Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - RW Oberhausen

Es besser machen als letzte Saison

Jeder FCK-Fan hat sicher noch die Spiele gegen Rot-Weiß Oberhausen aus der letzten Saison im Gedächtnis. Quasi als Spiegelbilder der vergebenen Aufstiegschancen. Chancen um Chancen erarbeitet, um dann gerade einmal zwei Kisten zu machen - jeweils der Führungstreffer für die Roten Teufel - und insgesamt doch nur einen Punkt zu ergattern. Spiele wie diese haben dem 1. FC Kaiserslautern eine vierte Spielzeit in der zweiten Liga beschert und nun können die Jungs zeigen, dass es in dieser Saison ganz anders wird. Ein Sieg gegen Oberhausen und der FCK beißt sich weiterhin auf einem Aufstiegsplatz fest.

Die Ausgangslage

Doch Vorsicht! Oberhausen scheint gewillt, diese Saison eine noch bessere Rolle als in der letzten Spielzeit spielen zu wollen. 20 Punkte nach elf Spieltagen können sich sehen lassen und sollten die „Kleeblätter“ in Kaiserslautern dreifach punkten sind sie schon nah an den Aufstiegsrängen dran. Das Hinrundenziel ist punktemäßig ohnehin schon jetzt erreicht.

Umso wichtiger wäre ein Sieg der Roten Teufel, die somit an Arminia Bielefeld dran blieben und den Abstand zu einem der Verfolger auf sieben Punkte ausdehnen würden. Und nach 12 Spielen könnten sich 27 Punkte mehr als sehen lassen.

Aus dieser Sicht war der Sieg bei 1860 München Gold wert - der zweite Platz wurde verteidigt und nach zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer konnte das Selbstvertrauen wieder gesteigert werden. Besonders dem fleißigen, aber in letzter Zeit etwas glücklosen Erik Jendrisek tat sein Siegtreffer wohl besonders gut. Die Mannschaft hat erstmals richtig Moral beweisen müssen und dies auch getan, sie stolperte, fing sich, und sollte auch RWO besiegt werden, kann man durchaus behaupten, dass sie Charakter zeigt und den Willen besitzt, oben mitspielen und aufsteigen zu wollen.

Oberhausen selbst macht sich nichts vor, Trainer Jürgen Luginger schätzt den FCK stärker ein als in der letzten Saison. Im Grunde genommen aber egal, immerhin war der FCK letzte Saison auch schon besser bestückt als RWO - und die Ergebnisse in diesem Duell sind bekannt.

Die Personalsituation

Und wieder wird es keine Veränderung in der Hintermannschaft geben müssen, alle Verteidiger und Torhüter Tobias Sippel sind fit und werden wie gewohnt die Kiste sauber halten wollen. Im Mittelfeld stellt sich die Frage, ob Daniel Pavlovic nach seinem soliden Auftritt in München wieder als Ersatz für den verletzten Ivo Ilicevic aufläuft oder ob mit Dragan Paljic eine offensivere Variante gewählt wird. Ebenso könnte Jiri Bilek eine Chance von Anfang an bekommen, fraglich wäre nur, ob der zwischenzeitlich schwächelnde Georges Mandjeck oder der in München zur Halbzeit ausgewechselte Bastian Schulz auf die Bank müsste. Ansonsten wird wohl alles beim Alten bleiben, Sturmhoffnung Srdjan Lakic wird sich also wohl weiterhin gedulden müssen. Doch sein Tag wird sicher noch kommen, und hoffentlich geht's dann vorne so richtig ab!

Richtige Probleme hat allerdings Oberhausens Trainer Luginger, der auf sieben Spieler verzichten muss, darunter Leistungsträger wie Kaya, Luz und Kruse. Neuzugang Tulberg, der im Sommer auch beim FCK auf dem Zettel stand, trainiert wieder mit und könnte eine Alternative sein.

Doch dies wird die Oberhausener nicht umhauen, die Mannschaft scheint einen guten Geist zu besitzen und da ein großer Teil der Truppe schon seit Jahren für RWO kickt ist der Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Verein groß, was auch in personell schwierigen Zeiten für ein paar Prozente mehr im Kopf und den Beinen sorgen kann. Unterschätzen darf man die Rumpfelf also nicht, vor allem natürlich das Sturmduo Terranova und König. Beide haben schon auf dem Betzenberg getroffen, Terranova letzte Saison für RWO (inklusive anschließendem Verhöhnen der Westkurve) und König noch im Trikot von Wehen-Wiesbaden. Also Vorsicht! Und nicht vergessen, Oberhausen ist auswärtsstark. Schon zwei Siege konnten in der fremde errungen werden, das ist aller Ehren wert. Die Mannschaft scheint also nicht zu Unrecht so weit oben zu stehen, weshalb ein trocken eingefahrener Kantersieg nicht unbedingt zu erwarten ist. Umso schöner natürlich, wenn es dennoch so kommt!

Die Statistik

In der zweiten Liga hat Oberhausen bislang die Nase vorn, ein Sieg und ein Unentschieden konnte RWO dem FCK abknöpfen. In der ersten Liga hat der FCK hingegen einen kleinen Vorteil in der Statistik mit einem Sieg mehr. Doch das die Statistik aus den 1970er Jahren egal ist, haben die Roten Teufel ja schon im letzten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf miterleben müssen.

Fan-Infos

Wurde im besagten Heimspiel gegen die Fortuna noch der Saisonrekord aufgestellt, scheinen gegen Oberhausen deutlich weniger Fans auf den Betze zu pilgern. Die 30.000er Marke wird an diesem trüben Novemberabend wohl eher nicht geknackt, sehr schade! Aber die Fans, die dort sind, werden trotzdem für eine ordentliche Heimspielatmosphäre sorgen, im Gegensatz zum Spiel gegen Düsseldorf, als es doch sehr mau war und zu wenig spielbezogen angefeuert wurde.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir spielen auf dem Betze und müssen zeigen, dass wir Herr im Hause sind, müssen unser Spiel durchsetzen und unsere Torchancen verwerten. Dann können wir nach dem Erfolg in München nachlegen.“

Oberhausens Benjamin Reichert: „Kaiserslautern hat ein tolles Stadion und fanatische Fans. Die Stimmung dort ist immer aufgeheizt. Das motiviert uns nur noch umso mehr.“

Um 18:00 Uhr wird Schiedsrichter Tobias Welz, der bislang dreimal die Spiele der Roten Teufel leitete, die Partie anpfeifen. Um 19:50 Uhr steht hoffentlich der erste Heimsieg in der zweiten Liga gegen RWO auf dem Zettel.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Paljic (Pavlovic), Schulz, Mandjeck, Sam - Jendrisek, Nemec

Ersatz: Robles, Abel, Müller, Pavlovic, Bilek, Hesse, Lakic

Es fehlen: Kotysch (Beinbruch), Hornig (Knochenödem), Ilicevic (Muskelfaserriss), Fuchs (Meniskusquetschung)

Rot-Weiß Oberhausen: Pirson - Pappas, Miletic, Schlieter, Schmidtgal - Reichert, Gordon, Petersch, Stoppelkamp - Terranova, König

Ersatz: Dietz, Embers, Heppke, Landers, Schüßler, Schönfeld, Tullberg

Es fehlen: Semmler, Borutzki, Uster, Kaya, Kruse, Jamal, Luz

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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