Macht sie platt!
Zu diesem Spiel muss man eigentlich nicht viel sagen: Mainz 05 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der Tabellendritte, mitten im Aufstiegskampf, empfängt den 15., der sich scheinbar gefangen hat und wieder alle Chancen auf den Klassenerhalt besitzt. Und natürlich nicht zu vergessen - es ist Derbyzeit in Rheinland-Pfalz!
Ein ganz heikler Freitag steht uns also bevor. Nach sieben Punkten in den letzten drei Partien wollen die Roten Teufel nachlegen und ihre engagierte und kämpferisch tolle Leistung aus dem Heimspiel gegen Aachen konservieren und in Mainz mindestens einen Punkt ergattern, am liebsten sogar mit den drei Punkten nach „K-Town“ zurückkommen. Und wenn man die letzten beiden Heimpartien zugrunde legt ist dies durchaus im Bereich des Möglichen. Und dringend notwendig ist weiterhin jeder einzelne Punkt, denn Offenbach und Osnabrück wie auch Koblenz dürften langsam wieder zittern, sind es doch nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Wie viele Punkte Koblenz vor dem FCK steht, ist zurzeit noch unsicher, da die TuS noch auf eine Minderung der Strafe hofft. In Mainz steht also einiges auf dem Spiel!
Doch auch die 05er dürfen sich keineswegs zurücklehnen, denn Köln und Freiburg sitzen der Mannschaft von Jürgen Klopp dicht im Nacken. Eine Niederlage und Platz 3 könnte futsch sein, auch ein Punkt könnte im Aufstiegsrennen zu wenig sein. Hinzu kommt, dass die Fans der Mainzer die Niederlage im letzten Heimspiel gegen den FCK, damals noch in der Bundesliga, vergessen wollen und den die Lautrer am liebsten in der dritten Liga sehen würden. Außerdem scheinen sich die Mainzer mit der TuS aus Koblenz zu solidarisieren, zumal hier auch Ansätze einer Fanfreundschaft existieren. Für Brisanz und Spannung ist also gesorgt.
Die Schlachtenbummler werden also erhitzt ins Spiel gehen, hoffentlich behalten die Spieler kühlen Kopf. Vor allem den Jungs von Milan Sasic sollte man dies zurufen, sieben Platzverweise in dieser Saison geben einem da schon zu denken. Und auch in diesem Spiel muss aufgrund einer Sperre umgestellt werden: Der Siegtorschütze vom Aachen-Spiel, Marcel Ziemer, fehlt aufgrund der fünften gelben Karte. Wer für ihn im Sturm auflaufen wird ist unklar, denn die Stürmer der Lautrer strotzen ja nicht gerade vor Selbstvertrauen. Emeka Opara wird wohl außen vor bleiben, vielleicht bekommt Erik Jendrisek nach seinen Toren für die zweite Mannschaft eine neue Bewährungschance. Ansonsten gibt es keinen Grund für Sasic, die Mannschaftsaufstellung zu ändern, konnten gegen die Alemannia doch alle Spieler überzeugen. Georges Mandjeck könnte eventuell vom zuletzt gesperrten Sascha Kotysch abgelöst werden, doch nach seiner Leistung gegen die Aachener stehen die Chancen auf einen weiteren Einsatz gut. Christopher Lamprecht hat sich ebenfalls in die Mannschaft gespielt, gefiel im letzten Spiel durch eine engagierte Leistung und dürfte wieder von Beginn an auflaufen, der Ex-Mainzer Benjamin Weigelt wird also wieder auf der Bank sitzen.
Bei den Mainzern steht der Ex-Trierer Ischdonat zwischen den Pfosten, der den verletzten Wache vertritt und in diesem Jahr schon durch einige Patzer auffiel. Übrigens dementierte Manager Heidel gegenüber dem „Kicker“ Interesse an FCK-Torhüter Tobias Sippel, dies nur am Rande. Ersetzt werden muss Abwehrspieler Noveski, der aufgrund seiner fünften Gelben aussetzen muss. Für ihn könnte Rose auflaufen. Ansonsten ist noch nicht klar, mit welcher Mannschaft die Mainzer in die Partie gehen, nachdem das letzte Spiel - aus FCK-Sicht glücklicherweise - mit 2:1 beim VfL Osnabrück gewonnen wurde.
Aber dies soll uns auch eigentlich egal sein, denn welche Mannschaft sich auch gegen den FCK präsentieren wird, sie muss so oder so niedergekämpft werden. Schwer wird es auf jeden Fall, die Heimbilanz der Mainzer mit nur einer Niederlage kann sich sehen lassen. Doch insgesamt sieht die Bilanz des FCK gegen Mainz gut aus: Nur ein Sieg konnte Mainz gegen den FCK im Bruchweg feiern, 2005 in der Bundesliga. Ob im Pokal, in der Oberliga oder der Bundesliga - die anderen Spiele gewann der FCK! So soll es auch am Freitag Abend bleiben!
Zur Unterstützung werden über 2.000 FCK Fans im Bruchwegstadion zu Gast sein und die Roten Teufel intensiv unterstützen.
Der Sonderzug aus Kaiserslautern kommt um 16:15 Uhr an, für diese Uhrzeit ist auch der Treffpunkt aller Fans am Mainzer Hauptbahnhof zum gemeinsamen Marsch ans Stadion vorgesehen.
Anpfiff ist um 18 Uhr am Bruchweg, Schiedsrichter der Partie ist - zum Glück nicht Michael Weiner, sondern Günter Perl aus München.
Heimspiel am Bruchweg - Macht sie platt, ihr Roten Teufel!
Bilanz: Zweites Spiel in Mainz in Liga 2 (1996/97: 0:0), die letzte Partie am Bruchweg gewann der FCK mit 2:0 durch zwei Tore von Boubacar Sanogo.
Schiedsrichter: Perl (München)
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FSV Mainz 05: Ischdonat - Hoogland, Rose, Subotic, Demirtas - Karhan, Gunkel, Pekovic, Feulner - Borja, Baljak
Reserve: Wetklo, Svensson, Markolf, Vrancic, Neustädter, Soto, Boakye, Daghfous, Ruman, Jovanovic, Amri
Es fehlen: Wache, Noveski
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Müller, Ouattara, Schönheim, Lamprecht - Bellinghausen, Mandjeck - Lexa, Bohl, Simpson - Jendrisek
Reserve: Robles, Beda, Bernier, Reinert, Demai, Runström, Weigelt, Banouas
Es fehlen: Fromlowitz (Kreuzbandriss), Iacob (Meniskusschaden), Bugera (Achillessehnen-Verletzung), Opara (Muskuläre Probleme)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian