Saisonvorschau 2013/14

Wohin führt der Weg des FCK?

Wohin führt der Weg des FCK?


Es ist mal wieder soweit! Am Wochenende startet der 1. FC Kaiserslautern in die Saison 2013/14. Wie in jedem Jahr wagt sich „Der Betze brennt“ an eine Prognose und gibt die Frage auch an Euch weiter: Wo landen die Roten Teufel in der neuen Spielzeit?

Markys Vorschau:

„Bester Kader“, „brutal gute Offensive“, „unglaubliches Fanpotential“: Wenn es nach den Zweitliga-Trainern geht, spielt der 1. FC Kaiserslautern 2014 wieder in der Bundesliga. Auch die Buchmacher sehen das Team von Franco Foda vorne: Gelingt dem FCK der Aufstieg, zahlt bwin das 3,50-fache des Einsatzes zurück. Dahinter folgen mit der Quote 5,00 gleichauf der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf. Energie Cottbus und 1860 München kommen auf eine Quote von 12,00 und für St. Pauli, Greuther Fürth und Union Berlin überweist der Wettanbieter im Falle eines Falles das 16-fache.

Dafür kann sich FCK-Boss Stefan Kuntz nichts kaufen. Alle Mannschaften werden hoch motiviert sein, dem vermeintlichen „Top-Favoriten“ ein Bein zu stellen. Aber auch die Düsseldorfer und vor allem die Kölner stehen unter Erfolgsdruck. Zudem hat Kuntz - wie vor einem Jahr - keinen Scherbenhaufen zusammenkehren und die Neustart-Taste drücken müssen. Die Verteidigung um Florian Dick, Marc Torrejon, Chris Löwe, Jan Simunek und Dominique Heintz konnte sich mindestens ein halbes Jahr unter Wettkampfbedingungen einspielen. Dazu haben die Roten Teufel auf der so wichtigen 6er-Position mittlerweile (fast) ein Luxusproblem: Ariel Borysiuk, Markus Karl und der Rückkehrer Enis Alushi kämpfen hier möglicherweise um einen einzigen Platz. Auch im Sturm blieb das Duo Mo Idrissou und Albert Bunjaku (zusammen 30 Tore und neun Assists) an Bord der „Unzerstörbar“.

Ein großes, dickes Fragezeichen steht hinter dem neu formierten Kreativbereich um Alexander Ring, Ruben Jenssen, Marcel Gaus, Karim Matmour und nicht zuletzt „dem Mann, der niemals lacht“ Kostas Fortounis. Spielwitz bringen (wohl) alle mit. Aber ob die FCK-Fans auch darüber schmunzeln können - unklar. Fodas offensiver Matchplan wird mit Hochspannung erwartet.

Aus den Fehlern der Vorsaison lernen und die Schwachpunkte möglichst von Anfang an abstellen, ist einer der Hauptmaximen für die Verantwortlichen der Lautrer. Gehapert hat es am Teamgeist - prominente Namen ergeben eben keine Mannschaft. Im Trainingslager ging man deswegen gemeinsam über glühende Kohlen . Dazu sieht man sich offensichtlich zu abhängig von Idrissou - ihm soll jetzt Olivier Occean 34/90 Beine machen. Da wird Foda als Team-Psychologe gefordert sein.

Meine Prognose: Saisonprognosen vor dem ersten Anstoß sind generell wenig seriös. Ich versuche es trotzdem: Mir macht Hoffnung, dass wir eingespielter sind und dass wir im defensiven Mittelfeld aus dem Vollen schöpfen können. Wenn es jetzt noch gelingt, den Ball von dort in den Sturm zu bringen, was letzte Saison trotz Baumjohann gar nicht so leicht war, ist der FCK dick dabei. Als Top-Favorit sehe ich uns nicht - dazu ist die vergangene Runde noch zu sehr präsent. Wir werden Zweiter - auch weil die Fans das Trauma von 2011/2012 überwunden haben und die Mannschaft den XXXXL-Kredit, den sie in der Relegation bekommen hat, zurückzahlen will.


Thomas' Vorschau:

„Ganz klar Lautern“, antwortete 1860-Trainer Alexander Schmidt schon vorletzte Woche wie aus der Pistole geschossen auf die Frage nach einem Aufstiegsfavoriten. Seine Kollegen aus der 2. Bundesliga legten gestern nach und kürten den FCK zum Top-Kandidaten: Fast alle Zweitliga-Trainer setzten bei der alljährlichen Umfrage des sid auf die Roten Teufel.

Aber ist der FCK tatsächlich reif für diese Favoritenrolle? In der Pfalz gibt man sich bescheidener und nennt einen Platz unter den ersten Fünf als Saisonziel, oder ein verklausuliertes „nach dem 30. Spieltag wollen wir noch eine Chance auf die ersten drei Plätze haben“ - was letztendlich dasselbe bedeutet. Wirklich glaubwürdig kommen diese Zielsetzungen aber nicht rüber, vielmehr soll damit wohl der öffentliche Druck von der Mannschaft genommen werden. Denn eines ist klar: Der FCK muss in die Bundesliga zurück! Und das Erreichen dieses Ziels wird mit jedem weiteren Jahr in der Zweitklassigkeit schwerer.

Stefan Kuntz schwärmte vom entstehenden Teamgeist in der Foda-Elf, nannte ihn aber gleichzeitig auch ein „zartes Pflänzchen“, das noch wachsen müsse. Dieses Bild lässt sich auch auf die Gesamtsituation im Verein übertragen: Die Fans sind bereit, das neue Saisonmotto „Wir sind der FCK“ mitzutragen. Aber die vielen negativen Ereignisse der letzten zwei Jahre sind bei allen noch im Hinterkopf, so dass die gute Grundstimmung bei neuen Querelen auch schnell kippen kann. Das Wir-Gefühl ist also nicht nur im Spielerkader ein zartes Pflänzchen, sondern überall im Verein, und es sollte vor allem von den Verantwortlichen auf dem Betzenberg gehegt und gepflegt werden. „Wir sind der FCK“ darf eben nicht bloß ein auf Plakate gedrucktes Saisonmotto bleiben, sondern muss fortlaufend und ehrlich gelebt werden. Dann kann daraus etwas beeindruckendes wachsen.

Ein Vorteil könnte sein, dass es nicht übermäßig viele Änderungen in der Mannschaft gegeben hat. Die potentielle Stammelf ist auf den Positionen Torwart, Abwehr und Angriff nahezu gleich geblieben, größere Änderungen gibt es „nur“ auf der letztjährigen Problemstelle im Mittelfeld. Hier sollen Spieler wie Karim Matmour und Marcel Gaus für mehr Druck und bessere Flanken sorgen, Alexander Ring und Ruben Jenssen für mehr Ordnung und Kreativität. Gegangen ist von den Stammspielern nur Alexander Baumjohann. Hinzu kommt der Trumpf der besseren Eingespieltheit, so dass man zumindest sagen kann: Schlechter als letztes Jahr ist der FCK auf keinen Fall aufgestellt!

Meine Prognose: Ausschlaggebend wird sein, ob das Wir-Gefühl gedeihen kann oder nur vor sich hin vegetieren wird. Die Saison wird lang und immer wieder Rückschläge mit sich bringen, dennoch tippe ich optimistisch: Der FCK schafft den Aufstieg - und zwar in der Relegation!


Top oder Flop - auf welchen Platz tippst Du den FCK in der kommenden Saison? Diskutiere mit uns im Forum von „Der Betze brennt“ und nimm an der zugehörigen Abstimmung teil - abgerechnet wird am Saisonende!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

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