte.

Anschließend kehrte der inzwischen 33-Jährige nach Deutschland zurück und spielte von 1994 bis 1997 für den Regionalligisten FSV Salmrohr in der drittklassigen Regionalliga. Nach dem Ende seiner Karriere als Fußballspieler kehrte Ernst in seine Heimatstadt Neustrelitz zurück und eröffnete dort ein Sportgeschäft.

Zitat aus wikipedia



Beitragvon De Sandhofer » 06.08.2015, 07:33


@Westernfuzzi:
Glaube mich zu erinnern,daß er am Anfang richtig starke Spiele gemacht hat.Wußte aber nicht mehr,daß er nach nur einer Saison schon wieder gewechselt ist.



Beitragvon Westernfuzzi » 06.08.2015, 11:39


@De Sandhofer:
Ja, so ist das im Alter, da verblassen Erinnerungen schon mal ein wenig. :shock: :lol: :teufel2:



Beitragvon salamander » 06.08.2015, 14:39


WolframWuttke hat geschrieben:Heutzutage wäre Kalli nach der Supercup-Niederlage wohl als "Kannix" Feldkamp verhöhnt worden, der schnellstens ersetzt werden müsse.


Ganz, sicher nicht, denn Kalli hatte sich durch nachgewiesene gute Arbeit den Kredit bei den Fans mehr als verdient: Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte er ein Team aus dem unteren Ligadrittel in die Bundesligaspitze geführt. Dann kam er wieder, führte den Tabellenletzten noch ins gesicherte Mittelfeld, gewann den DFB-Pokal und holte die deutsche Meisterschaft. Alles mit einem Sportbudget, dass dies eigentlich gar nicht zuließ. Dabei war Kalli emotional, Fan-nah und bodenständig.

Das willst Du doch nicht ernsthaft vergleichen mit dem distanzierten Wannabe-Fußball-Intellektuellen Kosta Runjaic, unter dessen Hand zweimal sehr gut besetzte Mannschaften in glänzender Ausgangsposition im Saisonendspurt
geradezu zusammen brachen? Dem Mann, der sich nach jedem Spiel der statistischen Werte seines Teams rühmt, das in jeder Hinsicht Spitze ist, nur dummerweise in der Tabelle abkackt. Also ehrlich, der Vergleich ist fast schon eine Beleidigung für Kalli. :lol:

Nee, nee, Kalli hätte Niemand als "Kannix" verhöhnt - einfach, weil er nachgewiesen hatte, dass er was konnte. Der, der hier so tituliert wird, hat sich das selbst zuzuschreiben.



Beitragvon ohm » 06.08.2015, 15:26


Das waren Zeiten.

Wenn man sich heute überlegt, dass unser ewiger Zweitligist FCK damals DIE BESTE FuSSBALL-MANNSCHAFT IN DEUTSCHLAND war...

Die Nummer 1 in ganz Deutschland.

Heute sind einige froh, wenn man Vierter in der zweiten Liga wird. Das kann nie und nimmer unser Anspruch sein. Da gibt es auch nichts zum monotonen Rumjubeln.



Beitragvon betzegeier » 06.08.2015, 16:27


an diese Spiel gegen Bayern kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Das Spiel des Jahres 1990 war in der Tat das Pokalendspiel. Ich saß im Olympiastadion auf der Pressetribüne hinter dem Fernsehen. Auch nach dem 3:0 hatte ich gebibbert und die 2. Halbzeit war ja kaum auszuhalten.



Beitragvon Rückkorb » 06.08.2015, 22:20


salamander hat geschrieben:
WolframWuttke hat geschrieben:Heutzutage wäre Kalli nach der Supercup-Niederlage wohl als "Kannix" Feldkamp verhöhnt worden, der schnellstens ersetzt werden müsse.


Das willst Du doch nicht ernsthaft vergleichen mit dem distanzierten Wannabe-Fußball-Intellektuellen Kosta Runjaic, unter dessen Hand zweimal sehr gut besetzte Mannschaften in glänzender Ausgangsposition im Saisonendspurt
geradezu zusammen brachen?


Kalli Feldkamp ist nicht der einzige Maßstab für gute FCK-Trainer. Dazu gehören auch Leute wie Dietrich Weise und Erich Ribbeck, hochgeachtete Leute in ihrer damaligen Zeit und das über einen längern Zeitraum als Kalli Feldkamp, sicher deutlich distanzierter als er, aber dennoch akzeptierte (FCK-)Trainer. Um es mal deutlich zu sagen: Auch wenn wir unter Feldkamp (und Rehagel) die vielleicht größten FCK-Zampanos erlebt haben, ist die Hype darum völliger Quatsch.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.




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