Spielbericht: FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern 5:2

Mit Harmonie und Hoffnung in die Sommerpause

Mit Harmonie und Hoffnung in die Sommerpause


Saisonabschluss auswärts in St. Pauli – gibt schlimmeres, oder? Die FCK-Fans machten jedenfalls das Beste daraus und freuten sich, am Millerntor endlich einen Haken hinter eine Saison zum Vergessen machen zu können. Was bleibt, ist die Hoffnung auf die Zukunft.

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„Forza FCK, rot-weiß-rot olé, mein Leben hab' ich dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht...!“ Nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern beim FC St. Pauli wurde im Gästeblock noch mal ordentlich gefeiert. Mit Fahnen und Schlachtrufen ließen die FCK-Fans in diesen Minuten aber nicht die Mannschaft hochleben – sondern ihren Verein. Wobei auch die Spieler ihren Applaus bekamen, besonders der erneut verabschiedete Jean Zimmer, und sich bei den mitgereisten Fans freundlich zurück bedankten. Ein harmonisches Bild am Ende einer turbulenten Saison. Vor allem aber war es spürbar, dass jeder froh ist über das Ende dieser Katastrophensaison.

„Wir freuen uns jetzt extrem auf die Ferien“, sagte auch Konrad Fünfstück eine Dreiviertelstunde nach dem Abpfiff. Der 35-jährige hat für die kommenden Tage noch ein ausführliches Resümee der für ihn nicht immer leichten Saison angekündigt. Ob Fünfstück dem Auf und Ab der letzten Monate selbst zum Opfer fällt, ist weiterhin offen, soll an dieser Stelle aber nicht zum x-ten mal diskutiert werden. Die Entscheidung über alle (sportlichen) Personalien für die kommende Saison liegt bei Uwe Stöver, der am Millerntor offiziell seinen ersten Arbeitstag hatte, sich aber zunächst noch von der Mannschaft und der Presse fernhielt. Der neue Sportdirektor hat nun 82 Tage Zeit, um bis zum Auftakt der Saison 2016/17 ein neuformiertes Team auf die Beine zu stellen, das es besser macht als das alte.

Das Spiel in St. Pauli war ein Spiegelbild der gesamten Saison: Oft bemüht, manchmal fahrlässig und zu selten erfolgreich. Mit dem frühen Führungstreffer von Lukas Görtler (4.) fing es eigentlich optimal an, doch Startelfdebütant Ryo Miyaichi (5.) und Lennart Thy (21.) drehten das Spiel noch vor der Pause zum 2:1 für St. Pauli. Erneut Miyaichi (57.), Sebastian Maier (72.) und Christopher Buchtmann (79.) sorgten in einem typischen Saisonabschlusskick für den 5:2-Endstand, bei einem weiteren FCK-Treffer durch Ruben Jenssen (76.). Spätestens beim 4:1 hatten die Fans im Gästeblock in den Scheißegalpartymodus umgeschaltet, dem auch die lautstarken Fans des FC St. Pauli in nichts nachstanden. Wer mal verschiedene Arten von Fankultur erleben möchte, die gut neben- und miteinander funktionieren, dem sei ein Besuch im Millerntor-Stadion empfohlen.

Besonders bitter: Weil Braunschweig überraschend gegen Düsseldorf verlor, hätte der FCK mit einem Sieg tatsächlich noch am BTSV vorbeiziehen und einen Platz in der TV-Geld-Tabelle gut machen können. Knapp 600.000 Euro für die kommende Saison gehen den Roten Teufeln deshalb durch die Lappen. In der Tabelle der 2. Bundesliga hätte der FCK noch bis auf Platz 7 klettern können, so steht nun Rang 10 zu Buche – das zweitschlechteste Saisonergebnis der Vereinsgeschichte.

Den FCK-Fans war das – zumindest für den kurzen Moment nach dem Abpfiff – aber alles egal. Sie feierten den Verein und sich selbst. Und hoffen auf bessere Zeiten.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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