Neues vom Betzenberg

Saisonstart am Betzenberg - Änderungen im Verein

Der 1. FC Kaiserslautern ist am heutigen Montag offiziell in die Vorbereitungen zur Saison 2008/09 gestartet. Nach dem ersten Treffen mit der sportlichen Führung um 10:00 Uhr brach die Mannschaft zu medizinischen Untersuchungen in Saarbrücken und Pirmasens auf. Noch nicht mit von der Partie waren Neuzugang Laurentiu Reghecampf, der aufgrund von Prüfungen in seinem Sportmanagementstudium erst am Donnerstag zur Mannschaft stößt, sowie Moussa Ouattara, der nach Länderspielen in der Sommerpause erst in der kommenden Woche nach Kaiserslautern kommt und dann zunächst ein Sondertraining absolvieren wird.

Am morgigen Dienstag reist die Mannschaft ins Lauftrainingslager nach Bad Bertrich, zu dem FCK-Trainer Milan Sasic 18 Spieler mitnehmen wird. Akteure aus dem Kader des FCK II sind in diesem Jahr nicht dabei, ebenfalls fehlen wird Sven Müller, der sich einen neuen Verein suchen soll. Auch Victoras Iacob steht nach wie vor zum Verkauf. Der Verein geht zurzeit arbeitsrechtlich gegen den Rumänen vor, da dieser sich wiederholt nicht an Termine gehalten habe. Mit ins Trainingslager reist hingegen Josh Simpson, der sich nach seinem Mittelfußbruch im Aufbautraining befindet und noch auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Die medizinische Abteilung zeigt sich aber zufrieden mit Simpsons bisheriger Genesung.

Nach der ersten Zusammenkunft mit der Mannschaft gaben der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz und Trainer Sasic auf einer Pressekonferenz weitere Einblicke in die Planungen und Veränderungen beim FCK. Kuntz gab an, dass bezüglich Spielertransfers nach wie vor finanzielle Engpässe herrschen: „Es wird sich sicherlich noch etwas tun, aber wir brauchen dafür noch etwas Zeit.“ Jeder Dauerkartenkauf helfe dem Verein, außerdem laufen ständig Verhandlungen mit möglichen Sponsoren, bei denen aber zunächst verlorenes Vertrauen zurück gewonnen werden müsse. Unter anderem spreche der FCK mit der BASF, so Kuntz, hier bleibe es aber wohl eher bei einer „Kindergartenfreundschaft“ – die BASF wird sich wohl weiterhin mit kleineren Aktionen wie in der abgelaufenen Saison dem „Sponsor of the day“ begnügen.

Keine weiteren Angaben wollte Kuntz zum Saisonetat sowie zur sportlichen Zielsetzung machen. Der Etat werde erst veröffentlicht, wenn „alles fix und fertig ist“, die sportliche Zielsetzung erst nach der endgültigen Zusammenstellung des Kaders („Aber es soll nicht mehr so spannend werden, wie letzte Saison“).

Neben den spärlichen Neuigkeiten aus dem Mannschaftskader gab der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz noch einen Überblick zu zahlreichen weiteren Änderungen beim FCK. So wird Fuat Kilic, der bisher als Video-Analyst tätig war, neuer Co-Trainer von Milan Sasic. Dessen bisheriger Assistent Roger Lutz bleibt ebenfalls im Amt, wird ab sofort aber zusätzlich als Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft arbeiten.

Mehrere Änderungen ergeben sich auch im medizinischen Bereich: In den nächsten Wochen werden einige Physiotherapeuten getestet, von denen dann einer eingestellt werden soll. Nicht in der Auswahl steht dabei der ehemalige Physiotherapeut Kay Friedmann, der mittlerweile in Speyer arbeitet. Aus dem Betreuerteam ausgeschieden ist indes Markus Zeyer, der zurzeit kommisarisch von Jürgen Weber vertreten wird. Die allgemeine medizinische Versorgung wird ab sofort teilweise ins Saarland verlagert, wo mit Internist Tim Meyer, dem Arzt der deutschen Nationalmannschaft, an der Uni Saarbrücken ein anerkannter Experte zur Verfügung steht. Die Betreuung in Kaiserslautern übernehmen ab sofort Dr. Mark Schläfer (Orthopäde) und Dr. Claudia Thaler (Internistin).

Auch im Jugendbereich gibt es neue Strukturen. Hier wird mit Frank Lelle ein ehemaliger FCK-Spieler zum neuen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums auf dem Fröhnerhof. In seinen Verantwortungsbereich fallen künftig der FCK II sowie die U19- und die U17- Mannschaft. Lelle arbeitete früher als Co-Trainer von Stefan Kuntz und zuletzt als Spielerberater für Nachwuchstalente. Kuntz: „Frank kennt die deutschen Jugendspieler und alle Nachwuchsleistungszentren der Republik.“

Neuer Trainer der U19 und Nachfolger von Steven Dooley wird Gunther Metz, der gemeinsam mit seinen ehemaligen U17-Spielern „aufrückt“. Noch unklar ist, wer Metz’ Nachfolger bei der U17 wird, hier ist Karl-Heinz Emig der Favorit. „Wir haben denke ich auch eine menschliche Verpflichtung gegenüber ehemaligen FCK’lern, denen es im Moment beruflich vielleicht nicht optimal geht“, so Stefan Kuntz.

Auch im Stadion selbst wird sich einiges tun, wie Kuntz zu berichten wusste. So wird wie geplant ein neuer Trainingsplatz hinter der Osttribüne entstehen und der Fanshop ins Stadion umziehen (siehe ältere Meldungen auf „Der Betze brennt“). Durch eine Kombination von Kartenservice, Mitgliederverwaltung und Fanshop konnten hier nahezu alle Arbeitsplätze erhalten werden, in Zukunft soll flexibel auf die jeweilige Nachfrage in diesen Bereichen reagiert werden.

Die Profimannschaft wird ab Herbst nur noch auf Platz 4 und auf dem neuen Platz hinter der Osttribüne trainieren. Platz 4 steht hierbei besser zur Verfügung als in der Vergangenheit, da der FCK II aufgrund von DFB-Richtlinien ab sofort alle Ligaspiele im Fritz-Walter-Stadion austragen muss.

Änderungen gibt es außerdem im Hospitality-Bereich, wo es laut Kuntz zu Modernisierungen kommt. So soll ein einzelner, großer, offener VIP-Raum geschaffen werden und der Medienturm neben der Westkurve neu strukturiert werden. Zwölf Logen mit je neun Plätzen wurden abgeschafft, dafür wurden in der zweiten und vierten Ebene des Medienturms je vier neue Logen á zwölf Plätze geschaffen. Auf der dritten Ebene wird wie gehabt der „Club 100“ Platz finden, für die fünfte Ebene des Medienturms sind Räumlichkeiten für die Fernsehstudios sowie ein Ruheplatz für die Spieler geplant. Vorerst nicht zur Debatte steht aus finanziellen Gründen der Ausbau des VIP-Turms neben der Osttribüne.

Mit diesen Neuerungen in der Hospitality sollen höhere Einnahmen generiert und gleichzeitig die Preise in der Westkurve stabil gehalten werden. In diesem Zusammenhang gab Stefan Kuntz auch einen Einblick in den bisherigen Dauerkartenverkauf: „Der Verkauf ist noch nicht richtig losgegangen, daher kann ich noch keine genauen Zahlen nennen. Aber im Vergleich zur letzten Saison haben wir zum jetzigen Zeitpunkt 20 Prozent mehr Dauerkarten verkauft.“

Quelle: Der Betze brennt

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