Neues vom Betzenberg

DBB fragt nach: Nichts sicher in Sachen Sportdirektor

Rombach: „Pressemeldungen entbehren jeder Grundlage“ - Analyse von Aufsichtsrat und Vorstand nach Saisonende - Vertragsgespräche auch mit dem Vorstand

Ob die künftige Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern von einem neuen Sportdirektor zusammengestellt wird, ist nach wie vor unsicher. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz hatte vor einigen Wochen die Verpflichtung eines Sportdirektors unabhängig von der Ligazugehörigkeit des FCK angekündigt, später jedoch einen Rückzieher gemacht und diese Personalie als offen bezeichnet (wir berichteten mehrfach). In den Medien wird derweil Markus Schupp als möglicher Kandidat gehandelt.

„Der Betze brennt“ hat bei dem Gremium nachgefragt, das bei der Verpflichtung eines Sportdirektors das letzte Wort hätte: Dem Aufsichtsrat. Hier müsste laut Vereinsinformationen zunächst der Arbeitsvertrag von Vorstand Kuntz angepasst werden, um die sportlich-organisatorische Hauptverantwortung auf mehrere Schultern verteilen zu können. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Dieter Rombach sagt zu den Berichten über die bevorstehende Verpflichtung eines Sportdirektors: „Diese Pressemeldungen entbehren jeder Grundlage. Das Thema ist bislang im Aufsichtsrat nicht besprochen worden - und dementsprechend gibt es auch keine Entscheidung. Aber der Aufsichtsrat wird mit dem Vorstand am Ende dieser Saison die abgelaufene Spielzeit analysieren, um dann über Verbesserungen für die neue Saison nachzudenken. Dazu könnte auch eine eventuelle Verpflichtung eines Sportdirektors gehören.“ Ob der mögliche Sportdirektor dann mit einem Vorstandsposten ausgestattet werden sollte und damit auf Augenhöhe mit Stefan Kuntz agieren könnte, ließ Rombach offen.

Die Diskussion um einen Sportdirektor beim FCK läuft schon seit dem Abstiegsjahr 2012. Damals hatte Stefan Kuntz es selbst als Fehler bezeichnet, sich im sportlichen Bereich keine Unterstützung geholt zu haben - dies jedoch für die zweite Liga aus finanziellen Gründen ausgeschlossen. Die „S-Frage“ wurde auch im „Kicker“ mehrfach thematisiert, zuletzt am Montag. Das Fußballmagazin bezeichnete die angekündigte Einstellung eines Sportdirektors als „höchste Priorität“, zitierte aber auch einen im Vergleich zu seiner früheren Aussage zurückhaltenden Stefan Kuntz: „Wir denken auch über die Einrichtung eines Sportdirektors nach.“

Vertragsgespräche auch mit dem Vorstand

In absehbarer Zeit stehen zudem weitere richtungweisende Entscheidungen beim FCK an. So laufen im Jahr 2015 die Verträge der Vorstandsmitglieder Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt aus. Ob Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung möglicherweise schon in diesem Sommer geplant sind, steht ebenfalls noch nicht fest. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rombach hierzu: „Auch zu dieser Frage gibt es bislang keine Aktivitäten des Aufsichtsrates. Das könnte ebenfalls in den Analysen des Aufsichtsrates mit dem Vorstand zum Abschluss der Saison auf den Tisch kommen.“

Auch die Vertragsgespräche des Aufsichtsrates mit dem Vorstand wären nicht ganz ohne Geschmäckle: Im kommenden Herbst steht bei der Mitgliederversammlung des FCK turnusgemäß die Neuwahl des Aufsichtsrates an. Ob also der mögliche neue Aufsichtsrat (ab Herbst 2014) über die Zusammenarbeit mit dem Vorstand entscheidet oder der amtierende Aufsichtsrat schon vorher Nägel mit Köpfen macht, klärt sich in den nächsten Wochen.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Stefan Kuntz: „Ich werde nicht hinschmeißen“ (Der Betze brennt, 08.03.2014)
- Stefan Kuntz will Sportdirektor verpflichten (Der Betze brennt, 14.04.2014)
- Sportdirektor-Verpflichtung weiter unsicher (Der Betze brennt, 28.04.2014)

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