Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1860 München

Die Spannung steigt!

So langsam wird es heiß in den deutschen Fußball-Ligen. Der Abstiegskampf spitzt sich zu und auch der Kampf um die begehrten Aufstiegsränge verspricht Spannung. Schön wäre es natürlich, wenn sich der 1. FC Kaiserslautern aus der Spannung heraushalten und das Spektakel genüsslich, mit einigen Punkten Vorsprung ansehen könnte. Ein Sieg gegen den TSV 1860 München am Montag wäre da durchaus ein wichtiger Schritt, doch die Löwen sind in guter Form. Ein Selbstläufer wird es also nicht werden.

Die Ausgangslage

Das torlose Unentschieden im Spitzenspiel bei Fortuna Düsseldorf wird allenthalben als Punktgewinn betrachtet, obwohl auch ein Sieg drin war. So sah es auch die Mannschaft um Innenverteidiger Rodnei, der dem Punkt durchaus positives abgewinnen konnte: „Mit dem Punkt sind wir am Ende zufrieden“. Zwar kamen die Verfolger aus St. Pauli und Augsburg jeweils um zwei Punkte näher an den FCK heran, doch das Endprogramm meint es nicht unbedingt schlecht mit den Roten Teufeln. Beide Teams können den Abstand am sonntäglichen Nachmittag mit ihren Spielen in Aachen (Augsburg) und gegen Rostock (St. Pauli) um weitere drei Zähler verringern, aber auch diese Spiele sind noch längst nicht gewonnen. Und siegt der „Betze“ am Montag gegen die Münchner Löwen, dann bleibt es sowieso bei mindestens fünf bzw. sechs Punkten Vorsprung. Bei optimalem Verlauf wären es gar acht bzw. neun Punkte, die den FCK von den Anführern des Rests der Liga trennt. Doch soweit ist es noch längst nicht, siegen beide Teams stehen die Rot-Weißen Montagabend schon unter einem gewissen Druck. Aber davor sollte uns nicht bange sein, denn unter Druck behielt die Mannschaft in dieser Saison schon mehrfach gekonnt die Nerven, wir auf der Tribüne machen uns da mehr verrückt als die Jungs um Martin Amedick. Selbst bei diesem „worst case“ werden wir wohl kein Harakiri in der Abwehr zu sehen bekommen.

1860 München kommt als „graue Maus“ ins Fritz-Walter-Stadion, nach einer eher verkorksten Hinrunde spielt Ewald Lienens Elf zumindest eine erfolgreiche Rückrunde und steht ohne Ambitionen nach oben und ohne Angst nach unten im gesicherten Mittelfeld. Drei Siege in Folge sind eine gute Marke, unter anderem der Sieg in Duisburg kann sich sehen lassen, obwohl das Spiel grausig war. Besonders schön war dagegen der vorangegangene Heimerfolg mit nur zehn Mann gegen St. Pauli, ein paar Wochen zuvor verloren die Löwen an gleicher Stelle noch gegen Schlusslicht Ahlen mit 0:1.

Dennoch: Respekt ja, Angst nein! Die Münchner Auswärtsbilanz mit vier Siegen, drei Unentschieden und sieben Pleiten ist nicht miserabel, aber auch nicht angsteinflößend. Und bei aller Freundschaft - die Bilanz darf nach dem Spiel am Montag ruhig noch einen Kratzer mehr bekommen, während der FCK seinen zehnten Heimsieg feiern sollte.
FCK-Coach Marco Kurz empfängt im Übrigen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Nach dem Hinspiel gab es für einige Tage Meinungsverschiedenheiten zwischen Kurz und Löwen-Trainer Ewald Lienen, der Kurz zu intensiven Jubel vorwarf. Wie passend in den Zeiten der „Emotionsaubbauversuche“ seitens des DFB...

Die Personalsituation

Eigentlich ist es fast ein Wunder, dass Jiri Bilek wieder auflaufen kann. Noch immer steht der kampfstarke Tscheche bei vier gelben Karten, ohne dass er sich in seinen vielen Zweikämpfen merklich zurücknimmt. Schön zu sehen, dass Bileks Wertschätzung beim Publikum immer weiter steigt, mit seinem unbändigen Willen, jeden Ball zu erobern passt er ideal auf den Betzenberg. Dafür fällt nun sein Ersatzmann von Montag aus, der „spielende FCK-Fan“ Manuel Hornig verletzte sich leider beim Spiel der zweiten Mannschaft gegen Lotte und leidet nun unter einem Muskelfaserriss. Ansonsten fallen weiterhin nur Pierre de Wit und Bastian Schulz aus - kurioserweise spielen alle verletzten Spieler im Grunde auf einer Position. Schulz befindet sich jedoch wieder im Aufbautraining und könnte in dieser Saison noch in den Kader stoßen.

