Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern – SpVgg Fürth

Revanche gegen die Schauspielvereinigung Fürth

Revanche gegen die Schauspielvereinigung Fürth


Freunde hitziger Betzenberg-Atmosphäre dürften am Dienstagabend auf ihre Kosten kommen. Mit Pokalgegner Fürth um Sukalo und Schröck sind noch einige Rechnungen zu begleichen. DBB-Autor Marky stimmt auf den Pokalfight ein.

Goran Sukalo hat es endlich geschafft. Einen Privattermin mit der Westkurve. Er hat so lange den Finger gehoben, darum gebettelt. Schon zu Koblenzer Zeiten. In Duisburg, als er mit Rot und Schaum vor dem Mund gegen den FCK vom Platz flog. Jetzt in Fürth, wo er zuletzt Tobi Sippel an der Eckfahne mit Anlauf und Ansage umgrätschte. Also schenken wir dem Mann mit der Rückennummer 16, der im Mittelfeld wegen seiner 1,93 Meter nur schwer zu übersehen ist, endlich ein wenig Aufmerksamkeit. Er ist ja schon 33. Wer weiß, wie oft er noch am Betzenberg spielen kann.

Zu Sukalos Ehrenrettung kann man anfügen, dass auch seine aktuellen Mannschaftskollegen beim gemeinen Lauternfan hartnäckige Kleeblatt-Allergien hervorrufen. Die Wunden vom 20. September sind noch frisch. Der FCK spielte die Fürther in der ersten Halbzeit an die Wand. Die behalfen sich mit unlauteren Mitteln und viel Theatralik, um den Spielfluss zu hemmen. Besonders der Sportskamerad Schröck tat sich hier mit filmreifen Einlagen hervor. Unerträglich. Gut, dass man sich auch im Fußball immer (mindestens) zwei Mal pro Saison sieht.

Trainiert wird das Fürther Schmierentheater von Frank Kramer, dem Markus Gisdol der Zweiten Liga. Kramer war von 2011 bis 2013 in Hoffenheim. Am vergangenen Freitag musste sein Team eine 2:5-Heimklatsche gegen den bisherigen Tabellenletzten FSV Frankfurt hinnehmen. Sukalo sah in der Schlussphase Rot wegen Notbremse, ist aber im Pokal spielberechtigt. Eine Woche zuvor kassierte Fürth in Braunschweig mit dem Schlusspfiff das 2:2. In der ersten DFB-Pokalrunde gewannen die Mittelfranken mit 3:0 beim Sechstligisten Waldkirch. Zur Halbzeit stand es noch 0:0.

Eine harte Nuss hatte auch der FCK in der ersten Pokalrunde mit dem Drittligisten Wehen Wiesbaden zu knacken: Dominique Heintz erlöste die mitgereisten 5.000 FCK-Fans erst im Elfmeterschießen. „Ich bin heiß auf Dienstag, die ganze Mannschaft ist heiß“, sagt Heintz vor der zweiten Runde gegen die SpVgg Fürth. Kollege Chris Löwe kündigt entschlossen Wiedergutmachung für die schmerzhafte Niederlage in der Liga am Ronhof an.

Kämpfen, Philipp Hofmann!

Der Kraftakt gegen Düsseldorf wird Löwe und Co. noch in den Knochen stecken. Viel Zeit zur Regeneration bleibt nicht. Markus Karl rückt nach Gelbsperre wieder in die Mannschaft. Auch Srdjan Lakic wird nach Rückenproblemem wohl wieder auflaufen können. Sein Sturmpartner Philipp Hofmann konnte am Samstag wenig Werbung in eigener Sache betreiben. Schade, dass er bei seinem Kopfballtreffer in der zweiten Halbzeit knapp im Abseits stand. Das Tor hätte sicher befreiende Wirkung gehabt. Hofmann durchlebte in seiner kurzen Zeit am Betze bislang eine wilde Achterbahnfahrt. Von Null auf Hundert. Von Hundert auf Null. Nach seinem Blitztor gegen 1860 konnte er vor Entschlossenheit kaum laufen. Er spielte stark in Sandhausen. In Wiesbaden anfangs auch, aber ihm gelang kein Tor. Danach schwand mit jeder vergebenen Großchance die Sicherheit. Und die braucht ein Spielertyp wie er. Vielleicht benötigt er mehr Spielzeit. Aber im 4-2-3-1-System ist derzeit Lakic - wenn gesund - gesetzt. Der hoch gehandelte Hofmann muss kämpfen, mehr arbeiten und laufen, sich auf das Wesentliche konzentrieren. Seine Chance wird kommen.

