Vorbericht: SC Freiburg - 1. FC Kaiserslautern

Punkten - egal wie!

Das Dreisamstadion, Heimstätte des SC Freiburg - nicht gerade ein Ort, an dem der 1. FC Kaiserslautern haufenweise Siege eingefahren hat. Doch etwas anderes als ein Erfolgserlebnis im Breisgau würde die Lage für die Roten Teufel noch bedrohlicher machen. Es sind zwar erst acht Spieltage absolviert, doch einige Teams, die als Mitkonkurrenten im Abstiegskampf galten, konnten sich schon einen gewissen Vorsprung auf den FCK erarbeiten. Es wird also Zeit zu punkten!

Die Ausgangslage

Eine dieser Mannschaften, mit der man den FCK auf Augenhöhe sah, ist der nächste Gegner. Und anstatt unten drin zu stehen, legte der SC Freiburg den besten Saisonstart seiner Bundesligageschichte hin. Rang 9 mit zwölf Punkten bedeutet aktuell gar eine bessere Platzierung als die Champions-League-Teilnehmer Bayern München, Werder Bremen und Schalke 04. Es gab nicht einmal die obligatorische Packung bei Werder am letzten Spieltag, irgendwas ist also wirklich faul in dieser bisherigen Saison. Vielleicht nutzen dies die Roten Teufel und holen zur Abwechslung mal wieder ein paar Punkte - es wären die ersten im Oktober. Noch steht der FCK zwar nicht auf einem Abstiegsplatz, doch der Vorsprung beträgt nur noch zwei Punkte.

Die Personalsituation

Zwei Spieler werden FCK-Trainer Marco Kurz am Samstag nicht zur Verfügung stehen, neben Jan Simunek - der im äußersten Notfall aber wohl eingesetzt werden könnte - ist auch Chadli Amri weiterhin angeschlagen. Ilian Micanski wird wieder auflaufen können, auch Clemens Walchs Gehirnerschütterung, zugezogen gegen Frankfurt, ist auskuriert.

Wechsel werden nicht nur in der Fanszene heftig diskutiert. Die meiste Kritik bekommen zurzeit Leon Jessen und Oliver Kirch ab, die in den letzten Spielen wirklich nicht glänzten. Vielleicht gibt es ja eine neue Chance für den erfahrenen Alexander Bugera, der nach schlechten Leistungen in den ersten zwei Spielen keine Sekunde mehr auf dem Platz stand. Ob es allerdings wirklich zu Veränderungen in der Startformation kommt, wird man wohl erst am Samstag vor dem Anpfiff erfahren.

Viel gejammert wird derzeit in München, was Ausfälle angeht, doch die Freiburger hat es ebenfalls schlimm erwischt. Gleich sechs potenzielle Stammspieler fallen aus, was den Saisonstart umso bemerkenswerter macht. Besonders, wenn man sich anschaut, dass der Spieleretat des SC Freiburg mit 13 Millionen Euro sogar noch eine halbe Million unter dem des FCK liegt und die Breisgauer fast vier Millionen weniger für Spielerverpflichtungen ausgegeben haben.

Ein Wiedersehen wird es mit Cedric Makiadi geben, der im Trikot des VfL Wolfsburg beim Abstiegsendspiel im Mai 2006 das zwischenzeitliche 1:1 erzielte und das genickbrechende 1:2 vorbereitete.

Die Statistik

Von neun Bundesligaspielen des FCK in Freiburg konnten immerhin drei gewonnen werden, der Angstgegner-Mythos beruht in erster Linie auf der schwachen Heimbilanz gegen die Breisgauer. Das bislang letzte Erstligaspiel konnten die Roten Teufel beispielsweise im Mai 2005 mit 2:1 für sich entscheiden, durch Tore von Ferydoon Zandi und Stefan Blank. Zuletzt gab es allerdings in der zweiten Liga vier Pleiten in sechs Spielen gegen den SCF, darunter drei Auswärtsniederlagen mit insgesamt neun Gegentoren.

Fan-Infos

Nicht nur wegen der negativen Gesamtbilanz, sondern auch wegen des miserablen Gästeblocks fahren die FCK-Schlachtenbummler mehr als ungern in den Breisgau. Zu allem Überfluss sind auch noch fast alle geläufigen Fanutensilien verboten, von Doppelhaltern über Zaunfahnen (dürfen nur begrenzt vor dem Block ausgelegt werden) bis hin zum Megaphon. Dennoch wird der schlechteste Gästebereich der Liga einmal mehr voll sein, mehrere tausend Lautrer wollen den dritten Saisonsieg feiern. Mit bis zu 3.000 Fans der Roten Teufel wird gerechnet.

O-Töne

Lauterns Mannschaftskapitän Martin Amedick: „Wir werden natürlich versuchen, den Negativ-Trend zu stoppen. Bisher haben wir gute Spiele absolviert, jetzt müssen wir effektiver werden.“

FCK-Mittelfeldspieler Christian Tiffert: „Wir fahren guter Dinge nach Freiburg.“

Freiburg-Trainer Robin Dutt: „Kaiserslautern wird sicher noch mehr Kampf in sein Spiel setzen, als zuletzt schon. Wir werden gefordert sein, spielerisch dagegenzuhalten.“

SCF-Standartspezialist Julian Schuster: „Die Ergebnisse von Kaiserslautern in den letzten Wochen haben auf jeden Fall getäuscht. Wir werden sie deshalb keinesfalls unterschätzen.“

Schiedsrichter Deniz Aytekin wird die Partie leiten, hoffentlich mit einem guten Ende für den FCK. Nach einigen guten Spielen mit unglücklichen Niederlagen wäre es an der Zeit, notfalls auch mal einen Grottenkick mit einem Sieg zu krönen. Die Punkte müssen her - egal wie!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)

Voraussichtliche Aufstellungen

SC Freiburg: Baumann - Mijdza, Barth, Toprak, Bastians - Schuster - Abdessadki, Makiadi, Caligiuri, Nicu - Cissé

Ersatz: Salz, Sereinig, Williams, Pamic, Yano, Putsila, Reisinger

Es fehlen: Pouplin, Butscher, Krmas, Jäger, Rosenthal, Bechmann

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Jessen - Ilicevic, Bilek, Tiffert, Walch - Lakic, Hoffer

Ersatz: Trapp, Abel, Bugera, Schulz, Rivic, Nemec, Micanski

Es fehlen: Amri (Sprunggelenkverletzung), evtl. Simunek (Trainingsrückstand)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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