Die zwei Fragen, die sich für den Betrachter also derzeit immer stellen, sind wieder: Markus Steinhöfer oder Ivo Ilicevic bzw. Adam Nemec oder Srdjan Lakic? Während es bei Steinhöfer und Ilicevic immer eine spannende Frage ist, scheint Nemec trotz unglücklicher Auftritte weiter gesetzt zu sein. Die größere Torgefahr geht zwar von Lakic aus - wie auch am Montag wieder gesehen - doch durch die Kampfkraft und Laufbereitschaft des Slowaken scheint dieser noch immer die Nase vorn zu haben.

Bei 1860 wird ein ehemaliger FCK-Akteur mal wieder von Beginn an auflaufen, der ehemalige Kapitän Mathieu Beda, der die Bedeutung des Spiels für sich auch gar nicht kleinreden möchte: „Das ist immer ein spezielles Spiel für mich“. Beda bekommt eine Chance, da der etatmäßige Verteidiger Radhouene Felhi gelbgesperrt nicht zur Verfügung steht, ebenso Stürmer Charilaos Pappas, der eine Rotsperre absitzen muss. Hinzu kommt der verletzungsbedingte Ausfall des Routiniers Daniel Bierofka. Genügend Erfahrung ist dennoch im Kader enthalten, man schaue nur mal ins Tor, wo der ehemalige Herthaner Gabor Kiraly eine gute Rolle spielt. Auch Ex-Nationalstürmer Benjamin Lauth im Sturm oder Sascha Rösler im Mittelfeld können einige Bundesligaspiele vorweisen. Aufgepasst werden muss derzeit besonders auf Djordje Rakic, der Serbe hat einen guten Lauf und war in den letzten beiden Spielen erfolgreich. Doch auch auf Stefan Aigner sollte man stets ein Auge haben - sonst ergeht es einem schnell wie St. Pauli. Und das ist ja nicht eingeplant...

Die Statistik

Die Heimbilanz gegen die Löwen in der zweiten Liga ist ausgeglichen: Ein Heimsieg (2:1), eine Niederlage (1:2) und ein Unentschieden (0:0), dazu kommen neun Siege und immerhin vier Niederlagen aus Bundsligazeiten.

Fan-Infos

Die Westkurve ist voll, auch ein paar Blöcke auf der Südtribüne sind schon ausverkauft. Hinzu kommen noch deutlich bessere Verkaufszahlen für die unteren Kategorien auf der Osttribüne, was auf eine gute Zuschauerzahl jenseits der 35.000 schließen lässt. Am Freitag waren immerhin schon 32.500 Karten verkauft. Macht die Bude voll, liebe FCK Fans, das Spiel gegen 1860 ist das erste der sieben „Endspiele“ um den Aufstieg! Drei Punkte gegen München sind genauso wichtig wie drei Punkte gegen jeden anderen VErein. Gebt euch einen Ruck, strömt in Scharen zu den Ticketschaltern, zeigt auch am Montag Herzblut!

Die befreundeten Fans der Löwen werden wohl nicht allzu zahlreich erscheinen, bei den letzten Montagsspielen der Sechzger in Kaiserslautern kamen jeweils rund 1.000 Anhänger. Damit ist wohl auch diesmal zu rechnen - für den lästigen Montagstermin definitiv noch einer der besseren Werte in dieser Liga.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir müssen unser Leistungsvermögen abrufen und vor allem konzentriert und aggressiv zu Werke gehen. Wir gehen in das Spiel, um die drei Punkte hierzubehalten.“

Innenverteidiger Rodnei: „Für mich ist es wichtig, wenn viele Zuschauer im Stadion sind und uns anfeuern. Das ist ein tolles Gefühl, daraus hole ich mir zusätzliche Energie.“

Ex-Lautrer Mathieu Beda, jetzt 1860: „Mit 58 Punkten liegt der größte Teil der Arbeit hinter dem FCK. Es fehlen nur noch ein paar Punkte zum Aufstieg. Ich hoffe, dass sie die fehlenden erst nach dem Spiel gegen uns holen.“

Schiedsrichter der Partie ist Guido Winkmann, der um 20:15 Uhr in seine Pfeife blasen wird um das Spiel beginnen zu lassen. Der Polizist pfiff letzte Saison den Sieg in Ingolstadt, ein gutes Zeichen für eine Partie gegen Bajuwaren!

Also Jungs, macht die 60 gegen Sechzig voll und gebt Gummi!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (Steinhöfer), Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Müller, Pavlovic, Steinhöfer, Paljic, Fuchs, Lakic

Es fehlen: Schulz (Kreuzbandanriss), de Wit (Kreuzbandriss), Hornig (Muskelfaserriss)

1860 München: Kiraly - Rukavina, Beda, Ghvinianidze, Holebas - Ignjovski, Stahl, Aigner, Rösler - Rakic, Lauth

Ersatz: Tschauner, Antonio, Hoffmann, Ludwig, Camdal, Kaiser, Uzoma, Mlapa

Es fehlen: Felhi, Bierofka, Pappas, Lovin

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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