Eine Einwechsel-Option für Dienstag könnte auch wieder Sebastian Jacob sein. Der Mann aus dem eigenen Nachwuchs legte gegen Düsseldorf erfrischend forsch los. Frech sein Fallrückzieher in letzter Sekunde. Und: Die „Männer in Rot“ sollten sich ihre letzten Heimtore noch mal anschauen. Die wurden allesamt erzwungen. Anders geht es im Moment offenbar nicht.

Zimmer und/oder Younes in der Startelf?

Sicher ausfallen werden im Pokal die hoffentlich nicht allzu schwer verletzten Ring und Demirbay. Ring gehört in der Liga zu den Top-5 der bestbenoteten Spieler. Er ist nicht zu ersetzen. Interessant wird die Nominierung des Rechtsverteidigers. Publikumsliebling Jean Zimmer hatten einige schon gegen Düsseldorf wieder auf dem Zettel, doch Michael Schulze lief auf - und machte sein bislang stärkstes Spiel im FCK-Dress. Kevin Stöger im zentralen Mittelfeld dürfte - wenn nicht allzu müde - gesetzt sein, Amin Younes könnte gegen Fürth zu seinem Startelfdebüt kommen. Auch Matmour ist wieder eine Alternative für die Außen. Trainer Runjaic hat auf jeden Fall angekündigt, die Rotationsmaschine anzuschmeißen.

Knapp über 20.000 Zuschauer werden am Dienstagabend (Anpfiff: 20:30 Uhr) erwartet. Das ist wenig. Bieten doch gerade die Pokalspiele des FCK hohe Schauwerte und großartige Stimmung. Und gerade gegen Fürth sollten Freunde hitziger Betzenberg-Atmosphäre voll auf ihre Kosten kommen. Zudem hat die toll kämpfende und spielende junge Mannschaft des FCK in dieser Saison noch keinen enttäuscht. Auch die Ansetzung des Schiedsrichters verspricht Brisanz: FIFA-Mann Bastian Dankert wird das Spiel pfeifen. Dankert stellte am ersten Spieltag gegen 1860 Tobias Sippel unberechtigterweise vom Platz, pfiff dann aber einen strittigen Elfer für den FCK.

Gewinnt der FCK am Dienstag, streicht er für das Erreichen des Achtelfinales etwa 540.000 Euro (zuzüglich Zuschauererlöse) ein.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel, Schulze (Zimmer), Orban, Heintz, Löwe, Karl, Jenssen, Gaus (Younes), Stöger, Matmour, Lakic

Ersatz: Müller, Heubach, Fomitschow, Zimmer, Younes, Jacob, Hofmann

Es fehlen: Ring (Knieverletzung), Demirbay (Sprunggelenkverletzung), Mugosa (Patellasehnenverletzung)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

SpVgg Fürth: Mickel, Schröck, Caligiuri, Röcker, Guilherme, Sukalo, Fürstner, Weilandt, Stiepermann, Gießelmann, Przybylko

Ersatz: Varvodic, George, Zulj, Wurtz, Kartalis, Kleine, Cinar

Es fehlen: Hesl (Mittelhandbruch), Flekken (Kreuzbandriss), Trinks (Sehnenriss), Pledl (Innenbandriss), Azemi (Reha), Lam (Muskelfaserriss), Korcsmar (Kapselverletzung), Mohr (Innenbanddehnung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Marky

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