Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Ein Hauch von Nostalgie

Ein Hauch von Nostalgie


Fußballnostalgiker bekommen bei dem Klang der interessantesten Partie des 3. Spieltages Pipi in die Augen - der 1. FC Kaiserslautern empfängt den Braunschweiger TSV Eintracht. Es weht ein Hauch von Bundesliga über den Betzenberg, doch leider ist es nur ein Spiel in der zweiten Liga. Schade eigentlich!

Die Ausgangslage

Rein statistisch ist der Start des FCK geglückt, wenn man auch den Einzug in die zweite Pokalrunde hinzunimmt. Doch am Sonntag kommt der bislang größte Brocken, da sich die geschlagenen Sechzger ja mittlerweile als Scheinriese entpuppt haben - im Übrigen auch so ein gefühlter Erstligist, zumindest in der Selbstbetrachtung. Und natürlich muss dieser Satz jetzt kommen und hierfür spende ich freiwillig zehn Euro für die Tafel: Einen direkten Konkurrenten um die oberen Plätze direkt zu Saisonbeginn in die Schranken zu weisen, kann für den weiteren Verlauf wichtig sein. Auch wenn der FCK laut Selbsteinschätzung natürlich kein Aspirant für die vordersten Ränge ist, klar. Aber wer wünscht es sich nicht von uns, und da wäre dann der Sieg schon eine Duftmarke. Selbst wenn der Sieg am Ende nach Zweitligafußball riecht.

Das Personal

Die Mannschaft ist sowohl gesund als auch topfit. Schön, dass sich Dominique Heintz mit einem beherzten Auftritt im Pokal erstmal in die Mannschaft gespielt und mit dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen auch etwas für sein Selbstvertrauen gemacht hat. Weiter so! Das letzte FCK-Spiel könnte es hingegen für Heintz' Nebenmann Marc Torrejón werden, der vor einem Wechsel in die Bundesliga steht.

Potenzial für eine Umstellung besteht weiterhin definitiv im Offensivbereich. Kevin Stöger ist talentiert, keine Frage, aber was nutzt es, wenn seine Zuspiele auf die Außen nichts bringen? Von dort muss mehr kommen, Marcel Gaus und Karim Matmour sowie Alexander Ring und Ruben Jenssen - die regelmäßig außen auftauchen - sind von dort einfach zu ineffektiv. Und das bei einer Kante wie Philipp Hofmann oder einem begnadeten Kopfballspieler wie Srdjan Lakic im Sturmzentrum. Mal sehen, was sich Kosta Runjaic ausgedacht hat, um gegen Braunschweig diese potenziellen Stärken zu nutzen. Ob der erst seit Donnerstag im Training befindliche U21-Nationalspieler Amin Younes schon ein Kandidat für die Startelf sein könnte, oder zumindest als Joker?

Der Gegner

Wie fast jeder Absteiger musste sich auch die Eintracht erstmal einen neuen Kader stricken. So verließen mit Stammtorhüter Daniel Davari, Torjäger Domi Kumbela, dem Abwehrchef Ermin Bicakcic, der Leverkusener Leihgabe Karim Bellarabi und Omar Elabdellaoui fünf Stammspieler den Verein. Die Neuzugänge sind in Lautrer Fankreisen eher unbekannt - bis auf eine Ausnahme: Hendruck Zuck verließ den SC Freiburg und heuerte bei den Blau-Gelben an, wie drei weitere Neuzugänge übrigens als Leihspieler. Trotz der vielen Umstellungen konnte das Team von Thorsten Lieberknecht mit vier Punkten und dem mühsamen Erreichen der zweiten Pokalrunde – ebenso wie der FCK - einen ordentlichen Saisonstart verbuchen.

Das letzte Spiel

Interessante Statistik: Die letzten drei Partien zwischen dem FCK und der Eintracht endeten alle 1:1. Nur das erste der vier Aufeinandertreffen der Ex-Meister in der zweiten Liga konnten die Roten Teufel im Dezember 2006 mit 1:0 für sich entscheiden. Den Treffer im Eintracht-Stadion erzielte damals übrigens Noureddine Daham. Beim 1:1 im letzten Duell im März 2012 traf die Bayern-Leihgabe Mitchell Weiser zur Führung, bevor der Ex-Lautrer Kumbela in der zweiten Halbzeit den Endstand herstellte.

Fan-Infos

Um die 30.000 Zuschauer werden erwartet, darunter noch einige Nachläufer der Freikarten-Aktion vom ersten Spieltag sowie knapp 2.000 Fans des BTSV. Auf Unterstützung ihrer Freunde von Waldhof Mannheim werden die Braunschweiger am Betze zwar verzichten müssen, aber dennoch könnte es zu Überschneidungen bei der Anreise kommen, denn der Waldhof spielt um 14:00 Uhr in Zweibrücken. Eine weitere Info für Zugfahrer: Wer aus Richtung Saarbrücken kommt, muss aufgrund von Bauarbeiten kurz vor Kaiserslautern eventuell auf dem Bus umsteigen (nähere Infos hier).

Im Fritz-Walter-Stadion verkauft die „Generation Luzifer“ unter dem Motto „Kaiserslautern ist Weltmeister“ T-Shirts zugunsten des FCK-Museums und hat darüber hinaus noch weitere Aktionen geplant (nähere Infos hier).

O-Töne

Immerhin kann man Kosta Runjaic keinen Realitätsverlust ankreiden: „Wir haben zuletzt drei sehr unterschiedliche Spiele gesehen, bei denen wir auch noch nicht mit allem zufrieden waren. Daran werden wir weiter arbeiten. Wir müssen vor allem im letzten Drittel zielstrebiger werden.“ Zum Beispiel über ein gutes Spiel über die Außen? Wie auch immer, nach der Standortbestimmung gegen Braunschweig steht uns eine weitere spannende Phase bevor: Die Woche vor der Schließung des Transferfensters. Und als Tabellenführer hätte man vielleicht bessere Karten bei dem einen oder anderen Spieler. Nur so ein Gedanke...

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Löwe, Heintz, Torrejón, Zimmer – Karl - Fomitschow, Ring, Stöger, Matmour (Gaus) - Lakic

Ersatz: Müller, Schulze, Orban, Younes, Jenssen, Mugosa, Hofmann

Es fehlen: Zellner (Reha), Riedel (Fußverletzung)

Eintracht Braunschweig: Gikiewicz - Hedenstad, Correia, Dogan, Reichel - Kruppke, Boland, Theuerkauf, Zuck - Bakenga, Nielsen

Ersatz: Petkovic, Kessel, Vrancic, Ademi, Khelfi, Pfitzner, Korte

Es fehlen: Decarli, Washausen, Hochscheidt, Oehrl

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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